Gyuto mit Hohlkehle

Also das Messer hab ich geschärft und nur zu Hause benutzt.
Später kommen noch richtige Schneidaufgaben.

Die Schärfbarkeit- der Steil ist schon wesentlich verschleißfester als 1.3505.
Nach dem Schärfen (30° Schneidwinkel) spaltet die Schneide draufgelegte Haare.

Da das Messer als Arbeitsmesser nicht nur für zuhause gedacht wurde, sollte es nicht besonders dünn ausgeschliffen sein und andauernde Arbeit geeignet sein.

Da mein Tisch schon etwas knirscht, kann man Schneidgeräusche nicht genau hören.
Hier geht’s aber darum, wie gut das Messer schneidet und wie gut sich Schneidgut von der Klinge ablösen kann- eigentlich das klappt schon sehr gut.

https://youtu.be/aPxiXGCvK0s
 
Servus,

Also das Messer hab ich geschärft und nur zu Hause benutzt.

also an dich ist dieses spannende Messer gegangen, meinen Glückwunsch! :super:

Mich würden ein paar Specs wie Schwerpunkt, Gewicht und Klingen/Schneidenlänge interessieren, könntest du dazu Angaben machen?

Mit dem Messschieber vermessen interessiert dich wohl nicht, deshalb frag ich gar nicht! :D

Aber könntest du ein Lineal quer über die Klinge legen Hinten/Mitte/Spitze und Bilder machen damit man die Hohlkehle "plastisch" wahrnehmen kann, dass wäre toll. Zum Inneren der Hohlkehle, die ja eine gewollt raue und zerklüftete Oberfläche hat, wie lässt sich das Reinigen? Ist hier mehr Sorgfalt nötig um das Sauber zu bekommen, oder reicht das normale Abspülen wie beim Rest der Klinge?

Und bitte einen frontalen Kehlshot um meine Gier danach zu befrieden! :haemisch:

Ein wirklich tolles Messer, das mir immer noch im Köpfchen herumspukt, die fette Hohlkehle hat schon was!

Gruß, güNef
 
Servus,

Mit dem Messschieber vermessen interessiert dich wohl nicht, deshalb frag ich gar nicht! :D

Hi,

was dünne Klingen angeht, da hast Du eigentlich keine komplizierten Anforderungen.
Ich kann mir solche Klingen selbständig ausschleifen und brauche keine Messermacher dafür.
Daher benutze ich Messschieber meistens für andere Zwecke.

Die ganze Klinge ist absolut leicht zu reinigen.

Sonst meiner vorherigen Erfahrung nach, wenn rostende Klingen wirklich regelmäßig benutzt werden, bilden sich auf der Oberfläche immer kleine Punktartigen Roststellen, die mehr oder weniger in die Tiefe gehen. Alles hat Vorteile und auch Nachteile.


Die Bilder:
 

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Servus,

vielen Dank für die Bilder, dass ging ja prompt! :super:

Wenn ich nicht irre und die Kehlbilder nicht täuschen, dann ist der Schliff auf der rechten Seite ein "doppelter" Hohlschliff.

Zuerst weniger ausgeprägt von der Schneidenspitze bis zum Beginn der gewollten Hohlkehle und dann ab da sehr ausgeprägt bis zum Ende der Frässpur.

Die linke Flanke erscheint leicht konvex geschliffen worden zu sein, insgesamt sehr aufwendig, wenn meine Rückschlüsse vom Kehlbild zutreffen.

Ich frage mich gerade, was, wenn der erste, weniger stark ausgeprägte Hohlschliff ausgeprägter wäre bzw, man die gewollte Hohlkehle weiter zur Schneide runtergezogen und etwas flacher auslaufen hätte lassen, dann wäre die Zunahme an Klingendicke wie sie jetzt bis zum Hohlkehlenbeginn anliegt, weniger ausgeprägt gewesen und der Widerstand beim Schneiden sollte theoretisch noch absinken.

Sind natürlich nur Gedankenspielereien und drehen sich im Prinzip darum, zugunsten einer verbesserten Schnittgutfreisetzung keinen Deut an Schneidfähigkeit zu opfern. Darin liegt für mich noch die einzige Hemmschwelle mir so ein Messer machen zu lassen. Schnittgutfreisetzung hat als Hobbykoch zumindest für mich, einen deutlich geringeren Stellenwert als eine leicht schneidende Klinge. Hingegen ein komplexer Schliff der nichts an Schneidfähigkeit einbüsst und mit meinen wunderbar leicht schneidenden "normalen" Klingen mithält aber gleichzeitig Schnittgut freisetzt als gebe es kein Morgen, da wäre ich mit einem Schlag wach! :D

Was ich aktuell so sehe und selbst schon ausprobiert habe ( Koraat) spiessen sich die Verhältnismäßigkeiten der einzelnen Eigenschaften noch ein wenig, noch hebt das Eine, dass Andere wieder auf, bzw. ist die von mir wahrgenommene Wirkung einer Schnittgutfreisetzung nicht in einem Ausmass präsent, wie eben ein leichter Schnitt!

