Fragen zum Nowi Home

Carl Hanger

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Liebes Forum,

der Entschluss steht fest, ich brauche ein geführtes (Schwenkarm-)System. Über Sinn und Unsinn dieser Anschaffung muss hier nicht diskutiert werden :)



Nach dem Durchlesen vieler Threads, kristallisiert sich immer mehr raus, dass der Nowi Home am ehesten zu meinen Anforderungen (und Budget) passt. Vor allem der relativ kleine Formfaktor und die fixen Winkel sehe ich als Vorteil. Da das Teil aber schon eine erhebliche Investition ist und ich mir noch nicht 100% sicher bin, habe ich noch ein paar Fragen an die, die sich mit dem System auskennen.



1) Wie gut kommt man mit der mitgelieferten Magnetscheibe zurecht? Immer wenn User hier im Forum ihren Nowi Home gezeigt haben, ist dieser mit den “besseren” Magnethaltern versehen. Vom Gefühl würde ich auch sagen, dass es wichtig ist einen Anschlag am Klingenrücken zu haben. Vor allem bei kleineren Foldern habe ich Bedenken. Wenn ich bei Katocut die zwei Magnethalter zusätzlich bestelle, wäre das ein Aufpreis von über 100€, was meine Schmerzengrenze dann doch überschreiten würde. Gibt es günstigere Bezugsquellen oder gute Möglichkeiten zum Eigenbau?



2) Die fixen Winkel finde ich super und sie decken fast alles ab was ich brauche. Ich habe aber ein paar Messer, die ich gerne mit einer extremen Primärfase (>10 grad pro Seite) versehe. Das würde ich dann auch gerne mit dem Nowi machen. Durch unterlegen des Steines sollt das ja möglich sein, aber bekomme ich dann Probleme mit der Druckbegrenzung? Oder kann ich diese so einstellen, dass die Schräglage des Steines ausgeglichen wird?


3) Wie groß ist der Nowi Home tatsächlich? Dazu finde ich leider keine genauen Angaben. Mich würde die Gesamthöhe und die Länge der einzelnen horizontalen Glieder Interessieren. Dazu passend: was ist die maximale Klingenlänge die mit dem Home geschärft werden kann?





Ansonsten freue ich mich über jede Art von Info, Input oder Anregung die ihr zu dem Thema noch habt.

Danke schon mal und ein schönes Wochenende wünsche ich.
 
Moin Carl,
ich habe das NowiHome, allerdings mit dem dem einstellbaren Winkel vom Pro und bin rundum begeistert.

zur Frage 1) der mitgelieferte Magnet (Durchmesser 2,5 cm) ist für kleine Messer überhaupt nicht und allenfalls für Cleaver etc. geeignet. Für eine alternative Lösung Das Gewinde für die Magneten sitzt am Schleifhalter. Somit muss der Magnet bzw. eine Alternative exakt das dazu passende Gewinde haben. Daher schließe ich Eigenbau oder günstigere "Lieferanten" aus.

zu 3) Das NowiHome ist 18 cm breit, 30,5 cm tief und aufgebaut (so stelle ich es in den Schrank) 35 cm hoch. Meine Messerklingen sind maximal 21 cm lang und lassen sich auf ganzer Länge in einem Rutsch schärfen. Bei längeren Klingen wirst Du alleine wegen der Steinlänge abschnittsweise vorgehen müssen (was viele ohnehin Gras. tun) .

Zu 2) Da hab ich keine Erfahrungen. Die Kernfrage wäre eigentlich, in welchem Maße (wieviel mm?) die Steinlage verändert werden soll. Ich kann mir vorstellen, dass die Veränderungen eher marginal sprich unbedeutend in der Benutzung sind.

