Fragen zu Opinel

Messerlos

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Also ich habe mir neue Opinel Messer gekauft und habe einige Fragen und auch ein kleines Problem und hoffe hier kann mir jemand helfen.

1. Also mein Problem ist, dass meine 2 neuen Opinel Messer (bei zwei anderen ist das Problem nicht) im geschlossenen Zustand etwas Spielraum haben. Das heißt die Klinge kann in der "Rille" hin und herwackeln. Bei meinem Nummer 8 Inox ist das kein Problem aber bei meinen Nummer 8 Und 9 Carbon kann die Klinge jetzt wackeln und wenn ich das Messer schließe, dann kratzt die Klinge sozusagen in der Rille am Holz was mich schon ein bisschen stört. Meine Frage ist jetzt ob das normal ist, ob jemand das gleiche Problem hat und wie man es lösen kann.

2. Wie oft muss ich die Carbonklinge vom Opinel einölen und soll ich das Öl dann auf der Klinge lassen, oder kann ich es nach ein paar Minuten abwischen. Ist das Victorinox Multitoolöl dafür geeignet?

3. Ich würde gerne die Klinge von meinem Opinel zu Drop Point ändern, welches Werkzeug braucht man dafür?
 
1. Also mein Problem ist, dass meine 2 neuen Opinel Messer (bei zwei anderen ist das Problem nicht) im geschlossenen Zustand etwas Spielraum haben. Das heißt die Klinge kann in der "Rille" hin und herwackeln. Bei meinem Nummer 8 Inox ist das kein Problem aber bei meinen Nummer 8 Und 9 Carbon kann die Klinge jetzt wackeln und wenn ich das Messer schließe, dann kratzt die Klinge sozusagen in der Rille am Holz was mich schon ein bisschen stört. Meine Frage ist jetzt ob das normal ist, ob jemand das gleiche Problem hat und wie man es lösen kann.
Das ist mehr oder weniger normal. Die Opinels sind sehr einfach konstruierte Messer und haben relativ große Fertigungstoleranzen. Gerade die Position der Klinge ist bei jedem Messer etwas anders. Ich habe ca. 30 Opinels und alle sind diesbezüglich etwas unterschiedlich. Bei einem Messer war die Klinge so eingebaut, dass sie fast komplett im Holzspalt verschwand und man nicht nur den Nagelhau nicht mehr benutzen konnte, es war fast unmöglich, die Klinge überhaupt noch zu greifen. Entsprechend krumm stand dann auch das geöffnete Messer, es erinnerte mich schon beinahe an die Massad Ayoob Spydercos. Das Messer habe ich dann auch zurück geschickt. Wenn man mehrere Opinels vergleicht, fällt schnell auf, dass jedes Messer geöffnet einen etwas anderen Winkel zwischen Klinge und Griff hat. Das sehe ich als normal an und habe damit kein Problem. Andere 'Klassiker' haben ähnliche Toleranzen (z.B. das Mercator, bei dem ich beinahe jedes dritte Messer reklamiert habe, weil der Lock nicht sicher war).

Die unterschiedlich tief im Griff liegende Klinge ist auch der Grund, warum bei einem Opinel der Lockring nicht ganz geschlossen werden kann und beim nächsten die Klinge eben so tief sitzt, dass sie trotz komplett geschlossenem Ring noch Spiel hat. Ist bei einigen meiner Opinels auch der Fall und stört mich nicht weiter. Das Holz ist weich genug, dass da keine großen Schäden passieren sollten. Man drückt ja nicht ständig mit Gewalt auf den Klingenrücken und schiebt ihn dabei hin und her. In der Hosentasche passiert da nichts spektakuläres.

