Vor-wirklich- vielen Jahren habe ich noch auf einem alten Gewichtstein einer Dezimalwaage aus einer Blattfeder einige Messer für die Gartenarbeit ausgeschmiedet, darunter eines mit einer knapp 30 cm langen, ca. 5 cm breiten und ca. 4 mm dicken Klinge. Da ich in unserem großen Garten schon durch den Frühjahrsschnitt der Obstbäume und auch sonst viel Astholz habe, habe ich diese Klinge seit jeher zum Zerkleinern des Holzes benutzt. Für lange, dünne Äste ist sie einem Beil wegen der größeren Geschwindigkeit weit überlegen. Für trockenes und stärkeres Holz setze ich sie nicht ein.
Richtig gehärteter Federstahl ist äußerst robust, Nägel auf dem Amboß durchschlagen geht problemlos. Ich habe bisher nicht mal kleinste Ausbrüche festgestellt.
Zur vernünftigen Stahlwahl kommt natürlich ein vernünftiger, balliger Anschliff.
Ich käme nicht auf die Idee, mich mit der Klinge rasieren zu wollen, selbst zum Brotschneiden gibt es mit Abstand Besseres. Für die Gartenarbeit hat sie sich aber so gut bewährt, daß sie nach Jahrzehnten treuer Dienste einen schönen Hirschhorngriff und eine Messing- Kupfer- Mokume- Kappe bekommen hat und ich nehme an, daß sie mich- und falls Interesse besteht- auch die nächste Generation noch aushalten wird.
MfG. U. Gerfin