Generelles Messergriffholz

servus ulrik
da freue ich mich schon auf deine berichte!
hatte nämlich letztens mit meinem vater die gleich idee, haben aber rabsöl verwendet, nur zum testen. wir hatten leider kein anderes öl, aber das wird sich hoffentlich bald ändern.
das das holz nachdunkelt kann ich voll und ganz bestätigen.
sieht echt super aus, werde die woche nochmal ein paar stücke schleifen und dann mal schauen wie es im kern ausschaut.

ach noch eine frage,
hat schon mal irgendjemand was mit bonsaiholz gemacht,dawird man wohl nicht ran kommen, aber die maserung müsste doch eigentlich unglaublich sein, oder?

viele grüße und allen ein frohes neues jahr
jakob
 
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Nebenbei:
Das Nachdunkeln bei eurem frittiertem Holz dürfte auf die sog. Maillard-Reaktion zurückzuführen sein. Eine sog. nichtenzymatische Bräunung. Der gleiche Effekt, der Pommes und Schweinebraten braun macht.

Gruß, Jan.
 
Messergriffholz

------hat schon mal irgend jemand was mit Bonsai-Holz gemacht? Da wird man wohl nicht rankommen, aber die Maserung müsste doch eigentlich unglaublich sein, oder?....
Ich weiß nicht, was Du Dir unter "BONSAI-Holz" vorstellst. BONSAI sind ganz normale Pflanzen (Laub- und Nadelbäume), die auf Grund eines verminderten Platz- und Nährstoffangebots nicht normal groß werden. Sie müssen nicht zwangsläufig stärker gemasert sein, wenn die Pflanzen das nicht auch von Natur aus entwickeln.

Vielleicht fragst Du mal bei einer BONSAI-Gärtnerei; ganz sicher gibt es da ab und an auch mal eine "Leiche" - leider! Dann könntest Du uns davon berichten.

Gruß

sanjuro
 
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Danke für die Erklärung Ulrik

Auf diese weise könnte sogar ich zum Holzaufbereiter werden:D, mir fehlt immer die Geduld über jahre zu trocknen weshalb ich entsprechendes Holz einkaufe und durchaus interessante Stücke liegen gelassen habe.

Berichte bitte weiter zu diesem Thema.

Tschua Torsten
 
Zwei kurze Anmerkungen: Leinöl behindert die Verleimung mit Weißleim nicht, wenn es nicht noch trieft. Wenn es verharzt ist, stört es auch die Verklebung mit Epoxy-Klebern nicht.
Das Auskochen des Holzes in Öl scheint mir ziemlich brutal. Logisch ist, daß das Wasser in dem über 100 Grad heißen Öl verdunstet und aus dem Holz ausdampft. Ob das aber immer ohne Risse abgeht ?
Ich halte die "Entlüftung" im Vakuum für unproblematischer.
MfG U. Gerfin
 
Wie wär's mal mit Kornelkirsche (gelber Hartriegel)?
Härtestes Holz Europas.
Weitere Infos z.B. bei Wikipedia.
 
@ sanjuro
ja genau das meine ich und vielen dank für die idee, mich ärgert nur das ich da nicht selbst drauf gekommen bin :hmpf:
gruß jakob
 
@ U. Gerfin: Danke für die Information bezüglich des Klebens. Du hast natürlich recht. Die Technik ist relativ brutal. Wie ich oben schon geschrieben habe, enstehen durchaus manchmal Risse. Dennoch glaube ich, dass sie eine Möglichkeit darstellt ohne großen technischen Aufwand Holz schnell zu trocknen und zugleich optisch aufzuwerten. Gerade wenn man das Holz aus dem eigenen Garten oder aus dem Wald nimmt hat man ja meistens größere Mengen zur Verfügung und kann es nach Bedarf ja einfach mal versuchen. Ich werde jedenfalls dahinter bleiben und meine Erfahrungen berichten. Mit der Zeit wird sich weisen wie brauchbar die Technik wirklich ist.

mfg Ulrik
 
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HAllo,

es wundert mich, dass ich hier nicht auch Birne gelesen habe. (Doch, doch, auf Seite 1, sah ich gerade ;) )Galt doch früher mal als das Griffholz für Beitel, Schnitz- und andere Messer
macht vielleicht nicht so viel her
aber ich trockne gerade eine ganze Wurzel, - bei Gelegenheit gibts mal ein paar Bilder- und die hat eine Menge Knollen, leider auch die von Sanjuro genannten "gestockten", die zerfallen zT. zu Staub
:(
schnell getrocknet hab ich auch schon was davon, im Schnellkochtopf - alte Samimethode, etwas erneuert - wird schön rot ! und die Maserung ist auch nicht schlecht...
hab aber Bedenken, dass es dann doch noch reisst

@Achim, Flieder reisst unglaublich schnell, dreht sich unglaublich, fast wie Apfel, ist aber auch hart...liegt noch hier rum..
Ilex hab ich noch nicht versucht, Efeu auch nicht... :)
aber Pflaume, hmmm... wunderschön, fast lila, mit schönen Spiegelchen
und Goldregen (giftig wie'd Sau) und Essigbaum (superdunkelbraun im Kernholz!)
Engelshaarbirke ist auch nicht zu verachten (ja, sieht wirklich so aus, poliert, hab ich aus dem Sauerland - heißt Loimu-koivu in Finnland!)

