Härteprüfgerät

brr

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Hallo,
ich habe eine klinge aus N690 zum härten gegeben.
Die soll 59HRC haben.
Im Betrieb habe ich ein stationäres Härteprüfgerät aufgespürt,welches direkt über eine Meßuhr die Rockwell angibt.

Jetzt habe ich an drei verschiedenen Sttellen gemessen und drei ergebnissse erhalten.

55,53,58 HRC.
Ein kollege, der sich mit dem Gerät auskennt war dabei ,also schließe ich mal einen bedienfehler aus. Was der aber meinte, das wenn das Werkstück nicht vollständig plan aufliegt und planparalell ist kann es zu solchen abweichungen kommen. jetzt ist die klinge selbst gemacht und die ersten beiden tests habe ich an der Angel (steckangel) gemacht. Wenn jetzt der bereich der angel etwas ballig ist vom Feilen oder die klinge vielleicht minimal verzogen ist und der dritte Versuch im Bereich vom sichtbaren ricsasso ist und hier nur 53HRC erreicht wurden, was soll ich davon halten.?

Falsch gehärtet, tolleranz in der Materialzusammensetzung des Stahls, oder eben meine Verarbeitung der klinge?

Wie ist eure Erfahrung?




Gruß
 
Wenn die Klinge 58HRC hat und die Angel "nur" 53HRC, dann ist das völlig ok.

Du schneidest ja nicht mit dem Erl, oder ? :super:

Wer hat Dir denn die Klinge gehärtet ?

Liebe Grüße

Nandger
 
hi, 58 und 55 an der angel und 53 am ricasso.


härten hab ichs über einen bekannten messermacher, der aber die klingen in die härterei gibt.
Den namen will ich jetzt nicht nennen, da ich zu ihm einen guten kontakt habe.




Gruß

brr
 
Hallo,

einige Härtereien lassen den Erl weich, damit man ihn nach dem Härten noch bearbeiten (bohren) kann.
Ich kann Dir anbieten, eine Vergleichsmessung durchzuführen, dann hast Du etwas Sicherheit, was die Klingenhärte betrifft.
Der weiche Erl ist sicherlich nicht das Problem.

Gruß Klaus
 
gegenfrage: wurde das gerät vor der messung geprüft?

als da wären:
- ist der diamant sichtbar beschädigt?
- ist die richtige laststufe gewählt (150kg sind normalerweise 3 gewichte)
- wurde eine härtevergleichsplatte (die dreieckigen stücke die da irgendwo mit rumfliegen müssten ^^) vor der eigentlichen messung gemessen und stimmte der wert?

bei einem n690 über die klingenlänge schwankungen zu haben wäre keinesfalls normal, das ist ein lufthärter!

also bitte gerät prüfen, parallelität des ricassos mit micrometerschraube/digitalmessschieber einschätzen (4x dicke an den ecken messen).

die wild streuenden werte deuten für mich eher auf ein defektes härteprüfgerät (diamant) hin, als auf fehlerhafte wärmebehandlung!
 
Hi,
bei uns in der Nähe ist eine Härterei,da bin ich einfach mal hin hab mein Problem geschildert,mit verschiedenen ermitteltem Rockwellwerten und ob die angabe von 59HRC hinkommt!

Als erstes meinte er,das Rockwell nicht das geeignete Verfahren wäre für den 1.4528 wäre weils kein Durchhärter sei" Die Prüfspitze käme da in den "weicheren Bereich.

Er hat die Klinge dann von einem Kollegen nach Vickers prüfen lassen.

mit kleiner Prüflast =0,2 (ich schätze er meinte wohl N) an drei verschiedenen Stellen.
Ergebnis: zwischen 1600 und 1700 HV.
Ich wollte dann wissen was das in HRC ist.
Nach seinem Umwertungschieber,der aber bei 900 HV aufhört, wären das bei 900 67HRC!!!

Wie ist Eure Meinung hierzu, ist N690 kein Durchhärter, sind die ermittelten Werte glaubwürdig? Kann das alles sein?
Oder hat sich der Kollege verguckt und es waren 600-700HV :)
was dann zwischen 55 und 60 HRC wären.

Aber will ich dem netten Herrn nix vorwerfen, da er sich 15min Zeit genommen hat, obwohl ich unangemeldet war! Von daher danke!



Gruß

brr
 
Zuletzt bearbeitet:
dass dein stahl -insbesondere bei messerformat- nicht durchhärtet halte ich für ein gerücht.

eine messung von werkzeugstählen mit vickers und darauffolgender umrechnung mittels schieber, insbesondere für prüflasten kleiner hv5 (5 = 5kg / 0,2 = 200g) ist gelinde gesagt grober unfug :rolleyes:

härtewerte von 1600hv wären für hartmetall glaubhaft (k10 oder etwas in der gegend)

sei mir nicht böse, aber der gute herr...

bitte prüfe das härteprüfgerät aus deinem ersten post oder geh nochmals in die härterei und lass nach prüfung deren hrc-prüfgerätes dort nochmal messen.
 
Zuletzt bearbeitet:
mit kleiner Prüflast =0,2 (ich schätze er meinte wohl N) an drei verschiedenen Stellen.
Ergebnis: zwischen 1600 und 1700 HV.
Ich wollte dann wissen was das in HRC ist.
Nach seinem Umwertungschieber,der aber bei 900 HV aufhört, wären das bei 900 67HRC!!!
Im kleinen Stahlschlüssel ist hinten auch 'ne Umrechnungstabelle drin und 900 HV sind 67HRC - aber, wie kababear schon richtig angemerkt hat, ist das Prüfgewicht zu gering. Die Umrechnungstabelle gilt für HV 10!
 
