Frust mit Verschweißung

Hallo Rogue,

30mm erscheint wirklich nicht zu breit. Auch 60mm Länge klingt sehr vernünftig.

An deiner Stelle würde ich mir über drei Dinge gedanken machen:
-Boraxqualität
-Temperatur
-Schlagtechnik

Was für Borax verwendest du? Ein schlechtes Flussmittel kann viel Ärger verursachen....

Bist du dir sicher, dass du die Temperatur hinkriegst? Teste doch mal, ob du ein dünnes Stück Baustahl zum abschmelzen bringen kannst.

Pakete in der größe von deinem schweiße ich mit einem 800g Hammer. Mit sehr schnellen gut gezielten Schlägen. Erhitze dann erneut auf Schweißhitze und schmiede mit dem 2 Kg Hammer nach. Ich habe damit die besten Erfahrungen gemacht.

Falls du Probleme mit dem Temperaturverlust auf der Ambossbahn hast, erhitze ein großes Stück Baustahl mit dem Paket und leg es auf den Amboss. Wenn du darauf schweißt gewinnst du sehr viel Zeit. Die technik benutze ich für sehr kleine Schweißungen, wie z.B. Backen aufschweißen.

Und beherzige den Rat der anderen und versuche eine einfache und vor allem bekannte Kombination. Es ist immer noch möglich das bei dem Gattersägeblatt etwas faul ist....

Was du auch versuchen kannst, ist das Paket ein paar mal zu falten, und dann erst nach Schweißfehlern zu suchen. Das klingt zwar verrückt, aber so mancher Schweißfehler verschwindet einfach bei den weiteren Faltungen.

Gib jedenfalls nicht auf. Wäre doch gelacht wenn du nicht schon bald ein schönes Damastmesserchen in Händen hältst.

viel Glück
mfg Ulrik
 
Hi
Wie wehre es wenn du von dem Gatterzeug etwas einem gibst der sich schon sehr gut mit Feuerschweißungen auskennt,wenn dann was mit der Schweißung nicht klappt,dann liegt es warscheinlich wirklich am Material.

Gruß Maik
 
Also ich habe die letzten 2 Rohlinge aus Gattersäge und 75Ni8 gemacht.

Probleme beim Schweißen hatte ich damit nie. Auch schon vorhergegange Schweißung mit Gattersäge und anderen Stählen waren problemlos.

Gerne würde ich versuchen, etwas aus deinen Blattern zu zaubern, damit das Thema mit dem Material abgeschlossen ist.
 
Hallo, mir ahnte da "Schreckliches" als ich die Bilder der Gattersägenblätter sah. Verschiedene Hersteller nehmen gerne höher legierten Chrom-Vandium-Stahl für Ihre Gattersägen. Da wäre ein Feuerschweißen schon sehr schwer ohne rundum "unter Schutzgasverschweißung".
Gruß
Uwe
 
@Pilkerman

Ich bin heute zum Sägewerk gefahren und hab mich mit dem Besitzer unterhalten und ihn gefragt ob er weiß was seine Blätter für ein Stahl sind.
Wußte er aber nicht genau nur daß die heutigen Blätter auf jeden Fall oberflächenverchromt sind. Er hat dann gesagt er würde den Lieferanten anrufen und sich nach dem Stahl erkundigen. Das war um 17:30. Um 19:00 hat er mich dann zurückgerufen und gesagt, daß der Lieferant mit der genauen Bezeichnung nicht rausrückt da dies ein Firmengeheimnis sei, obwohl der Sägerwerker schon seit wohl 30 Jahren seine Blätter von ihm bezieht. Es gibt auch nur eine Handvoll Hersteller von den Dingern. Auf jeden Fall wurde ihm mitgeteilt daß der Chromgehalt nicht besonders hoch ist. Was immer das auch heißen mag.

Gruß
Robert
 
Also, dann schleifst du alle nochmal großzügig mit der Flex ab, bis nur noch viele schöne gelb-orange Sterne sprühen.

