Generelles Messergriffholz

Gut, dass du es nochmal ansprichst Sven.
Ich habe gestern schon ein bisschen an der Eiche gearbeitet und eine Staubmaske getragen. Der Staub war schon ziemlich fein und das obwohl ich mit einer groben Säge gesägt habe. Ich bin gespannt was auf mich zukommt wenn ich erst feines Schleifpapier verwende.
Es dürfte ja allgemein bekannt sein, dass Staub von Tropenhölzern gefährlich ist, aber der von heimischen Gewächsen ist auch nicht zu unterschätzen. Besonders bei z.B. Eiche und Birke!
 
Ich möchte euch noch darauf hinweisen, dass gewisse Hölzer geschützt sind und nicht einfach so abgesägt werden dürfen.
Dies gillt natürlich nicht, wenn der Baum oder Strauch in eurem Garten steht, jedoch wenn das Holz im Wald oder einer Hecke steht.
 
Messergriffholz

Das, was landläufig als "Maserwuchs" bezeichnet wird, ist in den seltensten Fällen wirklich ein Wuchsergebnis (Wurzelknollen, verwucherte Bruchwunden oder Baumkrebse) - meist handelt es sich hierbei auch um Holz im weniger oder mehr starken Prozess der Verrottung. Und eine (Teil-)Verrottung von Holz ist nun mal ein natürlicher Vorgang, der sich kaum quantifizieren läßt - das gibts nun mal von nahezu frisch bis nahezu komplett verfault......
Ich kenne Maserwuchs durchaus in gesundem, stabilem Holz. Selbst die sog. Krebse sind oft dicht und hart und haben gar nichts mit Verrottung zu tun.

Was Du vielleicht meinst, kenne ich als "gestocktes" oder "weißfaules" Holz, das in der Tat von "noch hart" bis "schwammartig" vorkommt. In den frühen Stadien kann das nach dem Stabilisieren sehr attraktiv aussehen und steht exotischen Edelhölzern vom Aussehen her in nichts nach.

Gruß

sanjuro
 
Hallo.
Da ich ohnehin die Ergebnisse meiner letzten Holzernte zeigen wollte nutze ich gleich diesen Thread (ich hoffe das geht in Ordnung) um das zu tun. Habe letztens Maserknollen von Robinie Eiche Birke und Kirsche aus dem Wald organisiert. Ich habe einen Teil für Fotos "schockgetrocknet" geölt und geschliffen. Es folgen Bilder von Eiche Birke Robinie und ein Stück gestockte Hainbuche. Von der Kirsche existieren leider noch keine Bilder.



mfg Ulrik
 
Hallo,

ich habe zwar erst wenige Griffe gemacht, diese jedoch stets aus einheimischen Hölzern. Meist aus dem eigenen Garten. Zur Verfügung stehen mir dadurch vorallem Eibe (-und die finde ich wirklich super) und Haselnuss!

Mich wundert ein wenig, warum niemand Haselnuss verwendet! Insbesondere frittiert wird dieses Holz schön dunkel und bekommt fast schon einen ''Mahagonitouch'' wie ich finde. Zudem wächst Haselnuss ja wirklich an jeder Ecke.
Gibt es einen speziellen Grund warum scheinbar niemand Haselnuss verwendet? Zu weich? Zu trivial? Würde mich wirklich mal interessieren!

Beste Grüsse aus Hattersheim
Christian.
 
...
Gibt es einen speziellen Grund warum scheinbar niemand Haselnuss verwendet? Zu weich? Zu trivial? Würde mich wirklich mal interessieren!
...

Ich denke mal, dass das Holz optisch erstmal nicht besonders viel hermacht. Das mit dem Frittieren war mir auch neu.
Ich habe bislang auch noch nie daran gedacht Griffe aus Haselnuss zu machen.

Gruss
Stefan
 
AW: Messergriffholz

Ich kenne Maserwuchs durchaus in gesundem, stabilem Holz. Selbst die sog. Krebse sind oft dicht und hart und haben gar nichts mit Verrottung zu tun.

