Non Sequitur
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Da ich oefter in Grossbritannien bin und angesichts der drakonischen Strafen, wenn man sich bei einem Verstoss gegen die dort geltenden Gesetze erwischen laesst, gern auf der sicheren Seite sein wollte, habe ich mir ein Spyderco UK Penknife besorgt. Der Preis lag bei 57 Pfund Sterling inklusive Versand, entsprechend ca. 85 Euro.
Dieses Messer entspricht den britischen Gesetzen, wonach ein Messer (a) eine Klingenlaenge von unter 3 inches haben muss, und (b) nicht verriegeln darf. Spyderco hat es in einer recht kleinen Auflage auf den Markt gebracht, um den Markt fuer solche Messer erst einmal in einem Land zu testen, in dem die Gesetze das Fuehren der "normalen" Spydercos zu einem Risiko machen. Entwickelt wurde es nach Vorschlaegen und Ideen im britschen Messerforum.
Wer das Messer noch nicht kennt (es ist nicht auf der Spyderco Webseite aufgefuehrt, da es derzeit nur in GB verkauft wird): Es ist ein nicht verriegelndes Klappmesser mit einer Klinge von knapp unter 7,5cm. Klinge mit Flachschliff, von der Form her etwa wie das Calypso Jr., Stahl S30V, Griffschalen aus schwarzem G10, kein Liner, neuartiger Bügelclip, der so angesetzt ist, dass von dem Messer praktisch nichts mehr herausschaut, wenn man es in der Tasche traegt. Gewicht etwas unter dem vom Spyderco Native, trotz der G10 Griffschalen.
Das Messer ist schwerer zu oeffen und zu schliessen als ein typischer Lockback, einfach weil die Feder natuerlich deutlich staerker ist als bei einem verriegelnden Klappmesser. Interessant ist, dass es bei einem Oeffnungswinkel von 90 Grad eine "Stufe" hat, offenbar als Sicherheitsvorrichtung, damit man sich beim schnellen Zuklappen nicht aus Versehen die Finger amputiert ...
Der Griff ist so konzipiert, dass der Zeigefinger in einer ausgepraegten "Mulde" (choil) liegt, etwa beim Native oder auch beim Spyderco Pride. Dadurch ist, wenn man nicht *sehr* viel Kraft ausuebt (und fuer sowas nehme ich hier immer lieber ein Fixed), ein versehentliches Schliessen (mit entsprechenden unerfreulichen Folgen fuer die Finger) fast ausgeschlossen, obwohl man sich immer bewusst sein sollte, dass es eben kein verriegelndes Messer ist.
In der Praxis funktioniert das wunderbar. Ich habe mit dem Messer mittlerweile recht viel herumexperimentiert und muss sagen, dass ich das Messer fuer "normale" Schneidaufgaben nicht "unsicherer" finde als mein Native. Durch die Staerke der Feder und die Griffform halte ich versehentliche Verletzungen fuer ziemlich unwahrscheinlich. Die Klinge ist scary sharp und durch die Form enorm schnittfreudig, die Verarbeitung ist sehr gut, klein Klingenspiel. Was mich persoenlich etwas stoert, ist, dass das G10 recht rauh ist, sonst habe ich nichts zu meckern.
Insgesamt gefaellt mir das Messer sehr gut. Der Griff ist ergonomisch so gelungen und die Klingenform so gut, dass ich mir vorstellen kann, es auch hier als EDC zu fuehren und auf die Verriegelung zu verzichten. Bei den Dingen, die ich normalerweise mit einem Klappmesser mache, brauche ich die Verriegelung nicht zwingend, *wenn* ein Messer so durchdacht gestaltet ist wie das UK Penknife. Bei Besuchen in GB werde ich jedenfalls kein anderes (illegales) Klappmesser mehr mitnehmen ...
Hermann
Dieses Messer entspricht den britischen Gesetzen, wonach ein Messer (a) eine Klingenlaenge von unter 3 inches haben muss, und (b) nicht verriegeln darf. Spyderco hat es in einer recht kleinen Auflage auf den Markt gebracht, um den Markt fuer solche Messer erst einmal in einem Land zu testen, in dem die Gesetze das Fuehren der "normalen" Spydercos zu einem Risiko machen. Entwickelt wurde es nach Vorschlaegen und Ideen im britschen Messerforum.
Wer das Messer noch nicht kennt (es ist nicht auf der Spyderco Webseite aufgefuehrt, da es derzeit nur in GB verkauft wird): Es ist ein nicht verriegelndes Klappmesser mit einer Klinge von knapp unter 7,5cm. Klinge mit Flachschliff, von der Form her etwa wie das Calypso Jr., Stahl S30V, Griffschalen aus schwarzem G10, kein Liner, neuartiger Bügelclip, der so angesetzt ist, dass von dem Messer praktisch nichts mehr herausschaut, wenn man es in der Tasche traegt. Gewicht etwas unter dem vom Spyderco Native, trotz der G10 Griffschalen.
Das Messer ist schwerer zu oeffen und zu schliessen als ein typischer Lockback, einfach weil die Feder natuerlich deutlich staerker ist als bei einem verriegelnden Klappmesser. Interessant ist, dass es bei einem Oeffnungswinkel von 90 Grad eine "Stufe" hat, offenbar als Sicherheitsvorrichtung, damit man sich beim schnellen Zuklappen nicht aus Versehen die Finger amputiert ...

In der Praxis funktioniert das wunderbar. Ich habe mit dem Messer mittlerweile recht viel herumexperimentiert und muss sagen, dass ich das Messer fuer "normale" Schneidaufgaben nicht "unsicherer" finde als mein Native. Durch die Staerke der Feder und die Griffform halte ich versehentliche Verletzungen fuer ziemlich unwahrscheinlich. Die Klinge ist scary sharp und durch die Form enorm schnittfreudig, die Verarbeitung ist sehr gut, klein Klingenspiel. Was mich persoenlich etwas stoert, ist, dass das G10 recht rauh ist, sonst habe ich nichts zu meckern.
Insgesamt gefaellt mir das Messer sehr gut. Der Griff ist ergonomisch so gelungen und die Klingenform so gut, dass ich mir vorstellen kann, es auch hier als EDC zu fuehren und auf die Verriegelung zu verzichten. Bei den Dingen, die ich normalerweise mit einem Klappmesser mache, brauche ich die Verriegelung nicht zwingend, *wenn* ein Messer so durchdacht gestaltet ist wie das UK Penknife. Bei Besuchen in GB werde ich jedenfalls kein anderes (illegales) Klappmesser mehr mitnehmen ...

Hermann