Fragen die im Rahmen einer Erstanschaffung aufgekommen sind

Janne

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Hallo liebes Forum,

Vorab schon einmal vielen Dank an jeden der sich die Zeit nimmt um mir weiter zu helfen!
Beim Googlen die letzten Tage bin ich öfters hier im Forum gelandet und bin erstaunt mit welchen Know-how und Hilfsbereitschaft hier agiert wird!

Vielleicht zu Beginn erstmal ein paar Worte warum ich letztendlich hier gelandet bin und sogar ein eigenen Beitag verfasse. Vor ein paar Monaten bin ich das erste Mal auf die Suche nach einem japanischen Kochmesser gegangen, mit dem Ergebnis das ich wegen leichter überforderung doch bei meinem 3 Jahre alten Zwilling vier sterne 20cm Kochmesser geblieben bin. Hat ja schließlich 50€ gekostet das muss erstmal reichen...
Dann hat mir ein Kumpel vor paar Tagen ein Bild aus seinem Japan Urlaub geschickt auf dem ein wunderschönes Messer aus hap40 Stahl zu sehen ist welches er sich gekauft hat. Dann fing bei mir wieder das große haben wollen an, schließlich ist das "Schnibbeln" ein großer Teil vom Kochen was mir Freude bereitet.

Da mir sein Messer (bzw. eins mit ähnlichen Spezifikationen) dann doch deutlich zu teuer war ( seins hatte ca. 330€ gekostet) habe ich nochmal angefangen zu schauen welches Messer ich mir denn zulegen könnte.
Es soll ein Santoku werden, die Entscheidung ist recht schnell gefallen.
Aber danach wurde meine Suche immer schwerfälliger und es sind mehr neue Fragen aufgekommen als ich, für mich als Laie verständlich, antworten dazu finden konnte.

Bei meiner Recherche bin ich auf einen Beitrag hier in Forum gestoßen bei dem es um eine geeignete Schneideunterlage ging. Dabei habe ich erfahren das mein Schneidebrett anscheinend viel zu hart ist und nicht gerade Klingen freundlich ist. Ich habe folgendes Schneidebrett aus Gummibaumholz und das dann auch noch als Stirnholz: KochForm - Freude am Kochen - Kochen mit Freunden (https://www.kochform.de/Continenta-Schneidebrett-aus-Gummibaum-Stirnholz-mit-3-Schubladen.htm?affiliate=GoogleShopping)

Das führt auch schon zu meiner 1.) Frage:
Wenn ich mir ein höherwertiges Messer anschaffe, sollte/muss ich mir dann auch ein neues Schneidebrett kaufen (oder nur noch meine Kunststoffbretter verwenden)?

Das nächste Thema das aufgekommen ist und natürlich immer mit betrachtet werden sollte, wie hält man das Messer scharf? In dem Thema bin ich immerhin nicht ganz bei 0, da ich mein Zwilling Kochmesser schon ein paar Mal geschärft habe (auch musste um wieder etwas Schneidefreude zu haben). Ich besitze einen Wasserschleifstein, Keramikwetzstab und seit neusten einen Lederriemen + sic Polierpaste.
Aber auch daraus sind drei Fragen entstanden:
2.) Brauche ich einen anderen schleifstein? Ich habe damals natürlich einen günstigen Schleifstein bei Amazon bestellt mit einer groben und feinen Seite:
https://amzn.eu/d/hbiUHbj
Hier im Forum habe ich aber gelesen das die Qualität mancher Steine nicht so gut ist und der Sprung von 1000 zu 6000 zu groß sei. Bei meinem Zwilling Kochmesser war ich bis jetzt immer recht zufrieden, aber was heißt das schon, ich habe ja keinen Vergleich. Bin mir aber jetzt unsicher ob man bei einem höherwertigen Messer nicht doch besser einen qualitativ besseren Stein nehmen sollte...

Dann muss ich noch gestehen das ich die Plastik Schleifhilfe verwende die bei dem Stein dabei war. Ich traue mir einfach nicht zu den Winkel konstant beim gesamten schleifvorgang zu halten. Hier im Forum habe ich gelesen das man diese am besten direkt wegschmeißen soll. Daher meine 3.) Frage:
Warum ist die Schleifhilfe nicht gut bzw. warum soll man diese nicht verwenden?

Abschließend zum Thema scharf halten hätte ich noch die 4.) Frage womit ich den "Touch up" am besten mache?
Leder + Polierpaste, Keramikwetzstab oder 6000er Schleifstein?