Soweit erstmal,

Gruß
Ulrich
 
Ich würd nochn paar Tage warten bis Simon Herde sein System ausliefert und die ersten Rückmeldungen gepostet werden, hab auch eins bestellt, hat sich wegen Lieferverzögerung eines Bauteils verzögert. Das System arbeitet ähnlich nur Preislich in ganz anderer Region ( günstiger) Da hast Du dann auch eine Winkelverstellung. Ist im KMS Forum schon vorgestellt
 
Ich würd nochn paar Tage warten bis Simon Herde sein System ausliefert und die ersten Rückmeldungen gepostet werden, hab auch eins bestellt, hat sich wegen Lieferverzögerung eines Bauteils verzögert. Das System arbeitet ähnlich nur Preislich in ganz anderer Region ( günstiger) Da hast Du dann auch eine Winkelverstellung. Ist im KMS Forum schon vorgestellt
Das klingt sehr interessant und ist irgendwie komplett an mir vorbeigegangen. Wie finde ich den thread im KSM? Im “Schärfen mit System” Unterforum finde ich dazu nichts.
 
1) Wie gut kommt man mit der mitgelieferten Magnetscheibe zurecht?
Ich komme damit super zurecht. Auch für Folder. Da ich mir die Stelle, wo der Magnet sitzt, ohnehin abklebe, fällt es mir auch leicht, den Magnet immer an die nahezu gleiche Position zu pappen.

Vom Gefühl würde ich auch sagen, dass es wichtig ist einen Anschlag am Klingenrücken zu haben.
Das ist sicher nett, aber wirklich nötig ist ein Anschlag nicht.

Gibt es günstigere Bezugsquellen oder gute Möglichkeiten zum Eigenbau?
Ich habe mir kleinere Magnethalterungen gebaut (dauert 5 Minuten) für Messer mit wirklich kleinen und schmalen Klingen, bei denen die 25mm Topfmagnete dann wirklich zu groß waren. Das Gewinde der Magnethalter ist M5. Flachkopfhülsenmutter M5x11, 2K Kleber, passende kleine Topfmagnete, fertig. Funktioniert super.

Ich hab mir auch einen größeren Doppelmagnethalter gebastelt (für die ganz großen Klingen), einfach um es auszuprobieren und weil ich auch einen Halter mit Anschlag probieren wollte. Alu-Winkelprofil, gleiche Flachkopfhülsenmutter, zwei passende Topfmagnete, 2 Schrauben, die in die Magnete passen, 2K Kleber, fertig. Rustikal, aber funktioniert auch super.
Die fixen Winkel finde ich super und sie decken fast alles ab was ich brauche. Ich habe aber ein paar Messer, die ich gerne mit einer extremen Primärfase (>10 grad pro Seite) versehe. Das würde ich dann auch gerne mit dem Nowi machen. Durch unterlegen des Steines sollt das ja möglich sein, aber bekomme ich dann Probleme mit der Druckbegrenzung? Oder kann ich diese so einstellen, dass die Schräglage des Steines ausgeglichen wird?
Die Druckbegrenzung geht halt von einem horizontalen Stein aus. D.h. wenn du den Stein schräg stellst, dann hast du am einen Ende des Steins weniger Druck als am anderen Ende. Aber auch darauf kann man sich in der Schleifbewegung einstellen.

Ich finde den Nowi Home Klasse. Das größte Manko ist. m.E., dass es keinen Halter gibt, der mehr als 20 Grad Schleifwinkel hergibt. Die Nowi Halter haben zwar alle ein bisschen mehr Winkel als drauf steht (rund 1 Grad, um den Flankenwinkel des Messers auszugleichen), aber das klappt eben nur bei relativ flachen Kochmessern gut. D.h. wenn ich auf einen Klapper, der z.B. 4 Grad Flankenwinkel hat eine 23 Grad-Fase dranschleifen will, dann ist die Rechnung wie folgt: Der "40 Grad" Halter macht ca. 21 Grad Schleifwinkel. Davon kommen aber wegen der steileren Flanke nur 17 an der Fase an. D.h. ich muss den Stein um 6 Grad schräg stellen. Das klingt nicht viel, heißt aber bei einem Steinhalter mit 24,5 cm Länge zwischen den Füßen eine Unterlegung von rd. 2,6 cm. Das kann man durchaus machen. Den Effekt auf die Druckbegrenzung hast du schon angesprochen. Nerviger finde ich, dass dann der Schleifschlamm vom Stein runterläuft (kleine Wanne drunter hilft). Splash and go Steine habe dann Vorteile.

Wenn du noch Fragen zum Eigenbau hast, sag' gerne Bescheid. Ich stelle hier auch gerne ein paar Fotos von meinen Selbstbau-Haltern ein, falls es hilft.
 
