Ein paar Lederscheiden!

Hallo Zusammen,

ja, ist den schon wieder Weihnachten?
Ich fühle mich jedenfalls reichlich beschenkt.

@ Grover

Google mal mit "Reifelholz", da wirst Du sicher etwas finden.
Es handelt sich um ein Werkzeug mit einem Parallelanschlag (langer Schenkel) und einen Strichzieher (kurzer Schenkel), die in einem manchmal verstellbaren Abstand voneinander befinden. Der Lange Schenkel wird an der Lederkante entlanggeführt, wobei sich der kürzere Schenkel durch Druck im Leder verewigt. That's it.

@ Matthias

Schön, dass es Deinen Geschmack trifft und ich fühle mich gebauchpinselt.

Meiner Meinung nach habe ich bei den Scheiden das Nötige getan, um ansehnlich zu wirken. Aber bestimmt nicht für Alle. Es ist mein Geschmack und der ist bestimmt nicht für alle gültig. Dass es Dir gefällt ist vielleicht einfach nur ein Zufall. Ich kenne keine Design-Richtlinien, nach denen ich handeln kann. Es gibt aber einige Scheidenmacher, die ich sehr bewundere. Kopieen sind mir verhasst. Klauen ist aber OK, sofern es in einen eigenen Entwurf mündet. Vielleicht ist es so, dass eine Idee, wenn sie konsequent umgesetzt wird, eine eigene Faszination entwickeln kann, die auch bei anderen ankommt, sich mitteilt.
Klauen ist wichtig, woher soll denn die "Inspiration" sonst kommen?
Nachdem ich mal mit "tribals" und "tattoo" gegooglet habe, gab es Anregungen ohne Ende (viele schöne A....geweihe gesehen).
Also, Augen auf! "Mitnehmen", was geht und überlegen, was man selbst daraus machen kann.
Und so ist mein meistgequältes Werkzeug der "Ratzefumm" geworden.
Ratzefumm = Radiergummi. Scheide auf Papier zeichnen, und die gewünschte Verzierung aufzeichnen. Nicht lange überlegen, die erste Idee ist meistens die Beste. Meistens wird radiert und geändert, bevor man merkt, dass es nicht besser wird. An manchen Tagen geht es nicht, an anderen um so besser. Manchmal sogar ohne "Eingebung". Manche hingeworfene Striche sind dann einfach "zwingend" und stehen für sich.
Ich glaube, ich könnte jetzt noch stundenlang so weitermachen, aber es hilft nicht wirklich weiter.

Eventuell ein Tip: Hör auf Dich! Mach' Dein Ding. Welche anderen Dinger willst Du denn sonst machen? Clones herstellen? Mainstream?
Solange es auf dem Papier stattfindet, kostet es fast nichts. Insofern ist es gefahrlos. Aber wenn das Herzchen anfängt zu puckern, dann ist es garantiert richtig, egal, was andere dazu sagen.
 
@ Grover
Google mal mit "Reifelholz", da wirst Du sicher etwas finden.
Es handelt sich um ein Werkzeug mit einem Parallelanschlag (langer Schenkel) und einen Strichzieher (kurzer Schenkel), die in einem manchmal verstellbaren Abstand voneinander befinden.

Also geht auch ein Rillenzieher? Was für Werkzeug verwendest Du noch? Ich mach im Moment den Lochabstand mit einem Zirkel. Prickrad ist mir zu teuer. Will mir noch einen Kantenzieher zulegen.
 
Ich sag jetzt schon mal vielen Dank und bin mehr als nur gespannt auf die Doku!!!
Generell hast du übrigends recht, es gibt nichts besseres als einem der ders kann mal über die Schulter zu sehen und dann unter Anleitung selbst zu verinnerlichen.

Tschau Torsten
 
Die Schlechte zuerst:
Ich werde hier keinen Mucks zu den Holzinnenscheiden von mir geben, so!

@robbytobby,

ist akzeptiert, wenn auch zähneknirschend :haemisch: mein Neid soll Dich verfolgen, (nicht ernst nehmen, Spass muss sein).
Nun bin ich aber auch mal auf David´s Anleitung gespannt.
Nähst Du Deine Gürtelschlaufen separat an die Scheide oder lässt Du diese beim Zuschnitt gleich mit dran. Zeigst Du uns auch mal eine der Scheiden von der Rückseite.
Gibt es eingentlich einen Trick um die Skizze vom Papier aufs Leder zu übertragen oder hilft da nur zeichnen.

Gruß Kuno
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, Robert, was soll man da sagen?

Außer Bild 5 ( ich mag keine monotonen Flechtpunzierungen ), kann ich mich nicht entscheiden, welche Scheide mir besser gefällt.

Sind schon extrem gut, - durch die Bank.
Ach ja, die zweite Hälfte von deinem Post 21, kann man nur unterstreichen.:super:

@ concho, - was hälst du von abpausen. ;)

grüsse ,..
 
@Haudegen

hallo Gerhard, daran habe ich auch schon gedacht, aber befürchte, dass anschließend nicht nur die gewünschte Figur oder Form auf dem Leder ist sondern dass durch die Bewegung der Finger und Hände das Leder versaut wird, ich kenn mich :glgl:!

