Generelles Messergriffholz

Messerfreund

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Hallo zusammen,
ich bin was Messer angeht ein absoluter Holzfan. Griffschalen aus Horn, Knochen etc. gehen gar nicht. Ich habe schon kleinere Erfahrungen mit Griffhölzern und möchte nun wissen welches heimische Holz am meisten aushält, da ich mein Messer auch richtig benutzen möchte. Es gibt nur 2Bedingungen: 1. Ich möchte es nicht online kaufen und 2. muss es bezahlbar sein. Bei heimischen Hölzern ist es ja nicht so, dass man sie schlecht mit normalen Sägen, Raspeln und Schleifpapieren bearbeiten kann. Aber eine gewisse Stabilität sollten sie schon mitbringen.
 
Hallo Messerfreund, also an Hözern gibtes so einiges also ich würde vorschlagen Maser-Birke, Nussbaum, Padouk, Olive die sind einigermaßen günstig und sehen sehr schön aus die lassen sich auch sehr schön bearbeiten .

Ich hoffe ich konnte helfen Santino ;-)
 
So einiges kann man selbst sammeln, muss aber die Geduld zum Trocknen schon mitbringen, dafür ist es meist gratis. Schön sind auch:

- Buchsbaum
- Flieder
- Eibe
- Ilex (schwer zu trocknen)
 
>Wachholder
>Robinie (mit etwas Splind)
>Mandelbaumholz
>Koniferenwurzelholz
>Walnußbaum (evtl. mit Splind)
>Schwarzdorn
>Roteiche

würde ich auch nicht verachten.
 
Auch noch interessant:
-Rüster Ulme
-Purgier Kreuzdorn
-Weißdorn
-Quitte / Quittenmaser
-Schlehdorn
 
... und das, was früher einmal Standard - Griffholz war: Hainbuche.
Schwer, hart, aber die Maserung gibt nichts her.

Grüße Willy
 
Ich steh ja auf Apfel ;-)
...und wenn Dir einheimische Hölzer farblich zu dezent sind kannst Du sie Dir auch in Leinöl frittieren.
Einerseits stabilisiert das, andererseits ergeben sich oft sehr interessante Farbspiele.
Ausprobieren!
 
Bin auch Fan von einheimischen Hölzern - und immer wieder überascht, was man so für "Schätzchen" beim Bummel durch Holzschuppen findet.

Diese beschrifte ich dann mit Monat/Jahr und lagere ich für mindestens zwei Jahre in meiner Werkstatt (Heizungskeller) unter der Werkbank, schneide sie zuerst mit der japanischen Handsäge und danach mit der Tischkreissäge in Scheiben und verwende sie in der Regel unstabilisiert.

Im Augenblick warten dort: Robinie, Hainbuche-Kern, Zierkirsche, Efeu (15cm Durchmesser), Flieder, Akazie, Birne und Zwetschge.

Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, stelle ich noch die entsprechenden Bilder rein!
 
Flohmarkt

Mag man nichts Neues, kann man es mal auf dem Flohmarkt versuchen. Nicht selten gibt es dort wunderbare alte Hölzer - verbaut in Möbeln, Werkzeuggriffen, Kästen etc. Hier kann man für ein paar Euro die schönsten Dinge erwerben. Und das ist dann alles zwangsläufig schon Jahre abgelagert.
U.a. habe ich einen uralten Stechbeitel von Kirschen gefunden. Perfekter Stahl. Ein schöner Nebeneffekt ...
Viele Leute haben ja keine Ahnung, was sie da oft in ihren Kisten liegen haben.
 
Danke für eure Vorschläge!
Ich habe vorhin einen kurzen Abstecher zum Schreiner gemacht.
Der hatte so einiges an Reststücken und ich habe mir mal 3 Hölzer mitgenommen. Obstbäume hatte er jedoch nicht. Schade aber diese tun es sicher auch:

-Eiche
-Rüster Ulme
und Buche

Somit habe ich mir von jedem Vorschlag etwas zum probieren geholt.
Jetzt muss ich nur noch die engere Auswahl treffen.

