F. zum Matrosenmesser von Löwen

Landei

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Hallo Leute


Also wie hier besprochen habe ich mir das Matrosenmesser von Loewen bestellt und es liegt jetzt auch schon eine Weile bei mir...


Da ich ja ganz neu in dieser Materie bin, hätte ich noch einige Fragen zur Qualität solcher Messer:

Also im Prinzip bin ich ja sehr zufrieden damit, es rasiert halbwegs gut im Auslieferungszustand, den Rambo-Papiertest besteht es und die Form ist mir auch sehr recht...

Mir ist schon klar, dass man für dieses Geld kein tolles, makelloses, blankpoliertes Messer erhält...
aber für 40 Euro (waren ja auch mal 80DM bzw. fast 600öS) hätt ich doch ein klein wenig mehr erwartet...

Die Holzgriffschalen schliessen quasi nirgends bündig mit dem Erl ab,
die Löcher für die Fangriemenöse decken sich gegenseitig bis zur Hälfte ab,
die Schleifkerbe ist von den Griffschalen verdeckt..


Die Lederscheide ist sehr leicht und kommt mir eher wie feste Pappe denn wie zähes Leder vor (die wird sicher bald durchgeschnitten sein)...

Von der Verarbeitung her sind die diversen günstigen Kabelmesser (o.ä.) aus dem Baumarkt auch nicht viel schlechter (wenn überhaupt)...


Wie gesagt, ich kenn mich ja nicht aus... (darum frag ich ja):

- ist dies der Preis, den man eben für solche Messer in dieser Qualität zahlen muss?
- und was dann noch günstiger ist, ist eben dann auch noch dazu vom Stahl her zu vergessen?
- erwartet mich bei Jagdmesser der ähnlichen Preisklasse (von zB Otter, welche ja auf den Bilder sehr fein aussehen) eine ähnliche Verarbeitung?


ich bitte und danke für eure Antworten...


und gleich noch eine Frage zur Scheide: bekomm ich die etwas "zäher" wenn ich sie jetzt noch in ein Öl/Wachs-Gemisch einlege?

Danke

Steff
 
Nö. Bei dem von dir beschriebenen Zustand hätt ichs aber schleunigst wieder dahin gebracht, wo ichs herhab.
Solche Makel sind keine Schönheitsfehler sondern Schlamperei.

Die Loewenmesser (zum Klappen), die ich bisher hatte, waren alle gut verarbeitet.

Grüße
Micha
 
Das hört sich ja echt übel an was du da erzählst. Ich seh das Assassin: gib das Ding so schnell es geht wieder zurück.

Wenn die Scheide spröde ist, hilft meist Sattelfett, oder anderes Lederfett. Aber in deinem Fall würde ich das gar nicht erst versuchen, sondern sofort reklamieren.

Bis dann
Micha
 
Meine Vorredner haben recht.
Weg damit.

Schau doch mal nach dem Slirekniv bei Linder (Artikelnr. 167213)
Das sieht sehr ähnlich aus. Ich habe das Messer und es ist solide verarbeitet.
Auch die Scheide ist gut.

Grüße,
Steffen
 
Meine Meinung ist ein wenig different.

Grade beim Matrosenmesser bietet sich doch das "tunen" an.

Und die Grundlage ist doch klasse. Ich gebe allerdings zu, das ich bei Serienmessern selten die Hand vom Werkzeug halten kann...
 
Die Holzgriffschalen schliessen quasi nirgends bündig mit dem Erl ab

Scheint kein Einzelfall zu sein. Ich hatte erst kürzlich eines in der Hand, bei dem es genauso war. Ich habe es daher auch nicht gekauft.

@Landei: Wie bereits empfohlen: Gib es zurück und tausche es um.

gruß
amethyst
 
Hallo,
das mit der von den Griffschalen verdeckten Schleifkkerbe habe ich bei bisher ALLEN Matrosenmessern gesehen, damit musst Du wohl leben, ich habe den Griff hier einfach ein wenig gekürzt.
Alle anderen Mängel, insbesondere die nicht abschliessenden Griffschalen würde ich nicht akzeptieren.
Was die Scheide angeht, die ist am Anfang sehr hart, und muss erstmal ein wenig geknetet werden, dann passt das Messer perfekt. Wenn Du naütlich das Messer wieder zurückschicken möchtest, lass das kneten lieber ;)

Ich bin mit meinem Lowenmesser mehr als zufrieden, aber das hängt auch von der Erwartung ab. Als Werkzeug ist es (zumindest in Kohlenstoffstahl) absolute klasse!!! Du musst überlegen, dass 90% dieser Messer von Seeleuten, Landwirten, Dachdeckern etc. gekauft wird, denen die Optik ziemlich egal ist.
Ich habe meins auch ein wenig getunt, tiefere Schleifkerbe, Filework, Griff mit Epoxi getränkt etc.

