Erster Entwurf - Verbesserungsvorschläge?

der_typ

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Hallo,

da ich Maschinenbau studiere und mich sowieso in CATIA (CAD-Programm) einarbeiten muss, habe ich in der letzten Woche (ca. 4 h pro Tag) meinen ersten Messerentwurf gemacht.


(Die "Scharten" in den Randbereichen der Durchbrüche auf Bild 4 sind ein Fehler des Renderers, das soll nur eine Verrundung sein. Und verzeiht, wenn das Laden etwas dauert. Die Quali der Bilder werde ich demnächst niedriger machen.)

Noch ein paar Infos:
Klingenlänge 99mm, Grifflänge 92mm
als Klingenstahl dachte ich an 1.4125 (auch bekannt als N696, AISI 440c oder X105CrMo17) auf 57HRC, kalgardbeschichtet.
Griffe aus Alublech (1mm Stärke)
Schrauben aus Titan

CATIA prophezeit mir ein Gewicht von 114g bei einer Klingenstärke von 4,5mm und einen ca. 5mm vorne liegenden Schwerpunkt

Nun eine Frage an die Profis:
Seht ihr noch irgendwas, was man verbessern könnte/sollte?

Ist eine Befestigung der Griffe mit Gewindestiften Sinnvoll? Ich hätte gerne was zerlegbares zur Reinigung. "Normale" Schrauben haben zu große Köpfe für meinen Geschmack. Gibt es da spezielle Alternativen?

Auch wenn die Umsetzung sicher noch eine Weile Fiktion bleiben wird, würde ich mich über Anregungen, Vorschläge andere Formen der konstruktiven Kritik freuen.

Vielleicht kann mir ja trotzdem schon mal jemand ne grobe Richtung sagen, in die der Preis einer Einzelanfertigung gehen könnte ;-)


liebe Grüße,

der typ
 
Ich würde den Schliff höher ziehn und eventuell die Klinge nur 4 mm stark machen.

Es sei denn es soll auch als Türöffner (Becheisen) dienen :steirer:

Als Griffschlen würde ich G10 vorschlagen ist nicht so kalt wie Alu.;)
 
Sieht gut aus!

Ich würde noch ne Daumenrampe à la Bravo-1 hinzunehmen und die Klingenspitze etwas "spitzer" machen.

Bei den Griffschalen schließ ich mich Beelzebub an..
 
Sooo...

ein bischen angepasst... kleine Daumenauflage geschaffen, 15mm lang, leicht erhöht, geriffelt



Ich hab sie bewusst flach gehalten, da ich eher glatte Rücken mag und eine steile bei entsprechender Auflagefläche für den Daumen das Messer stark verunstalten würde imho (man bedenke die geringen Gesamtabmessungen).

Gewicht sinkt bei 4mm Stärke der Klinge auf 79g lt. CATIA.
Mit 4,5mm sind es 109g.

Mir sind 4,5 irgendwie trotzdem sympathischer. :irre:




Allerdings kam mir da noch eine Frage: Sind mit G10 solche Schalen sinnvoll:



oder sollte man die Griffe als volles Teil lassen wie hier:




EDIT:

hier noch Zeichnungen (Da erkennt man vieles hoffentlich besser als auf den Renders)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gewindestifte eignen sich nicht zur Befestigung. Damit kannst du die Griffschalen nicht auf die Klinge pressen. Ich würde Senkschrauben bzw. Linsensenkschrauben verwenden.
 
Hallo Typ,

gradlinig wie Du Deinen Entwurf angelegt hast, gehe ich davon aus, daß Du dem Form-follows-function-Grundsatz, dem Patent für Evergreens, folgst. Daher ein paar Vorschläge, die Funktionalität und Nachhaltigkeit des Produkts zu verbessern.

