European Vision Gentleman Test – Sweden … Points (Fallkniven GP)

So, nach knapp 24 Stunden habe ich immer noch keine testmäßigen Schneidarbeiten machen können, aber wenigstens ein paar Bilder.
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Ansonsten will ich noch den einen oder anderen Eindruck nachliefern: die Einschätzung von [Nick], daß die Klinge doch ein wenig viel Speck auf den Hüften hat, kann ich teilen. Aber das ist vielleicht auch grad das Großväterliche an dem Messer (?). Man hätte den Schliff höher ansetzen können, und 2,5 anstatt 3 mm Klingenstärke hätten es auch getan.
Der Liner steht bei offener Klinge so 1-2 Zehntel mm heraus und kratzt etwas am Zeigefinger. Da habe ich schnell mal mit feinem Schleifpapier geglättet.
Ich habe auch herausgefunden, wie das mit der z.T. nicht ganz mittig stehenden klingenspitze zustande kommt: meins war im Auslieferungszustand genau mittig, aber die Klinge lief mir zu leicht. Habe also die Achsschraube um 1/4 Drehung angezogen. Klinge geht jetzt genau richtig, steht aber nicht mehr mittig, wenn geschlossen. Grund: durch das Anziehen im vielleicht 1/10 mm werden die Platinen aufeinander zubewegt; der Spacer dahinter aber nicht verkürzt. Das bewirkt eine minimale Schrägstellung, sichtbar nur an der seitlich versetzen Klingenspitze.
Ich belasse es jetzt so, stört mich nicht weiter.

Fazit: Das Messer hat viieel Charme (sofern man die 50 mal überschritten hat), ist nicht ganz 100% perfekt, aber eins zum Liebgewinnen. erst gestern las ich in einem Buch den gewichtigen Satz: Etwas, das perfekt ist, kann nicht existieren. Da kann ich nichts gegen sagen.
 

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So, das Messerchen war im Einsatz.
Wie bei der Klingengeometrie zu erwarten, schneidet es alles, was elastisch genug ist, hervorragend.
Festeres Schnittgut entsprechend weniger gut.
Wellpappe zerteilt es leicht, wenn man die Klinge etwas schräg ansetzt.
Einen trockenen Ast, in dem Fall Birke, konnte ich gut zu einem Featherstick verarbeiten. Aber nicht so gut wie mit einem scharfen Skandischliff. Der Schneidenwinkel ist dafür nicht perfekt.
Die Brettljause steht noch aus.
 

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Update:
Von den 12 Punkten muß ich einen bis anderhalb wohl doch wieder abziehen.
Die erste Brettljause wurde absolviert, mit bescheidenem Ergebnis. Butter streichen ist ganz ok, aber bereits das mundgerechte Zerteilen eines mäßig festen Schwarzbrots samt Schinkenauflage geriet zu einem unwürdigen Quetschgetrenne.
Solche Tätigkeit braucht einen anderen Schneidenwinkel (und eigentlich auch eine viel schlankere Klinge. Die Leute in Laguiole bzw. Thiers wissen schon, was sie tun :))

[Nick], ich kann dich jetzt verstehen.
Habe also dem Messer auch eine komplett neue Schneide angeschliffen: Kleinerer Schliffwinkel, ansatzlos leicht konvex und auch nicht superfein spiegelpoliert (= Microserrations), weil mir dazu eh die Gerätschaft fehlt.
Jetzt rasiert es wie vorher Unterarmhaare ohne jeden Druck, jedoch das Anfertigen eines Feathersticks macht gefühlt 400% mehr Spass, und alle anderen Haushalts-, Garten- und arbeitsplatznahen Schneidarbeiten gehen gut von der Hand.
Im Nachhinein bleibt da echt ein großes Fragezeichen, warum die Schweden bzw. Japaner dem "Gentleman Pocket Knife" einen Anschliff geben, mit dem man bestenfalls Haarwild brauchbar versorgen kann, sonst aber nichts wirklich. Jagdmesser hat Fällkniven doch wahrlich genug im Programm.
Was solls, nun ist ja alles, wie es soll.
 
Puh,

und ich hatte schon an meinem Kenntnissen und Fähigkeiten gezweifelt ;)

Für mich war nach dem ersten Apfel (eigentlich mein Standard zur Überprüfung der EDC-Tauglichkeit) klar, dass hier entweder etwas nicht stimmt, oder ich das Konzept des Messers nicht verstehe.

Magst Du ein Bild Deines Anschliffs einstellen, würde mich sehr interessieren.
 
Jaaaa, Sonne!

Habe ich hier glaube vor gut sechs Monaten das letzte Mal gesehen, also mit den Kindern 2 Stunden in den Wald, und dabei mal den Gentleman zum profanen Schnitzen bewegt.

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Fazit nach circa 30 Minuten (sowohl recht hartes Holz, als auch Grünholz):

Handlage super, drückt auch bei härterem Anpacken kaum, gefällt mir sehr. Bei kräftigen Schnitten geht ordentlich Holz weg, feinere Schnitte sind auch gut kontrollierbar.

Rasierschärfe ist recht schnell runter, die Gebrauchsschärfe bleibt aber sehr ordentlich, Papier geht danach immer noch durch wie nix. Und eine Minute streicheln über die weißen Steine, und die Haare fliegen auch wieder.

Und das Wichtigste: Töchterchen ist zufrieden!

M_1.jpg

GP.jpg
 
Habe hier nur ein sehr mäßiges Bild mit Blitz - aber man kann's vielleicht erahnen. Ich versuche es morgen noch mal draussen bei besserem Licht und leihe mir die Nikon meiner Frau, die kann näher ran (die Kamera).
Habe mit dem GP grad eben eine Zwiebel gewürfelt - selbst das geht jetzt ohne Tränen, wenn auch mit den Einschränkungen, die die Klingenstärke halt mit sich bringt.

edit: mehr Bilder von der umgearbeiteten Schneide angefügt. Am Schneidenansatz läßt sich noch der alte, recht große Schliffwinkel erkennen.
 

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