Gruß Kuno
PS: und schließlich bin ich Schwabe, da wird ein Stück Leder nicht so einfach mir nix dir nix versaut :irre:
 
Gibt es eingentlich einen Trick um die Skizze vom Papier aufs Leder zu übertragen oder hilft da nur zeichnen.

Hallo Kuno,

nein, ich bin nicht der robbytobby!

Ich würde nicht mit Pauspapier arbeiten, sondern eine dünne Frischhaltefolie etc. über die Zeichnung spannen und dann die Zeichnung mit Filzstift auf die Folie übertragen.
Dann die Folie auf das (feuchte) Leder legen und mit einem nicht zu spitzen Gegenstand die Linien auf der Folie nachfahren, so dass auf dem Leder nur eine leichte Spur übrigbleibt.

Hans
 
Hallo Zusammen,

und wieder darf ich mich herzlich bedanken!

@ Grover

Im Prinzip benutze ich alles als Werkzeug, was geht. Nägel, Kamm, Schraubenzieher, alte Hülsen (Munition), und natürlich all die feinen kleinen Sachen, die man kaufen kann. Ca. 70 Punzen habe ich jetzt. Mit steigender Tendenz. Falzbein, Drehmesser, und, und, und. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, dem Geldbeutel leider schon.

Ich benutze auch einen Zirkel. Prickrad mag manchmal vorteilhaft sein. Ich benutze gerne den Zirkel, weil ich die Stichabstände variabel einstellen kann. Dass es dann 3 Minuten länger dauert, nehme ich gerne in Kauf.

@ Kuno

Ich hätte mir auch schlechtere "Ersatzleute" vorstellen können, als ausgerechnet David. ;)

Die Gürtelschlaufen mache ich separat. Meine Schlaufen sind 7 cm groß. Da müsste ich einen Streifen von 16 cm mind. immer aus dem vollen Leder schneiden. Das widerstrebt mir, scheine schwäbische Vorfahren zu haben.;)
Außerdem kann ich die Schlaufe dann auch unterschiedlich platzieren.

Der Tip von Hobby bezüglich des Übertragens der Muster auf das Leder ist absolut OK.

Für ein Bild von der Rückseite ist es mir jetzt ein bißchen zu spät, sorry.
Ich werde eines nachliefern.

@ Hans

Vielen Dank für Deine freundliche Unterstützung!

Schade, dass Dir die Scheiden nicht gefallen.
Schließlich hättest Du ja bestimmt etwas Nettes dazu gesagt wenn sie Dir gefallen hätten, wo Du doch schonmal 'reingeschaut hast, oder?
 
@ Hans
Schade, dass Dir die Scheiden nicht gefallen.
Schließlich hättest Du ja bestimmt etwas Nettes dazu gesagt wenn sie Dir gefallen hätten, wo Du doch schonmal 'reingeschaut hast, oder?

Da ziehst Du die falschen Schlüsse!

Ich habe vor allem deshalb nicht geschrieben, weil sie weit jenseits dessen sind, was ich selber (beurteilen) kann.

Dazu kommt, dass ich mir vor einiger Zeit vorgenommen habe, nur noch zu schreiben, "wenn es unbedingt sein muss".

Und hier haben schon mehr und Kompetentere gelobt.

Hans
 
Guten Abend, nochmal,

@ Hans

Gut, ein Standpunkt ist ein Standpunkt.
Jetzt kann ich es zwar etwas besser einordnen, teilen und verstehen kann ich ihn nicht.
 
@hobby

Hallo Hans,
vielen Dank für Deinen Tipp, das werde ich gleich mal ausprobieren.
Wir sehen uns.

Gruß Kuno
 
Hallo Zusammen,

@ Kuno

Ich hatte ja versprochen noch ein Bild nachzuliefern, dies soll hiermit geschehen.

Allerdings kann ich kein Bild mehr von den gezeigten Scheiden bringen, weil die alle längst beim Abnehmer sind.
Ersatzweise habe ich die Rückseite einer etwas älteren Scheide fotografiert. So sehen sie im Prinzip immer aus. Diese Scheide ist komplett punziert. Andere sind hinten einfach glatt.

Schönes Restwochenende noch!
 

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@robbytobby,

hallo Robert, vielen Dank für das Bild, es ist für mich sehr aufschlussreich, da ich meine Scheiden bisher immer aus einem Stück gefertigt hatte und die Schlaufe immer das unschöne Teil (Lederinnenseite) war. Werde mal versuche die Schlaufe extra zu fertigen und anzubringen.

Gruß Kuno
 
@ choncho:
hast du schon mal versucht, die Schlaufe nach innen umzuschlagen? Dann ist die Narbenseite außen. Es ergibt sich auch je nach Konstruktion eine zusätzliche Klemmwirkung am Messergriff. Kann bei Köcherscheiden ohne extra Sicherungselement hilfreich sein.
Allerdings ist die integrierte Schlaufe auch immer eine Frage des Verbrauches an gutem Leder. Eine extra angebrachte Schlaufe kann gut aus einem Reststück geschnitten werden.

