Esee 3 Hygiene bei Micarta-Griffschalen

eddie

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Hallo Gemeinde,

habe ein kleines Hygieneproblem, aber zum Glück nur mit meinem Messer.
Besitze seit kurzem ein Esee 3 und bin sehr zufrieden, vor allem mit der Qualität des 1095er Stahls. Ich habe das Messer schon mehrfach zum Aufbrechen benutzt und den Griff, der einen etwas ambivalenten Charakter hat, immer wieder absolut sauber bekommen. Nach dem ersten Abschrauben der Griffschalen zeigte sich allerdings ein nicht unerheblicher Rest an Schweiß (Jägerdeutsch für Blut) unter den Griffschalen, der durch das Spülen offensichtlich nicht entfernt werden kann.
Ich möchte die Griffschalen einerseits nicht ständig abschrauben, weil mir das zu nervig ist und ich nicht weiß, wie lange das die wohl aus Alu gefertigten Schrauben und Schraubenhülsen mitmachen,
verkleben möchte ich die Griffschalen aber auch nicht unbedingt.

Hat jemand eine Idee, wie man den Spalt "reversibel" versiegeln oder füllen kann?

Danke für Tips!
 
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Hallo Eddie,


ich würde die Kontaktflächen einölen, dann nur abwischen, so dass noch ein ganz leichter Film über bleibt.
Dann montierst du alles und ziehst dann mit einem Sekundenkleber eine Naht. So dürfte alles abgedichtet und noch mit geringen Kraftaufwand wieder demontierbar sein.
Alternativ eine dünne Lage doppelseitiges Filmklebeband so ca. 2mm am Rand der Griffschale kleben und alles montieren.


Soweit meine Gedanken dazu.


Gruß
Elli
 
Schon mal zwei gute Tipps, an den Sekundenkleber hatte ich auch mal gedacht, danke erstmal! Das Doppelklebeband gefällt mir aber noch besser.

Weitere Ideen sind willkommen!
 
Wie wärs mit einer dünnen Wachsschicht, die alle Hohlräume füllt?
Wachs warmmachen, dünn auftragen, Griffschallen aufs weiche Wachs montieren und dann Reste entfernen.
 
Auch gut, dann aber wohl am besten ein Hartwachs, vielleicht Carnaubawachs? Hätte ich sogar da!
 
Schon mal an etwas in Richtung McNett SeamGrip oder McNett Aquaseal gedacht? Könntest Du auch den ganzen Griff locker damit einpacken, und es scheint sehr resistent. Weiss aber nicht, wie leicht Du das wieder wegbekommst.

Das gleiche gilt für eine Silikonschicht.

Auch möglich wäre vielleicht etwas Flüssiglatex (Maskenbildnerbedarf).

Das sind so meine ersten Ideen. Persönlich würde ich einfach den Griff gut fetten (nicht ölen und v.a. nicht mit einem natürlichen Öl, das kristallisiert), auch in den Löchern für die Schrauben (und die Schrauben gleich dazu, damit Du sie auch nach 100+ Jahren noch aufbringst :p:) und gut is', da sollte Dir das Messer nicht innen wegrosten, solange Du lebst...
 
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Hallo eddie,


im Kfz-Bereich gibt es alle moeglichen Dichtmittel, die sich auch hier einsetzen liessen.

Da Du fuer Deinen Zweck nur eine minimale Menge brauchst, und Du (das vermute ich nun einfach mal) im Moment wohl keine offene Tube in Deinem Haushalt hast, wuerde ich die Griffschalen demontieren, das Messer, die Schalen und das dafuer erforderliche Werkzeug einstecken, und in eine kleine Autowerkstatt gehen.

Dort kann man Dir nach kurzer Schilderung des Problems eine duenne Schicht einer passenden Dichtmasse auftragen, und Du schraubst dann die Griffschalen wieder drauf, wischst den ueberstehenden Rest ab, fertig.
Wahrscheinlich kostet Dich das nicht mehr als 1,- in die Kaffeekkasse der Werkstatt, so ueberhaupt.

Die Griffschalen lassen sich nach Entfernen der Befestigungsschrauben auch wieder entfernen, je nach applizierter Dichtmasse mit mehr oder weniger Nachdruck.
Man koennte statt einer Dichtmasse auch Schraubensicherung nehmen, aber dann keine hochfeste, wenn die Schalen mal wieder runter sollen.


Gruesse
 
Habe nochmal darüber nachgedacht und vielleicht ist die endgültige Verklebung, wenn auch irreversibel, doch die beste Lösung. Nur wie verhindere ich, daß die rauen Griffschalen am Übergang völlig mit Kleber verschmieren? Womit abkleben? Ist UHU Endfest 300 immer noch der Kleber der Wahl für solche Arbeiten?
Trotzdem danke für alle anderen Vorschläge, waren ja auch allesamt adäquate Antworten auf die formulierte Fragestellung, also bitte nicht denken, daß diese Antworten umsonst waren.
 
Für zugängliche Spalten kann man gut Silicon verwenden.

1. Griffe demontieren
2. Am Griffrand einen schmalen, flachen, gleichmaßigen Streifen Silikon auftragen
3. Vorsichtig zusammensetzen, Schrauben einsetzen
4. Schrauben vorrsichtig anziehen, bis rundherum Silicon aus der Fuge quillt -
das Silikon soll möglichst wenig hervorquellen, um Verunreinigungen zu vermeiden
5. Mit Trennmittel oder Essig einpinseln
6. Schrauben festziehen
7. Überflüssiges Silikon mit einem geeigneten Werkzeug abnehmen
8. Mit etwas Trennmittel glätten

Das ergibt eine saubere kaum sichtbare Abdichtung. Ob sich die Verbindung wieder lösen lässt, hängt von den Klebeflächen ab.

Für eine lösbare Verbindung behandelt man Erl und Griff mit Trennmitel (hier muss ein wasserfreies Trennmittel verwendet werden). Danach wird Silikon aufgetragen. Weiter geht es wie oben beschrieben, Die Schrauben werden aber nur so weit angezogen, bis der Silikonfilm die gewünschte Dicke hat. Dann aushärten lassen, Schrauben leicht nachziehen und fertig ist die Dichtung. Wenn die Schrauben zu fest angezogen werden, kann das Silikon herausgedrückt werden.


Gruß Holger
 
Also vielleicht versuche ich es zunächst doch mal mit der wieder lösbaren Silikonmethode. Wenn das nicht klappt, kann man immer noch verkleben!

Vielen Dank!
 
ich würde einfach Patex nehmen.
läßt sich hinter mit etwas "sanfter" Gewalt auch wieder lösen.
Da die Schallen schon fest durch die Schrauben fixiert sind kannst eigentlich jeden handels üblichen Kleber nehmen der nicht richtig hart wird.
So hast du es dann dicht und kannst es bei Bedarf, um die schicken Wüsteneisenholzschallen oder was auch immer du möchtest zu montieren, wieder abbauen.
Silicon wäre mir zu weich.

Den Endfest 300 nehm ich nur für Verklebungen wo ich Pins verwende.
 
Moin

Also vielleicht versuche ich es zunächst doch mal mit der wieder lösbaren Silikonmethode.

Mhhh, - versuch es lieber mit Sikaflex. Das hat einen nahezu neutralen Ph-Wert.

Denn die Aussage:

Für zugängliche Spalten kann man gut Silicon verwenden.

lasse ich so allgemein nicht gelten.
Es gibt nämlich reichlich Silikon Dichtmittel im Handel, die einen lustigen Ph-Wert von 2 haben:rolleyes:
Und das verträgt sich mit dem 1095er überhaupt nicht.

Der Vater meines besten Freundes betreibt eine Autoglaserei und hat regelmäßig die von Kunden mit Silikon selbst "abgedichteten" Autoscheiben..... und die fröhlich rostende Karosserie darunter:(

Gruß
chamenos
 
Mhhh, - versuch es lieber mit Sikaflex. Das hat einen nahezu neutralen Ph-Wert.

Eben. Haben aber alle Dichtstoffe auf PU-Basis, da diese keinen Vernetzer benötigen.

Es gibt nämlich reichlich Silikon Dichtmittel im Handel, die einen lustigen Ph-Wert von 2 haben
Und das verträgt sich mit dem 1095er überhaupt nicht.

Resultiert aus dem Acetat ( Essig ) bei Acetatvernetzenden Silikonen.
Entweder neutralvernetzendes Silikon benutzen, oder besser gleich besagtes PU, klebt auch besser als Silikon.

Tip: Wir machen alle problematischen Verklebungen mit Ottocol P83.
 
Also ich will ja hier echt keinem auf die Füße treten, aber der Mann möchte einen Griff abdichten und keinen Doktor in Chemie machen.

Nimm Pattex, wie vorher schon angesprochen. Dünne Schicht auf beide Seiten auftragen, 15-20 min auslüften lassen (darf sich beim drauftappen nicht mehr klebrig anfühlen) und dann zusammenkleben. Achtung! Gleich auf die richtige Position setzen, da der innerhalb 1-2 Sekunden voll angezogen hat.

Wie so ziemlich alle Klebstoffe verträgt der keine seitliche Belastung.
D.h. im Falle, dass du es wieder runterhaben willst, nimm ein Stückchen Holz und einen Hammer. Ein paar gezielte Klopfer auf die Schale und sie springt wieder runter.

Für die Schrauben reicht dann eine handelsübliche Schraubensicherung aus'm Baumarkt, die sich leicht wieder lösen lässt. Muss ja nur halbwegs dicht sein.

Viel Glück und hab Spaß damit!

Greetz, Unr3aL
 
Also ich will ja hier echt keinem auf die Füße treten, aber der Mann möchte einen Griff abdichten und keinen Doktor in Chemie machen.

Nimm Pattex, wie vorher schon angesprochen.

Bei allem Respekt..... Pattex wäre die "Murkserlösung", PolyUrethan-Dichtstoff eine ziemlich professionelle.

BTW : um sich mit PU oder Silikon auszukennen, braucht man keinen Doktortitel, Praxis auf´m Bau reicht ....
 
Moin
Also ich will ja hier echt keinem auf die Füße treten,

Dann solltest du das Tanzen lernen:rolleyes:

aber der Mann möchte einen Griff abdichten und keinen Doktor in Chemie machen.

Jipp, - und warum will er den Griff abdichten? Weil ihm sonst der Erl bei seiner Art der Nutzung anrostet.
Und da ist ein rostförderndes Dichtmittel eben nicht wirklich eine gute Lösung, - oder?
 
Hallo,

Wie ich die Frage verstanden habe, ist nicht die Korrosion unter den Griffschalen das Problem sondern dass sich dort Flüssigkeiten (Blut) anlagern und das nicht besonders hygienisch ist.

Ich stimme Wido zu, im Programm von Loctite (und Anderen) gibt es sicher eine Vielzahl von Dichtmitteln, die sich dafür eignen würden.

Aber was spricht gegen das Verkleben mit 2K-Epoxy? Die Schalen würden absolut sauber (und praktisch unsichtbar) mit dem Erl verbunden sein. Der Kleber ist Spaltfüllend, farblos, das Micarta wird in keinster Weise verfärbt oder angegriffen. Die Schrauben könnte man zusätzlich mit Schraubensicherung einbringen.

Der Epoxydkleber lässt sich übrigens während des abbindens wunderbar mit Klopapier und Isopropanol abwischen. Mit etwas Sorgfalt brauchst Du am Ende keinerlei mechanische Nachbearbeitung (Schleifen, Kratzen, Spachteln) mehr.

Viel Erfolg!
 
So hätte ich das auch verstanden mit der Korrosion und dem "Schweiß". Darum habe ich ja auch erst Pattex vorgeschlagen, da man das eher mal im Haus hat als das meiste was hier steht.

Epoxydharz bietet sich mit Sicherheit an, da es das gebräuchlichste Mittel zum Verkleben von Griffschalen ist. Allerdings wäre beim Mischen eine genaue Waage nicht von Nachteil und auch die hat nicht jeder.
Der Vorteil dabei jedoch ist, dass er dann die Schrauben (ich Tippe mal auf Schraube mit Konterhülse) gleich mit einstreichen kann.
Dem Schraubenzieher hält das nicht stand und auch die Schale hält nicht auf Abscherung. Damit wäre sie leicht wieder zu entfernen und sauberzukriegen.

Greetz, Unr3aL
 
Das Messer inklusive Griff und sogar die Löcher für die Schrauben sind komplett beschichtet, so gesehen mag getrocknetes Blut vielleicht nicht hygienisch sein, aber doch wohl nicht zum Rost führen.

Esee sagt zum Reinigen:
- NICHT die Griffschalen entfernen
- in heisses Wasser legen und durchspülen
- trocknen lassen und einölen

Das Griffmaterial (Micarta, nicht die ebenfalls erhältliche G10-Version) ist irgendwie ein Schwamm. Diesen Schwamm habe ich in Öl getränkt, bis zur Sättigung. Hat die Griffigkeit des Griffes stark reduziert, daher vermute ich, ein versiegeln gleich welcher Art mag sich nicht gerade positiv auf die Griffigkeit auswirken.

Vielleicht sollte man das deswegen doch lieber lassen.

Optimal ist das Messer aber für Jagdbelange wohl nicht, lieber Kratongriff wie am Linder SE, da juckt die Sauerei nicht.
 
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