Dann hätte ich noch eine abschließende 5.) Frage konkret zu den verschiedenen Stahlsorten.
Wenn man beispielsweise die zwei Messer vergleicht ASAGAO / Takamura Migaki R2 Santoku 17 cm und KOBE Messerforum Edition Santoku Messer 18 cm die eine ähnliche härte haben, welchen Unterschied machen die zwei verschiedenen Stahlsorten? Der Schweden Stahl soll ja auch nicht schlecht sein. Wie kommt hier der Preis unterschied von 100€ zustande? Lohnt sich der vermeintlich teurere Stahl für einen Einsteiger wie mich?

Ich weiß das sind viele Fragen die auch nicht direkt miteinander zu tun haben, aber diese sind leider bei mir aufgekommen. Falls jemand zu einen der Punkte etwas beitragen kann würde ich mich sehr freuen, als Neuling ist es leider immer schwer die ganzen Zusammenhänge zu sehen und zu verstehen und genau das ist aber wichtig um die richtige Entscheidung am Ende zu treffen und im besten Fall viel Spaß mit einem Messer zu haben :)
 
Zu 1) Ich würde statt "Plastik" (egal welcher Art, PE/PP/TPU etc) immer wieder ein Stirnholz empfehlen, hier gibt es zig verschiedene Meinungen. Was der eine empfiehlt wird der andere einen Grund finden für nicht zu nehmen.
Ein Schreinermeister sagte mir, Eiche verfärbt sich schwarz wenn man Messer mit hohem Kohlenstoff-Gehalt benutzt, Buche neigt sich zum verziehen oder raut auf. Teak ist zwar von der Härte her super, auch der hohe natürliche Ölgehalt macht es unempfindlich gegenüber Wasser, hat jedoch einen hohen Gehalt an Silikat und das stumpft Messer schneller ab. Gummibaum soll 50% härter sein als Eiche (Brinell-Härte), wäre nicht die erste Wahl. Ich persönlich habe zwei aus Akazie und eins aus Teak, bin zufrieden. Bei jeglichem Kunststoff ist mir die "Gefahr" entweder Mikro-Plastik reinzuschneiden ins Essen oder einen perfekten Nistplatz für Bakterien zu erzeugen es nicht wert das die Messer länger scharf bleiben. Mal eben abschleifen geht bei Holz auch besser als bei Kunststoff..
Zu 2) vermute ich Mal ja, du wirst keine Freude haben an einem entsprechend hochwertigen Messer das dir den Stein zerlegt weil zu weich gebunden. Hier empfiehlt sich Keramik wie Shapton etc.
Zu 3) Gegen diese Schleifhilfe spricht eigentlich der Winkel, der je nach Klingenhöhe des Messers auch sehr variiert. Ein 2cm hohes Messer mit der Hilfe hat einen ganz anderen entstehenden Schleifwinkel als ein 5cm hohes Messer wie das Santoku. Hier sind andere Formen der Winkel-Einstellungen wesentlich genauer (Acryl-Winkel, Mess-Geräte, Mathematik etc) die eben an der Klinge selbst messen in Relation zum Schleifstein, unabhängig von der Breite des Messers.
Die anderen Fragen können viele hier wesentlich besser beantworten. Ich selbst habe Petty und Gyuto von der Kobe MF Edition und bin zufrieden, lässt sich wesentlich schneller und einfacher schleifen wie meine VG10 (Santokus und Chef-Messer)
 
Moin

Der Reihe nach:

1. Preise von Messern . Naja Arbeitskosten , Material, Aufwand.
Cullilux wird in China hergestellt , Takamura in Japan in einer kleineren Firma.
Je nach Stahl ist da im Einkauf auch ein Unterschied

2. Unterschiede....Takamura ist etwas dünner und somit noch schneidefreudiger , aber weil eben etwas dünner auch etwas empfindlicher.
Harte und unbedachtes arbeiten mit dem Messern ist keine gute Idee...dafür ist ein Zwilling besser
SG2 hat , wenn man schleifen kann , die deutlich bessere Standzeit
14C28N von Cullilux ist aber auch schon sehr gut.
Takaura's bekommt man schärfer geschliffen....spielt in der Küche aber keine Rolle....
Die Unterschiede beim schleifen finde ich echt marginal...beides easy

