Farbiger Damast

:argw:
Das, was ich jetzt schreibe, hat mir jemand erzählt und *glaubwürdig* untermauert (also nicht bewiesen ;) ):
*Er* (Name unbekannt) stand in SG bei der Messe mit uns am Tisch und hatte zwei Damastjagdmesser mit:
Beide nach seinen Angaben regelmäßig im jagdlichen Gebrauch, und die zweite Stahlsorte der Klinge war richtig fett blau.

Seine Erklärung:
"Das ist nach regelmäßigem Gebrauch durch das Tierblut so geworden, wird wohl so bleiben"
Er hatte also zwei handgemachte Jadgmesser mit blauweissen (blau-silberfarbigen) Klingen, den Namen des Machers habe ich vergessen, kann gut sein, dass sie auch von Strande waren.

Hört sich nach OT an, weil es nicht herstellungsmäßig gefärbt ist, wäre aber vielleicht mal ne Überlegung wert, oder ? Ob auch andere Farben möglich sind - KA

Gruß Andreas
 
Nun das Färben geht auch noch chemisch.

Ich glaub ein Schwede der macht den Damast kuntabunt.... so sind sie halt die pipi lonstromp`s. :p
Wir Bayern sind halt so "...für den ders mog is des des hägste :steirer: "

Es gab auch mal noch vor einigen Jahren ein Buch das so ähnlich wie "Buntfärben von Metallen" hieß, das hätt ich gerne gehabt!!!

@ Andreas: Ich glaub weiter braucht man das vorhergesgte nicht zu kommentieren :irre:

Grüße Roman
 
Diese ganzen "Rapatz" Hinweise machen mich ganz kirre. :)

Ich habe mal spasseshalber in einigen Online-Antiquariaten geschaut. Ist wirklich schwer zu finden. Die Ausgabe von 1961 (6. Auflage) habe ich nur in Amiland gesehen. Die von 1951, 42 und ältere gibts auch in DE. Preise zwischen 15 und 30 Euro.

Lohnt das für einen wirklichen Laien wie mich zu kaufen?

Roman: Wegen dem Buntfärben hätte ich da einen Link für Dich. Ist allerdings nicht ganz billig, das Büchlein... :glgl:

http://www.abebooks.de/servlet/Book...l=sts=t&y=0&kn=f%E4rben+metallen&x=0&sortby=3

-Walter
 
@Roman: "Rezepte für die Metallfärbung und Metallüberzüge ohne Stromquelle" klingt nicht schlecht oder? ;)
ISBN 3-87480-012-1 und ist im Leuze-Verlag erschienen. HTH - auch wenn Stahl dort nicht gefärbt wird.
 
@ Roman:
Wie gesagt, er hat es weder bewiesen, noch darauf bestanden, dass es so ist - ich konnte es nicht widerlegen :glgl:

*Er* hat auch gar kein großes Aufsehen darum gemacht, nur festgestellt, dass diese kräftige Färbung, meinetwegen auch "fettblaue Patina" durch Gebrauch entstanden sei.

Ich habs bisher auch niemandem weitererzählt :D

Gruß Andreas
 
Hallo
Die Geschichte ist wohl vorstellbar.
Ich habe einige nicht rostfreie Messer.
Die Farben, die sie nach Gebrauch annehmen sind von tief-blau, bis rot.
Zwiebel (braun), Erdbeere (schwarz), Fleisch (blau).
Mehr habe ich noch nicht getestet, aber es geht.
Wenn der Damast aus nicht rostfreiem Material ist, kann ich mir die Verfärbung auf jeden Fall vorstellen.

Stefan
 
Also der Preis von dem Buch ist durchaus was für meine Abendkasse :staun:
Da muss ich mal wieder ein paar messerchen verkaufen...

Ist ma interssant ein paar veruche zu machen.

Überigens der Schwede ist Johan Gustavson macht echt abgefahrenen Mosaik
 
Ich kann Walters "Entsetzen" ganz gut verstehen und will seine Frage, ob es sich für einen Laien lohnt, den "Rapatz" zu kaufen, halb ernst und halb mit einem gewissen Augenzwinkern beantworten. Es passt an sich nicht in die Erörterung, wie man Klingen färbt- vielleicht sollte man sich einmal in einer neuen Runde Gedanken machen, wieviel Theorie zum Messermachen sein muß.
Hier nur mal ein paar Gedanken dazu:
1. Wenn man Laie bleiben will, lohnt sich das Lesen dicker Bücher nicht. Ohne Grundkenntnisse ist es auch leichter, in einer Welt der Wunder zu leben: Es gab mal einen Messermacher, der kannte eine geheime Härtetechnik, sodaß er mit seinen Messern Äxte durchschneiden konnte. Leider hat es sein Geheimnis mit ins Grab genommen. Die alten Inder (Perser, Japaner...usw.) kannten einen Stahl, hinter dessen Geheimnis man bis heute nicht gekommen ist-usw.
Schon einfache Grundkenntnisse können da Illusionen zerstören.
2. Wenn man schöne Messer machen will, ist es nicht notwendig, Ingenieurliteratur zu lesen.
3. Auch die Herstellung hochwertigster Klingen setzt nicht zwingend große Stahlkenntnisse voraus.Es genügt, wenn man einer anerkannten Autorität oder bewährten Tradition folgt. Im Fernsehen war vor kurzem eine Sendung über den Messermacher Keijiro Doi. Ich glaubte zunächst, der katastrophale Unsinn, der da erzählt wurde, beruhe allein auf Übersetzungsfehlern oder Journalistengeschwätz. Ich habe mir dann die ungekürzte Urfassung dieses Filmsbeitrags besorgt- da machte einiges wieder mehr Sinn. Einige Schritte blieben aber auch da sehr zweifelhaft. Ein von mir sehr geschätzter Fachmann hatte sich von einem japanischen Messermacher den Text der Urfassung übersetzen lassen und beide kamen zu dem Ergebnis" Der Opi hat keine Ahnung" . Das lasse ich jetzt einmal unkommentiert so stehen. Das ändert nichts daran, daß die Kochmesser von Meister Doi vorzüglich sind: Er arbeitet mit Stahlkombinationen, die sich für seine Arbeitsweisen bewährt haben und mit Techniken, die er seit Jahrzehnten kennt und verfeinert.
Damit kommen wir zum für mich entscheidenden Punkt: Wenn man wissen will,"wie" etwas gemacht wird, kann man sich ein intensives Studium ersparen. Wenn man dagegen wissen will,"warum" etwas so oder so am besten funktioniert, ist auch eine Beschäftigung mit der Theorie unumgänglich. Mit dem nötigen theoretischen und praktischen Wissen, kann man Fehler von vornherein vermeiden, reißerische Anpreisungen eines neuen "Wunderstahls" kritisch unter die Lupe nehmen und meist als Verkaufmasche entlarven, den richtigen Stahl zum richtigen Zweck wählen, Wärmebehandlungen selbst vornehmen, abwandeln, verfeinern und dem beabsichtigten Einsatz anpassen.
Die Beschäftigung mit der Theorie kann dann auch zu sehr klaren Aussagen für die Praxis führen. Die Erkenntnis, daß die mechanischen Eigenschaften der Stähle im Makrobereich nicht unbedingt auch im Mikrobereich, also etwa im Bereich feinster Schneiden gelten, setzt sich langsam durch. Sie ist aber letztlich unwiderlegbar, hat große Auswirkungen auf die Gestaltung hochwertiger Klingen und ist aus der Beschäftigung mit Theorie und Praxis entstanden.
MfG U. Gerfin
 
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