Fragen eines Laguiole-Newbies

Deepsteep

Mitglied
Beiträge
13
Hallo!

Kaum hat mich der Messer-Virus in Form eines Laguiole "Prestige Inox" aus der "Forge de Laguiole" erwischt, tauchen für mich als absoluten Messer-Neuling schon die ersten Fragen auf.
Ursprünglich wollte ich ein hochglanzpoliertes Modell mit schwarzem Horn und Messing-Backen, habe mich bei dann aber doch für das Modell mit satiniertem Edelstahl und Griffstücken aus Wacholder entschieden. Es war quasi Liebe auf den ersten Blick: diese Kombination aus seidig-glänzenden Metallteilen in Verbindung mit dem matt schimmernden, hellen Holz, dazu dessen Duft... Ich konnte einfach nicht widerstehen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Messer-Fans im Raum Karlsruhe das Messerfachgeschäft "US Survival" in der Kaiserstrasse gegenüber der Uni empfehlen. Ich habe selten irgendetwas gekauft und dabei eine dermaßen gute Beratung erfahren wie dort!

Bevor ich nun allerdings zu sehr ins Schwärmen über meinen Neuerwerb komme, hier meine Fragen:

Nachdem ich mein neues Lieblingsspielzeug genauer inspiziert hatte, musste ich feststellen, dass sich die Klinge bei wiederholtem Öffnen und Schliessen reichlich schwer bewegen liess. Also benutzte ich einen Zahnstocher (damit das Holz nicht mit dem Schmiermittel in Berührung kommt), um mittels dessen Spitze ein Paar Ultrawinz-Tröpfchen WD40 auf den Kanten der Klingenwurzel aufzubringen. Das Öffnen und Schließen geht nun zwar extrem geschmeidig von der Hand, trotzdem kamen mir im Nachhinein Zweifel, ob ich mit WD40 das richtige Mittel gewählt habe, oder damit meinem Schätzchen eher geschadet habe...

Ein weitere Frage brennt mir unter den Nägeln: ich hatte das Glück, ein Wacholderholz-Exemplar zu ergattern, dessen Maserung dermassen fein und gleichmässig ist, dass es fast schon künstlich aussieht. Diese fast makellose Schönheit möchte ich natürlich möglichst lange erhalten. Nur, wie bzw. womit pflege ich die Griffteile?

Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps

Stefan
 
mit sauberen haenden! also nicht wenn du automechaniker bist auf der arbeit staendig mit oleligen pfoten begriffeln...
 
Danke für die schnellen Antworten!

Wacholder ist wirklich nicht "behandlungsbedürftig"? Ich fürchte halt, dass die Holz-Griffteile im Vergleich mit Horn-Material wesentlich empfindlicher sind, beispielsweise gegenüber Abrieb und Schweiss. Andererseits möchte ich mir den Wacholder-Duft nicht mit irgendeinem Citrus-Sesam-Wasweissich-Öl verschandeln ...

PS: Wie kommt es eigentlich, dass Wacholder-Holz dermassen lange diesen Duft ausstrahlt, während andere Hölzer eher neutral riechen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wacholder ist ein langsamwachsender Nadelbaum. Deswegen ist das Holz auch recht hart und unempfindlich gegen "Abnutzung" und äußere Witterung.
Der Duft des Wacholders stammt vom Harz und von ätherischen Ölen, die dieses Holz bildet.
 
PS: Wie kommt es eigentlich, dass Wacholder-Holz dermassen lange diesen Duft ausstrahlt, während andere Hölzer eher neutral riechen?

Bin kein Experte, tippe aber auf höheren Harzgehalt.

Ansonsten, viel Freude an Deinem Neuerwerb, wird wahrscheinlich nicht der letzte sein. ;)

P.S.: Mein Modem ist definitiv zu langsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,
zuerst drei Glückwünsche:
> dass Du einen guten Messerladen gefunden hast,
> dass Dir ein Supermesser in die Arme gefallen ist und
> dass Du uns aufgestöbert hast!?
(Gelle, ganz schön eingebildet.)

Im Ernst, Du wirst Dich schon bei uns wohlfühlen.

Habe selbst schon öfter Wachholder zu Griffen verarbeitet und darf sagen, dass mich sein Holzaroma immer wieder sehr beeindruckt. Ganz abgesehen davon, dass meist eine wunderbare Maserung zusätzlich mitgeliefert wird.

