Eigentlich müsste ein Handbandschleifer doch reichen...

Sam Hain

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Hi,

der 1000ste Bandschleifer-Thread, weil ich in der Suchfunktion nichts hinreichend Zufriedenstellendes dazu gefunden habe. Jedenfalls nicht so wie ich es wissen will.

Nehmen wir mal an, ich seh nicht ein, mir für 200 € plus Kosten für allerlei Zubehörkram, Frequenzumrichter, teure (sonderformatige) Bänder, pipapo einen EB 200 auf die Werkbank zu stellen.
Ich hab mir im Baumarkt die Handbandschleifer mal angesehen. Für etwa 100 bis 130€ kriegt man da Markenware wie Bosch oder AEG mit 500 bis 700 Watt. Da die Wattzahl hier ja immer das Hauptkriterium zu sein scheint, müsste sowas doch reichen. Der bleibt sicher nicht so leicht stehen bei Metall, oder?

Einspannen ist bei den Modellen die in Frage kämen ausdrücklich "erlaubt". Stationäres Arbeiten wäre also kein Problem. Obendrein haben die alle den Vorteil einer Staubabsaugung. Und bei manchen sind die Schleifauflagen auch aus dickem gehärtetem Stahl und scheinbar schön "zugänglich" beim Bearbeiten von Klingen.

Langt sowas nicht allemal, wenn man nicht grade 80-cm-Klingen schleifen will? regelbar sind sie z.T. auch noch, und ich schätze, daß die Bänder dieser gängigen Größen erheblich billiger sind als die Sondermaße für den EB...

Was meint Ihr dazu? Erfahrungen mit solchen Modellen?

sam
 
Ja, ich habe Erfahrung damit, würde es aber nie mehr machen wollen. Insbesondere nicht mit den in Baumärkten erhältlichen Bändern. Vernünftige Bänder dürften für den EB200 kaum teuerer sein, als für so einen Handbandschleifer (was die Kosten pro Fläche anbelangt).

Mit einem Handbandschleifer arbeitet es sich heißer (da die Bänder kürzer und breiter sind), umständlicher (da man sie nicht so gut einstellen kann und links und rechts mehr im Weg ist) und wenigere universell (kein Schleif-/Polierrad als Bonus).
 
Schau dir mal das Blech an, welches sich bei den meisten Handmaschinen unter der Bearbeitungsfläche befindet. Bei Stahlbearbeitung zeigen sich binnen kürzester Zeit Furchen, die ein genaues Arbeiten unmöglich machen. Ausserdem kann dieses dünne Blech die Wärme beim Schleifen kaum aufnehmen und das Plastik darunter ist schnell verformt wenn nicht sogar verkohlt :rolleyes: Bänder in Körnungen ab 240 sind auch nur schwer zu bekommen(meine Erfahrung).
Leg' lieber etwas mehr an und hol' dir ne vernünftige Maschine.
Ich bin auch grad auf der Suche weil ich mit meinem alten (Industrie-)Bandschleifer nich weiter komme. Hab aber auch mit Handschleifern angefangen:rolleyes: Man wächst aber schnell drüber hinaus und ist mit den Ergebnissen unzufrieden:hmpf:
Zur Griffbearbeitung benutze ich aber ab und zu trotzdem einen.

Gruß Patrick
 
Schau meine Messer an. Sind alle mit einem Bosch PBS 75 gemacht worden.
Trotz das ich jetz 4 Bandschleifer zu verfügung habe mache ich zumindest die Feinarbeiten mit dem Handbandschleifer.
Klingen unter 4mm dicke werden ganz auf dem Bosch gemacht.
Gruß Heiko
 
nun ja, das geht - mit einschränkungen.
ich bin aber auch schon zu jemanden gegangen, der einen borger-schleifer hat, weil mein "handy" einfach zu lahm war. und an einem freien band arbeiten zu können ist schon ein plus.
mal davon abgesehen, daß es je nach modell gar nicht so einfach ist, an gescheite bänder zu kommen, zumal ein längeres band auch nicht so schnell runter ist (was ja bei einigen hölzern z.B. ein ++ ist).
nun ja, wenn du das hobbymäßig machst und auch noch verwendung außerhalb des messerbaus hast, ist das eine überlegung ein "baumarktteil" zu kaufen.
soll es nur zum messermachen sein, würde ich weiterfeilen, bis genug kohle für was ordentliches da ist.
hoffe das bringt dich weiter.
gruß,
torsten
 
Natürlich kann man auch ohne high end hochwertige Messer machen, siehe Jockl Greiß, der offenbar gar keine Elektrogeräte benutzt. In diesem Zusammenhang habe ich auch über die Meldung von Heiko gestaunt, der ja tolle Messer macht. Aber es ist ohne Frage mühsamer und dauert länger, was zugegebenermaßen nichts mit Qualität zu tun hat (siehe japanische Klingen).