Eine Daumenrampe ist Quatsch, sie schränkt die Griffmöglichkeiten unnötig ein. Dahinten wo Du sie angebracht hast ist sie, so man mehr als einen Daumenstummel hat, nur im Weg. Nicht nur in diesem Zusammenhang ist die falsche Schneide bis zum Griff kontraproduktiv. Du kannst den Klingenrücken nutzen, indem Du dort eine Daumenauflage (vielleicht mit Rauten auch als laterale Abrutschsicherung) schaffst, die bis mindestens über den Bereich der Schneidefase reicht.

Den Griffabschuß ab dem letzten Durchbruch bitte genau umdrehen, dh den Griffrücken, dort wo später der Handballen zu liegen kommt, leicht abfallen lassen.

Statt dem rechten Winkel sollte das Pariereelement zum Griff hin ebenfalls einen Radius bekommen - es sei denn, Du hast eckige Finger.

Bitte keinen Recurveschliff mehr verwenden, sei er auch noch so zart ausgeprägt. Das Thema wurde in den letzten Jahren bereits bis zum Erbrechen überstrapaziert und ist damit zwar allerorten präsent; diese Modeerscheinung bringt jedoch keinerlei Vorteile bei Einsatz und Wartung der Klinge, eher im Gegenteil. Ein Messer mit Delle in der Schneide ist ein verschliffenes Messer! Das wird sich hoffentlich auf absehbare Zeit herumsprechen.

Ein flacherer Anschliff verbessert die Schneidleistung. Daher bitte den Primärschliff höher ziehen oder, um das Design beizubehalten, doch lieber einen flacheren Stahl verwenden. Eine ausgeprägte Schneidfase ist der billigsten industriellen Fertigung geschuldet und sieht allenfalls im Katalog gut aus. Für optimale Schneidleistung sollte nicht nur bei solch einem kleinen Messer der Primärschliff soweit als möglich auf Null gehen und die Schneidfase am besten nur abgezogen werden.

Zumindest die Hand- und Daumenlage kannst Du bereits an einem Pappmodell testen. Schade eigentlich, daß die Möglichkeit zum Rapid Prototyping noch so wenig verbreitet ist.

Ich hoffe, zu Deinem Entwurf bald eine Stahlinkarnation zu sehen.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin gerade wieder am Ändern. Da Änderungen am Anschliff hier immer viel gepfriemel verursachen, kam ich grade Auf die Idee, von Variante A (1. Foto) auf B (2. Foto) beim hinteren Ende der Klinge zu wechseln.

Frage an diejenigen, die beides kennen/benutzen: Welches ist nach euren Erfahrungen sinnvoller, und warum?


Hier die Fotos:




P.S.: Variante B sieht noch ein wenig unrund aus. Das Bild ist nur dazu da, damit ihr wisst, was ich meine, ohne dass ich kilometerweise versuche, zu erklären was ich vorhabe ;-)
 
Hallo Typ,

in Deiner komfortablen Lage, würde ich folgendes ändern:

> Den Anschliff dieser rel. starken Klinge unbedingt bis zum Rücken hochziehen.
> Den Griff so weit verlängern, dass er Deine ganze Handbreite (vermutl. mind. 105mm) ausfüllt und zur Gewichtreduzierung ein Großloch mehr ausbohren.
> Den Klingenrücken nur sauber entgratet plan lassen, anstatt so stark abgefast. Wäre total kontraproduktiv, wenn Du mit aufliegendem Zeigefinger arbeiten möchtest.

Du hast dann ein richtiges Messer und keinen Spielzeug-Schneidmeisel, außer du möchtest, wie Du eingangs schreibst, ein Studienobjekt erstellen das vielleicht nie zum Einsatz kommt. Nur meine bescheidene Vorstellung von Messerbau für den täglichen Gebrauch.

Ich wünsche Dir viel Spass beim machen und nützen.
Servus - Reinhold.
 
