Das ist nur rein optisch.
Und nur deshalb rein optisch, weil der Polizist derjenige ist, der Dir gegenübersteht, und die Maßnahme durchführt, und nicht der Politiker, der sie ausgedacht hat.
Mir ist bewußt, dass die Polizei nur die Vorgaben der Politik umsetzt. Was anderes mache ich als Soldat ja auch nicht. Aber inwieweit die Polizei die gegebenen Spielräume ausreizt, wird doch nicht von den Politikern beeinflußt!
Natürlich kann auch ich nicht die Gedanken der Politiker lesen und nur aufgrund Ihrer Äußerungen darauf schließen, was sie mit dem Führungsverbot bezwecken wollten.
Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich die Politiker bei der Verabschiedung des §42a WaffG gedacht haben: "Prima, jetzt haben wir endlich eine Möglichkeit, den Soldaten bei der Heimfahrt ihr Taschenmesser abzuknöpfen"! Das sind doch Auswüchse, die durch eine viel zu strenge Auslegung durch die Polizisten entstehen!
Niemand hindert doch die Polizisten daran, dass Gesetz genau so auszulegen, wie es vor der Verabschiedung durch die Politiker angekündigt wurde: Um gewaltbereiten Jugendlichen, die mit dem Messer "herumspielen", andere bedrohen oder es sonstwie nicht "sozialadäquat" verwenden, selbiges abzunehmen!
Da das Führungsverbot Ausnahmetatbestände bietet, die man - eben weil sie so schwammig formuliert wurden - auch zugunsten des Messer-Träger auslegen kann, muss die Polizei eben nicht im übermotivierten Gehorsam jedes Einhandmesser beschlagnahmen, was sie zufällig am Gürtel eines Bürgers sieht, sondern nur das Messer, mit dem irgendjemand in der Öffentlichkeit "herumfuchtelt".