Erstes "ordentliches" Messer für privaten Gebrauch

Prima.

Denke, Du wirst damit Freude haben und hoffentlich dann irgendwann Deine Eindrücke berichten.

grüsse, pebe
 
Erheblicher Mehraufwand bedeutet, ich kann ein benutztes Messer weder liegen lassen, noch flüchtig trocken reiben. Und genau das geht mit einer rostfreien Klinge. Und ist der Hauptgrund, weshalb die absolute Mehrheit der Küchenmesser aus rostfreiem Stahl hergestellt werden.

Ob schwarze Flecken oder Rostpickel spielt erstmal keine Rolle, weil beides zunächst unansehlich ist. Rostlöcher dürften ganz generell die Ausnahme sein.

Ich hab‘ noch eine Leiste nur Rostfreie - an denen ist nach 17 Jahren gar nix dran. Und die Kai Shun werden mit Sicherheit um einiges weniger pfleglich behandelt.

gruss, pebe
Seitdem ich mir durch ein liegengelassenes Messer die Fingerkuppe fast entzweit habe, lasse ich grundsätzlich keine Messer mehr liegen - egal ob Carbon oder rostträge.
Insofern entfällt für mich der entsprechende Mehraufwand. Trockenreiben ist für mich eher kein Problem.

Dass die Mehrzahl der europäischen Küchenmesser aus rostträgem Stahl und Kunststoffgriffen hergestellt werden, liegt sicher daran, dass sie, wie Du sagst, pflegeleichter daherkommen - und dann oft vor lauter Pflegeleichtigkeit in der Spülmaschine landen! Die Mehrzahl der Küchenmesser werden nicht an uns Messerfreaks verkauft!

Und diese gleiche Mehrheit findet spiegelglatte Klingen optisch schlicht schöner. Die Hersteller stellen sich darauf ein. Muss man akzeptieren.
 
Wenn ich sowas lese wie ...
- "Trockenreiben ist für mich kein Problem";
- "ich lasse mein Messer nach dem Kochen nie liegen";
- "ein Tropfen Öl wenn ich es längere Zeit nicht benutze genügt";
- "wenn sich erstmal eine stabile Patina hat, färbt es die Schnittfläche der Zwiebel auch nicht mehr braun. Ich schmecke oder rieche davon ohnehin nichts";
- "die Patina bleibt stabil, solange ich damit keine Zitrusfrüchte schneide" usw.
... frage ich mich manchmal, welche rationalen Vorteile rostende Stähle als Küchenmesserklingen (die wohlmöglich gewetzt werden) überhaupt bieten, die sie gegenüber rostträgen Stählen konkurrenzfähig machen könnten.

Denn der Mehrbedarf an Pflege, wie gering er subjektiv auch wahrgenommen werden mag, kann offensichtlich nicht als ein Vorteil gewertet werden.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte niemandem seine Messer madig machen und ich weiß, dass bei Messerliebhabern (mich eingeschlossen) oftmals nicht zwangsläufig rationale Kriterien zu Vorlieben führen. Das finde ich auch völlig in Ordnung, leben und leben lassen... aber wenn's um dieses uralte Thema geht, werden häufig nur Argumente gebracht, die den Pflegeaufwand relativieren, statt konkrete Pluspunkte vorzubringen.
 
An meiner Hauptleiste hängen 4 Rostfreie und 6 Rostende. Und genau darin liegt die Lösung, ich kann mir aussuchen, wann ich mit Pflege-Muße ans Brett gehe.

Bei dieser Diskussion geht es mir überwiegend um das erste „Gscheite“, das in der Regel als daily eingesetzt wird. Solange wir bei den uneingeschränkt wetzbaren Herder Klingen sind, kann ich da keinen Vorteil bei den Carbon erkennen, es sei denn, jemand möchte aus Kostengründen ein Cottage und dieses händisch pimpen.

It‘s a long way to Tipperary..

grüsse, pebe
 
Noch zwei Besonderheiten von Carbon-Klingen:

- Schneidebretter, Messerleisten oder -Blöcke aus Eiche bekommen schwarze Verfärbungen.
- Der Stahl rostet auch unter den Griffschalen. Wer diese bei einem alten Carbon-Messer schon einmal entfernt hat, weiß, was ich meine.