@ xxa das mit dem Onlinekauf hat Folgende Gründe:

Wenn ich mir ein Stück Holz kaufe, möchte ich es vorher gerne einmal in die Hand nehmen und feststellen ob mir die Maserung gefällt, Risse vorhanden sind und ob es Astfrei ist. Ich habe mir einmal online ein Reststück Mooreiche gekauft, dieses war leider nicht mehr zu verwenden und deswegen möchte ich lieber das Holz "inspizieren" bevor ich es kaufe.

Mit dem Preis hat das jedoch nichts zu tun :)
 
... und das, was früher einmal Standard - Griffholz war: Hainbuche.
Schwer, hart, aber die Maserung gibt nichts her.

Grüße Willy

Hallo,

das kann ich voll bestätigen. Mein Vater war Zimmerman und ist leider schon verstorben. Er hat alle seine Werkzeige mit Weissbuche (so wird Carpinus betulus auch genannt: http://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuche ) mit Griffen aus Weissbuche gemacht und ich benutze sie noch heute. Und wenn ich einen funktionellen Girff brauche, der nach nichts aussehen muss ist dass auch mein Material der Wahl.

Servus

Manfred
 
@ Messerfreund!

feststellen ob mir die Maserung gefällt, Risse vorhanden sind und ob es Astfrei ist.
Das mit der Maserung sollte am Bild zu sehen sein. Wenn Dir jemand Holz mit Rissen und Ästen verkauft die auf dem Foto nicht abgebildet sind, ist das NICHT OK, da hast Du recht!

dieses war leider nicht mehr zu verwenden
Das ist NICHT die feine Art, der Schruke sollte Dir die €´s zurückgeben!

Grüße aus A von

xxa/Franz
 
Da ja hier einige mit Hainbuche Erfahrung haben, hätte ich eine Frage. Weiß zufällig jemand wie stark die Maserung der Hainbuche bei Maserwuchs ausfällt? Ich hätte nämlich genügend Möglichkeit mir Wucherungen aus einem Wald in meiner Nähe zu holen, wüsste aber zuvor gerne ob sich das Lohnt.

mfg
 
... Weiß zufällig jemand wie stark die Maserung der Hainbuche bei Maserwuchs ausfällt? Ich hätte nämlich genügend Möglichkeit mir Wucherungen aus einem Wald in meiner Nähe zu holen, wüsste aber zuvor gerne ob sich das Lohnt ...

Das was landläufig als "Maserwuchs" bezeichnet wird, ist in den seltensten Fällen wirklich ein Wuchsergebnis (Wurzelknollen, verwucherte Bruchwunden oder Baumkrebse) - meist handelt es sich hierbei auch um Holz im weniger oder mehr starken Prozess der Verrottung. Und eine (Teil-)Verrottung von Holz ist nun mal ein natürlicher Vorgang, der sich kaum quantifizieren läßt - das gibts nun mal von nahezu frisch bis nahezu komplett verfault. Somit kann man, ohne das entsprechende Stück gesehen zu haben, kaum Aussagen über das Endprodukt machen - und selbst dann oft nicht, schliesslich kann man ja nicht reinschaun ohne es aufzuschneiden.

Aber sich Holz für seine Arbeiten selbst zu ernten bzw. sammeln ist - genügend Geduld für die oft jahrelangen Trocknungszeiten vorausgesetzt - immer lohnend. Und die verrottenden Holzstücke geben nun mal meist die interessanteren Muster.

-ZiLi-
 
Interessante einheimische Hölzer für Messergriffe finden sich auch oft auf Häckselplätzen oder in Brennholzstapeln (dann näturlich erst fragen).
Meine Favoriten:
Obstgehölz:
Mirabelle
Zwetschge
Kirschbaum

Nadelhölzer:
Wachholder
Eibe
leider beide sehr weich

Laubhölzer:
verarbeiten lässt sich fast alles. Schöne Maserung und Farben geben meiner Erfahrung nach vor allem Stücke aus Sträuchern ab.
Meine Devise: alles mitnehmen was geht und einfach ausprobieren.

Gruss
Radon
 
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