Frage zum Feuerschweisen / Damastschmieden

Claymore

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Hallo,

an alle, die sich mit dem o.g. Thema befassen.
Ich hätte da eine Frage zum Feuerschweisen und zwar wie handhabt Ihr das weitere Verschweisen eines verschweisten Paketes.
Faltet Ihr das Paket nachdem es eine passende Länge hat und verschweist es direkt im Feuer.
Oder teilt ihr das Paket in mehrere teile, die ggfls. nochmals überschliffen werden um eine 'zunderfrei Oberfläche' zu erhalten und fügt es dann zusammen.
Welches Flussmittel verwendet Ihr dabei.


Peter
 

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Hallo Peter
Ernst G. Siebeneicher-Hellwig schreibt in seinem Buch "Messer machen":....den Stabel im Feuer langsam erwärmen - wenn der Stabel eine kirschrote Glühfarbe hat,aus dem Feuer nehmen und reichlich Borax(als Flußmittel)aufstreuen jetzt den Stabel unter mehrmaligem Wenden auf hellorange erwärmen. Dann weiter erwärmen bis das Borax beim Wenden wie Butter fließt. Die Temperatur muß 1200 - 1300°C betragen.Stahl ist nun kurz vor dem Verbrennen - dann ausschmieden. Sind die Lagen verschweißt - Werkstück wieder auf Schmiedetemperatur bringen-in der Mitte teilen mit Borax besteuen,umschlagen und erneut verschweißen u.s.w. .
Werde es demnächst auch einmal probieren !

Gruß Uli
 

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Hallo Uli,

danke für deine Info.
Das Verschweisen eines Paketes aus verschiedenen Stählen hat bei mir erfreulicherweise problemlos funkioniert. ich bin so wie es aussieht auf dem richtigen weg.
cwm11.gif

Meine Frage zielt spziell auf die nachfolgende Verarbeitung und deren Pro und contras.
Das Paket wie du es beschreibst direkt teilen , falten und erneut verschweisen, oder erkalten lassen, teilen die Flächen blank schleifen und dann zusammenfügen und verschweisen.
Ich habe über beide methoden verschiedenes gelesen. Nun wäre es schön, die erfahrungen, die andere damit gemacht haben kennenzulernen.
Selbst ausprobieren werde ich es sowieso.


Peter
 
ich bin erst fünfzehn habe aber schon sehr viele pakete im feuer geschweist und muss sagen eigentlich bin ich recht gut ich bevorzuge feilen und alte federn von autos als harte komponente und schwarzblech als weiche.einfach mit schutzgas fixieren (immer weichen stahl außen)und mit dem lufthammer überschweißen dann auschmieden und einkerben kein abschleifen nötig. dann umfalten und wieder überschweißen. ich nehme borax als flussmittel Quarzsand geht auch
 
Last edited:
Na da sag ich mal danke für die Antwort..... ;)

obwohl der Beitrag ja nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und nicht mehr ganz so aktuell ist.
Deshalb beim antworten immer mal auf das Datum der Erstellung schauen.


gruß

Peter
 
Als ich eben Peters Frage gelesen habe, dachte ich, ich fall hier vom Schreibtischstuhl. Danach erst der Blick aufs Datum......... :ahaa:

@Agent Smith: Ich glaube Peter müsste das so langsam im Griff haben.... :steirer: :glgl: :D :lach:

Gruß

Mirco
 
Na wenn ich es inzwischen nicht hinbekomme.....
:glgl:

Das Ganze Thema wurde sicher schon oft genug hier im Forum durchgeackert.
aber so aus nostalgischen 'Gründen' hier meine ureigensten Erfahrungen vom ein oder zweimal Schmieden :)

Meine Frage zielt speziell auf die nachfolgende Verarbeitung und deren Pro und contras.
Das Paket wie du es beschreibst direkt teilen , falten und erneut verschweisen,

problemlos bei den allermeisten Kombinationen möglich und machbar.
Aber, Blankschleifen oder blankflexen zahlt sich aus.
Schweißfehler werden veringert.
Grade bei Chrom odr Nickellegierten Stählen bildet sich ggfls. eine derartig zähe Zunderschicht, die unter Umständen nicht immer ganz ausgetreiben wird beim Falten.



oder erkalten lassen, teilen die Flächen blank schleifen und dann zusammenfügen und verschweisen.

Einkerben und Falten ist bei Manchen Stählen nicht so gut machbar wie bei anderen.
Besonders dann wenn der betreffende Stahl zur 'Rothärte' neigt, z.b. durch zulegierung von Wolfram.
Hier können gelungene Schweißungen am 'Scharnier' wieder aufscheren und müssen nachgeschweißt werden.
Das ist zwar machbar aber es ist lästig.
Zudem ist der Stahl recht wiederborstig beim umfalten.