2. Wie oft muss ich die Carbonklinge vom Opinel einölen und soll ich das Öl dann auf der Klinge lassen, oder kann ich es nach ein paar Minuten abwischen. Ist das Victorinox Multitoolöl dafür geeignet?
Wenn dich eine Patina nicht stört und du das Messer nicht unter recht feuchten Bedingungen einsetzt, musst du gar nicht ölen / fetten. Und ehrlich gesagt sind normale Opinels (mit Holzgriff) eh das falsche Messer für feuchte Umgebungen, da der Holzgriff dann schnell aufquillt und die Klinge blockiert.
Wenn du das Messer längere Zeit nicht benutzen willst, ist Öl oder etwas Fett (oder auch Vaseline bzw. Wachs) eine gute Idee. Aber im täglichen Gebrauch fette ich meine Carbon Steel Messer gar nicht. Einfach nach Gebrauch sofort gründlich reinigen und dann gut abtrocknen. Rostprobleme habe ich keine, aber auf jedem Messer eine wunderschöne Patina. Im Outdoor Bereich macht Öl oder Fett aber Sinn, wenn du den Pflegebedarf reduzieren willst. Lange einwirken muss da nichts, einfach auftragen und wieder soviel abwischen, dass die gewünschte Restmenge die Klinge bedeckt.

Wenn das Messer für Lebenmittel benutzt werden soll, muss der Rostschutz natürlich lebensmittelecht oder wenigstens ungiftig sein. Das Victorinox Öl ist dafür geeignet, aber relativ teuer. Alternativen wären z.B. Speiseöle (werden schnell ranzig, also nichts für Langzeitpflege), Kamelienöl, Bienenwachs, Vaseline (ungiftig, aber ich würde sie vor dem Benutzen des Messers mit Lebensmitteln gründlich abwischen) oder alle lebensmittelechten Öle. Recht beliebt, weil günstig, ist auch das normale Ballistol Universalöl. Allerdings schmeckt das Zeug ekelhaft (also vor Gebrauch mit Lebensmitteln gründlichst entfernen) und riecht auch gewöhnunsbedürftig. Darüber hinaus bildet es bei zu 'dickem' Auftrag in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit relativ bald eine klebrige Pampe. Dazu greift das Ballistol Universalöl auch Kupferverbindungen an, was bei vielen Taschenmessern ein Problem ist (Messing-Pins, Bronze-Washer usw.). Die bessere Alternative sind H1 zertifizierte Öle, die sind lebensmittelecht und 'offiziell' dafür zugelassen. Ein relativ günstiges H1 Öl wäre das Ballistol H1. Es ist weitgehend geschmacksneutral, geruchsfrei, bildet keine Pampe und greift auch keine Kupferverbindungen an (wie das Universalöl). Das H1 macht bei mir jetzt seit gut einem Jahr in allen meinen Foldern einen richtig guten Job. In der Sprühflasche ist es recht günstig, aber sehr dünnflüssig. In der Tropfflasche kostet es mehr, ist aber etwas zähflüssiger (aber immer noch recht dünn) und lässt sich relativ präzise punktuell anwenden. Für größere Flächen oder große Klingen würde ich daher das Sprühöl nehmen und für kleinere Klingen und zum Ölen der beweglichen Teile die Tropfflasche. Seit ich das H1 habe, benutze ich kaum noch etwas anderes für meine Messer (bis auf Vaseline oder Wachs für Messer, die selten benutzt werden und lange geschützt bleiben sollen).

3. Ich würde gerne die Klinge von meinem Opinel zu Drop Point ändern, welches Werkzeug braucht man dafür?
Zum Beispiel eine Metallfeile für's Grobe und Schleifpapier oder einen Schleifstein für die Feinarbeit. Alternativ einen Bandschleifer (oder ähnliche Werkzeuge) und Wasser zum ständigen Kühlen der Klinge (die Hitze ruiniert sonst die Härtung).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Rostträge.
Zu Punkt 1. und 2. Werden dir hier sicher die Opinelexperten weiter helfen können.
Zu Punkt 3. Ich würde die gewünschte Klingenform mit einem Edding beidseitig auf dem Opinel anzeichnen und danach würde ich die Klinge mit einem handelsüblichen Bandschleifer zu einer Drop-Point Klinge umschleifen. Beim schleifen würde ich die Klinge mit meinen Händen festhalten und keine Handschuhe tragen. So kann man die Materialabnahme und die Temperatur der Klinge viel besser spüren. Besonders wichtig ist hierbei, das die schon gehärtete Klinge, nicht ausglüht (überhitzt). Dies kann die Härte der Klinge stark beeinflussen oder sie gänzlich unbrauchbar machen. Wenn die Klinge zu heiß wird muß sie deshalb zwischen durch
mit Wasser abgekühlt werden.
Viel Spaß beim werkeln, wünsche ich dir.

