Faca tactica „RUI ENERGY 3“ - Wertiges spanisches Messer für kleines Geld

Mir war nicht klar, dass das hier das Forum ist, in dem Messer unter 30 Euro keine Beachtung finden dürfen

Messer unter 30€ finden hier durchaus Beachtung. Inzwischen selbst Sanrenmu und Co. Ich meine, es gab sowas sogar in Passarounds.
Zu Klonen, Kopien und Ramsch gibt es Aussagen des Betreibers.

Ich meine nur, dass das Rui und das Thema nicht zu den üblichen RnR Beitragen passt.

Ich verteufel die Chinakracher nicht. Habe 4 Stück gekauft. Eines weggeworfen, eines sofort verschenkt weil zu groß. Zwei sind gut, gefallen und verbleiben. Diese beiden kaufe ich auch bei Gelegenheit mehrfach nach zum verschenken (siehe Bild im Link).

https://www.dropbox.com/s/59x7et4cfhrkov7/20150320_173422.jpg?dl=0


EDIT

Zum 8Cr13MoV:

Alle meine Messer aus Fernost haben den 8Cr13MoV. Lassen sich gut schärfen, werden aber auch recht schnell wieder stumpf. Verglichen mit 440C meiner Böker Messer z.B. ist der genannte 8Cr13MoV im Nachteil.

Dem 8Cr13MoV meines Kershaw Cryo konnte ich in verschwitzter Hosentasche beim Rosten zusehen. Da genügten 4h Tragedauer.

Der 440C von Böker ist da anders. D2 Stahl meines Benchmade 15050 bleibt in der verschwitzten Hosentasche auch im Lieferzustand.

Hängt aber vom Träger ab. Bei Pflege gehen auch die 8Cr13MoV aus Fernost.


RnR kann ja mal gelegentlich den Nutzer des RUI zum Thema Rost befragen, sofern er ihm öfter begegnet. Für den Einsatz am Meer schwören einige ja auf die Spyderco Salt Modelle.


Schönes Wochenende!
 
Zuletzt bearbeitet:
Boas,

neben diversen weiteren Händlern verkauft auch lamnia.fi - hier im Forum gewerblich als "animal" unterwegs - RUI Energy ...

Gruß R'n'R
 
HEYA Rock N’ Roll

Dass sich außer mir noch jemand an den alten Paul Feyerabend erinnert! Aber lies Augutinus: „Dilige, et quod vis fac!“

Das Problem der Achsschraube aber bleibt bei aller Liebe. Egal, welche Firma die Teile hierzulande oder sonst wo vertickt: Du musst noch mal den halben Messerpreis drauf legen, um in China ein Spezialwerkzeug zu suchen und zu finden, damit Du den Klingengang einstellen kannst…

Genau das nervt – und verhunzt das „Preis-Leistungs-Erlebnis“.

LG
Stefan
 
@Prestutnik12

Ganz im Sinn von Paul Feyerabend, dem alten Anarcho-Philosophen, würde ich mal sagen. Ich kauf mir eins - Preis-Leistungs-Verhältnis, was ist DAS denn? - bohre zwei Löchlein in die Achsschraube (Seegeringzange), wenn es erforderlich wird oder sonstwas in der Art. Und dann wird das schon. Wenn es in die H... geht, halte ich den Verlust aus. Und habe wieder was dazugelernt :) ...

Gruß R'n'R
 
Zuletzt bearbeitet:
@bvs

Der gute Mann hat 5 RUI und da rostet nix. Er trägt sie immer am Gürtel im Corduraholster und läßt sie nicht im Salzwasser rumliegen. Wenn naß, wischt er es an der Hose/ Jacke ab. Was das mit dem Meer und Rost angeht mal ganz allgemein. Wird offenbar deutlich überschätzt das Problem. Alle Fischer haben ständig Messer in den Fingern. Sind im Dauergebrauch die Dinger. Beim Netztflicken, Fisch aufschneiden, Leinen kappen, Wurstbrot, Bierflasche auf .... Habe noch nie eine rostige Klinge am Strand von Monte Gordo gesehen. Wie sie geschärft werden, ist ein anderes Thema :steirer: ...

