Erster Schmiedeversuch

natto

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Mein erstes Material war ein Elektroweidezaunpfahl mit D ~ 7mm. Spitze dran schmieden ging so, nicht schön aber spitz. Etwas flachschmieden und über die Schneide krümmen war auch kein Problem.

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Das Ausziehen war schon viel interessanter - zumindest konnte ich sehr schön beobachten wie sich die Krümmung ändert.

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Die Esse war aus Leichtbausteinen mit Seitenwind schräg von oben. Dadurch lag das Glutnest etwas seitlich, es hat aber gut funktioniert. Das Bild ist mit Naheinstellung aufgenommen, aber man kann noch etwas erkennen.

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Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Jetzt muß ich erstmal schmieden üben.

Gruß, Holger
 

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Für den Anfangt sieht das doch schon gut aus.
Der erste Teil wäre schonmal geschafft.
Gute Übungen sind seine werkzeuge selber zu schmieden oder zu machen.
Dan youtube und dem tollen Forum hier bekommt man es auch ohne Persönliche anleitung ganz gut hin.
Außerdem erspart man sich so teures Werkzeug und das warten bis der Postman um die Ecke kommt ;).
Weiter so :super:.
 
Das sieht schon um Längen besser aus als meine erste Klinge, aber da war der Amboss auch noch fast größer als ich und mit 10 Jahren ist der Hammer einfach zu schwer. :(
Aber Übung macht den Meister und die Unterarme dicker :hehe:
Gruß Leo
 
Danke für die netten Worte.

@unsel
Natürlich bleibe ich dran! In ein paar Tagen kommt ein Päcken von RSB mit 1.2842-Resten.

@Nelson Mans
Da spricht Du ein heißes Thema an. Mein Amboß war mal Frontgewicht eines leichten Pflegeschleppers. Zur Zeit steht der hochkant in einem sandgefüllten Kochtopf und ich schmiede auf der Fläche neben der Griffmulde. Seit ich beim Abschroten neben dem Meisel auch das Werkstück in der Hand hatte, denke ich ich über einen Spaltkeil als Abschrot und Gegenstück zum Absetzen nach. Der läßt sich vielleicht in die Griffmulde einpassen. Eine rechtwinklige Kante mit passender Härte muß ich auch noch basteln.

@Leo
Mal sehen, wie das mit den Armen so weitergeht.

Gruß, Holger
 
Aller Anfang ist schwer und mit suboptimalem Werkzeug sowieso. weitermachen übene üben üben dann wird das schon.

Für den ersten Versuch doch gar nicht so schlecht!:super:

Tschau Torsten
 
Deine Esse finde ich gut gemacht. Bin gespannt wie lange die Leichtbausteine durchhalten. Was verwendest du für ein Gebläse?
Es kann nämlich sein, dass dein Gebläse schon bei geringem Gegendruck einknickt und dein Glutnest deshalb nur vor dem Einlass entsteht.

Ciao Sven
 
@Torsten
Üben, wird gemacht. Im Moment übe ich meinen Verstand. Der abgebildete Rohling liegt auf meinem Schreibtisch und verlangt die Fertigstellung. Die Schneide ist im hinteren Bereich noch 1mm dick, der mit 2 Finnen abgesetzte Erl ist etwas hochgerutscht und zu stark abgesetzt... Das hat mehr mit Gehirnjogging als mit körperlicher Arbeit zu tun. Beim nächsten Durchgang werde ich mal zum Training etwas größeres bearbeiten. Vielleicht einen Vierkant aus einem alten Pflugschar? Oder ich hole mir ein paar ausgediente Mähmesser und versuch mal, ob ich daraus einen Vierkant geschweißt kriege.

@Sven
Gut geraten! Beim ersten Versuch kam die Luft aus einem Föhn der auf der kleinen Stufe lief und etwa 30cm neben der Esse lag. Damit habe ich erfolgreich alle Wunderkerzen vermieden und Kohle gespart. Das ist natürlich keine Lösung. Danke für den Tip mit dem geringen Gebläsedruck, das erspart mir sicher einige Fehlversuche. Von einem Hufschmied der aufgegeben hat, konnte ich noch ein altes Gebläse für eine Feststoffheizug (Drehstrom, Typenschild nicht lesbar) ergattern, darum kümmere ich mich aber erst wenn ich eine richtige Esse baue. Und die Leichtbausteine fangen dank vorsichtiger Feuerfürung erst ganz wenig an zu bröseln. Da gibt es nichts spannendes;). Uups, dann wirds erstmal auch nix mit den alten Mähmessern. Schade, so einen Monodamast hätte ich zum Spaß gerne ausprobiert, aber das würde mir zu schnell die Esse zerbröseln.

