Fragen zum Sharpmaker

Christian1981

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Hallo Zusammen,

Ich habe ein paar Fragen zum Sharpmaker welchen ich mir gebraucht gekauft habe. Ich hab glaube ich fast alle Treads gelesen im Forum, bin mir aber nicht 100% sicher.

Aktuell hab ich nur ein relativ hochwertiges Einsteigermesser. Ein Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto 50/50 Schliff. Das sollte ca. 58 HRC haben und damit einfach scharf zu halten sein, ich will aber noch mehr üben bevor ich dieses an dem SM anbringen.

1. Das messer erst auf 30 Grad winkel Schärfen mit den mittleren Stäben, anschließend auf den weißen?
2. Im nächsten Step auf 40 Grad, ich hatte gelesen hier dann nur die weißen Stäbe zu nutzen? Oder ebenfalls erst die mittleren und im Anschluss die feinen?
3. Bezüglich Grat entfernen, reicht es hier mit der Klinge über eine Jeans zu streifen oder Zeitungspapier zu nehmen? Oder sollte man sich ein Abzieleder besorgen? Hierbei geht es mir nicht um zusätzliche Schärfe sondern nur darum den Grat zu entfernen. Also ich möchte (Stand heute) meine messer nicht zusätzlich mit Leder und Paste schärfen.
4. Ich möchte mir noch die ultrafein Stäbe anschaffen, ist nach dessen Nutzung noch eien Grat entfernung nötig?
5. Zusätzlich würde ich mir gerne noch über kurz oder lang einen Wetzstab anschaffen wollen. Welcher macht in der Kombination mit dem SM Sinn? Dick Micro, Saphir oder einen Keramikstab?

Danke vorab und viele Grüße
Christian
 
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Moin,
ich vermute, du hast dein Messer in 50/50-Schliff (statt 70/30-Schliff) gekauft?

zu 1. korrekt
zu 2. da nehme ich auch erst die grauen und dann die weißen
zu 3. durch einen Weinkorken (oder über eine Hirnholzkante) ziehen sollte reichen
zu 4. k.A.
zu 5. da scheiden sich die Geister. Ich habe den Dick Micro, einen ganz alten, aber feinen Dick und den Sieger Longlife. Wenn ich an deiner Stelle über eine Neuanschaffung für genau dieses Messer nachdenken würde, würde ich mir wohl den Dick Saphir holen.

Zusatz:
Oft ist es gerade bei ganz neuen oder ganz verschlissenen Messern extrem mühselig und langwierig, mit dem Sharpmaker den 30° "Bevel" sauber herzustellen da man dazu viel Material abtragen muss.
 
Danke, ja hat den 50/50 Schliff (hab es eben angepasst on meinem vorherigen Post)

Bezüglich des Wetzstabes, ist nicht nur für dieses Messer gedacht sondern auch für zukünftige Anschaffungen. Wobei ich nicht denke mir ein Messer jenseits von 63 HRC anzuschaffen.

Bezüglich Deines Zusatzes, 30 Grad Bevel, denke hier würde ich dann einen richtigen Schleifstein benötigen bzw ein anderes Schärfsystem.
Bzw evtl noch hierfür die Diamantstäbe anschaffen?

Gibt es eine einfache Möglichkeit herauszufinden in welchem Winkel das Messer geschliffen ist?
 
Hi!
ad 1 Kann man, muss man nicht. Bei einer 58er Härte und für Küchenschärfe eher „Luxus“.

ad 2 Nur, wenn Du eine Microphase anbringen willst.

ad 3 Bei einem Gebrauch des Sharpmakers laut Anleitung gibt es keinen nennenswerten Grad, da ja immer die Seite gewechselt wird. Korken reicht auf jeden Fall.

ad 4 Für Küchenschärfe unnötig! Die möglicherweise zusätzliche Schärfe ist beim ersten Brettkontakt der Klinge gleich wieder weg.

ad 5 Dick Saphir oder Sieger LL. Welcher mehr Material weg nimmt, muss jemand anderes sagen. Mehr Schärfe als beim Sharpmaker kriegst Du damit nicht raus, aber die Stäbe sind im täglichen Gebrauch einfach handlicher.

Die Diamantstäbe für den Sharpmaker sind meines Erachtens zu teuer, die Schleifflächen zu klein!
 
