Gestern konnte ich in einem Geschärft in Heilbronn das "Le Francas" in echt betrachten. Wirklich ein erstaunliches Stück Handwerkskunst und verblüffend leicht. Leider war bei fast allen Modellen die Klinge nicht exakt zentriert. Ist das normal und oder kann man das nachträglich beheben?
Ich hatte 5 oder 6 verschiedene "Le Francais" in der Hand und bei allen war die Klinge ziemlich gut zentriert (also symetrische Abstände zwischen Klinge und Platinen im geschlossenen Zustand). Insgesamt waren die alle auf den ersten Blick gleichgut (und zwar astrein) verarbeitet.
Bei meinem ist mir erst zuhause aufgefallen, dass die Klinge nicht 100% symetrisch angeschliffen ist. Dadurch sind die beiden Seiten des Ricasso zur Klinge hin nicht spiegelbildlich. Dennoch ist die Klinge über die gesamte Länge rasiermesserscharf und beim seitlichen Blick auf die Klingenspiegel ist der minimale Versatz nicht wahrnehmbar. Die Klingen der Percevals sind meines Wissen nach hangeschliffen und der "Versatz" bewegt sich inneralb einer sehr engen Toleranz, deswegen war das für mich kein Grund für Tränen.
Ich gehe schwer davon aus, dass der leichte Versatz am Ricasso kein Einzelfall ist, wobei das einem halbwegs normalen Kunden wahrscheinlich gar nicht auffallen würde. Als richtiger Messerliebhaber hat man für solche Abweichungen allerdings natürlich einen etwas kritischeren Blick.
Beheben ließe sich der Umstand sicherlich, mit ruhiger Hand und Schleifsteinen bzw. mit einem professionellen Nachschliff auf dem Bandschleifer.
Der Aufwand übersteigt hier aber deutlich den Nutzen...
Ich hatte auch ein Compagnon und ein Compact in der Hand (auch in Heilbronn), so weit ich mich erinnere waren die beiden von der Verarbeitung her auch ganz gut. Bedingt durch die Formgebung sind die beiden im geschlossenen Zustand aber nicht gerade Handschmeichler und wirken dadurch deutlich "rustikaler"...
Ich bin gespannt wie du dich letztendlich entscheidest wenn du die Vergleichskandidaten vor dir hast...