Auf deinem Bild sieht es in der Tat so aus, als on das oberste Blatt im Bild verchromt ist.
 
Der 2842 ist gewalztes Blech, ist das vielleicht ein Problem?

Wenn das Blech nur gewalzt ist und danach nicht geschliffen oder überfräst, dann hat es noch die Walzhaut, welche ja nichts anderes ist als Zunder. Der muss natürlich runter vor dem schweißen.

Thorsten
 
Wenn das Blech nur gewalzt ist und danach nicht geschliffen oder überfräst, dann hat es noch die Walzhaut, welche ja nichts anderes ist als Zunder. Der muss natürlich runter vor dem schweißen.

Thorsten


Ist nicht ganz richtig. Alle kreuzgewalzten Bleche, die von mir kommen sind gestrahlt und damit ebenfalls zunderfrei. Und auch das ist vollkommen ausreichend. Nacharbeiten nicht erforderlich. Diese Bleche werden einfach zugeschnitten, aufeinandergepackt und es kann ohne Probleme losgehen.
 
Hallo Robert, schick mir mal ne PN mit dem Namen des Herstellers. Wäre gut möglich das ich die Fa. und Ihre Produkte näher kenne. Das war und ist schließlichen unser Hauptgeschäft. Ich weiß nur das ein Lieferant einen Stahl ähnlich dem 78ni8 als "dickeres" Gattersägen- und Blockbandsägenmaterial verkauft. Viele Andere dagegen nur Chrom-Vanadium-Stahl. Zusammensetzung auch hier "streng" geheim.
Die "normalen" unverchromten Blockbandsägen bis 1mm Stärke sind oft aus einer Art Federstahl und gut zu verschweißen. Was besonders gut zu bekommen ist, sind gebrauchte Metallbandsägen. Da braucht man nur die Zahnreihe abzuflexen und einmal gut das Schmierkühlmittel abbrennen um ein gutes "Schweißmaterial" zu bekommen.
Gruß
Uwe
PS: da muss ich Achim Recht geben. Die Walzhaut bei Blechen, die generell zum Feuerschweißen geeignet sind, stört den Schweißprozess überhaupt nicht. Sogar die tiefen Rostnarben in den alten Wagenreifen, die ich zZt. in Schmuckdamast verschmiede, verschwinden ohne jeden Vorschliff restlos beim Verschweißen.
 
Last edited:
@Koraat
Das Borax welches ich benutze habe ich über die E-Bucht gekauft.
Natriumtetraborat. Konsistenz und Aussehen wie Salz und es frißt den Feuerbeton in meiner Gasesse an, was ich nicht so lustig finde.
Wie stelle ich fest ob es gute oder weniger gute Qualität ist?

Danke
Robert
 
hallo Roge,

also, dass es den Feuerbeton frisst klingt schon mal sehr gut. Wenn du deiner Quelle vertraust ist ohnehin alles in Ordnung, ansonsten teste es einfach an einem wirklich stark verrosteten oder verzunderten Stahl. Natürlich sollte es einer sein von dem du weißt, dass er sich gut schweißen lässt. (z.B. c45 oder ähnliches)
Einfach zwei Stück davon verschweißen, wenn es funktioniert ist das Borax völlig in Ordnung.
Du musst dem Borax aber Zeit geben die Oxide zu lösen. Also eher etwas länger durchwärmen lassen vor dem Schweißen.

Eines ist mir aufgefallen. Du hast geschrieben, dass das Borax stark gekocht hat. Meinst du damit es hat Blasen geworfen? Das klingt für mich nämlich nach dem aufschäumen des Boraxes wenn es sein Wasser abgibt. Wenn es wirklich auf Schweißtemperatur ist, dann perlt es hektisch und dünnflüssig wie Wasser über die Stahloberfläche.
Könnte es also sein, dass du doch ein bisschen zu wenig Hitze hattest?

