Edelstahl für Backen? [auch Montage]

nieten

achtung! ganz doofe anfängerfrage:

ich hab in meinem leben noch keinen niet gesetzt - bin halt schreiner!

wie macht man dass?

stift ein bisserl länger lassen, durchstecken, auf beiden seiten etwas breitschlagen und das überstehende plan feilen??

so stelle ich mir das jedenfalls vor.

bernd
 
Im Prinzip, ja.
Nur hält der Niet in dem Fall nur kraftschlüssig, wie es so schön heißt; d.h.er hält nur durch die Kraft, welche die Reibung des Niets in der Bohrung aufrecht hält. Diese Art kann sich leicht lösen.
Die Bohrung sollte sich nach außen hin erweitern und der Niet sollte mit einem Niethammer mit kugeliger Bahn so getrieben werden, daß er dieses Loch auch bis zum Grund hin ausfüllt: formschlüssige Vernietung, weil die Form der beiden Teile auch ohne weitere Kraft die Verbindung hält. Eine weitere formschlüssige Verbindung wäre die Vernietung mit aufgewölbtem Kopf.
@ Silkcut: Der Schweißdraht ist ja auch aus einem gleichen oder sehr ähnlichen Material, ist häufig auch meine Wahl.
---------Zitat Anfang----------
Meine Messer sind zum Gebrauchen und nicht für den Sammler.
---------Zitat Ende------------
Das ist bei mir zu 99% ebenfalls der Fall(zumindest meine Absicht). Da es im Endeffekt aber sicher bei einem Verhältnis vonn 50 zu 50 bleibt, sollte man die Sammlerfraktion nicht vernachlässigen. Außerdem ist es nur ein verhältnismäßig kleiner Aufwand im Verhältnis zur Gesamtarbeit, diesem Punkt etwas Aufmerksamkeit zu schenken.
 
nieten

danke guenther,
das war sehr anschaulich und hilfreich.
und mit sicherheit viel besser als kleben.

also mal wieder zum werkzeughändler meiner wahl und nen niethammer kaufen.

meine brieftasche fängt schon an zu wimmern, wenn ich nur in die nähe dieses lades komme :D :D

bernd
 
Bereite Dich schon mal auf was vor: Für meinen Polierhammer mit kugeliger Bahn habe ich damals 50DM auf den Tisch gelegt (bei heller und Köster).
Das schreit geradezu "Selber machen!". Wenn Du die Möglichkeiten dazu hast.

MfG, Tierlieb
 
@ darley:
zusätzlich zum vernieten einen relativ dünnflüssigen und langsam abhärtenden Kleber zu verwenden ist manchmal recht hilfreich, besonders, wenn man mit Damastklingen und den damit verbundenen unebenen Oberflächen arbeitet. Dichtet schön sauber ab, wenn man die noch frische Klebestelle vernietet. 2 Punkte, auf die man achten sollte: sofort den überflüssigen Kleber abwischen, und keinen Kleber in die Nietlöcher gelangen lassen, wenn man die Vernietung unsichtbar haben will.
Wie Tierlieb schrieb, ist ein solcher Originalhammer recht teuer. Wenn auch ein Hammer mit einer gehärteten Bahn schneller und besser treibt, ein selbst angeschliffener und polierter Schlosserhammer (300g) tut es auch. Kugelfläche ca. wie ein Tennisball schleifen. Schnelle, genaue und nicht zu harte Schläge treiben besser als mit aller Macht.
 
nieten die sound sovielte

Die Bohrung sollte sich nach außen hin erweitern
was heißt das konkret:
einfach den bohrer etwas unsauber aus dem bohrloch führen oder mit dem aufreiber eine fase an den inneren rand bringen?

wie genau ist die bezeichnung des schweißdrahts, den man verwenden kann?
sorry, aber ich muss immer alles ganz genau wissen:ahaa:

ich hoffe aber, meine neugier ist dann endlich gestillt :cool:

bernd
 
@Guenter: Außerdem ist es nur ein verhältnismäßig kleiner Aufwand im Verhältnis zur Gesamtarbeit, diesem Punkt etwas Aufmerksamkeit zu schenken.
Sehe ich auch so und sollte nicht anders rüberkommen.
@darley: Aufreiber
Ich benutze dafür eine konische Reibahle (Werkzeugladen...), auf keine Fall einen Senker verwenden. Noch'n Tip, Bohrungen nicht zu nah an den Rand setzen.
 
"Mit dem Aufreiber eine Fase an den inneren Rand bringen" ist schon ganz gut, nur sollte dieser Aufreiber möglichst einen wesentlich steileren Winkel als die üblichen 45° haben. Je flacher der Winkel ist, desto breiter und schärfer ist der äußere Rand des Nietkopfs.
Keinen ausgeprägten Kopf zu erzeugen ist die beste Lösung. Das bedeutet, das Loch nur gleichäßig nach außen zunehmend etwas erweitern, 0,5 bis 1mm genügen. Dies kann man u.U. mit der Zentrierspitze eines Holz-Flachbohrers mit Hand vornehmen, oder mit Zentrierbohrern für die Drehbank in der Standbohrmaschine. Hierbei sind die sog. Radius-Zentrierbohrer von Vorteil, weil sie eine erweiterung schaffen, die genau der natürlichen Aufweitung eines Niets beim Handvernieten entspricht; d.h., das Loch wird vollständig gefüllt.
Die Nietstifte sollten je nach Passung nur 2 - 3mm je Seite überstehen und an jedem Ende stark angefast sein. Dadurch geht der Druck beim Hämmern zunächst mehr in die Tiefe und man vermeidet, daß der Rand des Stiftes sich sofort aufbördelt und schon gut vernietet zu sein scheint, beim Abschleifen aber ein Spalt um die Stifte sichtbar wird.
Und dann üben.
Schweißstäbe für's Autogenschweißen u.ä. haben gewöhnlich eine abgeflachte Stelle, an der die Bezeichnung aufgebracht ist. Übliche und geignete Sorten sind 1.4302, 1.4316 oder 1.4551.
Neugier ist nur etwas, wenn rein um des Fragens willen gefragt wird, sonst ist es Wissensdurst.
 
@ darley: konische Reibahle ist nicht schlecht, ist mir aber etwas zu wenig konisch, da die steilsten 1:10 sind. 1:5-Reibahlen wären ideal.
Der Tip mit "nicht zu dicht an den Rand setzen" ist richtig. Man merkt sehr rasch, wie stark Niete das Grundmaterial treiben können.
 
Neugier ist nur etwas, wenn rein um des Fragens willen gefragt wird, sonst ist es Wissensdurst.
wenn du das so siehst, dann bin ich halt sehr durstig!

nicht so nah an den rand hätt ich eh nicht gemacht.
das mit dem anfasen klingt wichtig und richtig.

danke an alle für tipps und geduld.

wenn die werkstatt endlich eingerichtet ist, werd ich wenn es an die guards geht, erstmal tüchtig üben müssen.

so als ex-holzwurm muss man sich an's metall ja erstmal rantasten.
hoffentlich reicht mein talent überhaupt für zufriedenstellendes aus :confused:

sorry seb, dass ich deinen thread etwas zur fragestunde gemacht habe!

bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit der Niet fest in den Backen sitzt bohre ich zuerst immer mit einem 3 mm Bohrer durch und anschließend von der Außenseite der Backen mit einem 3,5 mm Bohrer, sodaß vom Backenmaterial dann noch ca. 2 bis 3 mm mit Bohrungsdurchmesser 3 mm stehen bleiben.
Funktioniert recht gut.
 
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