Meine Erfahrungen mit Handschleifgeräten sind folgendermaßen: viel zu laut; wenn Du mit Gehörschutz arbeitest, ist es zumindest für die Umgebung unangenehm (das Gebläse erzeugt eine nervige Frequenz). Die Bänder sind schnell fertig, und richtig billig sind sie daher auch nicht. Wie bereits erwähnt, wird die Maschine trotz Luftkühlung recht heiß. Die Schleiffläche ist übrigens nicht immer aus Blech: meine alte HOLZHER hatte hier eine Grafitplatte, die recht widerstandfähig war.

Kriterium für alle Schleifbandmaschinen ist, wieviel m/sec das Band zurücklegt. Und da sind die großen viel besser. Die EB 200 ist im Angebot des speziellen Marktes nur eine kleine Maschine, aber ich halte sie für das Minimum. Für Hohlschliffe ist das Kontaktrad immer noch zu klein. Meine EB 200 mit 380 V hatte etwas mehr Drehmoment; das 220 V-Modell ist sicher für professionelle Macher noch zu schwach für Klingen in Stückzahlen, geht aber für Griffe.

Gruß

sanjuro
 
Also ich würde definitiv warten und dann bei der EB200 zuschlagen. Ich würde nie wieder den Weg über den die Bosch gehen. Die EB ist nicht so sehr viel teuerer, aber dafür ungleich besser, universteller und vermutlich auch langlebiger als ein PBS 75. Mag sein, daß man mit einem 2m Modell noch viel mehr Freude hat als mit der EB, aber ich vermisse bei meiner EK rein gar nichts (Hohlschliff brauche ich nicht), beim Handgerät habe ich aber sehr wohl einiges vermißt. Mir ist es z.B. ein Rätsel wie man mit dem Handschleifer einern vernünftigen Übergang zum Klingenschliff hinbekommt, beim modifizierten EB200 ergibt sich das irgendwie von selber.

Außerdem brauchst Du ja erst mal keinen Frequenzumrichter, wenn Du Drehstromanschluß hast, oder Dir legen kannst (fast jedes Haus hat einen Drehstromzähler), dann spricht ja nichts dagegen, es erstmal ohne zu probieren (arbeite auch nur mit einer Drehzahl).

Die Staubabsaugung ist natürlich ein Argument für den Handschleifer, aber zumindest bei mir war es so, daß trotzdem noch nicht zu knappe Mengen an Schleifstaub durch die Gegend fliegen, fast mehr als bei der EB, die ihren Abfälle relativ lokal auf einen Haufen schmeißt.
 
Ok, also die Statements haben mir jetzt doch zu denken gegeben. Scheinbar ist es doch sinnvoller, sich den EB nochmal anzuschauen. Obwohl Heiko mich doch sehr überrascht hat. Er macht ja wirklich superschöne Messer mit dem Bosch...

Qual der Wahl.:(

Die Vorraussetzungen hätte ich ja: Ich hab mir Kraftstrom in meine Werkstatt gelegt. Und wenn ich einen Stecker mit Phasenwender nehme, kann ich damit ja die Bandlaufrichtung ändern, nichtwahr? Die Geschwindigkeit muß ich halt hinnehmen, bis ich einen Frequenzumwandler drangepopelt kriege. Andererseits: Der Preis...

Also einfach wird das nicht:D. Aber ich danke Euch allen schonmal herzlich für die Beratung. Wenn ich es schaffe, Kevin am WE in Berlin zu erwischen, kann ich mit ihm ja auch nochmal ein Bisschen fachsimpeln. Danach werd ich dann wahrscheinlich endgültig von der hochwertigeren Lösung überzeugt sein *g*

Gruß
sam:)
 
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