Hallo Rainer (Erka),
der Kraftakt ist geschafft, jetzt geht es an die Feinheiten.
Zunächst spannst du die Pill in einen Schraubstock mit Gummibacken, damit du daran sicher arbeiten kannst.
Die Anschlüsse des Emitters werden entlötet, was mit Pumpe, oder Entlötlitze geht.
Dann beide Anschlüsse der LED erneut mit dem Lötkolben erwärmen und die Füße von der Leiterplatte abheben.
Die LED sollte möglichst am Stück entfernt werden und nicht brechen, sonst hast du ein Problem, wenn der Slug (Metallboden) auf der Pill bleibt.
Die LED darf nicht abgehebelt werden, sonst bricht das Gehäuse garantiert. Papercutter geht hier nicht, da das Gehäuse der LED in einer Vertiefung sitzt.
Ein wohl dosierter, seitlicher Schlag mit einem Durchschlag, oder einem sonstigen stumpfen Werkzeug, ist geeignet
den Emitter zu lösen.
Jetzt muss die Pill von Klebstoffresten gereinigt werden. Schaber aus Kunststoff, oder Holz sind dazu geeignet, Metall würde das Messing zerkratzen.
Letzte Reset entferne ich mit einem Glashaarradierer.
Jetzt kommt das Distanzblättchen ins Spiel. Etwa 0,6mm Stärke und 7mm Durchmesser sind richtig.
Ideal wäre ein Laser geschnittenes Blättchen aus einseitig eloxiertem Alu, dann könnte man auf die Serranoschinken Methode verzichten, wenn das Eloxal zum Boden der LED zeigt. (Eloxal ist elektrisch nicht leitfähig)
Backpapier eignet sich nicht und Folien vom Käse, da kommt es darauf an, aus welchem Material sie sind und dass sie nicht zu dünn sind.
So wie rantanplan das macht, habe ich es früher auch gemacht, bin aber völlig davon abgekommen.
Die Topfzeit von AA-Epoxy ist nur zwei Minuten und die brauchst du um den Emitter zu zentrieren.
Die Montage nass in nass hat zudem den Nachteil, dass du die Schichtdicke nicht unter Kontrolle hast.
Die Schicht aus AA-Epoxy
muss so dünn wie möglich sein, da Wärmeleitkleber in Wirklichkeit ein schlechter thermischer Leiter ist. (achtmal schlechter als Alu)
Den Reflektor würde ich heraus schrauben und als Zentrierhilfe verwenden. Außerdem prüfst du damit, ob die Dicke des Blättchens passt, ohne, dass der Reflektor auf das Gehäuse der LED drückt. Dies wird gemacht, bevor verklebt wird.
Ach und die Anschüsse sollten etwas hoch gebogen werden, damit sie nicht die Lötflächen berühren und den Emittern anlüpfen, währen der Kleber trocknet.
Die Lötflächen sollten, aus dem selben Grund, mit Entlötlitze von überschüssigem Zinn befreit werden
Anlöten der Anschlüsse erfolgt, wenn der Kleber ausgehärtet ist. Ich bevorzuge 350° und kurze Lötzeit.
Die Anschlüsse müssen noch etwas gekürzt werden, am Besten vor der Verklebung, damit sie nicht das Messing der Pill berühren.
Vor dem Anlöten solltest du noch messen, dass kein Kontakt von plus, oder minus der LED zur Pill besteht, sonst raucht es...
Das Fähnchen mit dem
U darin markiert die Seite mit dem minus Anschluss und kommt Richtung Lötfläche an der die schwarze Litze angelötet ist.
Ich hoffe nichts vergessen zu haben, aber die Anleitung ist auch nicht für DAUs gedacht, sondern für Hobbyisten, die mit Verstand bei der Sache sind.
Rainer, nachdem ich dein Ausdrehwerkzeug gesehen habe, bin ich überzeugt, dass du das locker schaffst...
und selten bleibt es bei einem Mod....
Heinz