Weiterhin viel Glück
mfg Ulrik
 
Hi
Warum machen die Hersteller so ein Geheimnis um die Zusammensetzung,man kann doch das Zeug Analysieren lassen,oder wissen die das nicht.

Gruß Maik
 
Hallo Roger, Jansen kenne ich. Werde mal nachhaken. Und das mit der Temperatur scheint mir auch der Kasus-knaktus zu sein. Hast Du eine Farbtabelle -gibt es im Internet, sogar hier im Forum von Roman Landes-
Mit den "dünnen" Blechen wie Band- oder Gattersäge muss nach erreichen der Hitze-"hellgelb" kurz vor "weiß" -der Weg zum Amboss blitzschnell gehen. Und wenn im Paket diese Bleche nicht sauber schließend zusammen liegen, ist innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die Schweiß-Hitze weg. Hab da meine schlechten Erfahrungen zur genüge hinter mir. Ich nehme als Paket nur noch 9-11 Stücke von 5-6x25-30x100mm zum verschweißen. -der einfachste "Schweißer" außen- Da hält die Hitze wenigstens für ein paar Sekunden. Wenn dann der Zuschläger fit ist, passt es.
Werde das am nächsten Montag weiter üben. Es warten noch 2 Stücke Schneidlage und zwei Torisionen auf die "Hochzeit". Und zum Beton-Fressen von Borax. Ich habe vom Ofensetzer einen Feuerbeton bekommen, den interessiert Borax überhaupt nicht. Meine Esse hat jetzt x Stunden und etliche Kg Borax "gefressen" uns ist außer glänzend schwarz innen noch wie am ersten Tag. Werde den Produkt-Namen mal erfragen und hier reinstellen.
Gruß
Uwe
 
Die Frage, ob sich die Probleme mit der Legierung der Sägenblätter erklären lassen, wird sich hoffentlich beantworten lassen, wenn die Legierung der Blätter bekannt ist.
In einigen Beiträgen ist vor Paketen mit vielen dünnen Lagen gewarnt worden-schnelles Abkühlen, schnelles Verbrennen der Außenlagen.
Das ist aber mit ein bißchen Vorsicht gut zu bewältigen. Ich hatte mal Ck 1o1 als Federband und ein entsprechendes Federband C 67, jeweils 1mm dick. Ich hatte diese Bänder mit großer Sorgfalt verschweißt- Stirnnaht über die Enden Zick-Zack-Seitennähte über die Seiten, damit sich die Bleche nicht so voneinander wegbewegen konnten. So ging das auch problemlos.
Später hat mir ein Freund ca 30 kg Holz- und Metallbandsägen mitgebracht.
Ich habe erst mal nach dem Funken die wenigen HSS-Bänder aussortiert und die andern so zusammengesetzt, daß ein Muster zu erwarten war. Auch diese Bänder waren max 1mm dick und ich habe sie untereinander, mit Federband oder-lacht nicht- mit aufgekohlten Packbändern kombiniert.
Da ich inzwischen einiges mehr an Erfahrung hatte und es sich um alltägliches Material handelte, das mir in Mengen zur Verfügung stand, bin ich beim Schweißen sehr viel primitiver vorgegangen. Ich habe die Bänder in ca 20 cm lange Stücke geschnitten, 30-40 Stück zusammengefasst-eben so wie ich mit einer passenden Zange sicher halten konnte, und sie im vorderen Drittel mit einem einfachen Draht lose zusammengebunden.
So kamen sie dann in das Feuer und zwar so, daß nur die ersten 4-5 cm heiß wurden. Die Bänder spreizten sich natürlich beim Erhitzen auf. Das ist aber nicht schlimm, weil so das Flußmittel gut überall hin fließen kann. Entscheidend beim weiteren Vorgehen ist ein mildes, durchgreifendes Erhitzen, weil sonst ein Wegbrennen der Außenlagen unvermeidlich ist. Gelbglut- oder gar Weißglut habe ich bei diesen Bändern nie angewandt. Bei gut hellrot kamen sie auf den Amboß und das erhitzte Ende bekam ein paar schnelle Schweißschläge. Ist das Ende geschweißt, kann man von diesem Ende her weiter arbeiten. Die Gefahr des Aufspreizens und Durchbrennens der äußeren lagen besteht dann nicht mehr, weil sie ja durch die schon geschweißten Partien zusammengehalten werden.
Der Vorteil, mit 2-3 Schweißungen eine hinreichende Lagenzahl zu erhalten, sollte nicht unterschätzt werden und die Schweißung ist auf diese Weise wirklich denkbar einfach.
MfG U. Gerfin
 
