Fragen zum A2 aka 1.2363

Schleifalot

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HabedieEhre zusammen,

demnächst bekomme ich ein Stück 1.2363 geliefert. Maße 4,4 x 50,4 x ca 600mm. Ich möchte mir ein längeres Haumesser und ein kürzeres Arbeitsmesser daraus bauen. Die Klingenformen stehen noch nicht fest, da brauch ich mal einen kreativen Moment ;)

Hier die Fragen:
Welche Härte/WB würdet ihr für das Haumesser empfehlen?
Klingenlänge ca 250 mm, Griff ca 125 mm, durchgehender Flachschliff.
Wie dick laßt ihr die Schneidkante stehen vor dem Härten?

Welche WB für das Arbeitsmesser?
Klingenlänge ca 115 mm, Griff ca 120 mm, durchgehender Flachschliff.

Hat der 2363 irgendwelche Zickereien in der Verarbeitung? (Werkzeugverschleiß....)

Neigt er zum Härteverzug?

Welche Beschichtung zwecks Korrosionsschutz wäre zu empfehlen?

Als Griffmaterial kommen nur G10 oder Micarta in Frage, Scheiden wie immer aus Kydex.

Das wird nach längerer Abstinenz wieder ein Ausflug zur rostenden Fraktion. Ich mache kein Hehl aus meiner Vorliebe für Rostfreies im Allgemeinen, und SB1 im Speziellen. Aber A2 interessiert mich seit ich von Chris Reeves Messern weis.
 
Hat den A2 / 1.2363 wirklich noch niemand hier verwendet?
Das wäre wirklich mal eine Überaschung.

Der sollte mit 1% C noch ein annehmbar feines Gefüge haben.

Dann werde ich wohl mal wieder ohne Tipps selber testen müssen, aber das macht ja auch einen gewissen Reiz aus.

Ach ja, nur so am Rande. Der 1.2842 hat mich nicht überzeugt, geschweige denn vom Hocker gehauen. Hoffentlich ist der 2363 besser/zäher/schnitthaltiger.....
 
ich habe jetzt vier Messer daraus gebaut und muss sagen er ist dem 2842 auf jeden Fall überlegen. Alle Messer kamen ohne Verzug vom Härten zurück, was beim 2842 nicht immer der Fall war. Die Schärfe die ich erreicht habe war absolut zufriedenstellend, wie gut die Schnitthaltigkeit ist kann ich noch nicht beurteilen.
Zur Härte für ein Haumesser sollte mal jemand mit mehr Erfahrung etwas dazu sagen, da kenn ich mich nicht aus.

grus

olli
 
Härten geht ganz einfach bei (nicht extrem dicken) Klingen. Härteschutzlack drauf, 1 Stunde bei 630°C spannungsarmglühen, dann bei 950°C, durchwärmen, 5-10min. halten je nach Dicke, heraus nehmen und in die Ecke legen. Falls du Angst hast wegen Verzug press die Klinge zwischen zwei Stahlplatten zum Abkühlen. Ölabschreckung für die dies sehr eilig haben geht natürlich auch.
Was das Härten angeht ist der 1.2363 prima, er neigt nicht zum Verziehen und wird problemlos hart.
Zum Thema Feinkörnigkeit und Korngrößen gabs hier mal ne Diskussion... finde sie aber gerade nicht. Mußt mal suchen. Ich weiß nur noch, dass der Stahl gröbere Karbide hat als man zunächst durch die reine Legierungsangabe glauben würde.
Beim normalen Gebrauch habe ich bisher noch keinen Unterschied zum 1.2842 spüren können. Die hohe Zähigkeit die man diesem Stahl nachsagt konnte ich noch nicht ausgiebig testen. Ich hatte mal ein MK IV von Chris Reeve aus A2, hacken ging prima und abgebrochen habe ichs auch nicht bekommen. Bei ca. 5mm Klingenstärke auch nicht anders zu erwarten und daher kaum dem Stahl anzulasten.
Nachschärfen ging beim MK IV immer ruckzuck und die Schärfe konnte sich sehen lassen.
 
Beim Hauer werde ich wohl auf 58 HRC gehen und etwa 0,6mm an der Schneidkante stehen lassen.

Das Arbeitsmesser lasse ich dann auf 61 HRC härten.

Momentan überlege ich, ob ich die Klingen zwecks Korrosionsschutz beschichten lasse. DLC wäre da eine Option. Aber bei ca 450° Prozesstemperatur liege ich nach Anlaßschaubild bei ca 58 HRC + X, und zwar auf dem Weg zum Sekundärhärtemaximum.

Werden bei 450° die Sonderkarbide schon unangenehm groß?

Welche (bezahlbaren) Alternativen zur DLC Beschichtung gäbe es? Es geht nur um Korrosionsschutz, aber grau oder schwarz sollte es schon sein.
 
Hallo, ich habe ein Landi Knives RSK aus A2 Stahl. Das ist auch auf 61 HRC
gehärtet. Es hat auch nach mehrfachen Batoning Rasierschärfe behalten.
Rost habe ich auch ohne Beschichtung noch keinen.
 
Danke für die Antworten Jungs. Die Rohlinge sind im Umriß ausgeschliffen, die Schneidenmitte angerissen. Jetzt brauch ich noch die Muße zum flachschleifen.

Mich wundert nur, dass nicht mehr Jünger zu diesem Stahl etwas sagen können. Bei jedem 2842 und C70 Thread kommen zig Antworten....





Ja, da hört man etwas Neid raus ;)
 
Warum Neid ?
Weil es den 1.2363 nicht an jeder Ecke gibt ? :glgl: ;)

Verarbeitung/Werkzeugverschleiß:
Ich fand ihn verglichen mit 1.2379 sehr viel angenehmer zu verarbeiten, polieren lässt er sich auch ganz gut, was für eine Beschichtung nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

Gruß Andreas
 
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