3. Ein Takamura SG2 ist ab Werk sehr dünn und brutal scharf....echtes Erlebnis für unbedarfte...
Macht wirklich Spaß....das Cullilux ist nicht so empfindlich und der wohl bessere Allrounder

4. Auch ein günstiger Stein bekommt die meisten Messer scharf....dauert nur länger.
In einen guten Stein investiert man nur einmal im Leben...einmal benutzt ....bleibt der Billigkram in der Schublade....ist so

Die passende Schleifausstattung ....Was passt zu mir / dir ? (https://messerforum.net/threads/die-passende-schleifausstattung-was-passt-zu-mir-dir.146308/)

5. Pasten braucht kein Mensch....wenn man sauber schleifen kann , ist ein entgraten auf Glattleder ohne Gedöns völlig ausreichend.
Selbst bei 1K fliegen schon die Armhaare
( Es gibt hier Pastenfreunde die drauf schwören.....ich nicht )
Auch der Keramikstab ist bei sauberem Schliff unnötig....ist ne Notlösung für Faule oder wenn man keine Zeit / Lust hat


6. Brett...Holz / Plastik....naja...in erster Linie ist deine Schnittechnik für den Verschleiss der Schneide zuständig
Ich hab Holz in teuer und günstig...und für Fisch Plastik ( Gastrobrett ) merke keinen wirklichen unterschied
Bevorzuge aber Stirnholz , weil die Bretter nicht so schnell vernuddelt aussehen

Gruss


Micha

PS : ich hab das Cullixux hier mal vorgestellt....auch im Vergleich zum Takamura ( meins hat einen Customgriff )
Culinux Kobe Kochmesser 20cm ....14C28N (https://messerforum.net/threads/culinux-kobe-kochmesser-20cm-14c28n.144732/)
 
Mein Senf: Wenn du ein dünnes Messer kaufst wie das Asagao oder das Culilux, muss beim Schärfen nur wenig Material weg, deshalb wird sich ein teurer Stein nicht massiv auswirken. Der Sprung von 1000 zu 6000 ist nicht zu groß. Stirnholz Gummibaum ist ebenfalls in Ordnung. Optimal sind mittelharte Hölzer, aber Stirnholz ist schon nicht schlecht. Eine Neuanschaffung fände ich übertrieben.
Eine Schleifhilfe nehme ich zum Ausdünnen, eher nicht zum Schärfen. Wenn man eine Schleifhilfe benutzt ist das Wichtigste, das Messer vorher abzukleben. Tut man das nicht, lässt es sich gar nicht vermeiden, dass sich unter der Schleifhilfe Schleifpartikel ansammeln. Zieht man dann die Schleifhilfe ab, hat man wunderschöne Kratzer auf dem Klingenspiegel. Da springst du wie Rumpelstilzchen im Dreieck vor Ärger.
 
Nach meiner Einschätzung Deiner Situation wäre das Culilux für Dich sicherlich erstmal das sinnvollere Messer, während Dein "Habenwollen " vermutlich eher Richtung Takamura geht.
Wenn Du gut und leicht schneiden möchtest, ein Mindestmaß an Robustheit brauchst (Universalmesser), dann bist Du mit Culilux sehr gut beraten. Was ihm fehlt ist halt die "Aura" des Japanischen.

Als Schleifhilfe würde ich Dir empfehlen so etwas zu basteln: Winkelhilfe
Das ist viel besser in der Handhabung als diese mit den Steinen gelieferten Dinger zum Unterlegen.
 
Die preisgünstigen Steine Made in China - so wie verlinkt - unterscheiden sich meiner Erfahrung nach geringfügig. Manche sind sehr weich gebunden, beinahe wie Kreide (eine "8000er" Seite ist mir mal buchstäblich weggebröselt), andere etwas härter, so dass Du nicht zwingend hineinschneidest (bei einem Winkelfehler). Weich sind sie alle, regelmäßiges Abrichten ist notwendig.

Gemeinsamkeiten scheinen mir zu sein:
- Sehr durstig. Trocknen viel zu schnell ab, es kommt kein Rhythmus auf, da ständig nachgewässert werden muss.

- Durch weiche Bindung und viel (nach)wässern ziemliche Sauerei / "Überschwemmung".

- Unrealistische Körnungsangabe. Die feinere Seite ist meiner Meinung nach bei weitem nicht so fein, entspricht nicht annähernd dem feinen Schliffbild eines guten Steins. Die gröbere Seite, die Abtragen soll, ist für die Körnung langsam.

