Ein neuer Amboss im Rhein Main Gebiet

Dragor

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Hallo zusammen,

Nach langer Suche und vieler Leserei hier im Forum hat es geklappt, dass ich mir einen Amboss besorgen konnte.
Hier zwei Bilder von dem guten Stück:





Das meine Schmiede draußen vor der Werkstatt ist, habe ich den Amboss auf vier Rollen montiert. Damit lässt er sich relativ problemlos zur Esse manövrieren. Die Rollen haben mit die Schläge bis jetzt auch nicht übel genommen. Da die gesamte Konstruktion auch ca. 220 kg wiegen dürfte, kommt nach den Gesetzten der Impulserhaltung nicht viel an den Lagern der Rollen an.
Der Amboss selber ist von 1891



und ich finde für dieses Alter hat er sich gut gehalten. Klar sind die Kanten ein bisschen ausgeschlagen und die Bahn ist um wenige mm eingedellt, aber der Amboss zieht wunderbar und die berühmte Kugellagerkugel springt auf gut ¾ der Originalhöhe zurück.
Das gute Stück wiegt, oder besser wog bei der Herstellung, 182,5 kg. Das weiß ich aber auch nur, weil diese Zahl auf dem Stauch eingeschlagen ist.



Der Hammer, der auf der Bahn liegt ist übrigens der Habermann Hammer den es bei Angele zu kaufen gibt.
Nach einigen Schmiedeversuchen muss ich sagen, dass das ein sehr feines Werkzeug ist. Der Hammer formt gut um und lässt sich aufgrund seiner 1,3 kg und der Form sehr ermüdungsfrei benutzen.
Eine Kohlenesse habe ich auch schon in Benutzung, nur leider habe ich vergessen Fotos zu machen. Das werde ich aber so bald wie möglich nachholen und sie auch hier im Forum vorstellen.

Tschüß
Dominic
 
Naja, das mit den Rollen unten dran, die einfach blockiert werden wenn man den Amboss an den Arbeitsplatz geschoben hat, ist wohl die einfachste Lösung für die mobilität.:ahaa:
Vorrausgesetz man hat passende Rollen und kann gut damit arbeiten!!
Glückwunsch zum Amboss und der Lösung!!!
Ist aber wohl nur für große Ambossgewichte geeignet!? aber genial simpel wie ich finde :super:

Grüße
Thomas
 
Ein neuer Amboss im Rhein-Main-Gebiet

.......Nach langer Suche und vieler Leserei hier im Forum hat es geklappt, dass ich mir einen Amboss besorgen konnte.......
Glückwunsch! Ein schönes Stück in noch ordentlicher Erhaltung, soweit ich das nach den Fotos beurteilen kann.

Ich vermute, dass es ein Amboss aus Ennepetal-Milspe sein könnte (August Refflinghaus Söhne Milspe). Das ist immer etwas Gutes.

Viel Spaß damit!

Gruß

sanjuro
 
Die Esse zu meinem Amboss

Hallo zusammen,

Danke für die Antworten zu meinem ersten Posting. Ich bin mit dem Amboss sehr zufrieden. Was mir auch wichtig ist, dass ich einem Teil Technikgeschichte wieder Leben einhauchen konnte, vor allem wenn man bedenkt dass der Amboss jetzt schon seit 120 Jahren seinen Dienst tut und auch in 120 Jahren noch genauso gut sein wird, vorausgesetzt alle Besitzer halten ihn in Ehren.
So aber nun zu einem anderen Thema:
Wie letzte Woche schon angekündigt habe ich ein paar wenige Bilder meiner Kohlenesse gemacht, denn nur ein Amboss macht noch keine Schmiede
Die Esse ist vom Design her wie eine herkömmliche Feldesse aufgebaut. Sie hat eine flache Feuerschale mit ca. 25 cm Kantenlänge und Wind von unten. Das Esseisen ist aus ca. 10 mm starkem Winkelstahl der Rest des Tisches ist mind. 5 mm stark. Die Kohle lagert in einer alten Waschmaschinentrommel unter der Esse. Da ist sie immer trocken und schnell zur Hand.



