Hallo Arno,
danke für Deine Mühe.
Ich wollte eigentlich nur wissen, wie das Pendeln im groben ausschaut, das es von Fall zu Fall Unterschiede gibt, ist mir schon klar.
Ich hab da einen konkreten Fall, wie ich recht häufig vorgehe:
Die meisten Klingen mache ich aus 1.3505. Es handelt sich dabei um Führungssäulen die gehärtet sind, es kann aber von einer top Wärmebehandlung ausgegangen werden.
Die Durchmesser betragen zwischen 16 und 30 mm.
Ich schmiede sie grob in Form, versuche dabei nicht zu hoch beider Temperatur zu kommen und möglichst stark umzuformen, was aber bei den größeren Durchmessern von Hand nicht immer einfach ist.
Dann wird 3 Mal Normalisiert.
Früher hab ich dann immer Weichgeglüht (im Ofen mit Härtefolie), wovon ich aber jetzt wieder abgekommen bin, da bei recht geringen Stärken Entkohlung aufgetreten ist, und U. Gerfin bemerkt hat, das Weichglühen nicht unbedingt nötig ist, sondern eher einformen um Ac1.

um das Gefüge zu verbessern für die nachfolgende Härtung.
Wenn ich von der angegebenen Weichglühtemperatur von 780 °C ausgehe und eine absenkung um 30° je Stunde bis 600° einrechne, dann hab ich da schon mal 7 bis 8 Stunden, die die Klinge im Ofen verbringt und ob das förderlich ist, ist fraglich.
Dann schleifen.
Dann Spannungsarmglühen, was ich aber nur bei recht langen oder sehr dünnen Klingen mache (auch im Ofen).
Das geht ja recht schnell bei TEmperaturen um 650 °C.Haltezeit 1,5 Stunden und absenken um 30° je stunde bis 600°C.
Dann von Hand schleifen bis 500 und dann härten im Ofen, mit Zunderschutzlack, welcher aber meiner Meinung nach nicht optimal funktioniert.
Ich lege die Klinge bei 810° in den Ofen und lasse sie dort für 3 bis 4 Minuten, wenn ich einen Lemmantel am Rücken habe, dann etwas länger, da der Mantel recht viel Wärme speichert und sonst die Klinge an manchen Stellen noch nicht auf Temperatur ist.
Dann absrecken in warmen Öl.
2x Anlassen zwischen 160 und 200 °C, je nach Anwendung.
Ein weiteres Beispiel:
Bei Damast läßt es sich kaum vermeinden, die Temperatur zu wählen, die eigentlich zu hoch für den Stahl ist.
In meinem Fall 1.3505 (gehärtete Führungsbuchsen, in glühendem Zustand ausgebogen und flach geklopft), mit 1.2767 und 1,2510, beide vom Hersteller in Weichgeglühtem Zustand.
Vom Mängenverhältnis sollte sich der fertige Damast um etwa 0,9 %C bewegen.
Da ich von Hand schmiede und Anfänger bin, brauche ich relativ viele Hitzen.
Ein weiteres Beispiel ist 3-Lagenstahl aus 1.2510 und CK 45.
Mir ist Klar, das man auf jeden Fall extra eingehen muß, daher versuche ich auch die Materie selber zu verstehen, anstatt immer wieder fragen zu müssen.
Ich habe auch schon überlegt, mit nur untereutektoiden Stahl zu kaufen, weil damit nicht viel falsch gemacht werden kann.
Ich kriege die oben genannten aber alle umsonst, daher kann ich mich einfach nicht dazu durchringen.
Die nötige Literatur ist ja schon bestellt.
Wir werden sehen.