@Genever
Könntest Du von den haltern bitte bilder verlinken? ich suche für den nowi pro welche für sehr schmale klingen.
Der nowi pro kann mittels zusatzbauteil bis null grad verstellt werden.
 
Vielen Dank für die Ausführlichen Antworten.

@Genever Sehr gut, dass du die Winkelanpassung mittels unterlegen nochmal ansprichst. Dadurch habe ich mir das auch mal richtig visualisiert und gemerkt, dass ich doch keinen Bock auf die Unterlegerei habe. In meiner (sehr flüchtigen) Vorstellung ging ich davon aus maximal ein paar mm unterlegen zu müssen um auf den gewünschten Winkel zu kommen. Der Fall tritt wie gesagt bei mir nicht oft ein, aber wenn, dann will ich das doch etwas konfortabler haben. Sprich, ich möchte doch einen frei einstellbaren Winkelhalter. Das sind für den Nowi dann bestimmt nochmal 200€(?) obendrauf. Womit wir beim größten Nachteil von Katocut wären, dem Preis. Das ist kein Vorwurf, die Teile sind schon extrem geil verarbeitet. Ich konnte auf einer Messe mal kurz den Pro testen und war von der Wertigkeit sehr beeindruckt. Aaaber, wenn es jetzt ein System gibt, für 1/3 des Preises, welches das alles genau so gut kann und sich sogar noch schneller und kompakter verstauen lässt (was für mich ein sehr wichtiger Punkt ist), dann ist das eigentlich ein no-brainer. Gut, ob Simons System wirklich alles genau so gut kann wird sich zeigen, aber sein guter Ruf als Messermacher und Besserbissens Micro-Review hier stimmen mich optimistisch.



edit: die Bilder von den Selbstbau-Haltern würden mich aber trotzdem interessieren und könnten auch für Suchende die irgendwann auf diesen Thread stoßen hilfreich sein.
 
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Das sind für den Nowi dann bestimmt nochmal 200€(?) obendrauf
Das wird wahrscheinlich nicht reichen.
Zu den Winkelabweichungen beim Nowi Home gab es mal eine Tabelle:
Danke, die hatte ich schon mal gesehen, aber auf die Schnelle nicht wiedergefunden. Da kann man nämlich schön sehen, warum die Nowi-Jungs die Winkelkorrektur "nur" bei gut einem Grad angesetzt haben: für flache Küchenmesser passt das halt im Regelfall.
die Bilder von den Selbstbau-Haltern würden mich aber trotzdem interessieren
Gerne. Aber vorweg: ich bin kein Metallbauer und kein Ingenieur. Ich habe da was zusammengebastelt, das streng den "use what you have" und "know your limits" Prinzipien folgt. Das geht alles eleganter, schöner und präziser, aber halt nicht durch mich. :)

Im Prinzip geht es bei den Selbstbau-Haltern nur darum, die gewünschte Magnetgröße oder den Messeranschlag irgendwie mit dem M5-Gewinde der Nowi-Stangen zu "verheiraten" und dabei möglichst keine neuen Winkel entstehen zu lassen. Ich habe kleinere Topfmagnete mit 20mm Durchmessser (und M4 Bohrung) und mit 13mm Durchmesser (M3 Bohrung) verwendet. Adapter M3/M4 außen auf M5 innen hatte ich keine gefunden. Es gibt was von M3 innen auf M5 innen im Waffenbedarf (da bräuchte man dann noch ne 3mm Gewindestange), aber das Zeug hatte ich nicht da und wollte auch nichts groß bestellen. "Einfach" entsprechende Gewinde in einen passenden Metallstab zu schneiden, würde auch gehen, dafür hab' ich aber weder die Mittel noch die Kenntnisse.

Also war die Lösung eine Flachkopfhülsenmutter (sowas hat man ja immer griffbereit ;)) und 2K-Kleber (ich verwende gerne JB Weld). Und die Hoffnung, dass sowohl bei den Magneten, als auc bei den Hülsenmuttern die Gewinde sauberrechtwinklig zu den "Köpfen" sind - sind sie.

