Erster Vergleich Takamura Gyuto 21 cm R3 + Chromax

wingoffm

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Hallo zusammen,

ich bin gebeten worden diese beiden Messer zu vergleichen.
Dieses ist ein erster Vergleich vor Ingebrauchnahme der beiden Gyutos.

Beide Messer sind gestern bei mir eingetroffen.

Hier das R2:

Takamura_R3_Gyuto_neu1.jpg

und hier das Chromax:

Takamura_Chromax_Gyuto_neu1.jpg

Mit persönlich gefällt das Aussehen des R2 besser. Der Holzgriff sieht edler aus und die Schneide ist ganz schlicht gehalten.

Die Schneide des Chromax erscheint mir makellos:

chromax_schneide_neu.jpg

Die Schneide des R2 hat auf der linken Schneidseite ein paar Punkte, die rechte Seite ist aber auch makellos:

r3_schneide_neu.jpg

Beide Messer sind im Auslieferungszustand sehr scharf. Das rasieren auf dem Arm war problemlos möglich, Papier lässt sich Millimeter fein schneiden und durch ein Knäuel Küchenpapier kamen sie auch problemlos durch.
 
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Wie stark unterscheiden sich beide Messer beim 'food-release'?
Wie entwickelt sich die Patina beim Chromax bzw. wie groß fällt die Rostneigung aus sollte es nass liegen bleiben?

Standzeit, Neigung zu Mikroausbrüchen und Schärfaufwand wird man erst später im Vergleich beurteilen können...
 
Mich würde noch der Schliff/die Klingengeometrie in Bezug auf die Schneidfreudigkeit im Vergleich interessieren. Hast du die Messer zufällig mit einem Messschieber ausgemessen?
 
Mich würde noch der Schliff/die Klingengeometrie in Bezug auf die Schneidfreudigkeit im Vergleich interessieren. Hast du die Messer zufällig mit einem Messschieber ausgemessen?

Ich musste mich erst mal schlau machen was ein Messschieber genau ist. Jetzt habe ich mir schnell einen bei Amazon bestellt. Ich müsste nur noch wissen welche Teile des Messers ich ausmessen soll.
 
Die Klingendicke in der Mitte der Klinge jeweils 1mm über der Schneidkante / 1cm über der Schneidkante / 2cm über der Schneidkante und am Klingenrücken
 
Wie stark unterscheiden sich beide Messer beim 'food-release'?

bei beiden Messern klebt das Gemüse an der Klinge. Beim R2 noch intensiver.

Wie entwickelt sich die Patina beim Chromax bzw. wie groß fällt die Rostneigung aus sollte es nass liegen bleiben?

Die Patina wird sich wohl erst im Laufe der Zeit entwickeln und zur Rostneigung kann ich nichts sagen da ich meine Messer nie nass liegen lasse.
 
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Das Messer heißt übrigens R2 bzw. ist das die gängige Bezeichnung für den verwendeten Stahl.
 
Die Klingendicke in der Mitte der Klinge jeweils 1mm über der Schneidkante / 1cm über der Schneidkante / 2cm über der Schneidkante und am Klingenrücken

R2

1 mm: 0,48
1 cm: 1,06
2 cm: 1,56
oben: 1,58

Chromax

1 mm: 0,31
1 cm: 1,06
2 cm: 1,78
oben: 1,96
 
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Idealerweise misst man an mehreren Stellen. Spitze, Kehl, Mitte und dann noch im Bogen im vorderen (Driitel) Viertel, ggf. hinteres Viertel.

Hhm, mein Takamura R2 Santoku könnte da höher noch dünner sein.
Im übrigen war mein Dreizack Santoku ab Werk dünner/ähnlich dünn als diese Gyutos! Mit dem schneide ich auch Kürbis und Vollkornbrot.
 
Die Werte kommen mir unverhältnismäßig dick vor. Mein Takamura R2 war in sehr spitzem Winkel auf Null ausgeschliffen und hatte kaum 0,1mm über der Schneidkante. Hast du die Messer schon geschliffen oder könnte es sich möglicherweise um eine Messungenauigkeit handeln?
 