Jokke
 
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Hallo nochmal,
insb. @Koraat:

Die Idee mit ''frittierten Hölzern'' aus dem Garten zu arbeiten habe ich vor einiger Zeit diesem Forum entnommen, ich denke daher, sie stammt von dir! :super:

Zur Rissbildung kann ich nur sagen, dass ich am wenigsten Risse bzw. Verzug hatte, wenn die Hölzer langsam im Öl abkühlen.

Und der Effekt ist wirklich klasse!
Ja, auch bei Haselnuss :D
 
Seid gegrüßt,
ich habe die "brutale" Methode mal ausprobiert.

Nun, ich war äußerst überrascht wie gut es geklappt hat.
Als erstes habe ich ein Stück einfache Buche vesucht.
Keine Risse.
Danach wurde ich "mutiger" und probierte Apfel.
Ebenfalls keine Risse erkennbar.
Das große Finale war dann ein Stück Eiche.
Dabei kamen allerdings einige leichte Risse zum Vorschein.

Das war mit Sicherheit nicht das letzte Stück Holz das ich auf diese Art trocknen werde.

Zusammenfassend kann man festhalten, das die Methode zwar Risiken birgt, aber durchaus effektiv ist. Desweiteren wird die Maserung deutlich schöner betont als durch eine Behandlung mit Beizen oder Ölen.

Also, liebe Holzfreunde, ihr solltet es mal versuchen :)

Danke, Koraat.
 
Ich habe vor ca. 2 Jahren einen Flieder in meinem Garten gefällt.
Damals kam mir allerdings nicht der Gedanke an Trocknung und Aufbewahrung. Ich dachte ich hätte ihn weggeworfen aber letztens habe ich doch noch etwas davon gefunden.

Man stelle sich vor, er trocknete draußen, ohne irgendwelche Oberflächenmittel bestrichen.

Die Äste die ich auf "Brennholzgröße" geschnitten hatte waren total zerrissen.

Der Rest von dem Stamm war weitgehend rissfrei. Nur leider kann man ihn nicht mehr verwenden, da er total verschimmelt ist.

Ärgerlich!
 
Langsam und gut getrockneter Flieder ist ausgesprochen hart und zäh. Wenn man Glück hat, tauchen in der an sich hellen Farbe leicht violett gefärbte Schlieren auf.
Ein kleines Beispiel soll die Belastbarkeit verdeutlichen. Mein Freund Matthias Burger hat sich als bekennender Franke auf die Franziska- die fränkische Wurfaxt -spezialisiert. Er wirft damit auch erstaunlich gut-nicht wie Old Shatterhand mit dem Tomahawk, aber doch recht zielsicher. Bei Fehlwürfen ist aber der Stiel außerordentlich belastet und reißt und bricht. Als er wieder mal bei Vorführungen einen Stiel zerbrochen hatte, schnitt ich ihm einen am Baum getrockneten Ast vom Flieder ab und das wurde der Stiel mit der längsten Lebensdauer.
Für Bogen ist Flieder wegen des fast immer auftretenden Drehwuchses nicht geeignet, als helles Messergriffholz sollte man es aber durchaus in Betracht ziehen.
MfG U. Gerfin
 
Möchte auch meinen senf dazu geben:Meine erfahrung mit heimischen Hölzern :Abgestorbene Äste z.B.von Wacholder,Eibe,Feldahorn die über Jahre oder sogar Jahrzehnte am Baum hängen,und größten Teils vor der Witterung geschützt sind haben oft eine wunderbare Maserung.

Dazu kommt noch der Vorteil, dass man es nicht mehr vorsichtig trocknen muss.Das hat meistens mutter natur übernommen,sanft und ohne Rissbildung.Diese Hölzer haben noch den Vorteil das sie sehr gut öle Aufnehmen .P.S.mal ausprobieren !
 
Frage zum Thema der "Trocknung durch auskochen", vom Prinzip müsste doch auch Paraffin geeignet sein. Es hat einen Schmelzpunkt von ca. 70 Grad und einen Siedepunkt zwischen 250 und 300 Grad. Hat das schon Jemand versucht?
Denkbar wäre nur, das es hier wirklich Probleme mit dem späteren verkleben geben könnte.

Bis dann,
Uwe
 
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