Härte Messungen Irritationen

Azkaenion

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Ich habe es jetzt geschafft ein super schönes Zweihandschwert aus Edelstahl zu ersteigern. Selsbt schmieden will ich immer noch. Aber dieses Schwert war echt was besonderes. Leider ist die Klinge sehr zerkratzt. Ein Freund von mir hat das jetzt wieder auf Hochglanz poliert. Man sieht nicht mehr, auch nur den aller kleinsten Kratzer. Damit das nicht wieder so kommt, möchte ich das Schwert, also die Klinge, gerne kolsterisieren, oder nitrieren lassen. Aber vermutlich eher kolsterisieren, da dabei auch die Korrosionsbeständigkeit bestehen bleibt. Es wird eine Härte von ca. 1000 Hv 0,5 versprochen. Was unglaublich viel ist.

Jetzt zu meiner frage.

In Tabellen zum Härteverlauf, sind die Werte oft erst ab 10 Mikrometer Eindringtiefe eingetragen.
Ich verstehe das aber nicht.

Es zählt doch nicht das was in 10 Mikrometer Tiefe an Härte vorhanden ist, sondern das was ich direkt an der oberfläche an Härte habe.

Oder bin ich da jetzt falsch?
 
Die Frage ist was man messen kann.
Ich bin da bei den kleinen Meßkräften nicht ganz im Thema,
aber vereinfacht ausgedrückt wird bei der HV-Prüfung ein Pyramidenförmiger Diamant (136°) mit einer bestimmten Kraft in das Werkstück gedrückt. Dieser Abdruck wird dann vermessen. Die Eindringtiefe richtet sich also nach der ausgewählten Prüfkraft und der Härte des Werkstückes. Des weiteren ist eine Mindeswerkstückdicke erforderlich.
Welche Tabellen meinst du denn.

Edelstahl? Was für Edelstahl? Wie wird die Klinge den belastet, das sie Kratzer bekommt? Ist die Klinge nicht gehärtet?

Kolsterisieren, warum nicht wenn man die Möglichkeit hat. Einen praktischen Nutzen außerhalb von abrasiven Verschleiß sehe ich jedoch nicht.
Einigen andere Plasma "ich weiß nicht mehr was für welche genau " Beschichtungen erzeugen echt nette Farbtöne... ;)
 
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Das heißt, ich kann quais erst ab den 10 Mikrometern Tiefe dann die Härte richtig messen?
Aber wenn ich sagen wir in 10 Mikrometer Tiefe eine Härte von 1000 HV habe und direkt nach einem Mikrometer schon 1200 Hv.
Was zählt dann bei einer Belastung?

Der Edelstahl ist normaler 1.4404.
 
Nööö, das bedeutet nur das jemand ganz viele Prüfungen gemacht hat um die Härtewerte in 10 µm Tiefe vergleichbar zu machen.

Es zählt ja nicht nur die reine Härte an der Oberfläche, sondern auch wie weit die Härte in das Werkstück hinreicht. Zu spröde/harte Oberflächen können auch einfach abplatzen. Das hängt auch von der Art der Belastung ab.

Insgesamt kann man sagen das die Versuche bei Messern dünne sehr harte Oberflächen auf gehärteten Stahl aufzubringen/zu erzeugen meist ziemlich erfolglos waren, da sie sich trotzdem an der Schneide relativ schnell abgenutzt (abgeplatzt) haben. Zum Korrosionsschutz sieht es schon etwas anders aus, das ist aber nicht dein Problem.

1.4404 ist leider nicht der optimale Stahl für ein richtiges Schwert.
Der ist zwar sehr gut korrosionsbeständig, aber man kann Ihn normalerweise nicht Härten. Da wird dir auch das Kolsterisieren nicht wesentlich weiterhelfen.
 
Also wenn du nach dem nitrieren eine harte Randschicht hast bist du doch eh aus dem Vickers messen raus....
 
Um verläßliche Härtemessungen durchführen zu können muß man auch gewisse Mindesabstände wahren. Mißt man zu nahe an der Schneidkante, könnte die Schicht wegbrechen. Sehr dünne Schichten die dabei hart sind und auf einem nicht sehr harten Untergrund sitzen brechen ein bei mechanischer Last. Wenn das Schwert nur an der Wand hängen soll, dann ists gut gegen abrasiven Verschleiß, aber der 1.4404 rostet ohnehin nicht. Lediglich Riefen durch Putzen können dann Riefen und Kratzer erzeugen.
Dieser Stahl ist für Klingen nicht geeignet (wenn man die Klingen benutzt) da nicht härtbar durch Umwandlung oder Ausscheidung von Teilchen.
Für ein schönes Schaustück aber ok.
Authentizität lassen wir mal aussen vor, rostfreie Klingen sind eine Errungenschaft der Neuzeit. Aber weshalb kein schön anzuschauendes Schwert. Aber die Mühe mit dem Kolsterisieren würde ich mir sparen.
 
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