Nun zur evtl. Pflege. Du wirst sehr leicht feststellen, ob das Messer irgendwie holzversiegelt (lackiert) oder offenporig geliefert wurde.
Im zweiten Falle würde ich, bevor es eine graue Handlingfarbe annimmt, es mit etwas Leinöl oder ähnlichem einreiben.
Es wird der Holzton zwar nachdunkeln, dies geschieht ohne "erster Ölung" ohnehin noch viel mehr.

Weiter viel Spass mit Deinem neuen Messer (- und mit uns).

Servus - Reinhold.

PS. Du kannst ohne weiteres Späne vom Wachholderholz in einer kleinen Schale in Deinen Wohnraum stellen. Da kannst Du alle Räucherstäbchen vergessen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für das Willkommen und Eure Hilfe!

Ich habe vorhin mal mein Laguiole unter die Lupe genommen (im wahrsten Sinn des Wortes) und bin immer mehr begeistert! Wieviele Stunden braucht wohl ein "Messermacher", um eine dermaßene Präzision hinzubekommen? Die Klinge liegt absolut mittig im Heft (was bei meinem Buck Finger Grooved nicht der Fall ist), ein Abstand zwischen Holz-Griffteilen und den angrenzenden Mitres ist selbst bei starker Vergrösserung mit Lupe nicht auszumachen, die Satinierung der Edelstahl-Oberflächen, auch der Klinge, ist absolut makellos, ohne jegliche Politur-Spuren (was ich wiederum von meinem Buck nicht behaupten kann), und alle Oberflächen und Kanten sind absolut bündig. Auch die Schärfe der Schneide überzeugt, da sie meinen "Fingernagel-Test" bestanden hat (ich ziehe Messer, die ich in die Finger bekomme, immer mit ihrem Eigengewicht über einen Fingernagel, man spürt so quasi die Gleichmäßigkeit der Schärfe) - ich bin rundum begeistert von diesem kleinen Stück handwerklicher Perfektion.

Was die Oberflächenbeschaffenheit der Griffteile und die entsprechenden Pflege-Anleitungen betrifft, bin ich mir nicht ganz sicher. Das Wacholder-Holz fühlt sich glatt (poliert?) an, ich bin mir aber nicht ganz sicher, inwieweit da eine Oberflächenbearbeitung mit Lack o.Ä. im Spiel war und ob ich dementsprechend nun mit Leinöl arbeiten sollte oder nicht ...
 
ch bin rundum begeistert von diesem kleinen Stück handwerklicher Perfektion.

Man kanns mit dem schwärmen auch ein bisschen übertreiben es gibt sicher Messer die weitaus besser (In Qualität&Verarbeitung) sind

Ich hab mir letztens noch ne Doku zu Laguioles reingezogen und man kann sagen das Schweizer Taschenmesser genauso aufwändig gefertigt werden

So nun noch zu einen deiner Fragen.
WD40 ist durchaus ein gutes mittel zum Schutz vor Rost und zum schmieren von beweglichen Teilen aber es greift Plastikteile an.Und Balistol greift Messingteile an.
 
Man kanns mit dem schwärmen auch ein bisschen übertreiben es gibt sicher Messer die weitaus besser (In Qualität&Verarbeitung) sind

Ok, dann sag mal welche - wenn Du einem Neuling schon seine Freude an seinem Messer vermiesen willst, dann bitte auch legen und nicht nur gackern.

Ich hab mir letztens noch ne Doku zu Laguioles reingezogen und man kann sagen das Schweizer Taschenmesser genauso aufwändig gefertigt werden
Du kannst das sagen - ich wiederspreche Dir da entschieden. Die Schweizer Taschenmesser sind ein industriell hergestelltes Massenprodukt (was neben der hohen Qualität auch ein extrem gutes Preis-Lesitungsverhältnis bewirkt - wenn man es so macht wie Victorinox). Dahingegen werden alle namhaften Laguioles mit einem sehr großen Anteil an Handarbeit hergestellt. Daher sind hier öfter mal kleinere Abweichungen festzustellen, als bei den Messern die fertig aus der Maschine fallen.

Deepstep hat nun das Glück gehabt, daß er ein ausergewöhnlich gutes Exemplar erwischt hat und will seine Freude mit uns teilen. Also was hast Du dagegen?

Ich feue mich für Ihn mit, denn ein schönes Laguiole ist halt was ganz besonders.
Mein erstes FdL aus Wacholder ist mittlerweile fast zwei Jahre alt und duftet immer noch.

@Deepstep
Die Holzgriffe an meinen FdLs (zwei aus Wacholder, eines aus Thuja und eines aus Olive) habe ich noch nie nachbehandelt, weil es noch nicht nötig war. Und wenn, dann würde ich es auch nur mit Leinöl tun.

Glückwunsch nochmal zu dem schönen Messer. Wenn Du kannst, dann stell doch mal ein Bild rein.

Take care
 
Halb OT: Wenn hier von Nachbehandlung mit Leinöl gesprochen wird, ist doch sicher von so genanntem "Halböl" (50% Verdünnung, 50% Leinölfirniss) die Rede - oder?
 
Ok, dann sag mal welche - wenn Du einem Neuling schon seine Freude an seinem Messer vermiesen willst, dann bitte auch legen und nicht nur gackern.

1.Ich will keinen hier den Spaß verderben ich will nur sagen das man es auch übertreiben kann weil er sein Messer ja schon förmlich am vergöttern ist.

2.Eine bessere Messermarke ist zb:Strider

3.Denk an deinen Blutdruck.Das ist für mich unverständlich das du dich so aufregst nur weil ich (angeblich) was gegen Laguiole gesagt hab.Du tust so ob Laguiole die beste Messermarke der welt ist was nicht so ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Bady: Sorry, aber jemanden, der ernsthaft ein Laguiole mit einem Strider vergleicht, kann ich nicht ernst nehmen.

-Walter
 
1.Ich will keinen hier den Spaß verderben ich will nur sagen das man es auch übertreiben kann weil er sein Messer ja schon förmlich am vergöttern ist.

Ergänzungsfrage: Wie sehr darf sich denn Deiner Meinung nach ein Messerneuling über sein erstes richtig gutes Messer freuen?
Ich finde er hat mit nachvollziehbarer Freude geschrieben was Ihm positiv aufgefallen ist und das er genau das alles gut findet. Von Vergötterung sehe ich da nichts, nur Freude.


2.Eine bessere Messermarke ist zb:Strider
Woran machst Du den fest welche Messermarke warum besser ist?
Klappbrecheisen mit feinen Schneidwerkzeugen zu vergleichen hinkt meiner Meinung nach ein bischen.
Ich bin nur zu faul zum Suchen aber hier gibt es haufenweise Bilder und Berichte von schlampig zusammengbauten und mit schwachem Finish versehenen Striders. Daher freut es mich umso mehr, daß ein Laguiole eine subjektive Prüfung seines Besitzers schadlos überstanden hat.

3.Denk an deinen Blutdruck.
Mein Blutdruck ist völlig ok; etwas niedrig vielleicht, aber sonst absolut in Ordung. Vielen Dank für Deine Sorge.

Das ist für mich unverständlich das du dich so aufregst nur weil ich (angeblich) was gegen Laguiole gesagt hab.
Ich rege mich überhaupt nicht auf, sondern ich möchte eigentlich nur einem neuen, sich über sein Messer freuendes und das dem Forum mitteilenden Mitglied sagen, daß Du nicht für uns alle sprechen kannst.
Wenn Du für mich nicht nachvollziehbare Vergleiche ziehst (Schweizer Taschenmesser - Laguiole), dann zeige ich auf warum das m.E. anders ist, damit das neue Mitglied gleich noch eine zweite Meinung hat.
Gerne kann hier jeder seine Meinung sagen und seine Erfahrungen mitteilen, dafür gibt es das Forum und davon lebt es. Aber wer allgemeingültige Urteile oder Feststellungen trifft, von dem werden dann halt auch Belege erwartet. Bisher kamen von Dir nur die Feststellungen, leider noch keine Belege.

Du tust so ob Laguiole die beste Messermarke der welt ist was nicht so ist

Welche meiner Aussagen lässt Dich das denn vermuten?
Es gibt hier tausende von Beiträgen zum den Theman "Was ist ein gutes Messer?", "Welche Messermarke ist besser als die andere?" und "Welches Messer ist besser?", meiner gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Also lass bitte zukünftig diese Unterstellungen mir gegenüber in Deinen Beiträgen - oder Belege Deine Schlußfolgerungen, daß ich darauf entsprechend reagieren kann. Danke.