Beste Grüsse
surfer
 
Falls es nicht zu OT ist mal eine kurze Frage: Warum haben Matrosenmesser diese Klingenform und werden ohne Fingerschutz gebaut ?

MfG Phil
 
Matrosenmesser haben diese Klingenform oder Watenspitze, da diese Messer lediglich zum schneiden, NICHT zum stechen gedacht sind.
Ich denke das fehlen des Fingerschutzes dient dazu, dass das Messer so tief in der Scheide steckt (wie die nordischen Messer) und so vor Verlust geschützt sind.
Wie schon oben gesagt, die Matrosenmesser dienen nicht zum stechen, damit werden Taue geschnitten, oder mit einem Belegnagel durch das Schneidgut durchgekloppt.
Sonst könnte das fehlen den Fingerschutzen natürlich auch noch eine Preisfrage sein.
 
Hallo...

Danke für die Antworten...

also, so wie Surfer sehe ich dieses Messer auch als Werkzeug...
und als solches gefällt es mir ja sehr gut..

deshalb sind mir diese Kleinigkeiten auch egal.... (sooo schlimm, wie die Reaktionen oben ausfallen ist es nicht)

das Fangriemenloch ist schnell nachgebohrt... und wenn ich mal wo zu einem Bandschleifer komme, werd ich halt den Griff rundherum schleifen...
(Nochmals zum eindeutigen Verständnis: die Griffschalen liegen schon plan am Erl auf... nur manchmal schaut eben der Erl etwas hervor und manchmal verschwindet er unter den Schalen, aber auch maximal 1mm)

na und die Scheide lege ich eben mal ein wenig in Öl ein...

das mit der Schleifkerbe dachte ich mir schon, denn auf keinem der Bild etwaiger Matrosenmesser ist die zusehen.. ich war ja sogar überrascht, dass da überhaupt eine da ist...

das Teil jetzt zurückzuschicken ist mir bei dem Wert zu aufwendig und mühsam...

@Kirchi: das Ottermesser wurde es nicht, weil ich unbedingt C-Stahl wollte.. und den gibt´s anscheinend nur beim Löwen... (falls ich mal bei Otter bestelle, könnte es leicht sein, dass so eines noch auf die Bestellliste hüpft)


Also Resümee eurer Antworten bisher:

Notwendig und üblich sind solche Makel in dieser Preisklasse nicht unbedingt.


Danke soweit.

steff
 
[...] Wie gesagt, ich kenn mich ja nicht aus... (darum frag ich ja):

- ist dies der Preis, den man eben für solche Messer in dieser Qualität zahlen muss?
- und was dann noch günstiger ist, ist eben dann auch noch dazu vom Stahl her zu vergessen? [...]

Meiner Erfahrung nach ist es keineswegs so, dass Messer in der 40 Euro Klasse schlampig verarbeitet sein müssen. Von den drei Mora 2000, die ich mir im Laufe der Zeit als billige Gebrauchsmesser zugelegt habe, wies keines auch nur annähernd solche Mängel auf, wie sie beim Matrosenmesser beschrieben wurden. Der Griff des Moras schließt spaltfrei mit der Klinge ab, der Schliff ist sauber, die Scheide einfach aber praktisch. Nur geschärft werden mussten alle Exemplare.

Schaue ich mir sodann die Messer an, die Cold Steel oder Benchmade in Taiwan produzieren lassen, so muss ich sagen, dass dort für deutlich weniger Geld regelmäßig weit bessere Qualität als die beim Matrosenmesser beschriebene produziert wird. Das hängt natürlich mit den Produktionskosten zusammen. Ich sympathisiere auch mit dem Standort Solingen und finde, man sollte deutsche Hersteller unterstützen. Sollte es aber hier nicht möglich sein , zu einem niedrigen Preis gute Qualität zu produzieren, so sollte man den Preis lieber erhöhen, statt runter mit der Qualität zu gehen. Die beschriebenen Mängel (Schleifkerbe unter den Griffschalen, Spalt zwischen den vernieteten Griffschalen und dem rostenden Stahl) sind ja funktionale Mängel.

Und was die Frage nach dem Stahl bei Messern noch unter 40 Euro angeht, so sind dort sehr anständige Stahlsorten anzutreffen (12C27, AUS 8, VG-1, SK-5, 1055). Wenn man den Dollarkurs mit einrechnet, so gibt's sogar schon 440C für unter 40 Euro (Benchmade Pardue Rant Bowie).

