Härteofen

Günther

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ICh spiele mit dem Gedanken mir einen Härteofen zu kaufen.

Ich stehe jetzt allerdings vor dem Problem, das die meisten Öfen, die eine brauchbare Länge der Brennkammer aufweisen auch die Höhe und Breite dem entsprechend dimensioniert sind.

Das bedeutet, das ein unnötig großer Raum aufgeheizt werden muss, was unnötig Strom verbraucht.
Ich kann mir einfach kein 15KW Gerät leisten und auch im Verbrauch würde ich schnell Probleme kriegen.

Eine ideale Brennkammerabmessung wäre meiner Meinung nach 10 bis 15 cm breit, gleiche Höhe und 30 cm tief, notfalls würden es auch 20 bis 25 cm Länge tun.
Ich weis, das sind Wunschmaße aber gibt es da etwas ähnliches?


Welche Öfen verwendet Ihr, welche Temperaturregler, was haben die Geräte gekostet?

Das Ganze sollte für einen Hobbymacher bezahlbar sein.
Fotos von Euren Öfen wären toll.
 
Hallo Günther,

ich habe mir einen von Nabertherm gekauft und zwar das Modell N11 H. Funktioniert bestens.
Ist aber nicht ganz billig gewesen, denke mit Zubehör und Steuerung habe ich knapp 3000€ bezahlt.

Kleine gebrauchte Öfen sind schwer zu bekommen, hab auch vorher schon gesucht.
 
hallo günther,

daß jeder kubikcentimeter im ofen geld und strom kosten, ist klar-

aber:
wenn der raum so knapp bemessen ist, daß du mit dem hantieren der zangen eingeengt bist, und das unter zeitdruck- dann schaut`s wieder ganz anders aus...:(

gerade bei hamongeschichten brauchst du platz:
die klinge am besten auf einem gestell gelagert, schneide nach oben
( bei senkrecht auf der schneide oder gar seitlich ist verzug vorprogrammiert-)
dann solltest du mit der zange im passenden winkel den erl packen und umdrehen können, um in der optimalen lage eintauchen zu können.
das alles natürlich möglichst schnell und ohne irgendwo mit dem lehmmantel anzuecken...:mad:

ich jedenfalls bin um den großen innenraum ( ca L: 30 , b: 20 und h: 15 cm) froh, auch wenn er in anschaffung ( gebraucht) und gebrauch nicht billig ist.

mfg

gerhard
 
Wenn man günstig an ein Quarzglasrohr kommt, ist so ein Ofen schnell selbst gebastelt.
Man wickelt einfach Kantal-A Draht rum und fixiert mit Keramikkleber.
Das Ganze wird in Keramikwolle eingewickelt und vorne und hinten ein Stöpsel aus Keramikwolle reingesteckt.
Fertig ist der Ofen.

Damit kann man gut auf 1100 °C kommen. Evtl. auch darüber.

Ich baue für einen Kunden solche Öfen mit 20mm Rohren und 120mm Länge.
Die gehen gut, sogar mit Vakuum, aber sind halt ein bisschen klein.
 
Guten Abend,

ich hab mir einen Heraeus Kammerofen mit Kammermaßen: 21 cm Breite, 25 cm Höhe und 38 cm Tiefe zugelegt (bei einem bekannten Auktionshaus für 385 €).

Da ich alles zerlege, was ich kaufe, hab ich natürlich den Pferdefuß des günstigen Angebots gefunden: Es war ein mir nicht bekanntes Metall ( offensichtlich beim Erschmelzen ) in die untere Heizwicklung gelaufen.
Aus Sicherheitsgründen hab ich die Heizwicklung und die teilweise geschmolzenen Schamotteformsteine getauscht und noch mal 450 € investiert.

Allles in Allem ein trotzdem günstiges Angebot. Er schafft 1150 °C und läßt sich auf 5 °C genau regeln ( ich habs mit meinem Digitalmeßgerät geprüft ) .

Ich kann die Firma Heraeus nur empfehlen, sehr solige, auch Innen.

Und vor allem: Ersatzteile sind über eine Firma, die die kompletten Lagerbestände von Heraeus aufgekauft hat, noch problemlos zu bekommen, egal wie alt der Ofen ist.

Viele Grüße
 
@ mikromeister:

wieviel kostet denn so eine Glasröhre und der passende Draht?
Und: wie regele ich das dann? PID + Thermoelement?
Kann man dann einfach ein hitzebeständigen Draht reinlegen, als Boden?
Hmmm, müsste dann auch eher `ne d=40 oder 50mm Röhre sein mit einer Länge von 30-40cm. Gibt es denn sowas?

