gehärteten Stahl bohren?

yataghan

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Hallo,

ich fand die Idee, alte qualitätsvolle Klingen neu zu verwerten oder das beliebte Klappmesser mit einem Pin zu versehen, schon immer verlockend. Doch wurde mir mehrere Male abgeraten, mit gehärtetem Stahl überhaupt irgendetwas anzufangen - was auch vernünftig klingt.

Kürzlich fand ich allerdings im Forumarchiv mehrere Beiträge zum Thema ''gehärteten Stahl bohren". Zu meiner großen Überraschung las ich, dass das mit den Bohrern für gehärtetes Material durchaus möglich sei.
Also wollte ich es probieren und kaufte mir einen Craftomat-Bohrer (2 mm Duchmesser), der auch von dem Verkäufer zu dem Zweck heiß empfohlen wurde (!). Zur Probe nahm ich eine Klinge mit 2-mm-Stärke. Ergebnis: Der Bohrer konnte keine einzige Milimeter eindringen!
Nun, was kann ich falsch gemacht haben? Habe ich irgendetwas übersehen? Oder einfach falsch beraten? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
yataghan
 
hi,

ich habe beulich mit einem Hartmetallbohrer aus dem Baumarkt durch harte Feile und AEB-L gebohrt.
Ging - allerdings mit einer Tischbohrmaschine.
Der Bohrer muss scharf sein und nicht so stumpf wie die HM für Mauerwerk.
Und: Man muss schon Druck geben, damit die erst mal greifen.
Ich denke mal, Du hast entweder ohne Tischbohrmaschine gebohrt und rutscht auf dem Stahl rum oder Du hast den falschen Bohrer.

Gruß,
torsten
 
Was du falsch gemacht hast kann ich dir ganz klar sagen.
Nämlich den falsche Bohrer gekauft und auf den Verkäufer gehört, der genau das getan hat, für was er eingestellt wurde. Er soll verkaufen:rolleyes: .

Wenn du in gehärteten Stahl bohren willst, dann brauchst du Hartmetallbohrer, bzw für ein Loch reicht auch ein umgeschliffener Steinbohrer, mit Hartmetallplatte, locker.
Wobei es schwierig werden dürfte Steinbohrer in 2mm zu finden und dann auch noch umzuschleifen:lechz: .

Für deine Zwecke brauchst du am besten einen Vollhartmetallbohrer. Wenn mich nicht alles täuscht hat Conrad sowas im Katalog.
 
Geht recht gut, mit dem richtigen Bohrer.
--> www.bladesandmore.de (bis Spezial-Bohrer für gehärtete Stähle runterscrollen)

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe doch eine Tischbohrmaschine benutzt, vielleicht war der Druck nicht ausreichend...

Im Internet habe ich auch mehrere Angebote für Spezial-Bohrer gefunden (wobei meiner auch nicht der falsche sein muss), allerdings mit dem Durchmesser erst ab 3 mm.

Ich werde also mit mehr Druck nochmal versuchen. Mal sehen...

Danke und Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergiss das mal mit dem mehr Druck. :mad: Nicht ohne Grund gibt es im Fachhandel Bohrer speziell für diesen Zweck. Beim Steigerwald kostet der Bohrer in 2 mm gerade mal 5,80 €.

Die Vollhartmetallbohrer schneiden Dein gehärteten Stahl genau so leicht, wie Du es von nichtgehärteten gewohnt bist.

Gruss

Steffen
 
Ich habe doch eine Tischbohrmaschine benutzt, vielleicht war der Druck nicht ausreichend...
Die nächsten Fragen wären dann,
- ob Deine TBM die empfohlene Drehzahl für den VHM-Bohrer überhaupt erreicht
- ob Spindel/Bohrfutter radial/axial spielfrei laufen

Leichtes Stottern oder Verzögern beim Bohren mögen so kleine VHM-Bohrer noch weniger, als große... - D 2mm ist schon eher ein Fall für einen ständergeführten Proxxon/Dremel...
 
Ich hänge meine Frage mal hier an: Ich will in mein Victorinox Farmer eine Schere aus einem kaputten Huntsman einbauen. Das Problem: Die Achse des Farmer hat einen Durchmesser von 3mm, die Löcher in der Schere und der zugehörigen Feder haben nur 2,5mm. Wie kann ich das Loch auf 3mm aufbohren?
edit: Hartmetallbohrer kommen nicht in Frage weil ich keinen Bohrständer zur Verfügung habe.
 
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Die nächsten Fragen wären dann,
- ob Deine TBM die empfohlene Drehzahl für den VHM-Bohrer überhaupt erreicht
- ob Spindel/Bohrfutter radial/axial spielfrei laufen

Leichtes Stottern oder Verzögern beim Bohren mögen so kleine VHM-Bohrer noch weniger, als große... - D 2mm ist schon eher ein Fall für einen ständergeführten Proxxon/Dremel...