@ robytobby:
Besten Dank für deine ausführliche Antwort auf meine Nachfrage. Allerdings geht es mir weniger um die Motive als um die Technik bzw. die handwerkliche Ausführung der Verzierungen. Punzieren - klar, da habe ich auch schon mehr oder weniger erfolgreiche Versuche hinter mir, allerdings nur mit den Standard-Punziereisen "Basket" und "Border".
Aber nach deinen Bildern kommen da auch noch andere Techniken zur Anwendung. Wäre nett von dir, wenn du da "ein paar Worte" darüber verlieren könntest. Aber wie gesagt: keine Betriebsgeheimnisse!:steirer:

Beste Grüße
Matthias.
 
hallo Robert,

die scheiden sind allererste sahne:super:
würde zugern mal dein lederwerkzeug sehen, wird schon ein haufen sein:)

gruß alex
 
@Matthias
danke für Deinen Tipp, das habe ich noch nicht versucht, allerdings überzeugt mich das Argument des Lederverbrauches, so dass ich mal zuerst versuchen werde die Schlaufe extra zu fertigen, dann werden auch meine Reststücke ihren Einsatzbereich bekommen.

Gruß Kuno
 
N'Abend Zusammen,

hoppala, da habe ich aber nochmal Grund, mich zu bedanken!

@ Matthias

Ganz zu Beginn meiner "Messermacherkarriere" habe ich fast 25 Messer und Scheiden nach nordischem Vorbild gebaut und die Verzierungen mit den handelsüblichen Modelliereisen gemacht, gerade so, wie ich Lust und Laune hatte.

Dann habe ich angefangen andere Messer zu bauen. Da mussten dann auch andere Scheiden her. Die ersten habe ich zunächst genauso verziert, wie die nordischen Scheiden. Aber ich habe eben gute Vorbilder gesehen, deren Scheiden ich richtig toll fand. Und die waren ganz anders verziert. Hier kamen andere Techniken zum Einsatz. Z. B. das Drehmesser (swivel knife), mit dem die Motivkonturen geschnitten werden. Die Konturen werden so schärfer, exakter, als mit Modelliereisen hergestellt.

Ganz wichtig ist der Einsatz von bevelers. Das sind Punzen, die am Fuss leicht angeschrägt sind. Die gerade Kante wird im Schnitt positioniert und geschlagen. Die abgeschrägte Fläche drückt die Motivumgebung nieder, dies hebt das Motiv hervor. Diese bevelers gibt es mit glatter, geriffelter und gewaffelter Oberfläche. Besonders die letzteren bieten einen Vorteil, wenn man mit Antikfarben arbeitet. Die kleinen Vertiefungen halten die Farbe besser, als die Umgebung, wodurch der Bereich direkt um's Motiv herum dunkler erscheint und das Motiv noch stärker hervorgehoben wird. Die Tücke dieser bevelers liegt darin, dass es ziemlich "unbeholfen" wirkt, wenn man die einzelnen Schläge sehen kann. Deshalb muss man überlappend arbeiten und dabei "in Bewegung" bleiben, also viele kleine Schläge anbringen und gleichmäßig dosieren.

Und dann gibt es natürlich noch jede Menge anderer Punzen für Spezialzwecke. Das ist ein sehr weites Feld und ich bin gerade erst dabei mir dieses zu erschließen. Vor allem ist es zu weit, um es hier abhandeln zu können.

Bei mir kommen jetzt im Prinzip alle Techniken gleichzeitig zum Einsatz. Modellieren mit Modelliereisen, Schneiden und Punzieren. Und natürlich das Färben. Auch eine kleine Wissenschaft für sich.

Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich mit Literatur versorgen. Eine Broschüre, die ich für den Einstieg empfehlen kann ist "Tech-Tips" von Al Stohlman. Das gibt so einen Überblick, was mit Punzen machbar ist. Zwar in englisch, aber sehr selbsterklärlich. Und dann gibt es noch jede Menge mehr von diesem Mann. Zwar auch in englisch, aber wie schon gesagt.

Bei mir sind die Fertigkeiten doch noch sehr rudimentär ausgeprägt, verglichen mit wirklichen Könnern, aber ich habe einen Anfang gemacht und ich sehe noch lange kein Ende. Und da noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, heißt es üben, üben,......., am besten auf Lederresten.


@ Alex

Oh ja, inzwischen ist da ganz nett was zusammengekommen.
Gerade in Lederwerkzeuge habe ich inzwischen einige hundert EUR gesteckt. Da mein ältester Sohn inzwischen auf eigenen Beinen steht, habe ich sein ehemaliges Zimmer zu einer provisorischen Lederwerkstatt umfunktioniert. Irgendwann werde ich mir da folgende "Arbeitsplätze" einrichten: Schneidplatz, Punzierplatz, Färbeplatz und Nähplatz.
Ich bin das ewige Umräumen nämlich leid.
Fotos würden Dich nicht weiterbringen. Dazu ist das Chaos viel zu groß und würde mir nicht eben zur Ehre gereichen.
 
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