Gruß
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich liebe das Matrosenmesser auch sehr. Für mich ist es DAS Outdoor-Kochmesser, die Klingenform ist ideal fürs Kochen und Broteschmieren. Ich habe mich damals bewußt für ein rostfreies von Linder entschieden, es hat kurz vor der "Währungsreform" 50 DM gekostet und war erstklassig verarbeitet. Ich habe manchmal den Eindruck, dass man dieses Messer stiefmütterlich behandelt. Schade.
Und man sollte darauf achten, dass es welche gibt mit Klingenlängen unter 12 cm, bzw. mit genau 12 cm. Mein Matrosenmesser hat 12,7 cm. Pech aber auch.
Ich habe hier noch ein Stück 30CrNiMo 8 und ein Stück SB1. Hm, mal sehen. Sozialkompatibles Matrosenmesser.
Oder in Damast. Auch nicht schlecht. Habe leider kein Ultrafort mehr.

Und nein, gepimpt hab ich noch nicht. Weil gut verarbeitet. Wäre aber mal eine Idee.
 
@quinque voces

Das Du hier Äpfel mit Schweinshaxen vergleichts, ist dir aber schon aufgefallen?

Eine klinge in eine Form zu legen und Gummi- bzw. Plastikzeug spaltfrei drum rum zu gießen ist schon ein anderes Vorgehen als zwei Hartholzgriffschaln aufzunieten und das Ganze anzupassen.

Das eine macht ne Maschine irgendwo in Fernost, das andere ein Mitarbeiter per Hand in Old Germany.

Und Messer mit aufgenieteten Griffschalen aus Fernost sind häufig ebenso grottig in der Verarbeitung.

Gruß
chamenos
 
Schweinshaxe mit Äpfeln ist eine feine Sache, wenn man die Äpfel karmelisiert und in Butter brät:steirer:

Eigentlich vergleiche ich doch nur zwei festehende Messer. Wenn die Maschine in Fernost etwas fehlerfrei macht (einen Griff an eine Klinge anpassen), was der Mitarbeiter in Deutschland nur unvollkommen beherrscht, dann könnte man entweder Überlegungen bezüglich des Mitarbeiters anstellen, die dem bestimmt nicht gefallen, oder aber nach einer Fertigungsmethode für Griffe suchen, die der Mitarbeiter beherrscht. Den Mitarbeiter einfach weiter vor sich hin wursteln zu lassen, ist m.E. die schlechteste Variante.

Ich führe das alles auch nur an, weil schlecht angepasste und vernietete Griffschalen bei einem rostenden Stahl ein echtes Manko sind. Wenn da Salzwasser eindringt, was man bei einem Matrosenmesser wohl nicht auschließen kann, rostet einem der Tang unter den Griffschalen weg. Bei einem Camp Knife von BK&T, das noch von Blackjack aus 440C gefertigt wurde, habe ich gesehen, wie wichtig es ist, die Griffschalen abschrauben zu können, um den Stahl von Rost befreien zu können. Also könnte man bei Otter zumindest die Griffschalen verschrauben. Wenn das den Käufer ein paar Euro mehr kostet, wäre das gut investiertes Geld. Außerdem wären Griffschalen aus Kunststoff sicher leichter verzugsfrei herzustellen. Holz ist schön, aber wenn bei dessen Verarbeitung und im Gebrauch funktionale Mängel an einem Gebrauchsmesser auftreten wohl eher eine schlechte Wahl.

Gruß
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier noch ein Stück 30CrNiMo 8 und ein Stück SB1. Hm, mal sehen. Sozialkompatibles Matrosenmesser.


Längst in Arbeit :D
SB1 mit Palisander und 11,9cm Klingenlänge

matrosenmesser.jpg


Kann sich nur noch um Monate handeln bis das Messer fertig wird.

Andreas
 
Holz ist schön, aber wenn bei dessen Verarbeitung und im Gebrauch funktionale Mängel an einem Gebrauchsmesser auftreten wohl eher eine schlechte Wahl.

Tun sie aber nicht.

Und das seit über 100 Jahren.
Nicht ohne Grund sind Matrosenmesser z.B. bei Pfadfindern der meistverbreitete Messertyp. Die machen ihren Job. Und den meist besser als das ganze Gummigriffgedöns.

Gruß
chamenos
 
Hallo..

... wies keines auch nur annähernd solche Mängel auf, wie sie beim Matrosenmesser beschrieben wurden. Der Griff des Moras schließt spaltfrei mit der Klinge ab, ...


weil schlecht angepasste und vernietete Griffschalen bei einem rostenden Stahl ein echtes Manko sind. Wenn da Salzwasser eindringt


Nochmals zum eindeutigen Verständnis:
die Griffschalen liegen schon plan am Erl auf...
nur manchmal steht der Erl etwas über die Griffschalen drüber

Lg s.
 
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