Doppelter Jürgen auf Balbach um den Hals - Voll gelungen!

exilant

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Kann leider keine Bilder zeigen, aber schreiben.... :hmpf: ;)

Auf dem letzten Regional Terffen Rhein Main bei Schmiede Balbach hat mich Markus Balbach, ob er wollte oder nicht, mit seinem Leo - Damast angefixt.

Ich mag eigentlich keinen Damast, weil meistens werden die Dinger nur mehr dekorativ als funktional präsentiert. Auch Roman Landes schreibt, das Damast aus verschiedenen Gründen an die Leistungsfähigkeit von Monostahl heranreichen könne (Schwerter ausgenommen). Aber gerade wegen der Funktion bzw. des Potentials konnte mich Markus für den Leo begeistern, weil er hohe Härten (bis 63HRC) ohne Sprödigkeit versprach.

Damast muss ja nicht geätzt werden.

Bei Jürgen lag schon seit einiger Zeit ein Entwurf, den ich mir aufheben wollte als persönliches Schmankerl im Laufe des Jahres.

Wochen später hatte Markus ein Reststück Leo Damast für mich und dann konnte es los gehen. Die Wärmebehandlung hat Markus gemacht. Ich sag jetzt nicht, wie lange es dauerte, weil ich den beiden Jürgen damit wirklich keinen Gefallen täte.

Die Stahlkosten lagen gut doppelt so hoch, wie für hochwertige Stücke gleicher Abmessungen, die Versandkosten (zweimal Jürgen, einmal Markus und zurück) überschaubar, die Kosten der WB saftig :D , die Gesamtkosten etwa bei 2/3 dessen, was kürzlich so für Minimum gehalten wurde. Ich bin voll zufrieden.

Die Schneide nimmt eine super Schärfe an, naje und das mit dem ätzen funktioniert auch schon bei Äpfeln. Aber so ist es ok. weil das muster durch den Gebrauch sichtbar wird.

Was ich zuletzt doch stark hervorheben will ist die Scheide aus 2mm Kydex von Jürgen Duttenhöfer.

Der Entwuf sah nirgendwo so etwas wie einen Nippel oder eine richtige Choil vor, wo er einen Einrastpunkt bequem hätte platzieren können.

Das hat er dennoch geschaft. Von aussen nach innnen:

Die Kanten sind super sauber abgerundet. Die Hohlnieten für das Trageband (um den Hals) und die für das große Tek - Lok liegen richtig und bilden eine Linie, die die Abmessungen auf das Minimum des nötigen reduzieren. Die Oberfläche hat eine feine Narbung, was für visuell orientierte Forumiten wichtig sein könnte.

Das Messer rastet fest ein, da wackelt und klappert nix, aber auch gar nichts.

Das ist wirklich sehr gut gelungen.

Das Messer ist 150 mm lang, etwas 30 mm hoch, 3,2mm stark, aus Leo Damast. Härte zwischen 59 und 62 HRC (unterschiedliche Lagen, unterschiedliche Härten). Die Kydex verlängert das ganze auf insgesamt gut 170 mm. Gewicht etwa 100 Gramm, Messer netto 60 Gramm.

Dank an Jürgen Schanz, Jürgen Duttenhöfer und Markus Balbach
 
hallo ulrich,
freut mich das es doch noch zum richtigen zeitpunkt fertig geworden ist!
die bilder kann auch ich gerne machen - sobald ich das logo dann noch anbringe...
schreib mal in 2 monaten oder so einen langzeittestbericht!
 
@ teachdair

Ich habe keine, aber schon zwei nette Offerten, sie zu posten, sobald welche existieren bzw. Jürgens Angebot. Komme ich drauf zurück.

@ Jürgen

Weils rosten kann?

Du wärst überrascht, wie es jetzt aussieht, eben deswegen. Ansonsten, so schlimm wie Swamp Rat (mein Erfahrungshorizont) ist es bei weitem nicht. Ist halt schwer einzuschätzen, weil ich a) keine Anhnung habe und b) falls das hier auch gilt, Markus versucht Diffusionen zu vermeiden, so wäre der Chromgehalt je nach Lage zwischen 0% (1.2842)und irgendwas mittelprächiges (Leo) vielleicht 5%, vergleichbar mit M2?

Habe jetzt eher spitze Ohren, was Oxidschichten und Zwiebeln und so was angeht. Der Klingenstahl riecht völlig anders als alle rostfreien Klingen (falls das jemanden interessiert und mich deshalb nicht für :irre: hält).