Vielleicht war es in den Kindertagen der Solinger Messerproduktion noch so, das rostträge Klingen nicht so fein ausgeschliffen werden konnte, wie rostende. Das ist heute nicht mehr der Fall. Laut Herder entsprechen die rostfreien HRC60 Klingen 440B oder AUS-8.
 
aber wenn's um dieses uralte Thema geht, werden häufig nur Argumente gebracht, die den Pflegeaufwand relativieren, statt konkrete Pluspunkte vorzubringen.
Wenn bei Herder die rostträgen und rostenden Stähle in ihrer Qualität und Handling bzgl Wetzen und Schärfen identisch sein sollten, gibt es auch keine Pluspunkte! Der Rest ist dann tatsächlich nur noch Liebhaberei.
Grüße
 
Die 1922er Serie ist ja aus C75, die hätte theoretisch Vorteile in der Zähigkeit und Schärfbarkeit, insbesondere Entfernung des Grats.
Die K- und Lignum-Serie ist m.W. aus 1.2519. Die hätte theoretisch Vorteile bei der Zähigkeit und Schnitthaltigkeit gegenüber 440B bzw. AUS-8.
Mir stellt sich nur die Frage, ob das bei einem gewetzten Küchenmesser in der Praxis überhaupt Relevanz hat. Ich persönlich habe ja sowohl als auch von Herder Zuhause und noch keinen signifikanten Unterschied bemerkt. Habe aber auch noch nie "wissenschaftlich" verglichen. Und selbst wenn, wäre fraglich, ob die Ergebnisse praxisrelevant sind.
 
Last edited:
Da kann ich leider nicht mithalten, da ich nicht vergleichen kann. Aber ich glaube Dir. Bleibt also nur noch die besagte Liebhaberei und den davon ev abgeleiteten subjektiven Einschätzungen.
 
Ich muss hier leider noch mal ein Faß aufmachen, da sich die Pläne geändert haben.

Das K5 wird es werden und der Entschluss für ein nicht Rostendes ist auch gefallen - jedoch erst zum Dezember als Geschenk :D.

Ich hatte das Glück, in unserer Schrebergartensiedlung, bei einer Hüttenauflösung ein F.Dick Ergogrip Block
Messer und das F.Dick 1905 Santoku (neu, orig. verpackt) gratis abgreifen zu können. Die wären sonst im Müll gelandet - Glück gehabt.

Das Blockmesser hat Ausbrüche, schneidet trotzdem besser als alle Messer, die bei mir rumfliegen. Das Santoku gefällt mir echt gut. Schiebend/ziehend mit minimalem Druck komme ich tatsächlich ohne Knacken durch die Karotte. Es fühlt sich jedoch „nicht leichtgängig“ an. Ich denke hier habe ich jetzt das erste mal bemerkt, was immer mit der Klingengeometrie gemeint ist. Die Klinge erscheint mir doch sehr dick.

Meine Idee ist jetzt, das Santoku ausdünnen zu lassen. Was sagt ihr dazu? Die Kullen verschwinden dann wahrscheinlich (zum Teil?), was mich nicht stören würde. Wäre das sinnvoll bei dem Messer? Hätte ich dadurch einen Mehrwert?

Den „Dick Dickoron micro 75003-30“ hatte ich mir schon bestellt. Kann ich damit hier auch die Schärfe „halten“. Mit 56 HRC ist es ja doch schon weicher.
 
Das santoku ausdünnen lassen ist bei dem einkaufspreis schon sehr günstig. Das andere messer könnte man gleich mitschicken zwecks beseitigung der ausbüche und schärfen, das porto ist nicht mehr. Der Dick Micro ist eine gute investition für jahrzehnte.
 
Wäre das sinnvoll bei dem Messer?
Wenn dir das Messer ansonsten haptisch, ergonomisch usw. gefällt, macht das sicherlich Sinn. Mir persönlich war bei den Messern der Griff immer zu schwer, aber das empfindet ja jeder anders. Ansonsten ist das ein guter Rohling für soeine Aktion. Die Kullen werden kleiner oder ganz verschwinden, je nachdem, wo wieviel Material abgenommen wird. Sieht dann evtl alles nicht mehr so symmetrisch aus...
 
Danke für die schnelle Rückmeldung. Das klingt doch super. Dann werde ich wohl Jürgen Schanz mal eine Mail schicken.

Der Griff ist relativ schwer, das stimmt. Ist mir bis jetzt aber noch nicht negativ aufgefallen. Ehrlich gesagt habe ich hier aber auch noch nicht viele Vergleichsmöglichkeiten gehabt, an die ich mich gewöhnen konnte.
 
Back