Federhammer-Selbstbau endlich fertig!!

Survivor schrieb:
...kritisieren darf nur wers selber besser macht :D :D :D...

@hobby
Ich verstehe deine Kritik nicht so ganz, auf der Motorwelle ist natürlich eine Keilriemenscheibe, wie soll das denn sonst funktionieren?

Hallo Alexander,

die Kritik an den Kritikern wird zwar gerne gebraucht, ist aber dennoch nicht richtig: Auch wenn ich etwas nicht (besser) kann, darf ich anmerken, wenn ich es für nicht so gut halte.
Sonst dürfte ich mich ja selber nicht kritisieren...

Aber nun zum Ernsthaften:
Offensichtlich habe ich gestern Abend nur noch die Flachriemenscheibe gesehen, erst heute morgen fiel mir die Rille dann auf.
Also doch alles richtig gemacht!
 
@mic
Ganau das meine ich!! Wollte nur nicht so böse Sachen hier veröffentlichen ;) .

@hobby
Das mit der Kritik war ja auch nur als Spaß gemeint.
Wenn man nur schnell draufschaut könnte man schon meinen, das das ne Flachriemenscheibe sei.

@newtoolsmith
Wegen dem Keilriemen hatte ich auch bedenken, du hast ja schon des öfteren gemeint die seien ziemlich ruppig. Nach meiner Bauweise ist davon nichts zu merken. Einzelschläge sind kein Problem und die schlagfrequenz lässt sich stufenlos regulieren.
Ich denke bei den Aufsitzmähern ist der Keilriemen schon gespannt und bei meinem Hammer macht man das ja mit dem Fuß.
Das der Keilriemen das nicht lange mitmacht war mir klar, aber sooo teuer sind die auch wieder nicht. Dann muss halt nach ?? Betriebsstunden ein neuer her. Ich besorg mir einfach ein Paar auf Vorrat
Allerdings muss ich zugeben, dass die Idee mit der Sandfüllung nicht von mir ist, funktioniert aber trotzdem gut :D .
Das Auffangblech ist eigentlich nicht im Weg (auser bei 0° Gesenkstellung)
Zu deinen schweißtipps: Ja, du hast recht verkrampfen hilft einem nix, das habe ich relativ schnell kapiert.
Mit Elektroden habe ich auch kein Problem mit dem Zittern gehabt, der Mag Brenner+Schlauchpaket ist halt noch etwas schwerer/bzw. störrischer.
Nach anfänglichen Problemen hat es aber ziemlich schnell geklappt.
Mein größter Fehler war am Anfang mit einer Echtglas-Vorsatzschgeibe zu schweißen, die setzt sich zu und man sieht nix mehr. Der Schlosser hat mir dann ne Kunststoffscheibe in die Hand gedrückt und seitdem ist Ruhe!


So , dann noch ein Paar Erfahrungen zum Betrieb:
Bei Federhämmern ist der Bär beim Eindschalten ja unten, also muss man vorsichtig auf das Pedal treten, der Hammer hebt sich daraufhin.
Dann kann man das Werstück reinschieben und durch festeres treten auf das Fußpedal den Hammer schlagen lassen.
Wenig Druck aufs Fußpedal bedeutet langsame Schlagfrequenz, Viel Druck hohe Schlagfrequenz wobei auch bei max. Fußpedalweg die Spannung relativ schwach eingestellt ist.
Mehr dazu nach dem Essen ;)

Alexander
 
So hat gut geschmeckt, nun gehts weiter.

das Paket ist also gerade Flach unterm Hammer und wir fahren mit full power. Will man das Paket drehen, ist es einfacher (zumindest für mich als Hammerneuling) die Frequenz etwas runterzuschrauben und dann das Paket zu drehen. So geht es dann immer hin und her.
Zum Ausrecken nehme ich enteder flache/ballige oder ballige/ballige (Unten/Oben) Gesenkbacken.
Zum Feinschmieden und Erl absetzten kommen dann Flach/ Flach-Backen drauf.
Das Absetzen (und ausschmieden) des Erls klappt super, man muss nur aufpasen, das man den Erl nicht zu schwach macht. Ein schlag mehr oder weniger macht einiges aus!
Als letztes schmiede ich längs zu den Gesenken (größere Fläche) um die Oberfläche zu verbessern und dellen zu verhindern.

So, das wars erstmal

Alexander
 
Hi Alexander,

ein echt total geiles Teil hast du da gebaut! Wenn er genauso gut funktioniert wie er aussieht, dann kann man nur gratulieren. :staun: :super: Gefällt mir wirklich gut!!!

Gruß

Mirco
 
Hallo survivor,

klingt sehr gut, was du so schreibst.