BTW, Deine Detaillösungen sind es einfach mal wieder. Daran zu denken, das bei der kaum vorhandenen Choil die Fehlschärfe angeschrägt wird, damit es eben nicht kneift, zeigt das jemand ein Gefühl für Messer hat.
 
Na, nach einem Monat EDC kann man ja mal was erzählen.

Fotos sind mir nicht so gelungen, später.

Rostresistenz: Gut. Läuft an, dort, wo benutzt, schillert in blau, schwarz und braun, der Leo bleibt silbern.

Hab anfangs mehr Sorge gehabt und immer geguckt, gefettet, aber nach kurzer Zeit das gelassen und nicht mehr gepflegt als bei rostfreien auch, ohne Problem. Keep it clean!

Besser als mein SR Bandicoot, das beim ANblick eines Apfels schwarz wurde.

Handling: Naja, ohne Fotos ein bisschen theoretisch. Kurz, für mich gewöhnungsbedürftig, weil lange bzw. kräftige Foldergriffe gewöhnt, aber dann sehr praktisch im Kleinen, wie bei groben Schneidarbeiten.

Habs kürzlich als Teppichmesser benutzt und da hielt es im Vergleich zu normalen Teppichmesser sehr gut mit, auch die Wicklung, die ich zusätzlich verklebt habe macht das mit.

Schärfe / Schneidhaltigkeit

Nimmt sehr gute Schärfe an. Sehr guter Druckschneider. Rasieren ohne Druck und Ziepen, die Haare, auch Stummel, fliegen. Nicht so fein, wie mein SR Bandicoot aus SR 101 bzw. 52100 oder 100Cr6 + Fantasie, aber sehr ordentlich. Keine Kleinstausbrüche im Gebrauch.

Ist mir mal hingefallen auf Betonboden. Die Schneide war dann ein Stück serrated :( . Nach Aufrichten der Schneide zwei drei tiefere Scharten, nicht viel. Ging im wesentlichen mit einer viertel Stunde schleifen ab Könung Apex Korap mittel und feiner weg.

Karton nimmt die Rasierschärfe und zwar erbarmungslos. Ich glaube andere Stähle mit mehr Karbid halten das länger durch. Bin aber nicht sicher. Bleibt aber brauchbar scharf.

1/2 Minute über Apex Arkansas nachgeschärft und geledert, ist die alte Schärfe wieder da.

Nach dem Teppicheinsatz: Schneid- aber nicht rasierfähig. (Teppich= Tretfordteppichbodenfliesen aus Schaf- und Ziegenhaar auf Gummi). Einmal richtig nachschärfen = 1/4 Stunde.

Trageweise

Als Neckie getragen. Bin nicht tactical, mehr practical und suche jetzt statt der Schnur nach einem Band, so wie für Schlüssel. Dürfte dann etwas bequemer sein.

In der Hosentasche hinten eine gute Alternative.

Scheide

1 Std. Joggen geht. Fußball dribbeln volley, wie Ballack, mit dem Sohn geht nicht mehr. Viele kleine Rütteleien treiben das Messer doch raus. Ansonsten sehr gut und sicher.

Die Grenzen dessen, was geht (Schärfe / Scheide), finde ich voll normal. Im Vergleich verliert meine RWL 34 Klinge auch schneller die Rasierschärfe, bleibt aber dabei vernünftig scharf, 154CM wird fein schartig, S30V verliert an Druckschnitteigenschaften. So dass ich sehr zufrieden bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor Jahresschluss doch noch Bilder!

Nach ein paar Wochen des tragens hatte ich dann auch eine Idee, wie die Schalen sein könnten. Ursprünglich wollte ich den Griff nur wickeln, aber das war bei weitem nicht zufriedenstellend.

Jürgen war so nett sich der Sache anzunehmen. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, weil es doch schwieriger ist ein Konzept nachträglich zu ändern und es irgendwie gewollt aussehen zu lassen.

Wenn jetzt einer sagt: "Anso gewollt..." Würde ich das so stehen lassen, macht mir aber nix. Es fühlt sich mit den gefrästen und anschließend überpolierten Leinenmicartaschalen sehr schön an, greift sich für die Dünne gut, kneift nicht.

Die Scheide mußte anschließend noch angepaßt werden um das Mehrgewicht zu halten. Woll0815 war so lieb mir eine Klammer von so einem Besucherschildchen zu geben und damit läßt sich das Messer gut in die Hosentasche geklippt tragen.
 

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