Ich selbst schnitze täglich mit irgendeinem meiner Messer - häufig mit Carbonstahl (z.B. O1, UHB 15 LM, Shirogami ...). An Treibholz/Schilfrohr mit Sandbefall, Salzresten .... Noch kein Rostfleckchen in den letzten beiden Jahren. Benutzen, nach der Rückkehr ins Roadhouse kurz unter Wasser, abtrocknen und fertig.

Gruß R'n'R
 
Die Mods haben schon ein paar Beiträge gelöscht, die nicht zum Thema passen.

Also mal der erste Ordnungsruf, bevor das hier ausartet und ich den thread schliesse:

1. Thema hier ist das RUI Dingens. Wens nicht interessiert, der muss mit dem thread hier ja keine Zeit verschwenden und ihn lesen.

2. Wer an nem Uhrensammlerstammtisch nen 10 EUR Quarzticker vom Kaufhof vorstellen will, wird sich ein paar dumme Kommentare gefallen lassen müssen. Iss so. Kann man drüber jammern, wird aber nix dran ändern, dass der 10 EURO Ticker dort halt kein Thema ist. Da hilfts auch nix, dass der Ticker die Zeit ganz doll anzeigt; interessiert trotzdem keinen, der sich ernsthaft führ Uhren interessiert. Und so ist das auch mit Messern.

Man kann hier im Forum natürlich auch Blechspielzeug vorstellen - bis zu einem gewissen Grad: http://www.messerforum.net/showthread.php?106869-Klone-Kopien-und-Ramsch

Aber dann mus man auch das Echo vertragen.

Ich muss auch Leute ertragen, die Spalten an Messern finden, die sie nie in der Hand gehabt haben. Iss echt einfach :D

Also bittschön hier weiter bei dem beschriebenen Messer bleiben.

Pitter
 
Wird gemacht, Chef :cool:,

wir waren früh auf den Beinen. Nach Ayamonte, dem kleinen spanischen Städtchen auf der anderen Seite des Grenzflusses Guadiana sind es runde 13 km. Nach kurzem Suchen hatten wir den Laden entdeckt, den uns der Treckerfahrer genannt hatte. Sportschuhe waren im Fenster dekoriert. Deshalb hatten wir ihn am Donnerstag nicht gefunden. Hinten im Thekenbereich gab es dann Sportwaffen, Angelausstattung - und Messer. RUI in großer Zahl, Fixed und Folder.

Das Energy 3 war in Mango - so nennt RUI das sandfarbene G10 - nicht mehr vorrätig. Aber in schwarz. 33,- Euro sollte es kosten. Werkzeug für die Klingenachse war keins dabei. Auch im sehr umfangreichen aktuellen Katalog fand sich kein Hinweis. Die Verarbeitung nebst Haptik und Klingengang entsprachen 1 zu 1 dem Trecker-RUI. Wir waren abermals erstaunt.

Nach nettem Messersprech nahmen wir das Messer für 30,- € Cash mit. Als wir dem Dealer kurz unser „Leo 3“ von Eckhard Schmoll gezeigt und den Preis genannt hatten, mußten wir den guten Mann zunächst wiederbeatmen :glgl:! Wir hörten ihn noch auf der Straße über dieses Erlebnis vor sich hinbrabbeln …

In Ermangelung eines Monte-Gordo-Treckers haben wir die ersten Bilder auf unserem eigenen - dem alten Landy - geschossen. Dann mal ein weggeworfenes Tetrapack angeschnitten. Auf dem Handrücken ein, zwei Haare ausgeguckt. Fingernagelprobe. Das Rui rasiert aus der Dose, in der es geliefert wird. Ohne zu rupfen. Schneidet Tetra, Papier, Hölzchen tadellos und erstaunlich. Kein Ruckeln auf dem Daumennagel.

