Hartkopf - Oder: Solingen ist auch nicht mehr das, was es mal war!

Vielleicht mittels eines Rostlösers und Bewegung? Vielleicht schmirgelt sich das ja wieder ab...

Grüße
Micha
 
Handwerklich haben es die Solinger Betriebe (noch) drauf, aber ein Großhändler verlangt Stückzahlen; da bleibt die penible Endkontrolle vielleicht auf der Strecke?!

Dem steht allerdings das Beispiel Victorinox mit weit höheren Stückzahlen in immer gleicher, sehr guter Qualität bei viel niedrigeren Preisen gegenüber.
 
Hallo zusammen,
ich freue mich in diesem Forum meinen ersten Beitrag schreiben zu dürfen!
Ich habe vor wenigen Tagen ein Hartkopf (323608) erworben. Ich war total begeistert von dem Design, weil ich finde das es garnicht mehr so einfach ist so elegante Taschenmesser mit klassischem Design zu finden (Da wird man mir vielleicht wiedersprechen). Da stiess ich auf Hartkopf und war begeistert. Leider bin ich erst nach meiner Bestellung auf diesen Thread gestossen.

Heute konnte ich es dann bei der Post abholen. Leider hat sich der in diesem Forum schon oft geäußerte Vorwurf bestätigt. In meinem Fall zwar nicht gaanz so schlimm wie bei anderen aber dennoch auffällig!

1. Die Neusilberbacken vorne sind nicht wirklich rund
2. ein Grat der von der Platine zwischen Griffholz und Platine rausragte hat mich übel in den Finger gepiekt
3. Am hinteren Ende ein feiner Spalt zwische Holz und Platine, sowie eine Macke in der Platine
4. Die Klinge hat ne leichte Drehung in sich selbst

Diese Dinge ändern nichts an der Funktionalität des Messers. Es schließt sauber (auch wenn die Feder etwas straffer sein könnte) und hat kein Spiel. Die schärfe war akzeptabel konnte aber mit wenigen Zügen mit nem Lansky richtig scharf gemacht werden. Mir gefällt das Messer trotzdem gut! Wenn nur 30 Sekunden mehr in jedes Messer investiert würden dann wäre schon für die Qualtität viel gewonnen! (Wenigstens die Platinen vernünftig entgraten sollte wohl drin sein). Würde es gerne sehen wenn eine solches Traditionsunternehmen sich wieder auf seinen alten Ruf und Qualtät besinnen würde!


Grüße an Alle!
Bauernfänger
 
Hallo zusammen,
leider habe ich keine guten Nachrichten! Das von mir letzte Woche erworbene Hartkopf (s. oben) hat doch einen nicht toleriebaren defekt! Sowas ärgerliches. Die eine Ebenholzschale ist hinten nicht richtig vernietet und bildet dann immer wieder einen Spalt zwischen Platine und Schale so das das Licht durchscheint und man den Niet sehen kann. Jetzt muss ich es doch zurück schicken! Sowas ärgerliches! Das in Kombination mit den anderen Mängeln ist wirklich nicht mehr zu akzeptieren. :( Ich überlege auch nochmal Hartkopf dies bezüglich zu kontaktieren.

Grüße
Bauernfänger
 
Hallo @Bauernfänger und alle anderen, die so ein Pech mit ihren Hartköpfen und anderen Solingern hatten. Das ist wirklich ärgerlich und inakzeptabel, solche Messer auszuliefern. Es geht jedoch auch anders:

Nachdem ich mich schon lange in ein Hartkopf #290 verguckt hatte, aber hier viel über besagte Probleme gelesen hatte, habe ich mich einfach mal an Claudia Rudi aka Lilith vom Messerkontor gewandt und ihr meine Bedenken geschildert. Daraufhin bot sie mir an, bei Hartkopf ein ausgesuchtes Exemplar mit Ebenholz zu ordern und mir dann zusammen mit einem weiteren vorrätigen Stück mit Schlangenholz zur Ansicht zu schicken. Was soll ich sagen, die Auswahl fiel mir schwer, da beide Messer von guter Qualität und Verarbeitung waren. Ich habe wirklich genau hingeschaut und nur wenig auszusetzen gehabt. Was ich gefunden habe war absolut im Rahmen dessen, was man Handarbeit nennt.

