Eagletac T20C2 XM-L

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cugar

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Hier ist der nächste Testbericht der MF Lampentester.

Die Macher diese Berichts sind grinsefalle, andreas0401 und Dischn.

Vielen Dank für eure Zeit und Arbeit.

Die Eagletac T20C2 XM-L hat uns der Lampentroll zur Verfügung gestellt.
Auch hierfür vielen Dank.


Bericht von grinsefalle:


1. Einleitung, Vorstellung

Die Eagletac T20C2 gibt es schon seit geraumer Zeit. Die zweite Generation wurde mit dem Zusatz „MkII“ gekennzeichnet, der inzwischen der Übersichtlichkeit halber weggelassen wird. Die T20C2 gibt es mit der XP-G LED und der neuen XM-L LED, letztere wird hier vorgestellt.
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2. Funktionen, technische Spezifikationen

Hier sind die Herstellerangaben:
-Cree XM-L T6 LED mit 430 ANSI Lumen
-drei Helligkeitsstufen, 430 Lumen, 60 Lumen und 5 Lumen, dazu
Strobe und Flash Modus, sowie SOS Blinkfunktion
-geregelter Betrieb
-verschiedene Stufen werden durch Drehen des Kopfes geschaltet
-Aktivierung des Strobe auch über den Endkappenschalter möglich
-Austauschbares LED Drop In
-Edelstahlring am Lampenkopf, abnehmbar
-Batterien: 2xCR123 oder 1x18650 Akku
-Abmessungen: Länge 14,2cm, Lampenkopf max. 3,5cm, Gewicht 120g
-Wasserdicht nach IP-X8 Standard
-Farbe Schwarz
-Reflektor: low orange peel
-Wegrollschutz
-Austauschbarer Zigarrengriffring

Lieferinhalt:
Lampenholster
Trageschlaufe
Clip
Batterieadapter
Distanzgummiring für den Zigarrengriffring
Tailstand-Adapter
weißer Diffusor
Ersatzteile-Dichtungen
2xCR123 Batterien
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3. Verarbeitung

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Die Gewinde sind sauber geschnitten, sie werden mit O-Ringen abgedichtet und sind gefettet. Sie laufen sauber und glatt, ohne Kratzen. Die LED sitzt ordentlich zentriert im Reflektor.
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Die Lampe selbst ist mit einer leicht glänzenden HAIII Beschichtung versehen. Diese Beschichtung ist allerdings sehr glatt und nicht rutschfest. Hat der Anwender schmierige Hände (Schweiß, Regen, Schmutz, Öl etc), so bietet die Beschichtung allein keine Rutschfestigkeit. Das Profil am Lampenkörper (Riffelung in Form großer Rechtecke) bietet ebenfalls kaum festen Halt. Ein sicherer Halt unter diesen Umständen wird nur durch die Anbauteile wie z.B. Zigarrengriffring, Tailstandadapter und Clip erreicht. Wenn der Anwender diese aber entfernt, ist der feste Halt der Lampe nicht mehr gesichert.
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4. Bedienung, UI, Ergonomie