Absolut richtig, jegliches Wackeln wird ein Ausbrechen der Bohrerschneidkante bewirken.
So ein kleiner 2mm Bohrer ist auch nicht nachschleifbar....
Und bei 2mm ist eigentlich auch eine sehr hohe Drehzahl nötig, die wird durch die meisten Maschinen gar nicht erreicht.

Mein Tipp: Besorge dir einen guten Hartmetallbohrer (industriequalität) und besuche den örtlichen Schloßer (auch wenn die Schloßer eigentlich keine kleinen Löcher mögen;)).
 
Habe letztens versucht in gehärteten 1.2552 mit einem 6mm VHM (Garant) drei Bohrungen zu machen. der Erfolg war mäßig. nach dem 2ten loch ging mit dem Bohrer nix mehr.:mad: Gebohrt auf ner sauber laufenden Flott und viel Kühlung. ich denke dann brauch ich es mit Niolox gar nicht probieren.
 
Hallo,
Vollhartmetall-Bohrer nehmen, die Drehzahl muss nicht so hoch sein dass sie eine Ständerbohrmaschine nicht erreichen kann. Kühlen-schmieren ist von Vorteil. 2mm Bohrer sind nachschleifbahr mit der geeigneten Ausrüstung, sie werden neu ja auch geschlifen. Wichtig ist, wenn es ein Spiralbohrer ist, dass er ausgespitzt ist, denn nur Bohrer mit viel Querschneide brauchen viel Druck zum bohren.
2mm Steinbohrer umschleifen ist eine echte Herausforderung.
Aufbohren ist dann noch eine grössere Herausforderung, VHM-Reibahle mit schmieren würde ich empfehlen, aber nicht von 2.5 auf 3mm in einem Schritt 2-3 wären besser, bohren würde ich als gelernter Mechaniker nicht empfehlen.
Bohren und reiben mit HM-Werkzeug immer auf einer Ständerbohrmaschine.
 
Ich sehe schon, das ist eine komplizierte Angelegenheit (und ich habe eigentlich nicht vor, mir wegen eines Schweizer Messers einen Satz Reibahlen und eine Ständerbohrmaschine anzuschaffen...)
Evtl könnte man den Teil der Schere, wo das Loch sitzt, selektiv weichglühen - wenn man nicht zu lange mit der Lötlampe draufhält und den Rest der Schere kühlt müsste das funktionieren.
 
Ich wollte, zum befestigen eines Paracords, auch ein Loch im Griffende eines Messers haben. (440er Stahl) Mit der Handbohrmaschine und einem gängigen HSS Bohrer ein zweckloses Unterfangen.
Also bin ich zu einem Büchsenmacher gefahren. Dieser versuchte es mit Standbohrmaschine und Metallbohrer was dem 440er ein müdes Grinsen abverlangte. Auch mehrfachem nachschleifen des Bohrers half da wenig.
Erfolg brachte, nach Aussage des Büchsenmachers, erst ein Widiabohrer für Metall.
 
Ich wollte, zum befestigen eines Paracords, auch ein Loch im Griffende eines Messers haben. (440er Stahl) Mit der Handbohrmaschine und einem gängigen HSS Bohrer ein zweckloses Unterfangen.
Also bin ich zu einem Büchsenmacher gefahren. Dieser versuchte es mit Standbohrmaschine und Metallbohrer was dem 440er ein müdes Grinsen abverlangte. Auch mehrfachem nachschleifen des Bohrers half da wenig.
Erfolg brachte, nach Aussage des Büchsenmachers, erst ein Widiabohrer für Metall.

Drum steht da auch überall im thread "Hartmetall" Bohrer. Ich hab hier auch eine Kiste "Metallbohrer" - irgendein HSS Zeugs mit titannitriden Schneiden. Die Bohren wunderbar in Metallen - in Alu, Eisenblechen - was hier so anfällt. Nur natürlich nicht in gehärteten Stahl ;)

Und - weil das SAK angesprochen war. Eine Achse muss man exakt winklig bohren und dann sinnvollerweise auf Nennmaß reiben. Da brauchts eh eine Ständerbohrmaschine zu. Bei einem Folder sind die Toleranzen zwischen "passt" und "wackelt wie Kuhschwanz" recht gering.

Pitter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe schon, das ist eine komplizierte Angelegenheit (und ich habe eigentlich nicht vor, mir wegen eines Schweizer Messers einen Satz Reibahlen und eine Ständerbohrmaschine anzuschaffen...)
Evtl könnte man den Teil der Schere, wo das Loch sitzt, selektiv weichglühen - wenn man nicht zu lange mit der Lötlampe draufhält und den Rest der Schere kühlt müsste das funktionieren.

Gut, wenn Du den komplizierten Weg gehen möchtest, ich hatte Dir ja das Angebot gemacht, Dir das Loch gegen Rückporto zu bohren...

Freddie

PS: über meine Signatur erfährst Du auch meine Adresse...
 
ich bohre sehr viel in gehärtetes material - ohne probleme!

kühlen mit dem manitou kühlmittel und dann gehen locker 10 bohrungen. natürlich werden die bohrer auch mal stumpf :)
 
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