Grundsätzliche Fragen zu Messern

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sonorman

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Hallo Liebe Messerfreunde.

Ich bin auf der Suche nach einem hochwertigen Klappmesser, das auch wirklich benutzt werden soll. Ich habe zuvor aber noch ein paar Grundsatzfragen, die mir hier vielleicht beantwortet werden können:

1. Welches ist der widerstandsfähigste Stahl? Mit Bezeichnungen wie "154CM" oder "X 15 TN" kann ich als Laie nichts anfangen.
2. Welche Vorteile hat eine "Tanto-Klinge". So nennt man doch die Klingen mit der gewinkelten Spitze, oder?
3. Taugen Messerschärfer, wie der "Vulcanus Pocket" etwas? http://www.outdoor-and-knives.com/index.html?messer___knivespuma.htm
4. Für welche Anwendungen sind Klingen mit partiellem Wellenschliff sinnvoll?

Ich habe mich einige Zeitlang intensiv nach Messern umgesehen und schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was ich will. Das Einsatzgebiet ist in erster Linier "werkzeugartiger" Natur, d. h. ich will damit keine Selbstverteidigung betreiben oder erlegtes Wild ausnehmen, sonder so banale Dinge wie Holz bearbeiten, Kartons und zähe Verpackungen öffnen, evtl. mal ein Kabel abisolieren etc. Das Messer soll wirklich scharf sein und sich auch gut in Eigenregie nachschärfen lassen.

Ich habe mir vor längerer Zeit schon mal ein kleines Böker Taschenmesser mit Ceramik-Klinge und Titan-Griff gekauft. Das ist auch eich schön anzusehendes Stück, nur leider völlig unbrauchbar in der Praxis. Weder ist es scharf genug, noch kann ich es selbst nachschärfen, und besonders robust ist die Klinge natürlich auch nicht. Hat leider schon ein paar kleine "Zahnlücken". Das nächste Messer soll also ein richtiges werden. Eines, dass wirklich benutzt werden kann.

Die Frage ist also, was ich mindestens investieren muss, und welche Hersteller sind eine "sichere Bank"?

Ausgeguckt habe ich mir Messer im Bereich von ca. 60 - 170 Euro. Zum Beispiel:
Leatherman Einhandmesser e304X
http://www.outdoor-and-knives.com/index.html?messer___kniveskampfmesser.htm

Und am anderen Ende der Skala das Böker Turbine, welches allerdings von der Größe her schon am oberen Limit ist, vor allem, weil es recht dick ist.
Ob die Leatherman Messer etwas taugen? Und auf welche sonstigen Aspekte muss ich besonders achten?

So viele Fragen… :rolleyes:
Ich hoffe, Ihr könnt mir mit eurer Erfahrung weiterhelfen.

Vielen Dank!
 
Da hast Du Dir zwar die richtigen Fragen gestellt, aber für einen thread ist das schon fast zuviel auf einmal :cool:

1. Zum Stahl liest Du Dir am Besten einige Themen in Material Total durch
2. Zum Schärf-utensil in Wartung und Pflege die entsprechenden Themen
3. Zum Messer selbst solltest Du Dir in Kaufberatung einige Themen ansehen
4. Wellenschliff oder nicht ist auch schon eingehend besprochen worden, allerdings in verschiedenen Unterforen.

Bevor jetzt der Spruch kommt "War klar, Hinweis auf die Suchfunktion..." :
Du wirst 20 Messer, 5 Schärfer und 10 Stähle mindestens empfohlen bekommen, wenn Du Dich nicht vorher selbst eingehender informiert hast.

Für alle Unterthemen kannst Du in der SuFu Begriffe eingeben, mindestens 3, max. 15 Zeichen.
Ob mit oder ohne Leerzeichen wird sich dann herausstellen, also 154CM oder 154 CM -> ausprobieren.

Gruß Andreas
 
Okay, vielen Dank. Ich war gar nicht darauf vorbereitet, dass das Forum so umfangreich ist. Werde die Suche gerne mal benutzen.

Falls dennoch jemand auf meine Fragen spezifische Antworten formulieren mag, würde ich mich sehr freuen.
 
Also hier MEINE Meinung.. (wirst hier 1000 verschiedene hören :))
Wenn Du ein Arbeitsmesser willst, das auch mal dreckig wird, misshandelt wird, in Matsch fällt etc. würde ich dafür keine 100€ ausgeben wollen.
Da ist ja auch schon unser Problem als Messerfetischisten :)
ein Messer tut es eben nicht!


Als Arbeitsmesser habe ich ein Löwenmesser (ähnliche gibt's auch von anderen Herstellern).
http://www.roedter-messer.de/loewenmesser.htm
oder auch das Mercator
http://www.roedter-messer.de/mercator.htm

Die Klingen sind aus Kohlenstoffstahl, damit NICHT ROSTFREI, aber sehr scharf und leicht nachzuschärfen! Nicht ohne Grund werden diese Messer auch in den Baumärkten oder bei Raiffeisen verkauft.
Und sie sind recht billig und Du wirst auch nicht schief angeguckt wenn Du so ein Messer aus der Tasche ziehst.
Und keine Angst, die rosten nicht so einfach weg, wenn nass, einfachmal an der Hose abwischen und gelegendlich etwas Öl - Voilá!

Oder eben ein Victorinox, habe eigenlich alle.
Suche mal nach Pionier oder Farmer ;)

Zu Deinen Fragen:

A.Zum wiederstandsfähigsten Stahl musst Du mal suchen, aber sowas lässt sich eben nicht so einfach nachschärfen.
B. Tanto Klingen haben KEINEN Vorteil, solange Du kein Messer aus der "Brecheisen - Kampfmesser" Fraktion suchst. (Stabilere Spitze)
C. Zum schärfen - Suchmaschiene!
D. Partieller Wellenschliff ist meiner Meinung nach nur geeignet wenn Du viel Seile oder Gurte schneiden willst, sonst eigendlich nur hinderlich und schwer nachzuschärfen.

Mit Leatherman hab ich keine Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei aller Liebe zur Suchfunktion, aber wenn ich nach Begriffen wie "Tanto" oder "EDC" suche, bekomme ich entweder dutzende von Threads in denen die Begriffe nicht erklärt, sondern einfach verwendet werden, oder, wenn ich nach dem Begriff in den FAQs suche, bekomme ich kein Ergebnis.

Also, was ist das besondere an der Tanto-Klingenform? Hat die bei Taschenmessern irgendeinen Vorteil?
Und wofür steht die Abkürzung EDC? :confused:

Bei Wikipedia habe ich inzwischen zumindest grundsätzliches zur Tanto-Klingenform gefunden.
 
Die (eckige) amerikanische Tantoform ist eher nicht zu empfehlen.
Du hast halt entweder die sehr kurze Schneide am "Knick" oder halt die geraden Schneiden.
Bei 'ner Clippoint- oder Droppoint-Klinge kannst du die Schneide vom Ricasso bis zur Spitze als "eine" Schneide nutzen.

EDC= Every Day Cary = jeden Tag dabei haben
 
Schwarzbunt war schneller :)

EDC - Every Day Carry - was man eben immer so dabei hat

Tanto Klinge bei Taschenmessern - Meiner Meinung nach Blödsinn, schneidet sich nicht gut damit, kompliziert nachzuschärfen.

Wenn Du aber nach Elite-Untercover-Einzelkämpfer aussehen möchtest ist es nicht schlecht :D
 
Ah, vielen Dank schon mal! :)

Ich möchte das Messer zwar wirklich auch benutzen, aber es soll nicht so weit gehen, dass ich mit der Klinge versuche Schrauben rauszudrehen oder Dosen aufzuhebeln. Es soll schon etwas edles sein und wird auch entsprechend behandelt werden. Aber nur zum angucken soll es nicht sein. ;)

Je länger ich suche, desto mehr tendiere ich zum Böker Turbine. Welche Alternativen würdet Ihr in dieser Preisklasse empfehlen. Das Böker ist mir vielleicht etwas zu groß und zu dick. Was gibt es vergleichbares, das etwas flacher und kürzer ist?

Besten Dank! Dachte mir schon, dass EDC ein extrem allgemeiner Begriff sein muss. ;)
Tanto kommt dann auch nicht in Frage. Hätte ja sein können, dass dass es irgend einen besonderen Vorteil in der Praxis bietet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Flacher, kürzer? Hunderte!