Üblicherweise sieht der Anschliff am Ricasso wie ein Mittelding aus den beiden von dir gezeigten Extremen aus.
Sprich mit leichtem Radius.
So extrem wie in der 2. Variante ist das wohl in der Realität fast nicht machbar. Außerdem bringen die Innenkanten extreme Spannungen ins Material, was bei der Härtung zu Rissen führen kann.
Vorteil der 2. Variante ist, daß man wenig Schneidenlänge verschenkt.
Vorteil der 1. Variante ist das etwas eleganter aussieht.
Schau dir mal ein paar Customs in der Galerie an, die real-life Messer liegen meist irgendwo dazwischen.
 
ich würde da gar nichts groß ändern - sonst siehts am ende wie jedes andere messer aus....gerade dieses "andere" finde ich interessant....
 
also ich finds schick und kann jürgen da nur zustimmen
lass es so wie es ist (erster entwurf)

für den griff würde ich paracord vorziehen aber das bleibt ja immer den persönlichen geschmack überlassen ;)
 
Ich würde sagen, dass ich mittlerweile den Endzustand erreicht habe.

Der REcurve ist nun etwas kleiner, Anschliff etwas länger, nach Pappmodelltest hab ich die Daumenauflage noch deutlich nach vorne verlegt. Griff ist mir lang genug.

Insgesamt gefällt mir das Ergebnis prima...

Gleich wenn ich noch die Gewindestifte durch andere Schrauben ersetzt habe, lege ich die Daten alle ab. Und mal schaun, wie ich darüber denke, sobald mein nächster Monatslohn da ist (bin zum Glück ja BA-Student *lach*)... Vielleicht kommen also in Zukunft zu den Renders noch echte Bilder ;-)

Hier noch das aktuellste:
 


Fertig.

Übrigens, der Glanz ist eine Eigenheit meines Programmes... Klinge soll matt werden, ebenso wie der Griff.
 
Zum Schliff usw. wurde schon alles gesagt, gefällt mir so jetzt ganz gut.

Zur Griffschalenbefestigung: Ist die Klinge dicke genug, um die Schrauben von beiden Seiten unterzukriegen? -Die liegen doch in einer Flucht, oder?

Gruß,
Daniel
 
Habe Schrauben DIN EN ISO 4762 M 1,6 x 5 gewählt, Griffschalen sind jeweils 3mm dick, Klinge 4,5mm.

Bleiben in der Mitte der Klinge noch 0,5mm Material stehen.
 
Sieht cool aus. Das Design ist auch gut.

Wichtig ist zu wissen, wann ein Design fertig ist und weiteres rumdesignen mehr Schaden als Nutzen bringt.

Der Punkt ist, denke ich, erreicht. Da stimme ich Jürgen voll zu.

Ookami
 
Ja, das finde ich auch.

Dementsprechend hier schon einmal eine Inkarnation. Wenn auch nur aus Wellpappe ;-)





sorry wegen der etwas "größeren" Bilder... hab so ein paar kleine Probleme mit Firefox gehabt gerade ;-)



P.S.: Mich würde mal interessieren, zu welchem Preis das Messer umsetzbar wäre und würde mich über unverbindliche Angebote per mail freuen.

Kurze Zusammenfassung:
Klingenstahl 1.4125 (N696/AISI 440c/X105CrMo17) mit 57HRC, kalgardbeschichtet - Stärke 4,5mm
Titanschrauben
Griff aus G-10

Scheide wenn möglich aus Kydex.

Hier noch mal für bessere Einschätzbarkeit ne Zeichnung und ein Bild vom "Endprodukt"

(Rillen am Griff sind in der Zeichnung verreinfacht dargestellt, sollen aber durchgehend von den ersten 4 (dargestellten) bis zu den letzten 4 gehen. Kann man auch auf dem Render erkennen denke ich (bzw. hier.


EDIT: Da ich nun keine Verbesserungsvorschläge, sondern Angebote suche, möchte ich die Diskussion hier beenden und verweise noch auf meinen Such-Thread
 
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