Die Klinge war leicht eingeölt, hat einen sehr sauberen Anschliff, ist zentriert. Der Lock beißt null, der Klingengang und Verriegelung ist supersmooth und absolut beeindruckend :staun: (unser Hauptkaufgrund). Bronze- und Teflonwasher. Klingenwurzel schräg angeschnitten. Lock im ersten Viertel. Ein Durchdrücken absolut ausgeschlossen. Null Klingenspiel in jede Richtung. Reichlich Platz für den Daumen zum bequemen Entriegeln. Die grobe und unscharfe Riffelung erleichtert die Handhabung. Stählerner Detent.

Die groben und ebenfalls entschärften Serrations finden sich auch auf der reichlich bemessenen Daumencouch. Die einzig sinnvolle Handlage (Vorwärts, vier Finger am Griff, Daumen auf der Couch) ist bequem. Keine scharfen Ecken und Kanten. Auch nicht am Klingenrücken. Einzig der Liner kann an einer 2 cm langen Stelle etwas Sandpapier vertragen und die Innenkanten der Ausschnitte im G10 an zwei drei Stellen. Der Clip sitzt stramm, ist kein deep carry, aber das Messer sitzt sehr sicher in z.B. unserer linken Gesäßtasche.

Die Größe entspricht im geschlossenen Zustand der des Spyderco Para Military. Wir haben es mal daneben gelegt und neben das ZT 566, das ja auch mit Stahllinern daherkommt, allerdings etwas kleiner ist. Das ZT 566 wiegt 156, das RUI 172 Gramm. Das Para Mili bringt nur 109 Gramm auf die Waage.

Der beidseitige Daumenheber sitzt genau richtig und ist scheinbar verschraubt. Auf der Clipseite findet sich nämlich eine saubere Bohrung im Heber an der Seite, die bei Verfügbarkeit eines geeigneten Werkzeugs einen Haltepunkt darstellt.

Die auf den Stahl-Linern aufliegenden G10-Griffschalen sind neben der Achsschraube je Seite mit 3 Torx T6 befestigt. Das G10 ist nicht geklebt, sitzt aber absolut plan, spaltfrei und durch die Schrauben gut fest auf den Linern. Die Torx lassen sich einwandfrei herausdrehen, haben ein langes Gewinde und sind ebenso gut wieder stramm zu befestigen. Nix ausgenudelt. Auch der Clip ist mit (zwei) Torx T6 angeschraubt. Er ist nicht umsetzbar.

Was die Achsschraube angeht, sehen wir zur Zeit keinerlei Schraubbedarf. Da wir zudem über eine reichhaltige Anzahl erfreulicher Messer verfügen :D und dadurch bedingt voraussichtlich das RUI nicht überbeanspruchen werden, könnte es sein, daß das auch dauerhaft so bleibt. Anderenfalls sehen wir weiter.

Wir haben im Laden 5 RUI in der Hand gehabt und können einen Blindkauf irgendeines Modells nicht empfehlen. Bei einem biß der Lock, beim anderen saß die Klinge schief. Bei dem von uns gewählten „Trecker-RUI“, dem Energy 3 gibt es allerdings überhaupt nichts zu klagen. Wie auch beim „Mango“ des Treckerfahrers selbst. Es scheint sich hier um ein sehr sorgfältig produziertes Exemplar zu handeln. Kann, muß nicht!

Das Messer kommt in der Dose, ist dort rüttelfrei sicher verpackt. Die Dose im Karton. Dort ist auch der Distributor genannt. Sieht man nach und schaut auf die Internetseite, wird deutlich, daß es sich in der Tat um einen reinen Importeur handelt ohne eigene Fertigung. Die Fotos zeigen nur Büros und ein großes Lager.

Wir werden das RUI jetzt für eine Woche täglich ausführen und benutzen zur gewohnten meditativen Hölzchen- und Stöckchen-Bearbeitung und die Klinge, ihr Spiel und das gesamte Modell im Auge behalten. Dann berichten.


