ein alter Säbel

merrymarauder

Mitglied
Beiträge
483
Moin,

ich habe bei meinen Großeltern ziemlich versteckt einen Säbel (?) entdeckt.
Ich habe leider vergessen, ihn auszumessen, aber das ist meiner Meinung nach schon ein ordentliches Trumm!
Ich meine, ich habe alle wichtigen Kennzeichen am Säbel entdeckt und fotografiert.
Die Gravur scheint französisch zu sein und aus dem Jahr 1834 zu stammen. Ganz entziffern kann ich den Namen oder Ort nicht.
Über dem Handschutz sind ein oder zwei Schmiedemarken. Die eine sieht aus wie ein "W", das andere könnte auch der Lochfraß sein. Am Griff ist noch eine Nummer zu sehen: 365.
Da er keine Verzierungen und einen ziemlich starken Klingenrücken hat (zwischen ca. 10-15mm) vermute ich mal, dass der Säbel einen ernsteren Einsatzzweck hatte.
Es wäre nett, wenn mir jemand ein paar Informationen zu dem Säbel geben könnte:
Was für eine Art, wer ihn in der Regel getragen hat usw.
Mein Opa hatte keine Ahnung und es interessiert ihn selbst nun auch.

Grüße
 

Anhänge

  • Säbel00001.jpg
    Säbel00001.jpg
    134,2 KB · Aufrufe: 818
  • Säbel00002.jpg
    Säbel00002.jpg
    142,5 KB · Aufrufe: 584
  • Säbel00004.jpg
    Säbel00004.jpg
    82,4 KB · Aufrufe: 467
  • Säbel00005.jpg
    Säbel00005.jpg
    84,1 KB · Aufrufe: 393
  • Säbel00006.jpg
    Säbel00006.jpg
    61,6 KB · Aufrufe: 333
Maße wären natürlich gut. Ähnelt dem Säbel der leichten französischen Kavallerie M. 1822. Die Klinge dieses Säbels war leicht gekrümmt, 91 cm lang und 3 cm breit. Der Messingkorb hat zwei Bügel, die Scheide ist aus Eisen.
Die Säbel unterscheiden sich minimal je nach Herstellungsjahr und Manufaktur. Zur Marke kann ich nichts sagen, die Nummer (wahrscheinlich 2365) ist eine Art Seriennummer, die Inschrift am Klingenrücken deutet auf das Regiment.
(Quelle u.a. Hieb- und Stichwaffen von Richard Wagner).
Bloß nicht polieren! Ist als Boden- oder Scheunenfund (?) in einem erstaunlich guten Zustand.
 
.....ich habe bei meinen Großeltern ziemlich versteckt einen Säbel (?) entdeckt.....Die Gravur scheint französisch zu sein und aus dem Jahr 1834 zu stammen. Ganz entziffern kann ich den Namen oder Ort nicht......
Ich bin überhaupt kein Experte für solche Waffen, denke aber, die Gravur könnte "Manufacture Royale de Chatellerault 1834" heißen.

Frage hier im Forum den "Alten Fritz", der weiß auf diesem Gebiet ALLES. Die Maße wären natürlich wichtig.

Gruß

sanjuro
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten.
An die Maße komme ich leider erstmal nicht so schnell ran.
Der Säbel hängt ganz oben an der Wand hinter zig alten Feuerwehrhelmen. Deshalb hab ich den auch nu erst entdeckt. In nächster Zeit komme ich da nicht so schnell hin.
Die Maße von Schlosser 91cm lang/ 3cm breit kommen aber ziemlich genau hin, würde ich sagen.

Habe mir grade die Bilder im Blankwaffenforum angesehen. Der Säbel der leichten Infanterie sieht wirklich sehr ähnlich aus. Der einzige Unterschied, den ich erkennen kann, ist das der Handschutz tellerförmiger ist, als bei denen. Aber Schlosser schrieb ja, dass dies je nach Schmiede und Jahr unterschiedlich sein kann.

Warum genau sollte der nicht poliert werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wie schon richtig erwähnt, handelt es sich um einen Säbel der leichten französischen Kavallerie Muster 1822, für Mannschaften. Auch die Klingenrücken-Inschrift wurde korrekt angegeben. Lange Zeit in Gebrauch wurde dieses Modell bis zum 1. Weltkrieg genutzt.

OT: Die im deutsch-französischen Krieg (1870-71) von den Preußen erbeuteten Stücke gelangten für kurze Zeit so gar in die Ausrüstung preußischer Ulanen. Bald aber wurden nur die Klingen für den Ulanensäbel M73 mit dem typisch preußischen Gefäß versehen. Ende 19. Jh. wurden dann die Klingen gekürzt und die Scheiden neu hergestellt.

Im 1. Weltkrieg erbeutete M22 erfreuten sich wieder allgemeiner Beliebtheit bei deutschen Kavalleristen. Preußen produzierte so gar sehr ähnliche Aushilfssäbel.
Hier ein Thema mit Fotos von erbeuteten M22er http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=417& (Registrierung wegen um Bilder anzusehenvorausgesetzt).

Ich würde mich freuen, diesen Säbel auch im www.deutsches-blankwaffenforum.de vorgestellt zu sehen. Auf Börsen nicht selten zu finden, günstig in der Anschaffung, aber selten in Foren vorgestellt.

Gruß,
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück