Fragen fürs erste Messer und der Trocknung von Kirschholz

Hi Stefan,
ich arbeite auch recht viel mit eigenem Kirschholz und bin recht zufrieden mit dessen Aussehen.
Das Holz ist zum Kern hin eher verspielt und dunkel und wird zur Rinde hin eher hell und Langweilig.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Problem ist hierbei: Wenn du jetzt zu oft die Mitte aussägst, schneidest du bei einem so dünnen Stamm genau in den Teil der am interessantesten ist und bekommst evtl kaum mehr interessante Stücke.
Das ist aber vielleicht für Flachangelmesser nicht so kritisch wie für Steckerl.

Ich hab bisher deshalb auf ein Aufschneiden der Mitte verzichtet und längere Stücke Baumstamm vorsichtig getrocknet und die verbleibenden 40% ungerissenes Material so verarbeitet das Stücke mit schöner Maserung übrig bleiben.
Das Holz wurde aber immer geschnitten, wenn sich der Baum schon zurückezogen hatte. Wenn möglich sollte das Fällen des Baumes auch in den Herbst/Winter verlegt werden.

Möchtest du ein Stück des besagten Baumes schon für das Messer bearbeiten, könntest du es vorsichtig in der Mikrowelle trocknen oder in Leinöl kochen.
Bei beidem wird das Holz evtl elastisch genug um nicht zu reißen, bei zweiterem lagert sich statt dem verdampfendem Wasser Leinöl in das Holz ein und stabilisiert es ohne das du ein Vacuum benötigen würdest.
Evtl geht auch Leinölfirnis, das ist nach paar Tagen schon wieder klebbar. Ich kann dir aber hier keine Gefahrenhinweise geben. Auch habe ich bisher noch kein Holz selbst fritiert, plane das aber bald einmal auszuprobieren. Mikrowellentrocknung funktioniert bei vielen Holzsorten zufriedenstellend, bei manchen aber gar nicht. Auch ist der Punkt an dem das Wasser entwichen ist und das Holz anbrennt schnell überschritten. Ich denke auch das Holz hat hier nicht ganz die Qualität die es hätte, wenn es langsam getrocknet worden wäre.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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