Meine Selbstbauhalter bisher:
Auf dem ersten Bild im Vordergrund der originale, normale 25mm Topfmagnet wie er beim Nowi Home dabei ist.
Magnethalter-f-r-Nowi-Home-1.jpg


Magnethalter-f-r-Nowi-Home-2.jpg


Die Verklebungen halten super, auch weil die Hülsenmutter einen Inbus-Antrieb hat und die Magnete eine Gewindebohrung. In beides dringt der Kleber mit ein bisschen Fingerdruck locker ein.

Zwei kleine 13 mm Topfmagnete habe ich noch übrig. Mit denen werde ich mir einen kleinen Magnethalter mit Anschlag für sehr schmale Klingen bauen, so wie @Caligula Minus das auch vor hat. Der Plan ist, hier auch wieder "nur" ein geeignetes Winkelprofil zu finden. Die Magnete und die Hülsenmutter will ich dann gar nicht verschrauben bzw. durchstecken, sondern einfach verkleben. Das funktioniert bisher ganz gut, hält und ist auch recht gerade und ich kann den Halter kompakter bauen.
 
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Gut, ob Simons System wirklich alles genau so gut kann wird sich zeigen, aber sein guter Ruf als Messermacher und Besserbissens Micro-Review hier stimmen mich optimistisch.
Ich habe hier Nowi Pro (alles dabei) und Simons Schärfkran. Die einzige Begrenzung bei Simon ist die Klingenlänge. Bei Interesse kann ich nochmal nachfragen, es müssten max 25 cm (Korrektur: auch 30 cm geht - siehe nächster Eintrag) sein.
Ansonsten sehe ich beim Ergebnis keinen Unterschied. Allerdings wäre die für mich (neben dem Preis) die individuelle Winkelverstellung bei Simons Gerät der Hauptkaufgrund ggü. dem Nowi Home:

Wer mit einem geführten und druckentlasteten System schärft, erreicht schon erstaunliche High-End-Schärfe. Ich denke, da wird so man ein japanischer Sushi-Koch nachdenklich ;-)
Und da kann es Sinn ergeben, auf den feineren Steinen zum finalen Entgraten den Winkel ganz leicht zu vergrößern, um auch wirklich die Schneidekante zu treffen.

Eine sauber entgratete und geschliffene Klinge ist, was die Standzeit angeht, schon ein Aha-Erlebnis.
 
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Moin,
Ich bin neu angemeldet hier, lese aber schon sehr lange in diesem Forum mit. Norddeutscher, Messer- und Schärffreak seit vielen Jahren. Ach ja, und der Vater von Simon Herde.

Wir haben auch das längste Messer in unserem Haushalt - ein Kochmesser mit 30 cm Klingenlänge - noch auf Simons System schärfen können. Eventuell muss man längere Klingen etwas schräg oder im Bogen über den Stein führen statt im rechten Winkel, aber auch das geht problemlos. Natürlich empfiehlt es sich dann, abschnittsweise vorzugehen statt die Klinge in jedem Zug von hinten bis zur Spitze durchzuziehen. Das mache ich sowieso meist, auch beim Schärfen ohne System. Banksteine sind ja auch nicht unendlich lang und durch die Führung kriegt man eine gleichmäßige Fase über die ganze Klinge, auch wenn man in einer Zick-Zack-Bewegung schleift.

Viele Grüße
Cybernikus
 
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Ich gehe davon aus, das simon hier mitliest. Sein system hat wie das nowi ein manko:
die Füße sind nicht höhenverstellbar, was aber mit normteilen möglich wäre. Ich habe diese teile bei mir nachgerüstet, um unebenheiten der aufstellfläche auszugleichen. Material dürfte nicht zuviel kosten. Ebenso fehlen libellen in der grundplatte, um diese exakt wagerecht auszurichten. Ich verwende dazu eine wasserwage und libellen für den campingwagen, aber prall ist das nicht. Beides nachrüsten in der fertigung dürfte die gesamtkosten etwas steigern, aber zusätzliche anreize bringen, das ganze zu kaufen.

Grundüberlegung war folgende:
Was bringt mir ein präziser Messerschärfer, wenn dieser nicht plan aufgestellt werden kann? Manchmal hat man keine wagerechte fläche zur verfügung.
 