Als erstes meinte er,das Rockwell nicht das geeignete Verfahren wäre für den 1.4528 wäre weils kein Durchhärter sei" Die Prüfspitze käme da in den "weicheren Bereich.

na was ist dass denn für eine Härterei??

Die haben ja gar keine Ahnung. Das ist eine krasse Fehlinformation. So etwas sollte dort nicht geschehen. Da würde ich in zukunft nix mehr hinbringen.

Wie kababear völlig richtig geschrieben hat, tippe ich auf Messfehler. Denn 1.4528 ist Lufthärter und damit härtet er auch bei 30cm dicken teilen voll durch.
Nun unabhängig davon können die Werte streuen (1-2 HRC) aber erfahrungsgemäß nicht so stark wie angegeben.

@ klaus
einige Härtereien lassen den Erl weich, damit man ihn nach dem Härten noch bearbeiten (bohren) kann.

Das halte ich insbesondere 1.4528 für ein Gerücht (Lufthärter).
Die Klingen werden im Ofen meist Vakuum voll austenitisiert und dann mit N2 abgeschreckt. Dann ist auch alles hart.
Um soetwas versuchen zu erreichen müsste man könnte zwar versuchen mit einem Salzbad den Erl nicht zu erwärmen aber das ist ja totaler Schwachsinn bei N690 und wird kaum machbar sein bei 1050°C und 15-20min Halten im Salzbad besser geht das mit Induktion o.ä.

Aber wie gesagt Schwachsinn, denn da wo nicht gehärtet ist besteht auch keine Korrosionsbeständigkeit beim N690...
 
Hallo,
die Härterei des vickesrstests ist eine andere als die, die die Wärmebahandlung durchgeführt hat.

Ich will ja um Gotteswillen niemanden an den karren fahren, schon garnicht dem kontakt dem ich immer meine Klingen zum Härten gebe. Da gehe ich eigentlich schon davon aus, das da alles richtig läuft.

Aber es ist ja interresant wenn man an ein Härteprüfgerät im Betrieb dran kommt, um einfach mal selbst zu bestimmen wie hart ist denn die Klinge.
Dann hat mans mal gesehen und weiss wies funktioniert, oder auch nicht. :mad:


Aber wie man sieht kanns kompliziert werden:irre:

Ich werde mir nochmal das Gerät im betrieb vorknöpfen. Eigentlich müßte das jährlich überprüft werden und somit funktionieren.

Gruß


brr
 
Ich werde mir nochmal das Gerät im betrieb vorknöpfen. Eigentlich müßte das jährlich überprüft werden und somit funktionieren.

eine messung = 150kg auf einer diamantspitze mit 120°

meinst du, dass hier eine jährliche prüfung ausreicht?

die norm schreibt vor mindestens einmal täglich (besser vor jeder messung) das gerät mittels härtevergleichsplatte zu prüfen...
 
Hallo kababear,

...häng mich mal an:
ich muss zugeben, ich habe meine HV-Messungen meist mit weniger als 10 kg Last durchgeführt, also 5 oder 1, weil man dann eben keinen solchen Krater hat und alles einfach verschleifen kann.
Kannst Du in etwa was zur Abweichung sagen? Gibt es z.B. einen generellen Trend?
"Wenn die Oberfläche so und so bearbeitet wurde vor der Messung, tritt bei Messung mit niedrigerer Last xy auf, was zu 50 HV mehr (oder weniger) führt...!"
-so in der Art?

Meine Interpretation noch zu den ominösen 1600 HV: Den Eindruck sieht man ja bei der Vergrößerung recht gut, d.h. wenn der Diamant ne Ecke weg hat, fällt das auf. Die vielen verschiedenen Lasten sind aber eine Fehlerquelle. Wenn ich also HV0,2 messe, aber der Maschine HV 5 oder so sage bzw. in eine falsche Spalte rutsche, werden die Werte schnell astronomisch. -Mitdenken ist halt nie verkehrt.

Gruß,
Daniel
 
hallo haasi,

da habe ich ein schönes diagram zu, aber da komm ich erst am dienstag dran, das buch habe ich nämlich wegen genau diesem diagramm auf der arbeit gelagert ^^ :)

generell gilt halt, je geringer die last ist und je inhomogener werkstoff und probenoberfläche sind, desto ungenauer wird das ergebnis..
musst du dir so vorstellen..
ein eindruck mit 10kg und einem härtewert von 740hv / ~62hrc hat eine diagonale von 0,158mm. reduziert man die prüfkraft auf 1kg hat man 0,05mm, bei hv0,1 nurnoch 0,016mm (hv0,2 = 0,0224)
damit steigt nicht nur die gefahr von messfehlern, sondern auch der einfluss von carbiden (kaltarbeitsstahl, rostfreie stähle, schnellstähle...) und und sonstigen hartstoffanteilen (oxyde, al203 vom schleifen, etc).

für die umrechnung von härtewerten der einzelnen verfahren gibt es eine eigene norm von schulbuchstärke. in auszügen habe ich das ding mal gedruckt.. hätte ich den ganzen schinken gedruckt hätte mich mein chef warscheinlich gemeuchelt :D

was immer zu bedenken ist, bei hv sieht man nur ob seitlich was ausgebrochen ist, defekte an der spitze sieht man nur bei extrem kleiner last. die härtewerte steigen wegen des größeren widerstandes normal stark an

bei rockwell brechen die diamanten normalerweise schräg, bzw verkippen, wodurch ein ungleiches und tieferes eindringen stattfindet, wodurch kleinere härtewerte angezeigt werden als der werkstoff tatsächlich hat.

so.. und jetzt ruft mein sohn aus der badewanne ;)
 
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