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Die Bedienung ist einfach, das UI klar strukturiert. Bei festgezogenem Kopf ergibt ein Einschalten immer 100% Leistung, bei gelöstem Kopf immer 60 Lumen. Der Anwender weiß somit immer, wie die Lampe startet, wenn auch eventuell die zweite Hand notwendig ist, um die Stellung des Kopfes zu kontrollieren. Befindet man sich im General Mode (60 Lumen) und dreht den Kopf schnell fest und wieder locker, so erhält man die kleine Stufe mit 5 Lumen. Wiederholt man diesen Schritt, erhält man Strobe, Beacon und SOS. Diese Stufen sind gut versteckt und lassen sich kaum versehentlich erreichen. Das Umschalten zwischen 430 und 60 Lumen lässt sich aufgrund der guten Gewinde auch einhändig bewerkstelligen.
Den Strobe kann man auch über den Endkappenschalter aktivieren, indem man zwei mal hintereinander Momentlicht betätigt. Diese Funktion ist von Werk aus nicht aktiv und muss mit 15x ein/aus innerhalb 10 Sekunden eingeschaltet werden.
Im vorliegenden Fall vergaß die T20C2 diese Einstellung immer wieder. Nach ein- oder zweimaliger Aktivierung des Strobe wurde diese Funktion wieder zurückgesetzt und musste komplett neu programmiert werden. Ob es ein Anwenderfehler oder ein Fehler in der Elektronik ist, kann ich nicht sagen. Prinzipiell ist es schlecht, wenn bei einer Einsatzlampe derartiges auftritt. Es ist zwar kein gravierendes Ereignis, wenn statt Strobe doch nur Momentlicht kommt (die Blendwirkung ist ja noch gegeben), jedoch kann jede unvorhergesehene Reaktion der Einsatzlampe den Anwender verunsichern und aus dem Takt bringen.
Der Clicky-Endkappenschalter hat eine schwammige Charakteristik, er hat keine klare und saubere Rückmeldung für den Anwender. Wenn der Tailstandring installiert ist, war es mir nur schwer möglich, kontrolliert mit Momentlicht zu arbeiten, ich bin ständig ungewollt im Dauerlicht gelandet. Das liegt daran, dass beim Einsetzen des Momentlichts nur noch ein minimaler Weg zurückgelegt werden muss, bis der Schalter einrastet. Das schwammige Gefühl erschwert dies zusätzlich. Ohne den Tailstandring lässt sich der Schalter besser bedienen und der Druck auf den Schalter besser dosieren. Die Charakteristik bleibt aber natürlich.
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5. Beamshots, Leistung, Lichtverteilung

Die angegebenen 430 ANSI-Lumen sind sehr gut verteilt. Die XM-L produziert einen großen weichen Spot mit einer Menge Streulicht. Dieser Lichtkegel ist für kurze bis mittlere Distanzen ausgelegt und für z.B. für polizeiliche Anwendungen sehr gut geeignet. Bei dieser hohen Leistung sollte der Anwender aber auch bedenken, dass eine Eigenblendung sehr schnell passieren kann. Wer mit Augen, die bereits an Dunkelheit/Dämmerung angepasst sind, aus kurzer Entfernung mit 430 Lumen gegen weiße oder reflektierende Flächen leuchtet, der wird selbst merklich beeinträchtigt.



6. Erweiterbarkeit, Zubehör

Die T20C2 verwendet LED-Module, welche in den Lampenkopf eingeschraubt und gewechselt werden können. Somit ist ein Wechsel z.B. auf XP-G LED mit wärmeren Licht möglich. Die Module werden ausschließlich von Eagletac hergestellt und verwendet, eine Garantie auf Erweiterbarkeit über Jahre gibt es nicht.
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Im Lieferumfang ist ein guter Diffusor, der statt der Edelstahlkrone auf den Lampenkopf geschraubt wird. Ein schneller Wechsel von diffusem zu normalem Licht ist nicht möglich. Weiterhin befinden sich Lanyard und Ersatz O-Ringe im Lieferumfang.
Das Holster, das mitgeliefert wird, wird den Ansprüchen eines Einsatzholsters nicht gerecht. Es paßt zwar an ein 5cm breites Einsatzkoppel, lässt in Sachen Langlebigkeit aber zu wünschen übrig. Die Seiten bestehen aus einem elastischen Gummi, der dünn und nicht verstärkt ist. Beim Holstern (bezel down) bleibt man unweigerlich mit der Stahlkrone an den Gummirändern hängen.
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In den wenigen Tagen, die die Lampe für den Test zur Verfügung stand, zeigte sich zwar noch keine Auflösungserscheinung, aber dennoch befürchte ich eine frühzeitige Beschädigung des Gummis. Sobald dieser einreißt, ist der sichere Transport der Lampe nicht mehr gegeben. Das Holster muss im Dienst viel aushalten (ständiges Ein-/Aussteigen in und aus dem Auto, Menschenmengen, Gerangel, Hängenbleiben...), deswegen kommt ihm eine ebenso große Bedeutung zu. Hier sollte Eagletac nachbessern oder der Anwender auf ein Fremdprodukt umsteigen.