Liebe Grüße, Holger
 
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Anlassen

In der letzten Woche habe ich meinem Schmiedeplatz weiter eingerichtet. Die Zeit reichte auch für die Fertigstellung des ersten Testmesssers. Sinn der Übung war, alle Herstellungsschritte einmal auszuführen.

Die meiste Arbeit machte das Härten. Bei den ersten Versuchen war vielleicht die Temperatur etwas niedrig. Aber selbst die bei rot bis orange gehärtete Klinge ließ sich noch butterweich feilen. Auch eine Gegenprobe mit 1.2842 ließ sich wunderbar feilen:eek:. Ich wollte die Klingen schon wegwerfen, aber zum Glück habe ich schon mal was von Randschichtentkohlung gehört. Unter der weichen Pelle lag tatsächlich ein harter Kern. Die Klingen waren aber auch so dünn wie möglich ausgeschmiedet.

Nach dem Anlassen über dem Feuer sieht die Klinge so aus.
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Ich habe angelassen bis die Klinge gelb aussah, die Spitze ging ein wenig ins Blaue.

Verblüffend finde ich, daß die Klinge besser schneidet als mein kleines Herder. Der Stahl hat all meine Attentate einigermaßen unbeschadet überstanden. Das Ausgangsmaterial war ein alter runder Elektroweidezaunpfahl ohne die hässliche Baustahlriffelung. Vermutlich hat der Hersteller wirklich Werkzeugstahl für die Pfähle verwendet. Zur Zeit ist es im Dauertest in meiner Küche.

Gruß Holger
 

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Anlassen

......Die meiste Arbeit machte das Härten......

Nach dem Anlassen über dem Feuer sieht die Klinge so aus:......Ich habe angelassen, bis die Klinge gelb aussah, die Spitze ging ein wenig ins Blaue.......

Verblüffend finde ich, daß die Klinge besser schneidet als mein kleines Herder. Der Stahl hat all meine Attentate einigermaßen unbeschädigt überstanden. Das Ausgangsmaterial war ein alter runder Elektroweidezaunpfahl ohne die hässliche Baustahlriffelung. Vermutlich hat der Hersteller wirklich Werkzeugstahl für die Pfähle verwendet.......
Das Härten ist nach meiner Erfahrung eher eine leichte Arbeit - da machst Du vielleicht etwas falsch.

Anlassen über dem Feuer - das ist wirklich schwierig. Selbst Könner (z.B. Havard Bergland) benutzen für diesen Prozess lieber ein separates kleines Feuerchen aus Holzkohlen (bzw. deren Glut), damit der Vorgang kontrolliert ablaufen kann.

Ich kann nicht glauben, dass eine Weidezaunstange ('Pfahl' hört sich für mich nach deutlich kräftigeren Dimensionen an!) aus Werkzeugstahl gemacht wird.

Mein Tip: übe erst einmal das formgebende Schmieden mit Baustahl und mache mal ein paar Klingen bis ganz nahe an die Endform (am besten nach 1:1-Skizze). Wenn Du dann so schmieden kannst, dass die Form stimmt und die Klinge an der Schneide weniger als 1 mm stark ist, dann kannst Du einen Schritt weiter gehen und Härteübungen machen.

Das ist kein Umweg, sondern der kürzeste.

Gruß

sanjuro
 
Huhu!

Ich denke nicht, dass dieser Zaunpfahl aus Werkzeugstahl ist. Ich denke da eher an Baustahl wie S 235 (früher St 37)oder höher. Dieser Stahl ist begrenzt flammhärtbar, aber das wars dann auch schon. Dennoch glückwunsch zu deinem Ergebnis und weiter so!

Gruß Dama!
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Mut kann man nicht kaufen!
 
Ich weis nicht ob mit Weidezäunen vergleichbar, aber bei den Baustellenabsperrungen "Sicherheits-Absperrleinenhalter" hab ich in einem Katalog c45 gelesen.
 