Was ist denn für Dich an dem Turbine dran, dass Du es gerne haben willst und was gedenkst Du damit zu tun?

Eine Konserve mit dem Messer aufzuschneiden ist kein Hexenwerk. Dafür brauchst Du eine etwa 2 mm dicke Klinge, gut 0,5 mm stark über der Schneide bei einem Schneidenwinkel größer als 30°. Also im Prinzip fast jedes feststellbare Klappmesser.
 
Mein Rat: Kauf dir ein Messer, das dir gefällt und das zu deinem Budget passt.
Denk nicht weiter nach, mach kein Problem daraus, geh die Sache ganz locker und intuitiv an, weil

1. muss jeder sein Messer finden, Ratschläge anderer müssen nicht deinen Geschmack treffen.

2. Du hängst eh`schon am Fliegenfänger und wirst totsicher weitere Messer kaufen.

Oder glaubst du, du surfst mal kurz im Messerforum, findest so das ideale Messer und denkst dann nie mehr über Messer nach? Die Ratschläge werden nun auf dich einprasseln, und je mehr es werden, desto ratloser wirst du sein.

Es ist zu spät, mein Freund - willkommen bei den Messerjunkies.
 
Zuletzt bearbeitet:
hi sono

Ich benutze seit über einem Jahr ein P1 von Fällkniven (mein bisher erstes und einziges "Markenmesser"). Die Klinge ist knappe 8cm lang und hat einen bis zum Klingenrücken hochgezogenen Flachschliff. Der VG-10 Stahl ist aus meiner laienhaften Sicht mehr als ausreichend da er sich leicht nachschärfen läßt und für meine Belange die Schärfe auch gut hält. Das Messer verfügt über keinen Clip um es an der Hosentasche zu befestigen, was aus meiner Sicht nicht nachteilig ist da es äußerst schmal und leicht ist und somit weniger unangenehm in der Hosentasche liegt als manch ein Schweizer Taschenmesser oder die meisten Schlüsselbunde :) .
Habe es bisher zum öffnen von Kartons, schneiden von Wurst, Brot und Obst, abisolieren von Kabeln, allgemeine kleinere Bastelein (Papier, Holz, Plastik) benutzt. Der einmalige Versuch damit auch kleinere Nägel aus einer Wand zu ziehen wurde mit kleinen Ausbrüchen der Schneide bestraft, die aber nach ein wenig Zuwendung mit einem Wasserabziehstein wieder beseitigt waren (vor dem P1 habe ich nie ernsthaft Messer geschärft). Was eventuel ein wenig unangenehm auffällt ist der fehlende Handschutz am Übergang zwischen Klinge und Griff, habe mir aber bisher nur bei doch recht unüberlegter Verwendung des Messers in den Daumen geschnitten. Habe beim Öffnen einer doch sehr widerspenstigen Plastikverpackung das Messer mit der Schneide zum Körper, in diesem Fall zur Hand, geführt. Der Rest in Stichpunkten: - Messer von Verpackung abgerutscht - Klinge durch Daumen gerutscht (Daumen der Verpackung haltenden Hand) - Daumen in Verband gerutscht :).

Nach nur kurzer Suche habe ich es für 129 € im Internet gefunden, ich wage aber mal zu behaupten, daß man es (mit ein klein wenig mehr Geduld) auch für weniger bekommen kann.

Das von dir in Betracht gezogene Böker Turbine finde ich jedoch auch sehr interessant!

Noch viel Erfolg bei der Suche!

Twosteps
 
Zuletzt bearbeitet:
Flacher, kürzer? Hunderte!

Was ist denn für Dich an dem Turbine dran, dass Du es gerne haben willst und was gedenkst Du damit zu tun?

Okay, ich versuche mal, das etwas genauer zu definieren:
Das Design und die Ergnomie spielt dabei auch eine nicht unerhebliche Rolle. Ich liebe schönes Produktdesign! Die Spyderco-Messer sind z. B. optisch nicht ganz so mein Ding. Sehen irgendwie nach "Meuchel-Messer" aus. Aber das ist natürlich Geschmacksache.
Was mir an dem Turbine auch gut gefällt, ist die ausgeprägte Griffform. Sieht zumindest ergonomisch aus.
Die rein mechanische Qualität sollte auch möglichst anspruchsvoll sein. Da ich das im Internet nun mal nicht ausprobieren kann, wende ich mich eben auch an euch Fachleute. Laut den Testberichten, die ich hier und anderswo zum Turbine gefunden habe, soll es ja sehr stabil und gut verarbeitet sein.