Gruß, güNef
 
Servus,

Wenn ich nicht irre und die Kehlbilder nicht täuschen, dann ist der Schliff auf der rechten Seite ein "doppelter" Hohlschliff.

Sind natürlich nur Gedankenspielereien und drehen sich im Prinzip darum, zugunsten einer verbesserten Schnittgutfreisetzung keinen Deut an Schneidfähigkeit zu opfern. Darin liegt für mich noch die einzige Hemmschwelle mir so ein Messer machen zu lassen. Schnittgutfreisetzung hat als Hobbykoch zumindest für mich, einen deutlich geringeren Stellenwert als eine leicht schneidende Klinge. Hingegen ein komplexer Schliff der nichts an Schneidfähigkeit einbüsst und mit meinen wunderbar leicht schneidenden "normalen" Klingen mithält aber gleichzeitig Schnittgut freisetzt als gebe es kein Morgen, da wäre ich mit einem Schlag wach! :D


Gruß, güNef

Die Kehlbilder täuschen ganz leicht. Das wäre aber ein anderes Tema.

Auf der rechten Seite ist die Klinge leicht konvex ausgeschliffen (fast flach).
 

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Hi Leute,

Dimm, vielen Dank für die Bilder und Videos:super:

@güNef: Du hast völlig recht. Vorausgesetzt man will die Schnittgutfreisetzung durch eine Hohlkehle optimieren, dann stehen sich die Schneidfähigkeit und die Schnittgutfreisetzung entgegen. Mache ich den Anschliffwinkel der Klinge spitzer muss ich die Hohelkehle zwangsläufig mit einem größeren Radius herstellen. Das geht auf Kosten der Schnittgutfreisetzung. Ebenso ist es, wenn ich die Hohlkehle näher an die Schneide setze. Allerdings gibt es noch andere Parameter die da eine Rolle spielen. Z.B. die Oberflächenbeschaffenheit des Materials, die Balligkeit des Anschliffs etc. So macht es meines Erachtens z.B. relativ wenig Sinn einem Laser eine Hohlkehle zu geben, besonders wenn sie fein gefinished ist. Aber ich probiere gerade viel in dieser Richtung aus und das ist definitiv noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich denke, dass man mit ein bisschen Feintuning sowohl die Schneidfähigkeit als auch die Schnittgutfreisetzung noch weiter optimieren kann. Vorrausgesetzt man will das. Dieses Messer ist eben als Arbeitstier konzipiert.

Der Anschliff ist übrigens bei diesem Messer auf beiden Seiten ballig als Walkschliff ausgeführt. Das heißt der Rücken verjüngt sich wieder etwas. Am dicksten ist die Klinge bei etwa 2/3 von der Schneide aus gesehen.

Gruß Jannis
 
Das Messer hellt die Schärfe ordentlich.

Je mehr man schneidet, desto besser spaltet die Klinge Haare.

Ich habe das so verstanden, dass die Schneide vor Haarspalterei gewaschen und abgewischt werden muss. Sonst ist die mit Essensresten verklebt und spaltet schlechter.

Leider keine normale Kamera dabei (Filme machen ist nicht mein Hobby).
https://youtu.be/F2yiRcmAavI
 
Servus,

@güNef: Du hast völlig recht. Vorausgesetzt man will die Schnittgutfreisetzung durch eine Hohlkehle optimieren, dann stehen sich die Schneidfähigkeit und die Schnittgutfreisetzung entgegen. Mache ich den Anschliffwinkel der Klinge spitzer muss ich die Hohelkehle zwangsläufig mit einem größeren Radius herstellen. Das geht auf Kosten der Schnittgutfreisetzung. Ebenso ist es, wenn ich die Hohlkehle näher an die Schneide setze. Allerdings gibt es noch andere Parameter die da eine Rolle spielen. Z.B. die Oberflächenbeschaffenheit des Materials, die Balligkeit des Anschliffs etc. So macht es meines Erachtens z.B. relativ wenig Sinn einem Laser eine Hohlkehle zu geben, besonders wenn sie fein gefinished ist. Aber ich probiere gerade viel in dieser Richtung aus und das ist definitiv noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich denke, dass man mit ein bisschen Feintuning sowohl die Schneidfähigkeit als auch die Schnittgutfreisetzung noch weiter optimieren kann.