Bei Aufsitzmähern ist allerdings der Riemen nicht vorgespannt sondern wird genau wie bei deinem Hammer durch eine Rolle gespannt. So wird das Mähwerk zugeschaltet und auch beim loslassen der Bremse wird per Federkraft der Antriebsriemen von Motor zum Getriebe gespannt. Sanft anfahren ist da nahezu unmöglich.

Wenns aber bei dir klappt ist es um so besser und soll mir als Grund reichen, meinen nächsten Federhammer auch so zu gestalten (wenns kein Lufthammer wird - aber zwei Kolben und Buchsen zu drehen ist auch nicht lapidar...).

Jedenfalls weiter so!

MfG
newtoolsmith
 
Hallo Survivor,

versuch doch mal, ob Du Dir nicht ein Stück Holz in Reichweite legst und dieses bevor Du aufhörst zu schmieden zwischen die Gesenke legst.
Beim Lufthammer ist es einfacher, da der Bär bei nichtgebrauch oben bleibt, mit Federhämmern habe ich allerdings keine Erfahrung, deshalb bin ich mir auch nicht sicher ob es überhaupt funzt.
Dein Teil sieht aber echt gut aus. :super:

Gruß

Uli
 
Hallo Survivor

Respekt, da hast du eine prima Maschine gebaut, echt Klasse :super:

Jetzt habe ich aber mal ein paar Fragen zu den Gesenken:

Wie sind diese auf der Grundplatte befestigt?
Sind die unterseitig mit der Grundplatte verschraubt oder verschweißt?

Sind die Gesenke aus Werkzeugstahl C 45 bzw. gehärtet? Ist härten überhaupt erforderlich?

Gruß
Dieter
 
@Dieter Teuber:

Bei Lufthämmern neigt der Bär zum herunterfallen - ich führe das auf Undichtigkeiten im System zurückr. Der Bär würde beim Einschalten einige Schläge auf den Amboss tun bis er sich wieder nach oben gearbeitet hat.

Bei Federhämmern besteht das Problem nicht, besonders nicht wenn sie sich gut regeln lassen. Man kann dann gefühlvoll die Schwungscheibe etwas drehen und schon ist der Bär wieder oben.

Ich habe meine Gesenke aus Köpfen von Bahnschienen gemacht. Wie man mir sagte bestehen Schienen aus einem Stahl, der irgendwo zwischen C45 und C60 gastiert.

Ich habe die Gesenke nicht gehärtet, habe aber keinerlei Verschleiß oder deformation festgestellt.

MfG
newtoolsmith
 
Hallo Newtoolsmith

Danke erst mal für deine Antwort.

Ich bin auch der Meinung, daß man die Gesenke nicht unbedingt härten muß. Gerade in der Einarbeitungsfase mit dem Hammer kann es doch vorkommen, daß die Gesenke im Eifer des Gefechts mal ohne Schmiedestück aufeinander krachen, wobei einem dann event. Splitter des Gesenks um die Ohren fliegen könnten.

Gruß
Dieter
 
bezüglich des Holzstücks zwischen den Gesenken hat newtoolsmith ja schon alles gesagt.

@Dieter Teuber:
Meine Gesenke sind aus C45, von unten mit je 3 M8 Schrauben festgeschraubt. Meine Gesenke sind allerdings gehärtet. So weit ich weiß sind auch die Gesenke der kommerziellen Hämmer gehärtet, das hat auch für den Hobbyanwender nur Vorteile. Ich denke gehärtet sind sie wesentlich verschleißfester. Mit dem Splittern hast du allerdings nicht ganz Unrecht, dass könnte durchaus eine Gefahrenquelle sein. Man muss die Gesenke halt entsprechend hoch anlassen; außerdem härtet C45 eh nicht durch, das Risiko des Absplitterns wird also minimiert.

@newtoolsmith:
Zu der Keilriemenrutschkupplung muss ich allerdings noch was sagen,wenn du sie nachbauen willst:
Die Keiriemenscheibe auf der Hinteren Welle ist ganz normal, die auf der Mororwelle dagegen "illegal" :hehe: : Normalerweise sind die Riemenscheiben ja "tiefer" als der Keilriemen, damit sichergestellt ist, das die Kraft voll über die Flanken übertragen wird. Die Scheibe am Motor ist jedoch nur so tief wie der Keilriemen und das Profil ca. 5/10 breiter als der Keilriemen. Das bewirkt, das er im ungespannten Zustand durchrutscht, und erst "sanft" greift, wenn man ihn (durch Druck auf das Fußpedal) spannt. Ich denke dieses Detail trägt maßgeblich dazu bei, dass der Hammer (bzw. Keilriemen) nicht soi aggressiv zupackt.
Hätte ich eine größere Drehmaschiene zur Verfügung gehabt, hätte ich allerdings einen Flachriemen verwendet. Mit der Drehmaschine wirst du aber kein Problem haben :D

Alexander
 
@Survivor:

Dann hast du den Keilriemen also als Flachriemen zweckentfremdet. Die breitere Rille dient erst nur als Führung - erst bei hoher Riemenspannung tragen die Riemenflanken zur Kraftübertragung bei.