Eine Arbeitsschärfe bekommst Du damit hin, keine Frage. Wenn Dir das reicht, nutze ihn weiter. Wenn Dir das Schärfen Freude macht, kommen früher oder später eh noch Steine dazu.
Noch einmal zurück zur Schärfe. Ich bekomme mit vergleichbaren Steinen wie dem Verlinkten eine ordentliche Schärfe hin, mit der Gemüse gut geschnitten werden kann. Allerdings mehr auf Zugschnitt. Hartes Gemüse wie Möhren oder Paprika mit Druckschnitt wird schwieriger.

Mühelose Armhaarrasur bekomme ich selbst nach der feinen " 6000er" Seite nicht wirklich hin.
Kann an meiner Technik liegen, keine Frage. Ich bin alles andere als ein Schärfprofi. Mit anderen (besseren) Steinen gelingt mir das viel besser.

An sich - wenn Korn 6000 stimmen würde - brauchst Du kein Leder mit SiC-Paste. Das wäre eher was nach Korn 1000 anstelle eines feinen Steins. Da ich die 6000er Körnung anzweifle, probiert es aus, ob es was bringt.
An sich reicht ein (guter) Stein mit 1000 und 3000 - 6000 aus. Da brauchst Du nicht noch einen Schleifstab oder gepastetes Leder.
 
Da muss ich @Greycap zustimmen. Mit diesem Chinastein wirst Du voraussichtlich dem nicht gerecht, was ein Culilux an Potenzial hätte.
Selbst die feinsten Körnungen, die ich bisher bei den Chinasteinen hatte, sind bestenfalls so fein wie die 1000er Seite des JMS Kombisteins.
Der hier häufig empfohlene JMS Kombistein 1000/4000 bietet sehr gute Ergebnisse für erträgliche Investition. JMS Kombistein
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine vorherigen (VG10 und Solinger) Messer hab ich mit solchen Kombisteinen von Amazon "geschärft", 400/1000 und 3000/8000 waren die Angaben. Selbst nach 15-20min je Seite 3000 und 8000 bekam ich keine durchgehende Armhaarrasur hin, wie man den Grat erkennt und entfernt weiß ich sehr wohl. Scharf genug für Papier, Tomate und den üblichen Küchengebrauch waren sie, keine Frage. Aber wenn ich sehe was mit einem Keramikstein (bei mir Shapton Pro 2k) in weitaus weniger Zeit möglich ist...sämtliche Messer rasieren jetzt ohne Probleme. Und das ganz ohne Schlammschlacht und stundenlanges Trocknen inklusive wässern zur Vorbereitung. Die Angabe der Körnung halte ich ebenfalls für fraglich, abrichten kommt ebenfalls hinzu. Ich müsste Mal vergleichen wie das Schleifbild und Schärfe-Ergebnis von Shapton 2k und der 8000er Seite aussieht beim Culilix..
 
Vielen Dank für die super Antworten. Das hilft mir weiter!
Wie ebenezer richtig vermutet hat ist mein "Habenwollen " eher Richtung Takamura gegangen. Aber ich denke es ist sinnvoller mir erstmal das Culilix zu holen. Das Feedback zu dem Messer gibt mir jedenfalls das Gefühl damit nichts falsch zu machen. Ein japanisches kann in den nächsten Jahren ja noch folgen :)

Bei dem Budget das dann übrig bleibt würde ich mir dann demnächst eher noch einen der vorgeschlagenen Steine holen.

Die Winkelhilfe die von ebenezer vorgestellt wurde finde ich äußerst interessant. Ich denke für das erste auffrischen des Culilix werde ich das ganze mal ausprobieren. Ich denke für das Messer werde ich den einen oder anderen Tipp zum schleifen finden :)

Da ich nicht wirklich negatives Feedback zum Gummibaumholz Schneidebrett rausgehört habe, werde ich erst mal bei dem Brett bleiben und versuchen meine Schnittführung darauf hin anzupassen.
 
Nabend,

eigentlich ist ja alles bereits beantwortet. Trotzdem würde ich einwerfen, dass so ein Takamura robuster ist als man manchmal den Eindruck bekommt. Und es sind wirklich super Messer.
Einen Tick günstiger gibt es die auch als VG10 Version. Scheint die gleiche Geometrie zu sein, nur anderer Stahl als Kernlage. Allerdings würde ich (gleicher Preis) eher das 18er Gyuto empfehlen...ist das universellere Messer.
...gibt es auch mit etwas mehr Bling-Faktor als Tsuchime.