Ich habe über beide methoden verschiedenes gelesen.

und ausprobiert habe ich es auch mindestens einmal :steirer:


ich bin erst fünfzehn habe aber schon sehr viele pakete im feuer geschweist

...meinen Respekt !!

und muss sagen eigentlich bin ich recht gut

und ich muss sagen, ich bin mir meistens nicht gut genug.
... aber ich werde besser mit der Zeit ;)


ich bevorzuge feilen und alte federn von autos als harte komponente und schwarzblech als weiche

alte Feilen sind in der Regel ein prima Material, alte Autofedern nehm ich weniger zum Damastschmieden.
Weiches Blech nur für 'zähen' Dekodamast als Aussenlagen. niemalsin der Schneide.

dem lufthammer überschweißen dann auschmieden und einkerben kein abschleifen nötig

Abschleifen ist nicht Nötig aber es hilft.


***********************************


Es ist ganz interressant so ab und an mal die eigenen alten Beiträge wieder zu lesen...



Wenn ich das so schreibe fällt mir grade ein, wie ein Werkstoffkundelehrer vor nahezu 20 Jahren mal gesagt hat:

.... wenn wir hier fertig sind können sie das Eisen-Kohlenstoff Diagramm mit geschlossenen Augen in den Schnee Pinkeln.... :steirer: ( O-Ton)

....dazu fällt mir dann ein, daß ich zwar evtl. p****** müsste
aber bei uns liegt kein Schnee :steirer:


...und dann fällt mir noch ein, verdammt ich werd' alt!

Ich glaub ich mach Schluss ( für heute ;) )


Wo ist der Rotwein !!!




gruß an euch alle

Peter
 
Last edited:
Hi Peter
brummt der Kopf noch vom Rotwein :lach:
Ich habe gestern ein Messer mit 300 lagen in wasser gehärtet und wie so oft kein optimales ergebnis erzielt jetzt würde mich interessieren ob es helfen würde wenn ich beim letzten Falten einfach nocheinmal eine dicke feile zwischen die beiden dmastteile lege und dann erst verschweiße
Gruß Agent Smith
 
Hallo Agent Smith,

kanst du machen, dann bekommst du San-Mai-Damast, also mit einer Mittelschneide aus Feilenstahl. Was für eine Materialkombination verwendest du für deinen Damast? Vieleicht ist wasser als Abschreckmedium zu schroff, versuch es mal mit angewärmtem Öl.


Schöne Grüße, David
 
Vorsicht bei dicken Feilen da gibt es welche die nur aufgekohlt sind und in der mitte keinen C gehalt haben. Also erst aufschneiden dann ätzen . wenn der ganze stahl schwarz wird ist es OK, wenn es in der Mitte weiß bleibt ist die Feile für diesen Zweck nicht geeignet!


Peter Polnau
 
wie David schon geschrieben hat, kannst du durchaus eine Feile als Schneidlage einlegen.
Das mache ich auch bei manchen Klingen so.


Als wichtigstes aber vorab, was meinst du mit 'kein optimales Ergebnis'.

Ich vermute mal nacht oder nicht ausreichend härtbar.
ist deine Materialwal wie schon mal geschrieben Härtbarer Stahl /nichthärtbarerBaustahl. Wenn ja, ersetzte den nichthärtbaren Stahl duch einen härtbaren Stahl.

Oder liegt das Problem wo anders.

Wasser als Abschreckmedium ist für Stähle mit einem höheren c-Gehalt und zusätzlichen Legierungsbestandteilen nur bedingt zu empgehlen.
Im Zweifelsfall, Öl nehmen.


gruß

Peter
 
Hallo Peter

Ich schmiede schon lange nur noch schienen die ich dann zwischen 4 und 6mal teile.dadurch spart man sich mindestens 2 schweisgänge!
Jeder schweisvorgang mehr wie nötig schadet eher als dass er nützt!
Am anfang meiner laufbahn hab ich traditionell Quarzsand benutzt-
der schmelzpunkt ist aber wesentlich höher als bei borax,deshalb bin ich schon lange wieder davon abgekommen!
Ziel sollte ja eine so schonend wie mögliche schweisung sein!
Mit viel borax bei der ersten rotwärme verschwindet auch die isolierung
zwischen den einzelnen schienenteile so dass die wärme schneller das paket durchdringt!

viele grüsse gerald
 
Tach Leute!
Hab da auch noch so ein Problem :argw:

Hab ein 5-Lagen-Paket mit Federstahl-Feile-Federstahl-Feile-Federstahl wunderbar verschweißt. Flußmittel war Borax.
Das Problem kam aber nach dem ersten Falten, der Kram wollte ums verrecken nicht zusammengehen :teuflisch
Also , es lagen dann Federstahl und Federstahl zusammen.
Irgendwer eine Idee warum ?
 
Federstahl, möglicherweise mit Silizium, Chrom, Vanadium legiert kann aufgrund der Legierungsbestandteile, die die Schweißbarkeit mindern schon mal Probleme machen.

Die zu schweißenden Flächen sollten auf jeden Fall blank sein.
Also vor dem Falten, die aufeinander zufaltenden Flächen blankschleifen, flexen. Das sollte helfen.

Mittels Borax dafür sorgen, daß die blanken Flächen nicht erneut zu arg verzundern vor dem Schweißen.

gruß

Peter
 
Danke für den Tip!
Ich hätt´s ja auch wissen müssen :irre:
Aber manchmal stehst du vor einem Berg und weißt nicht wieso :glgl:
Ach, noch was: Schöne Grüße von survival und vielen Dank für den Zement!

Michel
 
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