8. Fazit, persönliche Beurteilung.

Die Eagletac bietet eine sehr hohe Leistung mit gut abgestuften Leuchtstufen, die Möglichkeit, 18650 und Primärzellen zu verwenden, umfangreiches Zubehör und eine gute Verarbeitung. Vor dem Hintergrund, dass sie als Einsatzlampe konzipiert wurde, patzt sie aber an manchen (wichtigen) Stellen. Das Holster ist eine nette Dreingabe, aber nicht robust genug, der Schalter bietet keine gute Charakteristik, die Strobe-Aktivierung ist scheinbar nicht ausgereift und die Rutschfestigkeit der Lampe lässt stark zu wünschen übrig. Unterm Strich hinterließ dieser Test gemischte Gefühle bei mir. Das Gesamtprodukt ist in Ordnung, hat aber Schwächen im Detail. In wie weit jeder Anwender diesen Schwächen mehr oder weniger Gewicht beimisst, ist eine persönliche Entscheidung.

Weitere Bilder sind hier zu finden: Gallerie



Beamshots von andreas0401:

Als Vergleichslampen habe ich die Fenix PD31, die Lumintop TD15 R5 und die Lumintop TD15 XM-L genommen.
Zuerst der Vergleich mit der PD31. Hier ist die Eagle-Tac in der Reichweite und im Nahbereich deutlich heller.

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Jetzt der Vergleich mit der Lumintop TD15 R5. An die Reichweite der
TD15 R5 kommt die Eagle-Tac nicht dran. Dafür ist sie im Gesamtoutput der TD15 R5 deutlich überlegen.

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Jetzt der Vergleich mit der Lumintop TD15 XM-L. Beide Lampen mit einem 18650er Akku. Die TD15x ist im Gesamtoutput etwas heller. Sie hat auch deutlich mehr Reichweite. Für den Nahbereich scheint mir die Eagle-Tac aber brauchbarer zu sein. Sie hat einen schöneren und gleichmäßigeren Sidespill.

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Hier jetzt noch die Eagle-Tac mit verschiedener Stromversorgung.
Dazu habe ich die Lampe mit einem 17670er Akku betrieben, der noch ca. 3,8 Volt hatte. Dann noch mit einem voll geladenem 18650er mit ca. 4,15 Volt.
Und zuletzt noch zwei CR123A Batterien, die jeweils noch 3,0 Volt hatten.
Meiner Meinung nach kann man bei vollem Akku und Batteriebetrieb keinen Unterschied feststellen. Bei 3,8 Volt hingegen ist ein Leistungsabfall klar zu erkennen.

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Laufzeit und Lichtmessung von Dischn:


Laufzeit auf High mit 18650 (Trustfire, geflammt)

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Nach ca. 2 Std. fällt die Helligkeit auf unter 50%.
10 Minuten nach Teststart hat die Lampe am Kopf 36° erreicht, 10 Minuten später 40°, die Höchsttemperatur pendelte sich mit 43° ein. (Zimmertemp. 21°, keine seperate Lampenkühlung)


Helligkeit in Lux auf 1 Meter
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Nach dem Einschalten erreicht die Lampe 7.400 Lux die innerhalb einer Minute auf 6.800 Lux zurückgeht. Nach 3:30 Minuten schaltet sie von 6.710 auf 5.770 Lux zurück.

Lichtstrom nachgemessen: ca. 450 Lumen/OTF


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