Taktisches Messer RUI Energy 3, schwarzes G10

Länge geschlossen: 12 cm
Länge geöffnet: 21 cm
Klingenlänge: 9 cm mit 9,2 cm sehr scharfer Schneide, kein Ricasso, Schleifkerbe
Klingenhöhe: 29,65 mm
Klinge: 3,45 mm 8cr 13 Mo-Va, HRC 58-60, ab dem vorderen Klingendrittel verschlankt sie sich leicht, mit 1,3 mm stabile Spitze, zwei Daumenheber, Daumencouch, bis auf 2/3 der Klinge reichender Flachschliff
Stahl-Liner mit schwarzer (oder Mango) G10-Auflage, skelettiert,
Griffdicke: 14 mm (20,55 mm max. inkl. Clip)
Griffhöhe: Zwischen 37 und 23,6 mm (39,5 max. bei geschlossener Klinge)
Gewicht: 172 Gramm
Lanyard-Hole: 4 mm
Strammer, sicher montierter, abnehmbarer Edelstahl-Clip, Tip down, nicht umsetzbar
Linkshändertauglich


Hier isses

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Die Jukebox mit David Bowie und „China Girl


Greetz

Johnny & R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Boas,

wir trafen den Treckerfahrer dort, wo wir ihn vermutet hatten :eek:! Er hatte heute ein anderes RUI-Blechspielzeug im Holster - einen Flipper. Wir haben ihn uns ausgiebig angesehen und ein paar Bilder gemacht. Die Qualität entspricht allerdings absolut nicht unseren Vorstellungen. Eine insgesamt schlampige Verarbeitung des Griffs, der Jimpings auf der Daumenrampe etc.. Und das Ding flippert nicht. Anstelle schlichter Washer - es sind immerhin zwei Teflonwasher montiert - hat man eine Zahnscheibe zusätzlich eingebaut, die bewirkt, daß die Klinge alle 1 oder 2 Millimeter stehen bleibt: Rattattattat - also Mumpitz. Dieser Flipper, der auch teurer als unser Neuerwerb ist, ist ein echter Blender, wie er im Buche steht.

Was dagegen UNSEREN Neuerwerb angeht, haben wir ihn gestern Abend noch einmal ausführlich in Augenschein genommen. Das einzige, was etwas störte, waren ja einige Schärfen am G10 und innen am Liner. Wir haben dann noch festgestellt, daß die G10-Schalen am Griffende - dort, wo die Klingenachse sitzt - etwas über die Stahlplatinen hinausragen. Diese Gesamtproblematik haben wir in gemütlicher Werkelei bei angenehmer Musikberieselung zu unserer vollen Zufriedenheit ad acta gelegt. Schlüsselfeilensatz, 2000er Papier und der Satz Schleifleinen waren die kleinen Helfer.

G10 läßt sich btw sehr angenehm bearbeiten. Die Schleifspuren sind sofort wieder verschwunden, wenn man kurz feucht drüberwischt. Das mußten wir heute auch noch mal. Über das ganze Messer. Wir haben es nämlich am Strand bei den Fischerbooten abgelichtet. Dort, wo sein Zuhause ist und wo es hinpaßt :)! Dabei ist es - passiert uns immer wieder mal - in den salzigen Sand gefallen und war innen und außen gut zugesaut. Durch die Skelettierung war es aber kein Problem, den Sand sofort vor Ort wieder zu entfernen. Durchblasen und gut. Was auch dadurch vereinfacht wird, daß das RUI - ganz im Gegensatz zu unserem Landy - ohne Öl zufriedenstellend läuft. Nix bleibt im Achsbereich (des RUI :glgl:) kleben. Im Roadhouse feuchtes Küchenpapier, Handtuch, clean!

Ansonsten haben wir gestern noch etwa 30 Minuten und heute ein rundes Stündchen Hartholz geraspelt. Die Klinge ist vollkommen unbeeindruckt bisher und rasiert nach wie vor. Klingengang, Funktionalität etc. unverändert und ok ! Noch haben wir keinen Grund zur Klage …


RUI & RUI


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Die Jukebox grüßt Painless Potter: Joy Division mit “Transmission”


Greetz aus rainy Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Boas,

den vierten Tag haben wir das RUI jetzt in Hand, Tasche und Benutzung. Nach insgesamt vier Tagen Schnippelei an harten Hölzchen von insgesamt ca. 3 Stunden war heute Mittag die Rasureigenschaft dahin. Acht Züge über den Sinter und zwei Streiche (je Seite) über ein unbehandeltes Leder später war sie wieder da. Geht aus unserer Sicht soweit voll in Ordnung :)!