Ich hab auch so ne Stange die ich jetzt fürs Öffnen meiner Rennöfen verwende. Das Material hätte ich dem Funken nach ebenfalls für c45 gehalten, und der ist ja zumindest so einigermaßen härtbar (immerhin besser als die meisten rostfreien :teuflisch).
 
AW: Anlassen

Das Härten ist nach meiner Erfahrung eher eine leichte Arbeit - da machst Du vielleicht etwas falsch.

Stimmt, die ersten Härteversuche habe ich jeweils am Ende meiner Schmiedeversuche mit halb heruntergebrannter Kohle durchgeführt. Dabei hat das Werkstück nur Schattenmorellenrot erreicht. Beim Härten von Orangerot aus bin ich erstmal auf entkohlte Randschichten hereingefallen.

Anlassen über dem Feuer - das ist wirklich schwierig. Selbst Könner (z.B. Havard Bergland) benutzen für diesen Prozess lieber ein separates kleines Feuerchen aus Holzkohlen (bzw. deren Glut), damit der Vorgang kontrolliert ablaufen kann..

Anlassen über dem Feuer ist als erste Sicherheitsmaßnahme, wenn der Backofen zu weit weg ist, gar nicht verkehrt. Es geht auch viel schneller als im Backofen. Zuerst lege ich den Erl ans Feuer bis ich Anlauffarben erkennen kann. Danach halte ich die Klinge so ans Feuer, dass der Erl immer noch mehr Wärme erhält, als die Spitze. Durch Neigen der Klinge läuft die Anlauffarbe bis in die Spitze. Zum Testen ist das wunderbar, man kann gleich noch einmal richten oder schleifen, ohne die Backofenpause. Probieren geht über studieren und ich werde alles ausprobieren was machbar ist. Öl abbrennen habe ich zum Beispiel nicht hingekriegt, vielleicht lieg das an der geringen Materialstärke. Ich möchte nur noch gern wissen, ob dieser dunle Bronzeton Anlaufen lassen bis Gelb bedeutet, oder ob die Klinge höher angelassen ist. s. Anlassfarbe

Ich kann nicht glauben, dass eine Weidezaunstange ('Pfahl' hört sich für mich nach deutlich kräftigeren Dimensionen an!) aus Werkzeugstahl gemacht wird.

Weidezaunstange finde ich auch nicht besser als Elektroweidezaunpfahl, ab jetzt heißt das Dingens E-Sticken. Zum Stahl schreibe ich noch was.

Mein Tip: übe erst einmal das formgebende Schmieden mit Baustahl und mache mal ein paar Klingen bis ganz nahe an die Endform (am besten nach 1:1-Skizze). Wenn Du dann so schmieden kannst, dass die Form stimmt und die Klinge an der Schneide weniger als 1 mm stark ist, dann kannst Du einen Schritt weiter gehen und Härteübungen machen.

Das habe ich mir fest vorgenommen. Unter den E-Sticken findet sich bestimmt genug Bau- und Federstahl. Dann kann ich auch nicht in Versuchung kommen an den Übungsstücken weiterzuarbeiten.

Auf meinem Spezialamboss
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kann man gut ausziehen. Er ist allerdings etwas widerborstig, wenn ich bestimmte Formen schmieden möchte.


Gruß Holger

PS Das habe ich mir alles hier angelesen. Messerforum bildet!
 

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Hier ist das Messer aus dem Wundertütenstahl, darüber liegt ein 8,5cm Herder.
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Nachdem hier ernste Zweifel an der Qualität des Stahls aufgetreten sind, habe ich den Grundschliff des Messers nachgearbeitet. Der Anschliffwinkel liegt berechnet bei 3,2 Grad (H 18mm, 1mm angehoben), mit Verrundung also immer noch unter 10 Grad Schnittwinkel. Dabei buckelt das Messer. Mit einer 15 fachen Lupe sind kleine Ausbrüche erkennbar. Die können vom Grundschliff auf dem 120er Stein oder vom Buckeln kommen, das Messer ist noch nicht geschärft. Man könte annehmen dass die Schneide mit einem Schnittwinkel größer als 10 Grad stabil ist.

Ich habe auch eine Funkenprobe gemacht, im Vergleich zum 1.2842 sah die gar nicht schlecht aus. Allerdings fehlt mir für eine genaue Beurteilung die Erfahrung. Ist das vielleicht doch Werkzeugstahl?