Grundüberlegung war folgende:
Was bringt mir ein präziser Messerschärfer, wenn dieser nicht plan aufgestellt werden kann? Manchmal hat man keine wagerechte fläche zur verfügung.
Ist der Schärfturm nicht ein in sich geschlossenes System? Solange die Teile (Grundplatte, Säule, Arm, Stange) sauber und rechtwinklig montiert sind, sollte es kein Problem sein, wenn das ganze System nicht perfekt in der Waage steht. Entscheidend ist der relative Winkel zwischen dem gehaltenen Messser und dem Schleifmedium.

Höhenverstellbare Füße wären toll, wenn die Grundplatte sonst wackeln würde. Das Problem habe ich aber weder in der Werkstatt noch in der Küche.
 
Aber vorweg: ich bin kein Metallbauer und kein Ingenieur. Ich habe da was zusammengebastelt, das streng den "use what you have" und "know your limits" Prinzipien folgt. Das geht alles eleganter, schöner und präziser, aber halt nicht durch mich.
So lange die Gewinde exakt rechtwinklig zu den Magnetflächen stehen, sehe ich keinen Verbesserungsbedarf. Danke fürs Zeigen.

Bei Interesse kann ich nochmal nachfragen, es müssten max 25 cm (Korrektur: auch 30 cm geht - siehe nächster Eintrag)
25cm Maximallänge wäre kein Ausschlusskriterium aber schade, 30cm sind sicherlich genug.

Ansonsten sehe ich beim Ergebnis keinen Unterschied.
Wenn man ein ≈250€ Gerät mit einem ≈1200€ Gerät vergleicht ist das schon eine starke Ansage. Da du aber speziell vom Ergebnis sprichst, nehme ich an, dass es durchaus Unterschiede in der Handhabung, Komfort, etc gibt? So oder so, meine Entscheidung ist quasi gefällt. Ich kann mir kaum etwas vorstellen, was (für mich persönlich) den immensen Preisunterschied rechtfertigen könnte.

Und da kann es Sinn ergeben, auf den feineren Steinen zum finalen Entgraten den Winkel ganz leicht zu vergrößern, um auch wirklich die Schneidekante zu treffen.
Etwas off topic, aber ich ging davon aus, dass man beim freihand Entgraten den Winkel liecht erhöt um sicher die Kante zu treffen, das mit System aber nicht mehr nötig ist weil man ja eh die ganze Zeit perfekt trifft?
 
Der Stahl flext aber von der Schneidkante nach oben weg, wenn du beim gleichen Winkel bleibst (Definition des Grats). Den Winkel auf dem Stein leicht zu erhöhen, erzielt dann einen ähnlichen Effekt wie das Abziehen auf Leder, Leinen oder anderen flexiblen Fasern. Der Stein mit System tut das halt flach, die Pastenfaser ballig.

Wenn man sowieso vorhat, eine deutliche Mikrofase anzubringen, kann man den Arbeitsschritt auch sehr gut gleichzeitig zum Entgraten verwenden.
 
Da du aber speziell vom Ergebnis sprichst, nehme ich an, dass es durchaus Unterschiede in der Handhabung, Komfort, etc gibt?
Es gibt natürlich Unterschiede. Das Teil von Nowi ist z.B. komplett aus Metall. Wenn ich täglich professionell Messer schärfen müsste, könnte die hohe Materialqualität Vorteile haben.

Etwas off topic, aber ich ging davon aus, dass man beim freihand Entgraten den Winkel liecht erhöt um sicher die Kante zu treffen, das mit System aber nicht mehr nötig ist weil man ja eh die ganze Zeit perfekt trifft?

Du trifft bei gleichem Winkel nicht die Kante, sondern die gesamte Fase, also Fläche, die geschliffen wird.
Das ist aber eine theoretische Aussage, denn in der Praxis gibt es auch mit dem geführten System minimale Abweichungen.

Für die Praxis: auf dem letzten Stein den Winkel ganz leicht erhöhen (max. 1 Grad) und dann gegen die Schneide im Wechsel 2-3 mal die Klinge auf ganzer Länge über den Stein schieben.
 
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