Dadurch erklärt sich natürlich die gute Regelbarkeit, bei regulären Keilriemenscheiben gräbt sich der Riemen geradezu in die Rille hinein, sobald eine minimale Riemenspannung auftritt. Dadurch steigt die Spannung dann sprunghaft an, der Riemen greift noch fester und erreicht die maximale Kraftübertragung in Sekundenbruchteilen - das nennt man dann ruppig.

In der Tat würde ich für die realisierung einer Riemenregelung auf einen Flachriemen zurückgreifen. Zwei Wehrmutstropfen hat die Sache jedoch:

- Flachriemen brauchen eine deutlich höhere Riemenspannung als Keilriemen und belasten die Lager daher deutlich stärker

- Keilriemen findet man wie Sand am Meer, Flachriemen muss man suchen

Also: mal sehen.


MfG
newtoolsmith
 
Hallo zusammen,
weil es gerade gut zu dem Thema paßt hätte ich eine Frage an unsere Techniker im Forum.
Währe es möglich den kompletten Korpus des oben gezeigten Schmiedehammers aus Beton zu gießen und nur die Führungsteile und den Ambos mit Schrauben zu befestigen.
Ich kenne das aus der Industrie da werden Maschinenteile in schwingungsdämpfenden Beton gegossen.
Den großen Vorteil sehe ich darin das man es einfach herstellen kann
und durch das hohe Gewicht währe der Hammer auch relativ leise.
Als Ambos könnte man ein 20-30 Kg schweren Stahlblock mit dem Beton verschrauben.
Nur habe ich bedenken ob nicht mit der Zeit der Beton unter dem Ambos
Risse bekommt und Zerspringt.

Gruß Link
 

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@link:

In der Tat besitzt Beton eine hohe innere Dämpfung, wodurch eine solche Maschine deutlich leiser würde.

Beton zeigt seine Festigkeitsvorzüge jedoch eher bei statischer Belastung, wohingegen ein Federhammer oder Lufthammer eine recht dynamische Angelegenheit darstellt.

Zur Dauerfestigkeit kann ich keine genaue Angaben machen, schließlich bin ich kein Betonbauingenieur, aber große Hoffnung würde ich mir da nicht machen - es sei denn, das Gestell würde sehr massiv. Damit meine Ich zum Beispiel einen Querschnitt von 20x50cm für die senkrechte Stütze.

Machbar wäre das natürlich, wobei es nicht trivial ist, die Führungselemente in einer präzisen Schalung maßhaltig unter zu bringen.

Der Amboss sollte auf jeden Fall schwerer und vom Gestell entkoppelt sein. Zum Beispiel mit Gummimatten von unten und am Umfang ein einer passenden Vertiefung im Gestell gelagert.

Soweit ich weiß wird Beton nur für Dreh- Fräs- und Messmaschinengestelle benutzt und wird dann auch nicht Beton sondern Mineralguß genannt - das Kind muss halt einen (möglichst teuren) Namen haben.

Eine Variante könnte sein, das GEstell aus 5mm Blech als Kastenbauweise mit innerer Verstrebung zu fertigen und dann mit Beton voll zu gießen. Falls es dann Brösel gibt hält die Mimik wenigstens noch zusammen.

Am besten probierst du es mal aus und berichtest uns dann davon.

MfG
newtoolsmith
 
Zuletzt bearbeitet:
newtoolsmith schrieb:
@link:

...
Beton zeigt seine Festigkeitsvorzüge jedoch eher bei statischer Belastung, wohingegen ein Federhammer oder Lufthammer eine recht dynamische Angelegenheit darstellt.
...
MfG
newtoolsmith

Stimmt alles, was der newtoolsmith sagt, ich möchte noch hinzufügen, daß Beton nur Druckbeanspruchungen gut widersteht - Zugbeanspruchungen "mag" dieser Werkstoff überhaupt nicht !

In der Praxis bedient man sich hier eines Tricks; die auf Zug belasteten Teile einer Betonkonstruktion werden z.B. mit Stahlmatten verstärkt oder auch mittels vorgespannter Stahlseile auf Druckbeanspruchung gesetzt (sog. Spannbeton).

Das Gestell des Federhammers wird u.a. auf Biegung beansprucht, diese setzt sich immer aus Druck- und! Zugspannungen zusammen, in diesem Fall auch noch dynamisch schwellend - böse Falle !