Das Handling ist nach wie vor unverändert gut. Die Klinge mittig, kein Klingenspiel in irgendeine Richtung. Was den Klingengang und die Leichtigkeit beim Öffnen und Schließen angeht, haben wir kein Messer - egal welches - was das deutlich besser macht. Der Daumenheber ist extrem günstig positioniert. Das Öffnen vollzieht sich vergleichbar bequem und lässig wie bei einem Spydie, wie z.B. dem Para-Mili. Man kann das Rui 100 mal hintereinander auf und zu machen, ohne den Daumen anschließend in Behandlung geben zu müssen. Da kennen/haben wir andere Kandidaten an Bord.

Nachdem wir ja - wie berichtet - ein wenig Feinarbeit geleistet haben, ist die Haptik angenehm, das große und relativ schwere Messer liegt bequem in der Hand, wie man es auch dreht und wendet. Die insgesamte Verarbeitungsqualität bewerten wir unter Einbeziehung der mittlerweile ausführlichen Begutachtung, Benutzung und Bespielung nach wie vor als erstaunlich gut.

Auch im Detail wurde nicht geschlampt. Eine der Clipschrauben haben wir bereits rund 20 mal heraus- und wieder reingeschraubt. Sie gehen beide exakt durch G10 und den Stahl-Liner, sitzen sehr gut fest und haben einen vernudelfreien Schraubenkopf für den Torx T6 und ein ebensolches Gewinde. Wie auf zwei der folgenden Fotos gut zu sehen ist, hat man den Fuß der Schraube angeschliffen, damit er nicht übersteht. Sauber gearbeitet soweit.

Auch am Finish der Stahl-Liner und besonders am Klingenrücken gibt es nichts zu maulen. Rund, glatt, sauber! Die Jimpings auf der Daumenrampe sind nicht nur bedienfreundlich sondern auch optisch ansprechend und präzise gearbeitet. Der Klingenanschliff ist wunderbar symmetrisch.

Was uns nicht gefällt, ist die Achschraubenproblematik, der eher häßliche Simpelclip, der allerdings seinen Zweck gut erfüllt. Leider auch kein Deep Carry. Sonst haben wir bisher nichts am "Blechle" auszusetzen. Man kann sich an der Gesamt-Optik stören, am Material, am China-Syndrom. Aber man kann auch sagen, für 30,- € hat man (bei DIESEM RUI) ein sehr gut verarbeitetes Werkzeug mit respektabler Klinge, die zufriedenstellend schneidet und deren Schnitthaltigkeit und Schärfbarkeit in der Zusammenschau absolut ok sind.

Daß es sich nicht um einen Hingucker, ein Vitrinen- oder Sammlermesser handelt, versteht sich von selbst. Was das Material angeht, unterscheidet sich das Rui nicht wesentlich von z.B. einem Spyderco Tenacious. Was den Ort der Produktion angeht auch nicht. Eine Tatsache, die auf viele weitere Messer zutrifft. In einem englischsprachigen Forum wurde ein Messer negativ rezensiert, allein, weil es in China produziert worden war. Der Beitrag wurde folgendermaßen kommentiert:

„Just because it is made in China does't mean it is automatically a bad knife. Your review is terrible, as it doesn't address any pros or cons of the knife other than where it is made. I understand wanting to support your country's labor force, but plenty of awesome knives are made overseas. It is one thing to criticize a blade for poor quality control, materials, or durability, but do not be so ignorant to talk down a knife because of its manufacturing location.”

Wir haben (nicht nur für Tino ;)) noch ein paar Fotos - gerade auch im Detail - vom RUI gemacht. Und ganz ohne Wertung mal unser Benchmade 710 (wir lieben es) und das Hogue/Elishewitz danebengelegt. Dessen Design geht ja auch Manchem auf den Zeiger :eek: ...