[Klugscheissmodus an]
Laguiole ist ein Messetyp. Es gibt keine Marke "Laguiole". Es gibt viele Hersteller/Marken in den das Wort Laguiole vorkommt (z.B. Forge de Laguiole, Laguiole en Aubrac) und es gibt Hersteller/Marken von Laguiole Messern die ganz ohne den Begriff in ihrem Namen auskommen (z.B. Fontenille Pataud).
[Klugscheissmodus aus]

Take care
 
Was soll,n das.Hier sagt man seine Meinung,und da wird auf einen eingeschlagen wie verrückt.

Als ich hier mein ersten Post über mein neues Opinel geschreiben hatte hatte ich auch jede menge Fragen.Und was war die erste Antwort ? nimm die Suchfunktion. Obwohl ich freundlich gefragt hab und auch vermehrt drauf hingewiesen hab das ich keine Details finde wurde weiterhin gesagt nim die such funktion.

Mich wundert es desshalb das es hier nicht so ist.Könnte es sogar sein das je teurer das messer hier ist desto freundlicher wird man behandelt ? ( Nur ne Vermutung )

Und ihr solltet meine meinung Respektieren.Ich respektiere ja auch Deepsteeps Meinung zum Thema Laguiole,aber ich MEINE halt das er übertreibt beim schwärmen es gibt hier leute,die könnten sich über ihr Messer 10 Jahre freuen. Aber es macht nicht jeder deswegen nen Thread auf (Hat Deepsteep auch nicht war aber nur ein Beispiel)
 
Mooooooment ... Stop!

Hier geht es um die Pflege eines Laguioles.
Nicht um "was ist besser", "was ist schlechter", "welcher Fertigungsaufwand steckt in welchem Messer" .... und es geht schon gar nicht um "Stänkereien" unter Forumsmitgliedern.
Wenn Ihr irgendwelche Probleme miteinander habt, klärt das bitte unter Euch per Mail oder wie auch immer.

Jeder weitere OT-Beitrag wird gelöscht.
 
Hallo zusammen!

Ich wollte hier keinen Glaubenskrieg der Messermarken initiieren. Aber ich bin in der Tat begeistert von meinem FdL. Genauso akzeptiere ich aber auch Meinungen derer, denen ein Laguiole nie in die Tasche käme. Ein Messer lässt sich m.E. nun mal nicht auf den puren Werkzeug-Charakter eines Schraubenziehers reduzieren. Hier spielen Formempfinden, Ästhetik und Haptik eine sehr grosse Rolle - und es gilt mal wieder, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt.
Es ist wie mit einem schönen Füllhalter: an meinem Meisterstück 149 begeistert mich jedes Detail, immer wieder. Und manchmal schreibe ich sogar mit ihm...

Gruss
Stefan

PS: Bezüglich meiner Fragen hatte ich tatsächlich vorher die Suchfunktion benutzt, aber zu meinen recht konkreten Fragen doch keine wirklich passenden Antworten gefunden.
 
Hallo Stefan,

ich besitze das gleiche Messer und kann deine Begeisterung gut nachempfinden. Hat schon was, so ein schönes Messer. Ich pflege es nur in sofern, dass ich es benutze und danach reinige. Hat bislang gereicht. ;)

Viel Spass damit. :)

Grüsse

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Willkommen hier im Forum, Stefan!

Ist immer schön, von jemandem zu lesen, der Freude an seinem Messer hat, insbesondere dann, wenn es ein Laguiole ist:super:
Nun aber zu Deiner Frage: ich habe gute Erfahrung mit dem Herder-Holzpflegeöl gemacht (Herder sind die mit den Windmühlenmessern für die Küche). Gerade bei Wacholder und Olive. Beim Wacholder hatte ich den Eindruck, dass die Struktur nach der Behandlung noch deutlicher hervortrat, sie wirkt dann nahezu dreidimensional.
Ich habe das Öl mit einem Pinsel aufgetragen, ein paar Stunden einwirken lassen, dann nochmal nachbehandelt. Mit dem Öl kannst du den mechanischen Teilen auch keinen Schaden zufügen; keine Sorge also. Mit weichem Baumwolltuch etwas nachpolieren und die Ölreste einfach wegwischen.
Und: das Öl duftet zwar leicht zitronig, der Duft ist aber meist nach einem Tag schon nicht mehr wahrnehmbar und allein das Wacholder duftet wieder.

Viel Freude weiterhin an dem Kleinen:)

carrot
 
Zurück