@Jannis

ich finde es wirklich spannend, dass du diesem Thema soviel Aufmerksamkeit zukommen lässt. Es sind auch meiner Meinung nach nur ein paar Rädchen an denen gedreht werden müsste, um beiden Eigenschaften gleichberechtigt nebeneinander koexistieren zu lassen. Man muss nur wissen welche und wie weit gedreht werden darf um in Balance zu kommen und zu bleiben! Ich habe schon sehr viel verglichen und erkannt, dass die Beschaffenheit der Klingenflanken wie auch Anschliff und Geometrieverlauf mindestens die gleiche Aufmerksamkeit bekommen sollten, wie eine perfekt angeschliffene und richtig platzierte Hohlkehle. Wenn der "worst case" eine glatt polierte und auf "full flat" geschliffene Klingenflanke ist, an der alles kleben bleibt, dann liegt der Schluß nahe so eine Oberfläche zu meiden.

Für Rechtshänder ist die linke Klingenflanke sekundär, hier sollte sich alles auf möglichst wenig Reibung konzentrieren, also ein glatte Oberfläche, aber keine geschlossenen Poren wie eine zum Spiegel polierte Klinge und ein leicht konvex verlaufender Anschliff. Dein Walkschliff ist hier bereits völlig ausreichend. Bei welcher Körnung das Finish enden sollte und ob quer oder längs verlaufend, halte ich bereits für nicht mehr wahrnehmbar beim Schneiden, hier kann ruhig der reinen Ästhetik gehuldigt werden. Ausschlaggebend ist die rechte Klingenseite.

Ich bin nicht sicher ob eine Hohlkehle wirklich so tief geschliffen werden muss, also gute 1,5mm unter der Spiegeloberfläche. So wie Wastl, interessiert auch mich das Verhalten der Hohlkehle bei Schnittgut das viel Wasser bindet, wie Gurken, Radieschen oder Zucchini. Der Effekt solch eines Schliffes ist, dass den "Wasserfilm" zwischen dem abgeschnittenen Stück Gurke und der Klingenoberfläche, der das Schnittgut förmlich festsaugt, zu unterbinden ist, oder ihn abreißen zu lassen. Das Schnittgut fällt dann eben leicht ab, oder wird durch eine schnelle Schnittbewegung abgeschüttelt. Bei dieser Art Lebensmittel reichen schon ein paar 1/10mm "Unebenheit" um den "Wasserfilm" zu brechen! Ich habe ein völlig flach geschliffenes Ashi-Nakiri mit sehr glatten Flanken mit einem leicht konvex geschliffenen Custrom-Santoku von Jürgen Schanz verglichen, beides sind extrem ausgedünnte Laser, viel Substanz für eine Hohlkehle bliebe da nicht. Das Schanz hat zusätzlich eine ganz zarte Kuhle in die rechten Flanke geschliffen, die mit freiem Auge praktisch nicht bemerkt wird, nur wenn man ein Lineal im Gegenlicht darüber legt. Das sind vielleicht 2/10 mm. Trotzdem klebt wässriges weniger doll als an dem völlig flachen Ashi.

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Jürgen nennt das Klingenfinish übrigens "mattpoliert"! Das ist natürlich Zuwenig um bei jedem Schnittgut Vorteile zu bringen, aber zeigt mir das man sich auf das ideale Verhältnis Schneidfähigkeit/Schnittgutfreisetzung behutsam annähern muss, wenn nicht eine der beiden Eigenschaften abgeschwächt werden soll. Das es aber Lebensmittel gibt, denen "Food Release" völlig Banane ist, (Tofu z.B.) gilt es meiner Meinung nach, so der Kunde es wünscht, dem leichten Schnitt immer den Vorrang zu lassen und ihn eben mit einem nur locker haftendem Schnittgut zu unterstützen! ;)

"Trockenes" Schnittgut wie eine Möhre, braucht mehr eine "Verdrängung", hier wirkt ein massiv konvexer Schliff wunder. Die Beste mir bekannte Schnittgutfreisetzung hat mein Wakui-Petty. Die Kombination aus geringer Klingenhöhe und keilförmiger Geometrie die konvex ausgeschliffen ist, drückt alles zur Seite, leider mit lautem "Knack" und schwerem Schnitt! :hmpf:

Das erreichbare Ideal liegt irgendwo dazwischen, es zu finden und übertragbar zu Reproduzieren ist eine wirkliche Herausforderung!

Gruß, güNef
 
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