Ich habe dann das Modell mit Ebenholz behalten, weil mir das Holz einfach besser gefiel. Die Übergänge der Griffschalen, Backen, Nieten & Co. sind hervorragend, auch die kleine Gravurplatte ist sehr sauber eingelassen. Die Backlockfeder ist vorne wie hinten bündig, bei geöffnetem wie geschlossenem Messer. (Nach meiner Erfahrung eine Schwachstelle bei vielen Herstellern, auch japanischen) Und das Klingenspiel geht horizontal wie vertikal gegen Null, was mich auch sehr gefreut hat. Die Klinge ist schön dünn ausgeschliffen und sauber poliert. Die einzigen Punkte, an denen man rummäkeln könnte, wären die nicht perfekte Schneide und Spitze, der nicht gaaanz sauber gemachte, aber insgesamt doch sehr schöne Nagelhieb und das etwas schräg auf der Klinge aufgebrachte Logo. Ok, Schleif- oder Polierdreck war in meinem Messer auch noch drin.

Letztere Punkte sind aber allesamt für mich kein Grund zur Kritik. Das mit dem Nagelhieb fällt kaum auf, Schneide und Spizte waren schnell nachgeschliffen und das Logo war nach kurzem Abwischen mit Lappen und Politur sowieso fast vollständig entfernt. Die Verschmutzungen waren auch schnell ausgewaschen.

Insgesamt finde ich, dass mein Exemplar sein Geld mehr als Wert ist. Ich habe es jetzt schon seit einigen Monaten und freue mich immer wieder, wenn ich es zur Hand nehme. Wenn ich bedenke, dass ich hier ein Messer mit einem guten Teil Handarbeit für um die 60,- € erhalte, habe ich absolut kein Problem damit, es mal eben sauberzumachen und zu schleifen. Irgendwie ergibt sich dadurch ein persönlicher Bezug zu dem Messer. Es ist jetzt meins! ;) Inakzeptabel wären für mich jedoch Mängel, die ich selber nicht mit einfachen Mitteln abstellen kann. Das wären z. B. Klingenspiel bei einer durch die Backen verdeckte Achse, nicht bündige Backlock-Feder oder unsauber ausgemachter Griff. Schade, dass hier jetzt schon mehrere solche Erfahrungen geschildert haben.

Sollte ich mich irgendwann nochmal für ein Messer von diesem Hersteller interessieren, hätte ich keine Bedenken, es über den oben beschriebenen Weg zu beziehen.
 
Ich kann mich Kleiner Tiger nur anschließen, ich habe seit ein paar Monaten ein Hartkopf 290 mit Rotholz.

Ich kann dem Messer für das Geld, wirklich nicht negatives nachsagen.
Ich habe es bei einem Messerhändler in Frankfurt gekauft und bin absolut zufrieden damit. Das Messer hat weder Klingenspiel noch sonst irgendwelche Verarbeitungsmängel, die Erwähnenswert wären.

Gruß

aus Frankfurt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, mir ein Messer von Hartkopf zuzulegen.

Meine Frage dazu wäre, ob mir jemand etwas zur Stabilität der Korkenzieher an Hartkopf-Messern sagen kann. Grund ist, dass ich im Moment ein anderes Taschenmesser habe und es einfach leid bin, nach jedem Gebrauch den Korkenzieher wieder so hinzubiegen, dass er sich ordnungsgemäß schließen läßt.

Danke schonmal im Voraus für Eure Erfahrungswerte.
 
Ich habe mein Messer inzwischen an den Händler eingeschickt! Ich habe auch eine freundliche und ausführliche Antwort von Herrn F. Hartkopf erhalten, der mir die umgehenden Behebung aller Mängel (innerhalb von 3 Tagen) zusicherte. Jetzt bin ich mal gespannt! Ich halte euch über die Nachbesserungen auf dem laufenden.
 
Ich habe in der Zwischenzeit das eine oder andere Hartkopfmesser erstanden.
Nach dieser Reihe von "Erfahrungen" kann ich sagen, dass Hartkopf in der Regel doch gute Messer baut - mein im Eingangsposting erwähntes Messer war wohl ein Ausrutscher - leider kein Einzelfall jedoch, wenn ich das Thema, welches ja doch die ein oder andere Diskussion hervorrief, betrachte.

Grüße
Micha
 
Ich habe heute mein Hartkopf zurück geschickt bekommen, nachdem es zu Hartkopf geschickt wurde zur Behebung der Mängel! Großes Lob an den Händler der wirklich schnell und eine problemlose Abwicklung ermöglicht hat. Ob das Messer nun überarbeitet oder ausgetauscht wurde weiss ich nicht, aber jetzt ist es top! Straffe Feder die sauber eingepaßt ist, runde Neusilberbacken und alles gleichmäßig poliert und keine Schleifriefen. Die Spitze der Klinge ist auch schön spitz und die Klinge scharf. So kann das Messer wohl zu einem treuen Gefährten werden.