Hallo, es spricht der Profi. Wenn man es kann, ist bekanntlich alles einfach. Aber ich werde diese Ratschläge natürlich gerne berücksichtigen, und ausprobieren, denn ich kann von unseren Kunden Kilometerweise alte Bandsägen bekommen.
Das Borax-sichere Produkt ist: Feuerstellenmörtel von Dykerhoff. (heute erfragt)
Leider ist der frühere Ansprechpartner bei der Fa. Jansen schon in Rente. Sorry.
Gruß
Uwe
PS: bei mir reicht ein "hellrot" meistens nicht zum Schweißen. Das kann aber auch an den dickeren Lagen liegen. Geht das bei dünnen Lagen besser ?
 
Über die nötige Schweißtemperatur kann man lange streiten. Es kommt auf die zu verschweißenden Werkstoffe an, ebenso auf die Oberfläche. Es gibt eine Literaturquelle, wonach bei polierten Oberflächen eine Verschweißung schon bei 980 Grad möglich war, während bei dem identischen Werkstoff bei stark verzunderter Oberfläche ca. 1200 Grad erforderlich waren.
Die Art des Feuers-relativ neutral, reduzierend, oxydierend- spielt auch eine Rolle.
Bei der Beurteilung der Farbe muß man auch unbedingt die Helligkeit der Umgebung berücksichtigen. Mein Feuer steht in einem Vorraum des Kellers, eher dunkel, sodaß ich die Farben heller sehe, als wenn es in hellem Licht stünde.
Einen Unterschied zwischen dünnen oder dickeren Blechen habe ich noch nicht festgestellt, warum sollte es da bei der Schweißtemperatur einen Unterschied geben?
Mir ist aufgefallen, daß Roman, der ein notorischer Kaltschweißer ist, an meinem Feuer bei deutlich niedrigeren Temperaturen arbeitet, als wenn er mit seiner Gasesse zugange ist. Eine überzeugende Erklärung dafür habe ich nicht- es funktioniert in der Regel beides.
MfG U. Gerfin
 
@Pilkerman
Der Herr in Rente ist wohl genau derjenige, den mein Sägewerker angerufen hat, denn er sagte derjenige sei schon pansioniert aber er hätte einen guten Draht zu ihm. So gut wohl auch wieder nicht!

@U.Gerfin
Wie ich schon geschrieben hatte, habe ich die gleiche Kombination schon einmal verschweißt aber mit entschieden geringerer Temperatur.
Das Ergebnis war genauso gut (in diesem Falle schlecht, aber auch nicht schlechter) wie bei der höheren Temperatur.

Am Wochenende lege ich nochmal los und werde auch ein Paket 1.2842 u. C45 verschweißen. Falls das auch fehlerhaft sein sollte, tippe ich auf mein Borax (kann ja nicht sein, daß es an mir liegt :D).

Ach ja und mit etwas mehr Schmackes bei der ersten Verschweißug soll's zur Sache gehen.

Gruß
Robert
 
Hallo,
@ U.Gerfin
Das mit der gleichen Temperatur ist klar. Nur auf dem Weg vom Feuer zum Amboss sind die "Dünnen" schneller kalt. Ich werde aber das mit dem Blankschleifen mal probieren. Und wenn das bei Euch Profis auch "kälter" klappt, kann es nur an fehlender Schlagtechnik liegen. Üben ist angesagt.
Gruß
Uwe
 
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