Mein Vater erinnert sich, aus den Stäben eines VR2, einer 50er Jahre-Maschine zum Aufpflügen von Kartoffeln, E-Sticken durch einen Schmied herstellen lassen zu haben. Bei denen tippe ich aber auch auf Bau- oder Federstahl :confused:.

Wat nu?

So viel Glück auf einem Haufen habe ich lange nicht gehabt. Im ersten Versuch ein Messer zu machen dass buckelt, davon hatte ich nicht zu träumen gewagt. Der E-Sticken sollte Übungsmaterial sein, mit dem Rohling habe ich nur weitergemacht, weil er ein wenig nach Messer aussah.


Lieb Grüsse, Holger

Lesen bildet, und wenn man dann auch noch im MF liest, passiert eben sowas.

Vielen Dank an das Messerforum!
 

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......Nachdem hier ernste Zweifel an der Qualität des Stahls aufgetreten sind......Ich habe auch eine Funkenprobe gemacht, im Vergleich zum 1.2842 sah die gar nicht schlecht aus.......Ist das vielleicht doch Werkzeugstahl?.....
Im landwirtschaftlichen Bereich gibt es durchaus ordentliche Stähle. Ich hatte das Glück, einen Federstahl zu bekommen, der beim Bau von großen Folientunneln eingesetzt wird. Das ist hochwertiges Material mit ca. 0,9% C. Vielleicht hast Du etwas Ähnliches erwischt.

Die Weidezaunstangen, die ich kenne, sind mickrige 'Stäbchen' aus St37.

Gruß

sanjuro
 
Die 'Stäbchen' heißen Weidezaunpfähle oder Elektroweidezaunpfähle, zumindest werden die unter diesem Namen gehandelt.......
Das habe ich auch nachgelesen. Ich hatte davon bisher eine andere Vorstellung, die sich an der üblichen Definition orientierte, z.B. WIKI:

Pfahl ist:
- ein aufrecht stehendes Bauteil, das ursprünglich aus Holz besteht, siehe Pflock
- ein Bauteil einer Gründung bzw. Tiefgründung, siehe Pfahlgründung.....

.....Ein Pflock ist ein (oft) an einem Ende zugespitztes, meist zylindrisches Stück Holz. Bei größeren Objekten spricht man von Pfahl.....

Wie auch immer, wenn es sich härten lässt, taugt es bestimmt für den Anfang. Wenn Du aber ein besser definiertes Material benötigst, dann geh doch einfach mal in eine größere Autoreparaturwerkstatt und lass Dir ein paar Schraubenfedern schenken. Da weißt Du, was Du hast, und für einfache Messer ist das völlig ausreichend.

Gruß

sanjuro
 
Die meisten Schwierigkeiten bereitet mir mein Amboss:
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Auf den Rundungen kann ich gut ausziehen aber mir fehlen noch eine scharfe und eine runde Kante zum Schmieden und Absetzen. Zwei Anfragen wegen der Panzerelektroden sind unterwegs. Mit etwas Glück wird das billiger als ein gebrauchter Amboss. Der Spaltkeil soll ein Gesenk werden, leider ist der mehrfach eingerissen. Außerdem füllt der Keil die Ausparung nicht aus.

Aus der Not heraus ist dann dieses Gesenk entstanden:
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Der Hammerkopf sitzt bombenfest, so dass der Stiel nicht beschädigt werden kann. Der Keil ist nicht gehärtet. Wenn ich noch eine Nase zum Austreiben an dem Keil anbringe, lässt sich der Hammer bestimmt leichter aus dem Amboss lösen. Das sieht schlecht aus, funktioniert aber.

Für weitere Gesenke habe ich mir etwas Material besorgt:
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Die Abmessungen kann ich noch mit der 180er Trennscheibe bearbeiten. Hat jemand Vorschläge?

Gruß Holger

PS Bei der Esse bin ich auch noch am Grübeln.
 

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Wenn Du das Teil in der Aussparung auf dem "Amboss" befestigen würdest, hättest Du so etwas ähnliches wie ein Horn, mit scharfen Kanten zum Absetzen. Aber es muss schon fest sein, z.B. durch anschweißen. Du könntest auch vorher ein 25er Vierkant reinmachen, um später Gesenke reinstecken zu können. Und evtl. nach vorne etwas spitz zulaufen lassen?

Viele Schmiedegrüße,

Der Schlosser,
 
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