Das soll nichts gegen die Cullilux Messer sein. Ich habe keins davon. Der Preis ist eine Ansage bei denen. Die Takamuras kosten aber auch keine Welt.

Gruß,
Dirk
 
Hey,

Ich kann den Vorrednern nur zustimmen, das übergebliebene Budget würde ich in einen sinnvollen Stein investieren. Ein Upgrade bei den Steinen macht sich mehr als bezahlt. Meine Billig China Steine liegen im Karton und fristen ein sehr, sehr einsames Dasein. Gute Steine machen das Schleifen einfach einfacher.
Wenn Dich noch ein ganz kurzes Feedback zum Takamura VG 10 interessiert, ein guter Kollege hat das Messer, also kam es schon einmal zum schleifen zu mir. Das Messer schneidet wirklich sehr leicht, habe ich auch beim "Holländer" vorgemerkt, wenn ich Lust auf was neues habe.

Gruß
 
Hallo Dirk,

Die VG10 Version kannte ich noch gar nicht. Jetzt bin ich doch nochmal ins grübeln gekommen...
Vielleicht schlafe ich doch noch mal ein zwei Nächte und denke drüber nach.
 
Für mein Gefühl ist der Sprung vom Zwilling zum Takamura zu extrem. Einen so fein ausgeschliffenen VG10 würde ich schon als erheblich riskanter hinsichtlich Ausbrüchen sehen, als ein Culilux mit 14C28N.
Hast Du je mit einem so leicht schneidenden Messer gearbeitet? Ich weiß, jeder möchte gerne beim ersten Kauf eines leicht schneidenden Messers gleich das für ihn ultimative, finale Messer haben.
Dabei kann man es aber auch leicht übertreiben und hat dann eine Diva mit der man übervorsichtig hantieren muss.
Verglichen mit dem Zwilling wird Dir das Culilux wie die Erleuchtung vorkommen. Es kann Dein neuer Referenzpunkt für leichtes Schneiden sein.
Ich wage mal zu behaupten, jeder, dem ein Culilux nicht gut genug ist, wird in seinem Leben noch viele weitere, deutlich höherpreisige Messer kaufen, und diese sehr differenziert einsetzen.
Demgegenüber ist die Startinvestition ins Culilux dann ohnehin zu vernachlässigen.
Für den weitaus größten Teil der Käufer kann ein Culilux das Verlangen nach leichtem Schnitt schon final befriedigen.

Nur als kleine Hilfestellung gedacht. Nicht um Dich umzustimmen. Entscheiden musst Du letztendlich selbst.
 
Ist halt die Frage ob man Messerkauf als emotionslose Werkzeugbeschaffung ansieht. Wenn dem so wäre, dann würden die glitzerndes KAIs nicht so gut weggehen und wenn ein Culilux alle Bedürfnisse befriedigt, sogar noch besser.
Aber irgendwie landet ein großer Teil nach der Ersterleuchtung doch beim eigentlichen Wunschobjekt...

Und ein Zwilling für das Grobe ist ja hier noch vorhanden.
 
Die Wunschobjekte wechseln mit dem Maß der Erkenntnis.
Insofern springt man umso mehr ins Ungewisse, je größer der Sprung vom augenblicklichen Standpunkt aus ist.
 
Moin

Die eigentliche " Gefahr " beim Takamura , wenn man es so nennen mag , ist der Werksanschliff.
Der ist halt empfindlich. Ich hab mein Takamura etwas stabiler geschliffen....das ist nicht die große Reise.
Und schneide damit auch Hokkaido Kürbis....also "so what."

Wenn Takamura dann rate ich immer zu SG2....der Stahl gerade wenn es dünn wird...ist lange nicht so empfindlich wie VG10.
Ist einfach der bessere Stahl

Wenn man einigermaßen schleifen kann , dann ist ein Takamura kein Problem...nach dem ersten vorsichtigen Schnitt
hat man eh das " Ahhhh...wow " was einen den nötigen Respekt einflößen sollte....ist und bleibt ein Messer..und wird zum schneiden gebaut
Auf sowas lässt man sich halt ein und gönnt sich den Schneidspaß
Die Vernunft trifft dann auf das Cullilux zu....sicherlich keine schlechte Wahl und eine Verbesserung zu Zwilling...
Aber der erste Schnitt mit einem Takamura....ist halt nochmal eine andere Nummer