RUI und Konsorten

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Greetz Johnny & R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Firma dankt!
Mir scheint das ein Messer zu sein, bei welchem man es schwer hat einem "Normalo" zu erklären, warum man hunderte von Talern für ein Messer ausgibt
So what... Schön beschrieben. Danke und Grüsse nach Monte Gordo.

Tino
 
@Tino

Das hast Du sehr treffend formuliert. Und sowas ist mir - habe mal für zwei, drei Tage versucht, mich in die Rolle eines „Normalos“ zu versetzen :irre: und meine Messer sukzessive befummelt - auch durch den Kopf gegangen. Dazu hatte ich noch ein kleines „Erlebnis“, das den Denkprozeß angeregt hat. Folgendes trug sich zu:

Am Sonntagnachmittag hatte Smith aus familiären Gründen wieder mal Dienst in der Tankstelle. Er hat mittlerweile ein Messerchen von MLL-Knives, ein Böker Haddock, ein Strider PT, einen Poppel-Flipper und einen „Hasenfuß“ :eek:. Dazu noch ein paar Pfund aus früheren Zeiten - zwei Katanas inklusive. Er ist also messermäßig gesehen nicht ganz unbeleckt.

Ich habe ihm das RUI auf die Theke gelegt. Nach seinem Eindruck gefragt und dem Preis. Nach kurzer Begutachtung und Funktionsprobe meinte er, es sei ein prima Messer und er schätze es so auf zwei- bis dreihundert €. Nun will das nicht unbedingt viel heißen, denn Smith kennt mich und alle meine Messer und weiß daher, was ich gewöhnlich so kaufe und was ich dafür ausgebe. Aber es zeigt doch ein wenig von der Beschaffenheit und der guten Funktionalität des RUI. Vor allem von Psychologie :joyous: …

Heute Nachmittag - nach der Mittagsruhe - habe ich dann mal wieder edel eingepackt. Kleiner Walk mit Johnny um die Häuser auf’n Galao. Linke Jackentasche Gerd Haslauers „Dorian Gray“, rechte Jackentasche den „Danish Cookie“ - das Jens Ansø Mini Haddock. Ein erhabenes Gefühl!! Das Haddock etwas befummelt. Danach mit dem „Gray“ etwas geschnitzt. Da weiß man dann, wo der Hammer hängt: Am Shirogami :D!!

Nach der Rückkehr habe ich noch einmal fotografiert und vier Messer aufgelegt. „Dorian Gray“, das „Cookie“, das „Old School“ von Jürgen Schanz und das RUI. Unabhängig von ihrem Preis haben alle vier Messer ihre ganz besondere Bedeutung und ihren spezifischen Wert für mich.


Vier wertige Messer

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Aus Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Anso ist eines der schönsten Design`s für mich, hätte ich gerne :)

Aber wie ist das mit dem Klingengang im Vergleich?...Ich zum Beispiel finde
den Klingengang eines Sebenza deutlich "kratziger" als beim DPPK und mein
Bender Folder läuft nochmal "weicher" als das Schanz. Das alles direkt verglichen
beim Kamft und deshalb den Bender gekauft. Da sollte doch ein Unterschied beim
RUI zu merken sein?

Gruß
Tino
 
Na Bravo,
wir begannen mit der Vorstellung von "Faca tactica „RUI ENERGY 3“ - Wertiges spanisches Messer für kleines Geld",
es ging weiter mit einer kontroversen Diskussion darüber,
mittlerweile sind wir bei Sebenzas, Bender, Schanz etc. angelangt:rolleyes:

Bitte back to topic,

danke
Excalibur
 
@Tino

Wenn wir den Klingengang mal genauer ins Auge fassen, sind wir beim Kern des Pudels. Wie Dein Name schon sagt, bist Du wie ich ein „Spieler“. Und das heißt, der Klingengang ist von erheblicher Bedeutung. Ist DER nämlich unbefriedigend, geht einem die Spielerei mit den Blechteilchen schnell auf den Zeiger.