Gruß

Michael
 
@newtoolsmith:
Ja, im ungespannten Zustand läuft der Riemen nur auf der Unterseite (also als Flachriemen) Aber solbald man ein bißchen (braucht wirlich nicht viel Druck!) aufs Fußpedal drückt, gehts los :) .
Die Riemenscheibe ist ja nur ca. 5/10 breiter, man braucht nicht viel Druck um den Hammer in Bewegung zu setzen.
Dieser Punkt hat mich beim ersten Testen auch ziemlich erstaunt. Ich hatte gedacht das eine wesentlich höhere Riemenspannung von Nöten sei.

Alexander
 
Hallo beisammen!
Hier wird ein Betonbauingenieur benötigt?
Da bin ich!
Also, von wegen zerbröseln:
Hab als Student kein Geld für nen Amboss, und keinen billigen gefunden.
Also: Grossen Doppel-T Träger gekauft, die offenen Seiten mit Blechen zugeschweisst, und den Innenraum mit Hochfestem Beton ausgegossen.
Ist zwar ein bisschen kompliziert den herzustellen, aber auch mit Heimwerker Methoden für kleines Geld machbar.
Mit nem 15kg VorschlagHammer ordentlich draufgehauen, und nicht nur 2-3 mal, und da passiert gar nix.
Man lernt daraus: Solange die Belastung nicht punktuell ist, wie bei einem Meissel, sondern genügend Fläche da ist, über die der Druck abgeleitet wird, passiert dem Beton auch nix.
Wenn du also Beton verwenden willst: Alle Teile die auf Zugkraft, oder Momente, belastet wrden, ordentlich mit Stahl armieren. Und alle Teile, die mit Druck belastet werden, wie der Teil unterm Gesenk, da stattest du entweder das Gesenk miet einer ausreichenden Grundfläche aus, oder du montierst ne 15mm (oder noch dickere) Stahlplatte zwischen Gesenk(Amboss) und Beton.
Wenn du noch wissen willst, wie man hochfesten Beton herstellt, mail mich an.
Gruss,
Tim
 
das passt jetzt zwar nicht mehr zum Beton, aber dafür umsomehr zum eigentlichen Thema:

@buddelbär: du hast ne Mail :hehe:


Heute hab ich mal den Härtetest mit dem Hammer gemacht:
Normalerweise schmiede ich nur ein Werkstück und der Hammer hat dadurch immer eine kleine Ruhepause. Heute hab ich mal 2 Teile parallel bearbeitet( C105 Flachstahl runtergeschmiedet), d.h. der Hammer lief die ganze Zeit auf Volllast. Ging auch wunderbar, nur nach ca. 1 Stunde ging plötzlich nix mehr. Alles gecheckt mit dem Ergebniss das alles Ok war, nur der Riemen griff nicht mehr (ohne den Druck stark zu erhöhen).
Also Maschine ausgemacht und die Riemenscheibe angegriffelt, Autsch die ist ja heiß :irre: ; Durch die Reibungswärme hatte sie sich kräftig aufgewärmt, so dass es dem Riemen zu warm wurde.
Nach 10 min Warten lief er wieder optimal.
Was lernen wir daraus? Nicht immer Volllast fahren, sondern zwischendurch auch mal ne kurzr Pause machen ;) (oder was von Hand schmieden).

Alexander
 
@Survivor:

Das nenne ich mal wertvolle Erfahrungswerte.

Der Schlupf ist also derart groß, dass ordentlich Reibungswärme entseht. Normalerweise bleiben Riemenscheiben fast kalt.

Ich würde den Grund der Riemenscheibe etwas absenken, sodass sich der Riemen tiefer hineinlegen kann oder - vielleicht noch besser - die Riemenspannung erhöhen, indem du das Hebelverhältnis deines Pedals änderst.

MfG
newtoolsmith
 
Zuletzt bearbeitet:
@newtoolsmith:
Normalerweise werden die Riemenscheiben ja auch nicht als Rutschkupplung verwendet :D
Die Riemenspannung zu erhöhen ist kein Problem; da hab ich zum Glück schon vorrausgedacht. Ich werde vor dem nächsten Mal schmieden mal den die Riemenspannung erhöhen.
Normalerweise betreibe ich denn Hammer ja auch nicht pausenlos unter Volllast, das sollte nur ein Härtetest sein. Normalerweise kann sich der Hammer ja wieder "erholen" solange das Paket im Feuer ist.

Nochwas zur Überhitzung:
Das passiert auch bei Industriehämmern (gesehen an einem 50 Kg Hartmann auf Claymores Werkstatteinweihung), wenn man den Hammer den ganzen Tag laufen lässt. Allerdings wurde da nicht der Riemen heiß, sondern die Führungsflächen des Bärs, und zwar so heiß, das das Öl verdampft ist!!
Er hat dann erst mal ne Ruhepause bekommen.

Alexander
 
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