Die Luft kommt durch den den roten Gartenschlauch und vorne an der Esse habe ich einen Kugelhahn montiert um die Luftmenge regulieren zu können. Als Gebläse dient ein Seitenkanalverdichter der mir mal zugelaufen ist. Dieser hat den Vorteil, dass er auf Dauerbetrieb ausgelegt ist und es einem auch nicht übel nimmt, wenn er längere Zeit gegen ein geschlossenes Ventil läuft. Ich gebe aber zu dass es sehr schwer ist so ein Teil zu einem Preis zu bekommen, der bezahlbar ist.
Beheitzt wird die Esse im Moment mit einer Mischung aus Schmiedekohle, Koks und Holzkohle. Ich hab auch noch nen Sack Eierkohle. Mal schaun ob die auch ein gescheites Feuer gibt.
Wenn die Vorräte an Kohle aufgebraucht sind, werde ich aber wahrscheinlich komplett auf ein Koksfeuer umsteigen, da mir die Stinkerei der Schmiedekohle auf die Nerven geht.
Ich heize die Esse meistens mit ein paar Holzlatten an, die ich sobald sie brennen von allen Seiten mit Kohle anhäufele. Dass Feuer ist dann nach ca. 10 Minuten bereit zum schmieden.



Hier ist das Feuer schon richtig schön im Gang und die Luft voll aufgedreht. Wenn das Feuer richtig lodert verbrennt auch ein Großteil der Gase der Schmiedekohle und die Rauchbelastung der Nachbarn hält sich in Grenzen.
Beim eigentlichen Schmieden ist die Luft fast vollständig zu. Nur zum Feuerschweißen oder zum schnellen erwärmen eines großen Teils mache ich die Luft weit auf.



Hier das Feuer im „Betriebszustand“. Der Koks bildet ein schönes, heißes aber kleines Glutnest, so dass man ein Eisen recht punktgenau erwärmen kann. Das ist, meiner Meinung nach auch der Hauptvorteil einer Kohlenesse: Dadurch dass sie nach allen Seiten offen ist, kann man auch große Werkstücke punktgenau erwärmen.
Nur damit ihr eine Ahnung der Größenverhältnisse bekommt: Das Rundmaterial in der Esse ist 20 mm stark und das ist in zwei bis drei Minuten auf Schmiedetemperatur. Da geht also schon was :haemisch: .
 
AW: Ein neuer Amboss im Rhein-Main-Gebiet

Glückwunsch! Ein schönes Stück in noch ordentlicher Erhaltung, soweit ich das nach den Fotos beurteilen kann.

Ich vermute, dass es ein Amboss aus Ennepetal-Milspe sein könnte (August Refflinghaus Söhne Milspe). Das ist immer etwas Gutes.

Viel Spaß damit!

Gruß

sanjuro

Hallo,

ich glaube nicht, dass der Amboss von ARS ist. Der Stempel zwischen den Jahreszahlen zeigt wahrscheinlich ein Vergissmeinnicht mit dem umlaufenden Wortlaut. Rechts und links müsste noch ein großes S und ein H sichtbar sein. Dann stammt der Amboss aus Hagen von der Firma Södig & Halbach.

Gruß Stretchmaster
 
Ein neuer Amboss im Rhein-Main-Gebiet

......ich glaube nicht, dass der Amboss von ARS ist. Der Stempel zwischen den Jahreszahlen zeigt wahrscheinlich ein Vergissmeinnicht mit dem umlaufenden Wortlaut. Rechts und links müsste noch ein großes S und ein H sichtbar sein. Dann stammt der Amboss aus Hagen von der Firma Södig & Halbach......
Ich war da ja mit meiner Einschätzung keineswegs sicher. Ich glaubte aber oben ein A und ein R zu erkennen.

Einen Hinweis auf einen Vergissmeinnicht-Amboss von Söding & Halbach - was ja nichts Schlechtes wäre - finde ich nicht. Aber es ist ja ohnedies ein Problem, auf einem Foto Details zu erkennen, für die man eigentlich Seitenlicht benötigt.

Gruß

sanjuro
 
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