Gruss

Micha
 
Servus,

ich stimme da völlig mit knifeaddict überein. Ich habe ein Culilux im Originalzustand getestet und dann leicht ausgedünnt und selbst leicht dünner als das Original ist ein Takamura R2 eine andere Liga an Schneidfähigkeit. Man kann mit einem Culilux sein finales Messer finden, es ist aus meiner Sicht der Allrounder schlechthin, bezogen auch auf den Stahl und Griffmaterial. Selbst ich könnte heute mit einem leicht adaptierten Culilux als Solomesser leben, wenn ein Kochmesser ein emotionsloses Werkzeug wäre. Niemand der emotionslos ein Culilux testet und Foodrelease als nebensächlich erachtet, wird eine eklatante Schwäche an dem Messer finden. Das ist so ein 75-80% Teil. Da fehlt schon noch was zum echten Kochmesserglück, aber rational gesehen ist die Preis-Leistung ausgezeichnet.

Das Takamura liegt bei 90% und ist nach wie vor ein Bargain für das Gebotene. Wer versteht es zu handhaben, dem lege ich diesen fein schneidenden Japaner ans Herz. Es geht um diese 10-15% mehr an Empfindlichkeit ( kann man mit einer Mikrofase beeinflussen ) mehr an Schneidfähigkeit, mehr an Finish, mehr an Standzeit, mehr an feiner Spitze usw. Nur der Preis liegt halt verglichen zum Culilux in einer anderen Region.

Wenn der TO kein Kochmesserfreak ist oder werden will, dann Focus auf das Culilux, auch das kann man noch ausdünnen lassen, wenn es einmal nicht mehr reicht. Wir das mit den Kochmessern aber eine beginnende Leidenschaft, ein tägliches Vergnügen beim leichten Schneiden und nicht nur ein ordentliches zerteilen von Lebensmitteln, dann kommt man ohnehin nicht um ein Takamura R2 herum, das Teil hat noch jeder Freak hier gekauft, oder zumindest ausgeliehen, bzw. bei einem Treffen getestet.

Gruß, güNef
 
Und wenn man das Takuma ab Werk zu langweilig findet....

So'n Custom Griff aus Ebenholz....ja das hat dann schon was

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Danke für die pros und cons der beiden Messer. Ich versuche diese gerade noch für mich einzuordnen. Um auf die Frage von @ebenezer zu antworten "Hast Du je mit einem so leicht schneidenden Messer gearbeitet?" Leider noch nicht. Tatsächlich nutze ich seit 3 Jahren nur das Zwilling und hatte leider noch nicht die Gelegenheit ein "dünneres" zu testen. Da ich aber unbedingt die oft angesprochene Schneidefreude beim täglichen Schnibbeln erleben möchte, ist die ganze Recherche und die Fragen hier entstanden.
Aber wie man aus der Aussage heraushört soll es dann doch eher ein Universalmesser werden (abgesehen von den gröberen). Aus den Beiträgen entnehme ich das dann eher das Cullilux geeignet ist. Oder wäre das Takamura ebenso als Allrounder geeignet? Ich habe verstanden das bei diesem Messer die Gefahr für Ausbrüche höher ist und die Gefahr besteht vermutlich bei mir als Anfänger in Sachen dünn geschliffenen Messer...
Was mich noch interessiert wäre der Unterschied zu meinem Zwilling und wie diese sich auswirken. Das Cullilux ist dünner ausgeschliffen, der Stahl ist härter (bessere Standzeit?), eine andere Form (wirkt sich sicherlich auf die Schnitttechnik aus, das ist mir bewusst und völlig in Ordnung).
 
@Janne Ich habe soeben den zweiten kompletten Messersatz der Culilux-Serie bestellt. Mein Nachbar, der ursprünglich Koch gelernt hat, sah diese Messer heute Vormittag bei mir in der Küche. Nach ausgiebigen Probeschneiden wollte er die Messer gleich mitnehmen. Glücklicherweise sind alle Messer ab Lager lieferbar, daher muss er bloss eine Woche warten.

Du kannst dich auf diese Messer freuen. Sie sind wirklich gut. Wenn ich nicht zu 100% zufrieden wäre, hätte mein Nachbar meine Messer mitnehmen können und ich hätte mir andere besorgt.
 
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