1) Ich würde zuerst versuchen, das Messer so lange es geht mit den feinen weißen Stäben scharf zu halten. Die Faustregel "immer erst grau, dann weiß" halte ich für falsch. Es hängt halt vom Zustand der Schneide ab. Wenn Du Dir die Anleitung von Spyderco anschaust, würdest Du sogar 4 Schritte durchführen müssen: Medium Kante, Medium Fläche, Fein Kante, Fein Fläche (die Kanten / Ecken haben mehr Abtrag).
Wie gesagt: Hängt vom Zustand der Schneide ab. Auf die mittleren Stäbe würde ich erst zurückgreifen, wenn ich mit den feinen weißen kein Resultat mehr erziele.

2) Wie @waterstone schon geschrieben hat: Wenn Du nach 30° auf 40° gehst, legst Du eine Mikrofase an. Wenn Du das möchtest, mach das so. Ansonsten ist der Schritt überflüssig. Dann nur die weißen Stäbe mit der Fläche. Ansonsten verhunzt Du Dir den Schliff, den Du mit der 30°-Einstellung erreicht hast.

3) An Leder (und Paste) scheiden sich die Geister. Ich würde es nicht tun. Mit einem Leder verrundest Du schnell wieder die Schneide. Schärfen würdest Du damit sowieso nicht. Schreibst Du ja selber. Es geht Dir nur darum, den Grat zu entfernen. Da reichen Jeansstoff oder ein Korken aus (für einen evtl. vorhandenen Restgrat). An sich sollte nach den feinen Stäben kein (deutlicher) Grat mehr stehen.

4) Die ultrafeinen Stäbe polieren die Fase noch einmal mehr. Ob das Plus an Schärfe das letztendlich rechtfertigt, ist Geschmackssache. Grundsätzlich bin ich bei @waterstone: Die Schärfe hält nicht lange. Worauf @pebe allerdings hinweist: Je feiner (geschlossener) die Schneide ist, desto besser ist die Standzeit. Notwendig sind die UF-Stäbe nicht, wenn es Dir nur um Schärfe geht. Mit den feinen Stäben bekommst Du Dein Messer scharf genug. Wenn Du Zeit hast, schau mal bei YouTube vorbei. Da gibt es einiges an Material zum Sharpmaker und den UF-Stäben.
Ob noch eine Gratentfernung (oder ein Entfernen eines noch vorhandenen Restgrats) notwendig ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Das hängt in erster Linie davon ab, wie gut Du schärfst. Ich denke nicht, dass man dies verallgemeinern kann im Sinne von: Nach dem Stein mit der Körnung ist kein Grat mehr vorhanden.

5) Würde ich abraten. Du hast den Sharpmaker. Der funktioniert zum Erhalten der Schärfe doch super. Wenn Du jetzt noch einen Wetzstahl oder Schleifstab hinzunimmst, schärfst Du freihand. Ich würde beim Sharpmaker und der Winkelassistenz bleiben.
Da würde ich das Geld lieber noch für einen groben Stein ausgeben. Denn irgendwann reichen die Stäbe in Körnung medium nicht mehr aus. Für einen neuen Grundschliff sind die zu langsam.
 
@Greycap
Mit allem einverstanden. Was den Wetzstab angeht: Spyderco und die genannten Stäbe sind Utensilien zum Wetzen. Der eine mit Winkelassistenz, die anderen schneller zur Hand. Ich kombiniere beides: auf die Schnelle mit dem Micro, alle zwei Wochen ein touch up mit dem Spyderco braun, damit der Schleifwinkel nicht aus dem Ruder läuft. Ist wie immer mit Luxus - teuerer. Heute würde ich wahrscheinlich zum Dick Saphir oder Sieger LL (preislich noch luxuriöser!) greifen, wobei die kürzere Ausführung sich im gleichen preislichen Rahmen wie der Saphir bewegt. Ist auch mit einer 18-20 cm Klinge machbar.
 
@waterstone
Klingt vernünftig. Der Sharpmaker braucht halt ein wenig Zeit für den Aufbau (wobei das ja auch überschaubar ist). Da ist so ein Wetzstahl schneller zur Hand.
Ich dachte damals auch, ich halte meine Schärfausstattung überschaubar. Bin auch längst bei Luxus angekommen :)
 
Soweit einverstanden.

Den Grauen erst, wenn der Weiße nix mehr bringt. An Kochmessern setze ich grundsätzlich nur Microfase 20 Grad mit dem Spyderco.

Müsste ich mehr machen, würden ich das Triangle auf einer Seite unterlegen bis original Winkel erwischt und durchschleifen und dann mit 20 Grad Weiß wieder Microfase setzen.