Bandschleifer (Vorschlag)

Mit freundlichen Grüßen Der Gepard 🐆
 
Zuletzt bearbeitet:
Da war wohl jemand schneller als ich im schreiben.😅😁, Sorry.
Sollte die Klinge beim schleifen zu heiß werden, merkst du es sehr schnell, an dem stechenden und brennendem Schmerz deiner Finger. Schlauer durch Aua.😁😅😂🤣
 
Moin.
Mein Senf zu Punkt 3: Bandschleifer ist m.M.n. nicht wirklich nötig.
Einfach mit einer Feile längs (nicht quer) zur Klinge arbeiten, bei der feinen, hochgebogenen Spitze mit Gefühl sonst verbiegt sie sich möglicherweise.
Falls du eine feine Feile hast, danach mit der nochmal zum Glätten rüber oder mit Sandpapier oder Schleifstein.
Dauert nicht mal fünf Minuten.
 
Einfach mit einer Feile längs (nicht quer) zur Klinge arbeiten, bei der feinen, hochgebogenen Spitze mit Gefühl sonst verbiegt sie sich möglicherweise.

Und das hast du so schon einmal gemacht?
Die Opinel, die hier bei mir rumliegen haben tatsächlich alle gehärtete Klingen. Mit einer Feile ist da wenig zu schaffen.
Ich habe auch noch nie ein Opinel mit einer verbogenen Spitze gesehen aber schon reichlich mit abgebrochener.
 
Ich habe auch noch nie ein Opinel mit einer verbogenen Spitze gesehen aber schon reichlich mit abgebrochener.

Ich hab schon reichlich Opinel mit verbogener Spitze gesehen, so wie das hier (No6 in Carbon). Das bricht dann höchstwahrscheinlich, wenn ich versuche es wieder gerade zu biegen.
Mit der Feile würde ich da auch nicht rangehen. Auf Droppoint hab ich aber schon ein paar umgeschliffen. Da reicht ein einfacher Sensenwetzstein aus dem Baumarkt.
 
zu Frage 2:
Statt ölen kann man die Klingen auch gut mit einem (River-)Colabad oder einem Bad in starkem Intant-Kaffee behandeln. Muß man allerdings bei Gebrauch wegen Abnutztung der Schutzpatinierung gelegentlich erneuern.
 
Und das hast du so schon einmal gemacht?
Die Opinel, die hier bei mir rumliegen haben tatsächlich alle gehärtete Klingen. Mit einer Feile ist da wenig zu schaffen.
Ich habe auch noch nie ein Opinel mit einer verbogenen Spitze gesehen aber schon reichlich mit abgebrochener.
Ich hab aus meinen Clip Points gemacht. Die hochgezogene Spitze hat mich in den Wahnsinn getrieben. Das sah bei mir aus wie bei "Dexter".
hier mal 'nen Foto.
Das hab ich mit 'ner einfachen Feile vom Baumarkt hingekriegt, bei Carbon und Inox.
 
Gefällt mir. Die Spitze stört mich auch gelegentlich, vor allem beim Schneiden von Obst. Mir ist beim Teilen von Äpfeln (per Wippbewegung) schon mehr als einmal die hochgezogene Spitze plötzlich unerwartet auf der anderen Seite herausgeploppt und landete in der Hand, die den Apfel hielt. Ist nur ein kleiner Piekser und es fließt kaum Blut, unangenehm ist es trotzdem. Mit Droppoint Klingen passiert das nicht und wenn die Klinge doch mal etwas nach oben kommt, ist es der stumpfe Messerrücken und nicht die hochgezogene Spitze, so dass nichts passiert.
 
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