Fragen über Fragen .... :confused:

gruß,
torsten
 
Wie viel das Glasrohr kostet weiss ich leider nicht.
Vielleicht mal bei Laborglas Miethke anfragen. Der macht Kleinmengen.

Der Draht ist relativ gewöhnlich, da sollte man was bei 1-2-3 bekommen. Den Widerstand bei verschiedenen Temperaturen gibts im Internet.

Ich nehme 0,5mm Draht (recht dünn) 13,5 Ohm kalt. Mit einem 25V 3A DC Netzteil kommt dann der kleine Ofen auf ca. 600 °C
Wieviel Draht mit welchem Querschnitt man für 230V braucht musss man halt rechnen.

Boden braucht man da keinen.
In der Uni hatten wir so einen selbstgebastelten Vakuumofen mit 1m x 50mm Rohr. Da haben wir das Zeug einfach so reingelegt.
Quarzglas hält schon was aus.

Die Regelung natürlich am leichtesten mit einem PID Einbauregler für 100 EUR der 1-2-3 und einem Typ K Thermoelement. Der Regler hat schon einen Schaltausgang und einen Thermoelementeingang, so dass man keine weitere Elektrik mehr braucht.
 
Danke,

dann werde ich mal recherchieren und rechnen.

Mit Vakuum wäre es ja auch als Glühofen interessant.

Gruß,
torsten
 
....Die Regelung natürlich am leichtesten mit einem PID Einbauregler für 100 EUR der 1-2-3 und einem Typ K Thermoelement. Der Regler hat schon einen Schaltausgang und einen Thermoelementeingang, so dass man keine weitere Elektrik mehr braucht....

Ob der reglerinterne Schaltausgang die Last auf Dauer mitmacht?

Ich würde zur Sicherheit noch ein Hochlast-Halbleiterrelais dazwischenhängen.

Badger
 
ups, war gestern schon etwas müde und habe das mit dem Relais/ PID überlesen..:rolleyes:
PID-Regler ist kein Prob, habe ich schon mal mit `nem kleiner Öfchen gemacht (per 220V Relais und BrücKe dann von der Versorgungsspannung) - wollte nur wissen, ob`s geht oder ob da irgendwo ein Haken schlummert, denn ich als Laie so nicht erkenne.
Trotzdem danke für die Infos/ Tips.

gruß,
torsten
 
....dass jeder Kubikzentimeter im Ofen Geld und Strom kosten, ist klar-
aber:
wenn der Raum so knapp bemessen ist, dass du mit dem Hantieren der Zangen eingeengt bist, und das unter Zeitdruck- dann schaut`s wieder ganz anders aus.....gerade bei Hamongeschichten brauchst du Platz
Ich möchte mal darauf hinweisen, dass es einen Unterschied macht, ob man in einem Elektroofen Keramik brennt oder mit Klingen und Zangen darin hantiert.

Wer einen solchen Ofen betreibt, sollte vor der Entnahme einer Klinge unbedingt den Strom abschalten, bevor seine Messermacherkarriere mit Blitz und Knall endet...

Is' klar, hat natürlich jeder dran gedacht.....

Gruß

sanjuro
 
Die Profiöfen haben alle einen nach Norm vorgeschriebenen Türkontakt, der den Strom abschaltet und beim Quarzglasofen ist die Gefahr nicht ganz so groß, weil die Wendeln ja aussen liegen.

Trotzdem ist Abschalten natürlich der sicherste Weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ sanjuro:

wenn diese gefahr so groß wäre, gäb`s schon lange keine zahntechniker mehr...
nach gut dreißig jahren in diesem handwerk habe ich es noch nie erlebt, daß jemand zum entnehmen der gußmuffeln ( mit metallring) mit metallzangen probleme bekommen hätte.
da geht es bei mehreren muffeln im ofen oft eng zu, berühren der zange an den schamottwänden oder türen passieren häufig.

nicht mal bei den erbsenzählern in der berufsschule wurde davor gewarnt.

stichwort keramik:
bei diesen öfen lag die wendel früher meist wesentlich ungesicherter, jetzt ist sie mit glas ummantelt.
die entnahme des brenngutes erfolgt mit metallpinzette-
auch das hab` ich bis jetzt 28 jahre überlebt.:super:

aber generell hast du ja recht- vorsicht ist immer besser!

mfg

gerhard
 
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