Die Werte kommen mir unverhältnismäßig dick vor. Mein Takamura R2 war in sehr spitzem Winkel auf Null ausgeschliffen und hatte kaum 0,1mm über der Schneidkante. Hast du die Messer schon geschliffen oder könnte es sich möglicherweise um eine Messungenauigkeit handeln?

Das sind die Werte, die mir das Messteil digital angezeigt hat. Aber mir sind die eh egal. Ich brauch die Messer zum schneiden, nicht zum analysieren. Und schneiden tun sie so gut wie erwartet!
 
Jo, dann ist doch alles gut, die Geometrien werden auch gut sein, kann ich mir nicht anders vorstellen.

Viel Spaß mit den Messern und danke fürs analysieren ;)
 
Im übrigen war mein Dreizack Santoku ab Werk dünner/ähnlich dünn als diese Gyutos! Mit dem schneide ich auch Kürbis und Vollkornbrot.

Für Kürbisse nehme ich mein großes Güde Kochmesser und Brot und Aufschnitt werden mit dem elektrischen Allesschneider geschnitten.
 
Wenn ich die beiden Takamuras mit meinen zwei neuen deutschen Küchenmessern, dem Windmühlen "Serie 1922" Kochmesser (klein) und dem JÜRGEN SCHANZ Lucidus II Kleines Kochmesser 15,5cm,

https://www.amazon.de/Windmühlen-Se...enmesser+1922&qid=1592582419&s=kitchen&sr=1-4
https://messerkontor.de/produkt/juergen-schanz-lucidus-ii-kleines-kochmesser-155cm-wuesteneisenho/#

vergleiche fällt mir folgendes auf:

Das Schanz Messer ist ähnlich scharf wie die beiden Takamuras. Das Windmühlen Messer hingegen ist deutlich weniger scharf. Allerdings ist die Schärfe zum Karottenschneiden auch völlig ausreichend. Nur gleitet es nicht so mühelos durch das Gemüse wie die drei anderen Messer.

Die beiden deutschen Messer sind eindeutig für Leute mit großen Händen besser geeignet. Deren Griffe sind schon um einiges größer.

Mir persönlich gefällt das Lucidus am besten. Die Größe, die Abmessungen, die Form, einfach genial!
 
@wingoffm
Ich freue mich, deine Beurteilung des "Kleinen Kochmessers" der Lucidusreihe zu lesen.
Ich schätze die Lucidusreihe ebenfalls sehr. Sie deckt mit Ihrer Modellvielfalt vom Schäl(Office-)messer bis zum 24iger Gyuto ziemlich alle Anwendungsgebiete der normalen Küche ab, ist hochqualitativ gearbeitet und rostfrei (-träge), was keine Grundforderung ist, aber bei Kontakt zu Obst und bestimmten Käsesorten einen Vorteil bietet.
Das sind Allroundermesser, die eine sehr gute Schärfe bieten und belastbar sind. Die Schanz-Griffe halte ich für praktisch und sinnvoll gestaltet. Das "kleine Kochmesser" deckt auch bei uns eine Nische in der Küchenwelt ab. Es fällt mir leicht, es sehr scharf zu halten und möchte es in unserer Küche nicht missen.
 
Nach einem halben Jahr der Nutzung jetzt eine weitere Bewertung der beiden Takamuras.

Beide Messer halten ihre Schärfe sehr lange. Das Chromax dabei merklich länger. Das Wiederherstellen der ursprünglichen Schärfe fällt mir mit einem Diamantstein "Extra fine" und vier Ledern (drei davon mit unterschiedlich gekörnten Diamantpasten bestrichen) sehr leicht und geht auch schnell. Mehr als 5 - 10 Minuten pro Messer benötige ich nicht.

Das Chromax hat sich zu meinem absoluten Lieblingsmesser entwickelt!

Obwohl meine Küche eigentlich ausreichend mit guten Messern ausgestattet ist, bin ich aktuell dabei mir noch das ein oder andere Messer aus der Serie zuzulegen.
 
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