Was Du vielleicht meinst, kenne ich als "gestocktes" oder "weißfaules" Holz, das in der Tat von "noch hart" bis "schwammartig" vorkommt. In den frühen Stadien kann das nach dem Stabilisieren sehr attraktiv aussehen und steht exotischen Edelhölzern vom Aussehen her in nichts nach.

Nun, ich schrieb schliesslich selbst, dass es sehr wohl vorkommt, dass es Wucherungen, Krebse, Knollen und so gibt, die "gesundes" Holz darstellen. Ich wollte mit meiner Bemerkung nur darauf hinaus, dass oft "Maser-Holz" angeboten wird, welches eigentlich kein echtes Maserholz ist, sondern eben teilverrottetes Holz darstellt - was sehr wohl schöne Zeichnungen ergibt, und teilweise sogar ansonsten langweilige Holzsorten erst interessant macht - aber ohne besondere Massnahmen wie Stabilisierung als Griffholz meist unbrauchbar ist.

Und ich wollte halt anmerken, dass das ziemlich oft verwechselt wird. Und vielleicht hat ja jemand, der das vorher noch nicht gewusst hat, jetzt was dazugelernt. Soll ja vorkommen. Den Wissenden braucht man sowieso nix mehr zu erklären... (war das jetzt sarkastisch?)

-ZiLi-
 
Messergriffholz

..... Und vielleicht hat ja jemand, der das vorher noch nicht gewusst hat, jetzt was dazugelernt. Soll ja vorkommen. Den Wissenden braucht man sowieso nix mehr zu erklären... (war das jetzt sarkastisch?).....
Nö, kein Mensch weiß alles, und dafür schäme ich mich nicht. Probleme haben nur die, die nicht dazulernen wollen.

Gruß

sanjuro
 
Hallo,

da dieser Thread ohnehin nocheinmal aufgewärmt wurde klemme ich auch noch einen Beitrag hinten dran ;)

Schöne Bilder Koraat!

Demnächst werde ich auch einige Maserknollen und Wurzelhölzer fotografieren und hier hochladen.

In meinem Heizungskeller trocknen gerade Eschen- und Maulbeerwurzeln.

Demnächst sollen in meinem Umfeld leider wieder viele Bäume gefällt werden. Damit ihr Tod nicht ganz umsonst ist werde ich mir Birkenwurzeln, Kastanienknollen und ggf. Akazienwurzeln besorgen.

und ich würde gerne ein weiteres Thema ansprechen, nämlich Mondphasen.

Hat es Sinn wenn ich bei gefällten Bäumen z.B. bei abnehmendem Mond Wurzeln ausgrabe und zersäge?

Sicher, bei Maserknollen kann ich nicht länger warten, da die Bäume ja meistens noch am selben Tag in Stücke zerteilt werden.
 
Messergriffholz

.....Demnächst sollen in meinem Umfeld leider wieder viele Bäume gefällt werden. Damit ihr Tod nicht ganz umsonst ist, werde ich mir Birkenwurzeln, Kastanienknollen und ggf. Akazienwurzeln besorgen. Und ich würde gerne ein weiteres Thema ansprechen, nämlich Mondphasen. Hat es Sinn, wenn ich bei gefällten Bäumen z.B. bei abnehmendem Mond Wurzeln ausgrabe und zersäge?....
So weit ich weiß, schadet es dem Mond nicht....

Im Ernst: falls es wirklich Einflüsse auf den Pflanzenstoffwechsel gibt (woran ich bei großen Pflanzen nicht glaube), dann wird sich das wohl beim Fällen eines Baums nicht auswirken. Weder die Holzqualität noch die Maserung können sich da noch ändern, denke ich.

Ich habe mal getestet, ob sich das Fällen eines Weihnachtsbaums bei günstiger Mondphase auf die Haltbarkeit (das Nadeln) auswirkt, und kann nur sagen, dass ich keinen Unterschied feststellen konnte. Mir ist allerdings bewusst, dass dies kein repräsentativer Test war!

Gruß

sanjuro
 
Zum Mondholz:

Sowas soll es tatsächlich geben, und das soll auch nicht nur irgendein Aberglaube sein, sondern tatsächlich funktionieren.
Ich habe es selber zwar noch nie ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass da schon was dran ist.