Dazu zählt für mich einmal die Eleganz oder Weichheit des gesamten Öffnungs- und Schließvorgangs. Bei einigen Messern ist der Gang beschwerlich. Zumeist einstellbar vermittels Achsschraube. Bei anderen sitzt die Klinge locker. Sie pendelt gegebenenfalls frei, z.B. beim Para-Mili. Nicht einstellbar. Dann gibt es Messer, bei denen bekomme ich ein Strahlen um die Mundwinkel. Die Klinge läßt sich OTB smooth führen. Sie gleitet wie auf Samt über die Washer. Ausnahme-Messer.

Der zweite wesentliche Faktor ist der Lock. Kratzt er oder kratzt er nicht??? Leider - so muß ich sagen - kratzt oder verbeißt er sich öfter als nicht. Das läßt sich - teilweise in mühevoller Auseinandersetzung mit dem Kandidaten - zumeist beheben. Aber es nervt schon. Messer, bei denen beide Störfaktoren abwesend sind, ja bei denen ein insgesamt smoother Öffnungs- und Schließvorgang von einem ebensolchen Klingengang begleitet wird, sind S-Klasse.

Zurück zu Deiner Frage. Das „Old School“ von Jürgen Schanz - eine Sonderanfertigung in verschiedener Hinsicht (Klinge, Schliff, Schale …) – ist ein solches Ausnahmegerät. Wie der Name schon sagt. Mein Messer des Jahres 2014. Mit dem Spyderhole auch noch ein Daumenfreund. Nicht unbedingt ein „Freund“ des Spyder-Holes, wollte ich es hier aus optischen Gründen unbedingt haben. Und bin jetzt wirklich glücklich damit. Hier paßt alles. Ein Messer für „Spieler“ :fat:

Meine Sebenzas kratzen alle, was den Lock angeht. Und es sind 5! Das Umnumzaan ist die glorreiche Ausnahme mit seinem speziellen Detent. Kugelgelagerter Lock sozusagen! Der Gang der Sebenzas selbst ist eher „träge“, aber geht für mich in Ordnung. Nicht einstellbar. Trotzdem habe ich so gut wie immer mein kleines Regular Sebenza BG42 in irgendeiner Tasche. Und liegt immer zugriffsbereit auf dem Tisch. Muß!

Meine Hasenfüße haben alle einen einstellbaren Klingengang, der sich in eine Position absoluter individueller Befriedigung überführen läßt. Vom Meister so gewollt. Am Ende sind Hasenfüße immer „Spieler“!

Das Ansø-Cookie ist ein Kleinod. Spieler par excellence! Will man nicht mehr aus der Hand nehmen, wenn man es erst mal drin hat :p


Nun zur eigentlichen Frage: Was ist mit dem RUI?

Nun, das ist der Grund, warum ich mich so ausführlich damit beschäftigt und diesen Thread eröffnet habe. Es ist ein „Spieler“ OTB! Lock und Klingengang sind überragend. Als der Treckerfahrer es mir gezeigt hat, tat sich wenig in meiner Messer-Seele. Als ich es in der Hand hatte, war ich elektrisiert. Ich mußte eins kaufen. Und es fasziniert mich noch immer, wie ein 30,--Euro-Blech derart perfekt funktionieren und so viel Spaß machen kann.

Der Klingengang nebst Lock - so erstaunlich das ist - steht meinem bisherigen Referenz-Spieler, dem "Old School", in nichts nach. Alles in allem supersmooth und butterweich. Der Klingenheber ist dazu so gut positioniert, daß er bezüglich Bedienkomfort dem Spyderhole gleicht. Perfekter Hebel!

Die vier Messer habe ich nicht ohne Absicht aufgelegt. Das "Old School" - mein Jahres-Highlight 2014. Das „Dorian Gray“ erkläre ich hier und jetzt schon zum Jahresmesser 2015. Das lütte Ansø ist ein kleiner Traum. Und das RUI für mich eine sehr bemerkenswerte Überraschung, die mich bereits seit etwa einer Woche gut unterhält :) ...


Aus sunny & stormy Monte Gordo

Johnny & Rock'n'Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Boas,

der Treckerfahrer hatte heute sein drittes RUI in der Tasche. Morgen das nächste. Er freut sich, weil ich angebissen habe. Nicht ich zeige ihm, sondern er zeigt mir Messer. Und er weiß, daß die im deutschen messerforum abgelichtet werden. Man kann den Stolz und die Freude in seinen Augen ablesen. Mit den RUIs ist er unter den Fischern so oder so der "Messerkönig". Es ist eben alles relativ ;) ...

