Wie es momentan aussieht wird der Gesetzentwurf die Ausschüsse nicht so verlassen wie er sie betritt. Auch im Lager der Regierungskoalition setzt sich scheinbar die Erkenntnis durch, daß einige Punkte im Entwurf (weit) über das Ziel hinausschießen. Leider sieht es aber auch so aus, daß Messer (mit Ausnahme der Faustmesser und der vom Bundesrat gewünschten Konkretisierung) in der Diskussion nicht vorkommen und daher die Gefahr besteht, daß diese eins-zu-eins vom Entwurf in das Gesetz wandern.
Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, daß wir Messerliebhaber massiv bei den Ausschußmitgliedern vorstellig werden und klar machen, daß ein Verbot bestimmter Messer nicht nur das anvisierte Klientel trifft sondern auch eine Großzahl unbescholtener Bürger.
Der Zeitplan der Ausschußsitzungen steht momentan noch nicht zur Verfügung aber spätestens nächste Woche werden die Parlamentarier ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Um eines noch einmal ganz klar zu machen: Wenn das Gesetz so in Kraft tritt wie der Entwurf momentan dasteht, dann bedeutet das nicht nur, daß die aufgeführten Messertypen verboten werden (d.h. Besitz verboten, Ausnahmen nur durch BKA-Sondergenehmigung möglich (evtl. für Museen, zugelassene Sachverständige, Schwerbehinderte oder große Hersteller, aber definitiv nicht für Sammler und Anwender)), sondern auch, daß weitere Typen, nach belieben und ohne weitere gesetzgeberische Maßnahmen, per ministeriellem Erlaß ergänzt werden können. Bei der Kampfhundeverordnung musste noch der Weg der Gesetzgebung beschritten werden, das neue WaffG würde die Freiheit schaffen beliebige Gegenstände, ganz ohne diesen Aufwand, zu verbotenen Gegenständen zu erklären.
Leider sieht es so aus, als ob den dt. Messerherstellern und -händlern die Konsequemzen noch nicht so recht klar sind. So scheint Böker am Entwurf nichts kritisierenswertes zu finden. Auch diesen Damen und Herren muß man klar machen, daß sie ihr Hinterteil besser einmal aus dem Sessel herauswuchten und sich gegen restriktive Regelungen im Gesetz einsetzen. Oder will Böker etwa dem Vorbild Smith & Wessons folgen, die es durch vorauseilenden Gehorsam und dem darauf folgenden Boykott geschafft haben binnen kürzester Zeit aus der Premierleague in die "unter-ferner-liefen"-Liga abzusteigen? Sollte Böker sich einbilden, daß der dt. Michel bei einem Boykott sowieso nicht mitmacht, dann sollten sie mal abwarten was der US-amerikanische Markt darüber denkt wenn er davon Wind bekommt.
Also liebe Leute die Ihr mit Messer Geld verdient, gebt mal Laut, damit wir wissen wie Ihr euch engagiert.