Umschleifen, also Abweichung von original Winkel, mit Grau ist ziemlich Käse. Der Graue nutzt sich dabei übermäßig ab und es dauert je nach Härte viel zu lange.

Die Spitze bleibt generell mit dem Triangle problematisch. Zieht man voll durch, verrundet diese, regelmäßig punktgenau vorher abstoppen ist fast nicht machbar und bringt nur eine Verbesserung gegenüber Verrundung aber keine saubere Spitze.

Generell finde ich den Sieger für Grundschliff, bis alle Macken raus sind und dann Microfase Spyderco Weiß 20 Grad die empfehlenswertere Lösung. Der Sieger hat keinen erwähnenswerten Verschleiß - braucht man immer und hält ein Leben lang.

grüsse, pebe
 
Danke Euch, eine Anleitung hab ich leider nicht dazu bekommen. Videos auf Youtube hab ich mir auch ein paar angesehen. Aber wie hier auch gibt es unterschiedliche Meinungen, wie z.b. Thema Microfase, bilde mir ein gelesen zu haben das dies so in der Anleitung steht. Die treads hier waren auch teils 20 Jahre alt dazu.

Dann werde ich erstmal mit den weißen arbeiten, zumindest beim Gyuto. Die "alten" Küchenmesser nehmich dann mal zu experimentieren her.

Die UF Stäbe will ich haben weil ich die haben will ;) ich lese hier soviel mit und möchte auch mal die Luft in 2 Hälften zerschneiden können :)

Wegen der Wetzstäbe, dass Thema lass ich erstmal ruhen und werd mich lieber mit dem Thema Steine beschäftigen
 
@pepe
Bezüglich der Mikrophase, d.h. Aber vorher trotzdem die 30grad anwenden und im Anschluss die mikrofase? Sorry, ich glaub den Teil hab ich nicht ganz verstanden.

Das Thema mit der Spitze hab ich mir schon durchgelesen und ein kleines Video angeschaut wie man es wieder ausbessern kann.

Sieger ist notiert, werd ich mir dann diesen zulegen. Wird leider noch dauern.
 
@pepe
Bezüglich der Mikrophase, d.h. Aber vorher trotzdem die 30grad anwenden und im Anschluss die mikrofase? Sorry, ich glaub den Teil hab ich nicht ganz verstanden.

Nein.
Solange die Schneide mit der Microfase zufriedenstellend scharf wird, würde ich ausschließlich diesen Winkel mit Weiß schärfen.

Sobald Du mit gröber schleifen musst, weil die Fase bereits zu platt oder Micro Macken hat und sich nicht mehr mit Weiß beheben lässt, machst Du einen neuen Grundschliff.

D.h, den original Winkel mit Grau durchschleifen, also bis nacheinander Grat auf beiden Seiten entsteht. Danach wieder Microfase setzen.

Verständlich so?

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell finde ich den Sieger für Grundschliff […] empfehlenswert
Empfehlenswert aber nur für Könner, die fähig sind, den Schleifwinkel händisch zu halten! Abweichungen von +/- 2 Grad sind schon exzellent! Ist dann eine Microphase, die ihren Namen verdient, überhaupt noch sinnvoll machbar?
 
Ich würde Dia oder CBN als grobe dazunehmen.
Gegen Ende des schärfens mit immer weniger Druck arbeiten.

Stäbe regelmäßig mit Viss oder Fensterreiniger saubermachen.
 
Neue Fase oder Grundschliff dauert ewig und ist sehr mühsam mit grau. Die Diastäbe waren die beste Investition ever. Wirken Wunder.
 
Empfehlenswert aber nur für Könner, die fähig sind, den Schleifwinkel händisch zu halten! Abweichungen von +/- 2 Grad sind schon exzellent! Ist dann eine Microphase, die ihren Namen verdient, überhaupt noch sinnvoll machbar?

Man kann jeden Wetzstab auch im Wunschwinkel verkeilt aufstellen und seitenweise arbeiten - für einen Grundschliff mit dem original Winkel lohnt sich das, zum Nachschärfen eher nicht.

Die Dia Stäbe sind dem Vernehmen nach sehr agressiv. Der Sprung zu Diamant, nur weil Weiß nicht mehr greift, scheint mir zu heftig. Das ist eher was für Messer, die jahrelang kein Schärfmedium gesehen haben - von denen spreche ich hier aber nicht.

grüsse, pebe
 
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