Aber da ich keinen so guten Marktüberblick wie Ihr Spezis habe, könnte es ja sein, dass es vergleichbare Messer gibt, die die evtl. noch besser in das gesuchte Muster passen. Also primär, dass sie vielleicht etwas kürzer sind (17-18cm Gesamtlänge) und etwas flacher. Ansonsten aber dem Turbine sehr ähnlich.

Ganz gut gefällt mir zum Beispiel auch das Böker Andrey
http://www.boker.de/artikel.php?artikel=110140&gruppe=Andrey
Nur ist mir das schon etwas zu teuer.

Vielen Dank für euro Vorschläge. :D
 
Eine einfache Antwort: solltest Du Holz bearbeiten (viel und oft) nimm dann kein Klappmesser.
Wenn doch- dann muss es mit einfachste Mittel leicht reparierbar sein.
Also z.B. keine seltene Schrauben....
 
Ahoi sonor,
meine Empfehlung ist : Schalt den PC ab und geh in ein Messergeschäft. Kauf ein Messer, das Dir gefällt, gut in der Hand liegt, einfach zu bedienen ist und preislich innerhalb Deiner Möglichkeiten liegt.
Sei ohne Furcht, Dich zu "verkaufen", dies ist Dein Lehrlingsmesser, mit und an dem Du feststellen wirst, was Du tatsächlich suchst und willst, - es wird nicht das letzte sein.
Willkommen im Club ! :super:
 
@ DACK & fuchs

Ihr habt wohl Recht, dass ich die Sache nicht zu kompliziert machen sollte. Und irgendwie habe ich mich ja auch schon ein wenig in das Böker Turbine verguckt. Aber es könnte ja sein, dass irgendjemand noch Alternativen mit den genannten Spezifikationen zu nennen weiß. ;)

Dass dies mein erstes Messer von vielen sein wird, wage ich noch zu bezweifeln. Dem entgegen steht die Tatsache, dass ich schon so viele andere kostspielige Leidenschaften habe. :p Das ist auch der Grund, warum ich mich vorher so genau wie möglich informieren will, um das richtige Messer für möglichst viele Jahre zu finden. Noch ein teures Hobby ist einfach nicht drin. ;)
 
Mein Tipp wäre, vorrausgestzt du hast es noch nicht gemacht:
Schau dich mal in der Benchmade Fotogalerie hier im Forum um!!
Meiner Meinung nach sind Benchmades schöne und gute Messer und dem Böker Turbine kommen manche ja schon etwas nahe...

Gruß
nefertem
 
@ All

So, ich habe mir noch mal alle Tipps genau angesehen und bin letztlich dem Rat von fuchs gefolgt. Habe das Turbine gerade bestellt. Wenn's meinen Vorstellungen nicht entsprechen sollte, kann ja fuchs und DACK die Schuld in die Schuhe schieben. ;)

Werde berichten, sobald es da ist.
Vielen Dank an alle für die Ratschläge!
 
Angekommen!

Das Messer ist gerade angekommen. Wäre die Post etwas mehr auf Zack gewesen, hätte es auch gestern schon da sein können, denn der Toolshop.de, den Namen möchte ich hier wegen des netten Kontakts und der schnellen Lieferung gerne nennen, hat das Messer gleich am Montag, kurz nach der Bestellung, verschickt.

@ fuchs und DACK
Ihr hattet ja so recht. :)
Das Messer ist 1a! Und zwar in jeder Hinsicht. Es ist nicht so wuchtig, wie ich befürchtet hatte, ist ausgezeichnet verarbeitet, liegt perfekt in der Hand und erfüllt somit genau meine Wünsche nach einem alltagstauglichen, aber hochwertigen Taschenmesser. Mit der zugehörigen, gut gepolsterten Schutztasche hatte ich gar nicht gerechnet. Ein willkommener Bonus.

Bei Gelegenheit werde ich mal ein Bild in die Galerie stellen, obwohl sicherlich jeder hier weiß, wie das Böker Turbine aussieht. ;)

Danke für eure Geduld mit dem Laien! :super:
 
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