Bezugsquelle:

http://www.wvs.ch/topic3277/story6881.html

Mal schauen ob ich ihn irgendwo rumliegen habe, wenn es keine Konflikte mit dem Gesetz gibt, könnte ich ihn reinstellen..( bei Intresse)

Gruss

Alchemist
 
Ich bin recht ungläubig, wenn's um Globuli, Mondscheinfriseure und Hexereien geht.

Ich hatte aber in letzter Zeit einiges mit Schreinern zu tun, die teilweise sehr überzeugend und beredt über Mondphasenholz berichteten.

Ein kleiner Link dazu, der zumindest den Denkansatz hinter der Holzernte nach Mondphasen zeigt:
http://www.holzfragen.de/seiten/mondphasen.html

Nunja, ich werd mal dran bleiben ;-)

mfg
Tct

Nachtrag: Noch was interessantes- kommt anfangs ziemlich schräg daher, ist aber umfassend recherchiert:
http://www.forst.tu-dresden.de/Technik/fn/Mondholz/Mondholz.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Torsten!
Schockgetrocknet ist eine eigene Namensgebung und keine bekannte Methode :D
Im Grunde mache ich nichts anderes als grünes Holz in einem Tung/Orangenöl-Gemisch auf etwa 120 Grad zu erhitzen. Dabei wird das verdampfende Wasser augenblicklich durch Öl ersetzt, was sich RELATIV günstig auf die Gefahr von Rissbildung auswirkt. Die ganze Sache ist noch nicht vollständig erprobt, aber weitere Experimente folgen in den nächsten Tagen. Zumindest bei Holz, welches man in großen Mengen aber eben nur in grünem Zustand hat, lohnt sich die Technik meiner Meinung nach alle mal.
Bisher getestet habe ich:
Eiche Maser (grün) >> starker Verzug, einige Risse
Birke Maser (grün) >> leichter Verzug
Robinie (grün) >> kein Verzug, einige Risse
Gestockte Hainbuche (feucht) >> kein Verzug, keine Risse
Kreuzdorn (feucht) >> ganz leichter Verzug, keine Risse

mfg Ulrik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ulrik, Dein schocktrocknen imponiert mir und liest sich für mich interessant.

Hast Du schon Erkenntnisse, wie sich dieses ölgekochte Holz als Griffmaterial sicher verkleben/fixieren läßt?
Oder geht die Ölbehandlung nicht bis in den Kern des Griffes, wo gewöhnlich die Angel/Erl ihren Platz findet?
Wie lange kann oder muß gekocht werden, dass das Holz auch in der Mitte errreicht wird? Ich gehe da von üblichen Größen (ca.13x3x4) aus.

Danke für Deine Antwort.
Servus - Reinhold.

http://nordmesser.de
 
Es freut mich das meine Idee auf Interesse stößt!
Bezüglich des Verklebens kann ich noch nichts sagen. Erst muss das Tungöl in den Versuchsstücken aushärten. Wenn es soweit ist mache ich Klebeproben und werde davon berichten.Bei meinen Stücken ist das Öl bisher immer bis zum Kern gegangen. Größen waren einerseits Schalengröße (40*120*15 mm) und ein Block mit 120*30*30 mm.
Weitere Abmessungen und Hölzer folgen. Die Schnittrichtung in Bezug zur Holzfaser scheint einen großen Einfluss auf die Gefahr von Rissbildung und Verzug zu haben. Das muss ich noch weiter testen, insbesondere bei den Maserknollen.
Wie lange das Holz kochen muss hängt stark von der Art des Holzes, dessen Dichte und Wassergehalt ab. Man muss aber auf jeden Fall mit mehreren Stunden rechnen. Einfach das Holz völlig im Öl versenken. Ab 100 Grad beginnt das Öl zu schäumen, wenn der Schaum wieder verschwindet ist das Holz fertig. Der Prozess dunkelt das Holz relativ stark und verleiht der Maserung viel mehr Kontrast und Tiefe. Sehr stark ausgeprägt war dieser Effekt bei der Eichenknolle welche schokoladenbraun bis schwarz wurde.

Mfg Ulrik
 
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