Ich freue mich das Hartkopf die Mängel so schnell behoben hat. Hehe...warum nicht gleich richtig machen?
 
Ich hab da auch schon recht unterschiedliche Erfahrungen gemacht - im Laden schon grobe Mängel gesehen, mich über Internet-Ersteigerungen geärgert, aber ein altes, völlig stumpfes Hartkopf vom Flohmarkt ist von makelloser Verarbeitung und wurde nach etwas Nachbehandlung zu einem rasierscharfes Schmuckstück.

Hängt wohl viel von der Tagesform der Solinger ab.. ;)
 
Hallo,

seit heute bin ich auch Besitzer eines Hartkopf-Folders, mit Palisander-Griffschalen, habe es vom Händler für 80 EUR. (Ich will halt immer die Messer vorher mal in den Händen halten und anschauen).
Eigentlich wollte ich ein Buck 110, aber das gab es da nicht.

Der erste Eindruck ist gut: kein Klingenspiel, fester Lock, sauber verarbeitet. (Und mit 104 g erheblich leichter als Buck's)

Wie schon andere schreiben war die Klinge stumpf und die Feder ist recht schlapp, aber wenn sie nicht schlapper wird, gehts noch. Die Messingbacken sind nicht optimal poliert, aber die verkratzen eh in der Hosentasche und Messing läuft an und wird fleckig und das nennt man dann rustikal; so ist Messing eben.

Das Teil sieht aber total gut aus, richtig wie vom Großvater geerbt.
Mal was anderes neben neben den alltäglichen Victorinoxen und Laguiole-Stilen.
Jetzt schaue ich mal wie es sich in der Praxis bewährt. (Aber leider ist mir das mal wieder viel zu schade für den Alltag, und so muss wohl wieder mein verkratztes Opinel für tägliche Aufgaben herhalten).

Vielleicht hatte ich also Glück, aber lasche Feder und stumpfe Klinge ist wohl ein allgemeines Problem von Hartkopf.
 
Auch ich habe gestern ein Hartkopf 292 mit Damastklinge erhalten welches einigen Grund zur Beanstandung gab.

Erster und zugleich gravierendester Mangel, der Übergang von der Klinge zur Verriegelung. Hier ist ein Versatz von 0,8mm, so viel haben nicht mal billige Baumarktmesser.

Das zweite ist, das die Klinge ungleichmäßig geschliffen ist.

Der dritte Mangel ist die leicht verzogene Klinge, das scheint bei Damastklingen scheinbar öffters vor zu kommen http://www.messerforum.net/showthread.php?t=73400
 

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Da bleibt mir echt die Luft weg.
Der Anschliff ist der Oberhammer. Ist da jemand ist beim Schleifen eingepennt?

Eine Schande für Solingen.


So etwas hätte ich eher aus der Ecke Indien/Pakistan erwartet. Mit dem Unterschied, dass das Messer dann nur einen Bruchteil gekostet hätte.


Andreas

PS. Am Ricasso (Bild 3) fehlt ne Ecke.
 
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Michel,
vieleicht berühigt es Dich, dass ich diese Art Kingenversatz zum Griffrücken schon an vielen Messern aus Solingen sehen hab müssen? Sind halt alle wieder zurückgegangen und waren zudem nicht in diesem Preissegment.

Gruß Michael
 
Einen kleinen Versatz beim Übergang zur Klinge hat mein Hartkopf auch. Das ist m.E. nicht soo tragisch. Aber die gesamte Oberfläche auf Bild 1 sieht schon schlimm aus. (Auch unter der Berücksichtigung, dass die Makrodarstellung es vermutlich schlechter aussehen lässt als es in Natura ist.)

Andreas


Edit: Ich denke, der Versatz ist teilweise fertigungsbedingt weil die Klinge vor dem Einbau gefinisht wird.
 
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Das das mit dem Versatz fertigungsbedingt sein soll kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen. Fällkniven und sogar die etwas billigern Hiro-Messer haben hier überhaupt keinen Versatz.
 
Ein solch leichter Höhensprung lässt sich auch bei älteren (hochgelobten) Pumas finden....
 
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Hallo leute

Sowas habe ich auch schon bei Hubertus und diverse Puma Messer

gesehen die leute von der Endkontrolle haben bisschen geschlafen.

Das ist für mich zweite wahl Messer !!:jammer:
 
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