Einfacher Magnettisch mit "Hausmitteln"

Chemiegeneral

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Moin,

Da ich schon des öfteren vom Wissen in diesem Forum profitiert habe, wollte ich auch mal etwas zurückgeben:

Eine Bauanleitung für einen einfachen Magnettisch, der günstig zu realisieren ist.

Zugegeben, dies ist KEIN Präzisionsgerät, aber für das Freihand-Schleifen von Kleinteilen geeignet.

Maße: 120x40x67 [mm] zum Einspannen in den Schraubstock

Benötigt wird etwas Siebdruckplatte, Leder(rest), und ein starker NEODYM-Magnet, Schrauben und (Holzdübel)
Passende Magneten kann man aus (neueren), (defekten) Festplatten ausbauen :haemisch: ;Diese dienen dort der Lese/Schreibkopf Positionierung
Oder in der Elektro-Bucht günstig erwerben.

Verwendet wurde bei meiner Konstruktion ein 40x20x4 [mm] NEODYM-Magnet, Hubkraft 18 Kg
Die Kraft nimmt aber durch den Abstand zum Werkstück, durch Leder 1,5 [mm] und Holz 2,5 [mm] stark ab, übrig bleiben ca. 6-10 Kg.
Wem das nicht reicht, kann überlegen, mehrere Magnete von oben in die Holzplatte einzusetzen, dann wäre der Abstand zum Werkstück nur durch die Dicke des Leders gegeben. Dann aber gut Festkleben!!! :glgl:
Zum Beispiel 4-6 runde NEODYM-Magnete 15 [mm] Durchmesser Höhe 8 [mm] Hubkraft pro Stück ca. 6 Kg, Bohrung dafür mit Forstnerbohrer.
Der Lederstreifen dient zum einfachen Entfernen des Werkstücks, einfach nach oben abziehen.

Sicherheits-Hinweise im Umgang mit starken Magneten sind zu beachten ! (Sicherheitsabstand zu Kreditkarten, Herzschrittmachern u.ä.)
So, jetzt lasse ich die Bilder sprechen

Gruß Christian
 

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.....Eine Bauanleitung für einen einfachen Magnettisch, der günstig zu realisieren ist.....
Das ist ein interessantes Projekt, das mich inspiriert, etwas Ähnliches aus einem Alu-Winkel-Profil zu machen. Da könnte ich dann die Magnete UNTER das Alu kleben, wobei das Risiko, dass sie sich aus der Verklebung lösen, geringer wäre. Danke!

Gruß

sanjuro
 
...
etwas Ähnliches aus einem Alu-Winkel-Profil zu machen. Da könnte ich dann die Magnete UNTER das Alu kleben, wobei das Risiko, dass sie sich aus der Verklebung lösen,
Geh doch einen Schritt weiter, und nimm anstatt des Winkels ein Alu-Vierkantrohr (T max. ~2mm), bastel eine Holzleiste mit Durchbrüchen und stecke die Magnete dort rein und vergieß die Spalten mit EP - funktioniert wie eine Schublade und die Magnete sind rundherum vor Abrieb/Schleifstaub geschützt :cool:

Je dünner das Aluprofil in der Wanddicke, desto mehr Haltekraft bleibt "verfügbar", dünnes VA-Blech (T <1mm) funktioniert ebenfalls.
Ist allerdings bei Festplattenmagneten ziemlich frickelig, aber von der Haltekraft und Fläche sind sie wohl die günstigste und beste Wahl...

Habe auch zwei solcher "Eigenbaumagnetplatten" aber trotzdem bin ich damit nicht wirklich zufrieden, und sie werden nur zum Finish herausgeholt.

Gruß Andreas
 
Hallo,

Danke für die Antworten, Nachbauten und Verbesserungen sind gerne gesehen!

Ich habe das mit den 5 Neodym Magneten - Zylinderform....

* Maße: Durchmesser 15 mm - Dicke 8 mm
* Beschichtung: Nickel-Kupfer-Nickel
* Qualität: N 42 ~ 1,28 Tesla
* Zugkraft pro Stück: ca. 6 kg
* Gekauft bei der Elektrobucht für unter 4 Eu für 5 Stück (+Versand)

....mal ausprobiert (Foto anbei) Der Zug ist klasse :haemisch::haemisch:
Ich schätze so ca. 18 Kg (hinter dem Lederstreifen)
Wem das nicht reicht, es gibt Magneten die heben ein paar hundert Kg
Die sind dann aber auch etwas teurer...
Eingeklebt wurde mit Epoxid
Für meine Zwecke reicht das so schon völlig aus, und bei Materialkosten von nicht mal 10 Eu, ein klasse Hilfsmittel :D

Gruß Christian
 

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reicht die Haltekraft, um damit am Bandschleifer zu arbeiten?

Hallo,
Ich habe zwar nur ein Bandschleiferchen von Bosch, aber damit hat es funktioniert. Dabei wurde auch die Gegendruckplatte vom Bandschleifer durch die Magneten angezogen. Für eine "Klingenhalterung" könnte man noch weitere Magnete montieren, um ein vollflächiges Aufliegen zu gewährleisten. Ich denke, dies ist wichtig, um das Risiko zu minimieren. Letztlich muss aber jeder selbst entscheiden, ob die Haltekraft ausreichend ist. Das ist ja letztlich auch von Bandgeschwindigkeit & Anpressdruck abhängig.

Die Alu-Schubladen-Lösung von luftauge ist auch interessant, allerdings würde ich nicht auf eine Lederschicht verzichten, weil die Leder-Unterlage in Kombination mit den Magneten den nötigen Grip erzeugt.

Gruß Christian

Foto: Bandschleifertest, der Metallstaub fliegt auch nicht mehr durch die Werkstatt.
 

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...
allerdings würde ich nicht auf eine Lederschicht verzichten, weil die Leder-Unterlage in Kombination mit den Magneten den nötigen Grip erzeugt.
Als Zwischenlage verwende ich Blisterfolie - das Leder ist elastisch, gibt nach und könnte das Fingergefühl zum Anpressdruck "verfälschen".
Den "Grip" erzeugt das Schleifband in Kombination mit der verwendeten Körung/Bindung/Schleifunterlage (oder Härtegrad/Profilierung Kontaktrad).

Mir persönlich wäre es auch rein mechanisch etwas zu unsicher, mit einer elastischen Andruckplatte freihand zu arbeiten, aber das ist auch Geschmackssache und Gewöhnung. Vor allem bekommt man ab bestimmten Klingendicken/-längen/Winkeln auch Lederabrieb in das Band, was dann den Schleifabtrag reduziert.

Gruß Andreas
 
Moin,

@luftauge: Ich meinte mit "Grip" die Haftreibung vom Werkstück am Magnettisch

Das Werkstück "sinkt" etwas in die Lederschicht ein, und kann dadurch nicht mehr so leicht zur Seite rutschen.

Hier noch ein Hinweis: Die Magnete sind nicht unbegrenzt temperaturstabil, die Magnetkraft nimmt laut Herstellerangabe bei Temperaturen über 80°C schnell ab. Also lieber nicht heißschleifen :irre:

Gruß Christian
 
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