Das heutige Modell gefiel mir auf Anhieb der Optik wegen. Sehr robust und solide. Gute Handlage, nicht ganz so gut verarbeitet wie meins. Klinge wieder beeindruckend scharf OTB. Noch nicht geschärft vom Traktoristen. Kommt mit Cordura-Holster und Firesteel. 26,- € - sagt er - hat er beim Dealer in Ayamonte dafür auf die Theke gelegt. Wurde für den Preis auch in einer spanischen Bucht gesichtet …

Griffschalen aus Aluminium und G10. Vier Torx und KEINE SPEZIELLE Achsschraube. Die Jimpings leicht scharfkantig. Für den Firesteel. Etwas rauh für den Daumen. Der Linerlock ist bissi sticky und greift etwa mittig. 4 mm Klinge aus 8cr 13 Mo-Va. Klingengang selbst sehr gut. Insgesamt ein akzeptables Messer für’s Geld. Bessere Haptik als meins und wertigerer Gesamteindruck bei leichten Abstrichen im Finish.


RUI Energy „Rucker“

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Greetz R’n’R (& Johnny)
 
Na Bravo,
wir begannen mit der Vorstellung von "Faca tactica „RUI ENERGY 3“ - Wertiges spanisches Messer für kleines Geld",
es ging weiter mit einer kontroversen Diskussion darüber,
mittlerweile sind wir bei Sebenzas, Bender, Schanz etc. angelangt:rolleyes:

Bitte back to topic,

Hmm. Wird halt langsam schwierig weil

- die meisten, die hier lesen und schreiben haben das Ding nicht.

- die, die eines haben - ich hab eines. Zusammen mit geschätzen 30 anderen Chinadingern der gleichen Katagorie in meiner "na da schau mer mal, wenn einer labert, ob das denn alles stimmt" Kiste... also solche Jungs, die reden idR nicht darüber. Wozu? Lebenszeit ist zu kostbar, als dass man die mit Blechspielzeug ausfüllt. Für die Werkzeugkiste taugts. Thats it.

Ich mein, was ist das topic eigentlich genau? Das RUI Dings? Cooles Thema, alle Achtung. Ein Messer das schneidet, oh Wunder.

Das ganze andere Gedöns, ala super Klingengang usw, ist halt bloss Gedöns. Das Dingens geht so doll auf und zu, wie tausend andere Messer auch. Nicht besser oder schlechter, als irgendein Haller oder Herbertz für 30 Tacken von vor 15 Jahren. Bloss dass das damals Mark waren und nicht Euro. Und Herbertz für manche nicht so cool, klingt, wie RUI. Den Fortschritt sehe ich da nicht wirklich. Dass der Erl beim zugeklappten Messer aus dem Griff schaut ist sicher gewollt, klar. Glasbrecher oder so oder sonstwas sinnvolles.

Dass der fortgeschrittene China-Einkäufer auf Aliexpress auch richtig coole Messer finden kann, wissen zumindest die, die mich während der IWA besucht und meine Kaffee gesoffen haben :p Aber diese Messer gibts halt nichtmal FOB Shenzen für ein paar Euro. So ist das im Leben, coole Sachen kosten Schotter. Das muss man auch "Normalos" nicht erklären; so wie man generell nicht erklären muss, wie man sein Leben führt. Leider muss man "Normalos" halt auch keine coole Messer zeigen. Deswegen gibts hier auch so wenig zu sehen.

Happy RUI

Pitter
 
Die auf den Stahl-Linern aufliegenden G10-Griffschalen sind neben der Achsschraube je Seite mit 3 Torx T6 befestigt. Das G10 ist nicht geklebt

BTW, nur mal so als Info und Unterstützung: Das mit dem "geklebt" sind die feststehenden Messer.
Griffschalen bei Foldern sind - auch wenn die Schalen aus G10 sind - eher selten geklebt.

Pitter
 
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