Servus,
Ich hoffe, dass es dir soweit gefallen hat, ist ja aber auch nur moderat bearbeitet.
ob es
mir gefällt oder nicht tut nichts zu Sache,
du musst mit dem Ergebnis zufrieden sein!
Ich wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Ich hatte schon einige Messer mit ähnlichen Messwerten um die Wate und einem schönen dünnen Geometrieverlauf bis zum Klingenrücken, das Schneidet nach meinem Verständnis nix, weil über der Wate noch deutlich zu dick. Den spitzeren Winkel mit dem jetzt unsymmetrischen Schliff mit dieser breiten Fase ist zwar deutlich weniger Schleifarbeit, aber auch deutlich weniger Steigerung der Schneidfähigkeit, als ein tatsächliches ausdünnen der Klinge.
Meine schneidfähigsten Messer haben eine Fasenbreite von 1-2/10mm zum Stabilisieren der Schneide. Solche breite Fasen wie bei deinem Wüsthof erreicht man nur wenn noch ausreichend Materialstärke vorhanden ist, man sieht das schön an deinen Bildern. Wenn ich die Klinge auf knapp 0,20mm an der Schneide, oder noch darunter ausdünne und dann noch ballig abschließe, so wie Jürgen Schanz seine Messer schleift, dann schneidet das völlig anders als dein Wüsthof es jetzt macht.
Will man das selber machen, was unbestritten möglich ist, mit etwas Geschick, Geduld und dem nötigen Equipment und es auch noch ansehnlich sein soll, dann dauert das eben seine Zeit und ich dachte nach all den Beiträgen ist das jetzt dein Vorhaben! Einen günstigen und wahrscheinlich nicht zufriedenstellend schneidfähigen Cleaver zu kaufen und diesen soweit auszudünnen, das er ungefähr auf dem Niveau schneidet, das du von Takamura, Kotetsu und CO. gewohnt bist.
Ob der Stahl die Schneide halten kann, oder die Standzeit unterirdisch ist, spielt in der Tat bei einem "Test-Cleaver" eine untergeordnete Rolle, aber ich persönlich habe mir den Aufwand an Zeit, um mir einen sehr guten "Dummy" zu "basteln", der einen guten Eindruck vom Handling, vom Gewicht und der Balance und dem damit verbundenen Zug ins Schnittgut liefert und der auch von der Länge und Höhe im Mittelfeld liegt, sparen wollen und hab mir das 61er Misono gekauft, deshalb habe ich es erwähnt. Als Option, einfach Geld gegen Zeit einzutauschen sofern das für dich in Frage gekommen wäre.
Das Ding liegt in allen Eigenschaften im vorderen Drittel des möglichen, nur der "durchschnittliche" Stahl und eine nicht
meinen Ansprüchen gerecht werdende Schneidfähigkeit fehlen auf einen
mich absolut befriedigenden Cleaver. Natürlich ist es immer gewagt, von sich auf andere zu schließen, aber wer Geld für Kotesu, Ashi, Takamura und Co. ausgibt, ist kein "0815 Vernunftkäufer" mehr.
Durch eben dieses "Test-Modell" weiß ich jetzt ob ich es länger, höher, schwerer oder leichter, schneidfähiger, besseren FR, oder eine andere Balance mag. Es hat den vorgesehen Zweck zur Ermittlung meiner Ansprüche und die generelle Erkenntnis das diese Messerform für mich in Frage kommt erfüllt. Das kann man nicht einem Bild im Netz, oder aus einem Katalog, oder einem Modell aus Pappe entnehmen, zumindest ich nicht!
Wenn ich meinen Wunsch-Cleaver dann habe, darf das Misono wieder gehen und dem Erlös daraus gebe ich ein "Mascherl" zum Gegenfinanzieren!

Das ist mir persönlich allemal lieber, als einen Nachmittag an einem Wüsthof-Cleaver herumzuschruppen.
Ich wollte dir das als Option nicht vorenthalten, alternativ und ohne Budget hätte ich mir den 24,- Euro Cleaver geholt und ihn vom Primärschliff an runtergeschruppt. Andere machen es anders und du eben so wie oben gezeigt. Wenn du jetzt alle Erkenntnisse gewonnen hast die du brauchst, umso besser!
Da du mich aber gefragt hast ob es mir so gefallen würde, habe ich ausführlich geantwortet!
Gruß, güNef