Hartmann-Lufthammer Fragestunde!?

@Akka:

Das Vergüten ist eine Wärmebehandlung und keine prinzipielle Werkstoffeigenschaft.

Ich würde nur Gusseisen verwenden, das hält genug aus und bei auftretendem Verschleiss verliert der Ring und nicht die Laufbuchse.

Um die geringe Vorspannung auszuhalten muss es kein Federstahl sein!! Der Durchmesser ist ja auch nur minimal größer, vielleicht 2-3%.


Den gebrochenen Kolbenring nicht wieder einbauen! Der macht nur mehr kaputt.


Wenn du kein Guss-Halbzeug bekommen kannst, dann nimm S235 oder geringeres.


@ALLE:

Wie wir alle wissen, sind Kolbenringe nicht kreisrund. Wenn Akka CNC fräsen kann, könnte man ihm auch die optimale Kontur verraten. Die kenne ich nur leider nicht. :confused:


HAAALT! Ich habs! Im Script "Grundlagen der Kolbenmaschinen" von meinem Prof hab ichs entdeckt.

Wer stellt das JPG mal groß hier ein (314k)?

Da steht auch ausdrücklich was von Guss.

MfG
newtoolsmith
 
Last edited:
Der Durchmesser ist ja auch nur minimal größer, vielleicht 2-3%.

Wenn du kein Guss-Halbzeug bekommen kannst, dann nimm S235 oder geringeres.

Wie wir alle wissen, sind Kolbenringe nicht kreisrund.
Im Script "Grundlagen der Kolbenmaschinen" von meinem Prof hab ichs entdeckt.

Ich würde versuchen einen passenden (gleichgrossen bzw. geringfügig grösseren Durchmesser) Kolbenring eines Diesemotors zu bekommen.

Nein, ICH weiss nicht dass Kolbenringe nicht kreisrund gedreht werden und bin schon gespannt auf Dein Bild.
 
Tja,
das überrascht mich natürlich!!
Das Kolbenringe nicht kreisrund sind. Davon habe ich auch noch nicht gehört. Wenn es denn so wäre, hätte ich eh arge Probleme so ein CNC-Programm mit ansteigender Kontur zu schreiben (lacht jetzt nicht, aber das hab ich schon einmal versucht um eine Biegevorrichtung für einen Schnörkel zu fräsen), geht nicht. Ich glaube es ist nur möglich, mit einer Fräse in der man eine CAD-Zeichnung einlesen kann.
Da müßte ich wohl mal hansfranz72 fragen, wie man so ein Ding macht.
Aber irgendwie verläßt mich so langsam der Mut, so einen Ring selber herzustellen. Ich habe natürlich auch schon bei Firmen, die so viele Kolbenringe haben, daß sie sie verkaufen müssen, nachgefragt. Aber wenn ich sage ich brauche "einen" Ring, lachen die mich aus, oder antworten erst gar nicht.
Am Besten ich wünsch mir einen Kolbenring vom Christkind, das kann alles!!

Grüße
AKKA
 
Ach ja,
jetzt weiß ich auch was S235 ist, stimmt die neue Bezeichnung für St37.
Kam mir doch bekannt vor, ich dachte erst an einen Schnellarbeitsstahl.
Ja an S235 (St37) komm ich natürlich locker ran, den könnte ich natürlich einfach aus einer Welle drehen (oder fräsen), dann könnte ich mir die Biegerei sparen. Allerdings halt nur kreisrund.
 
Leute schießt ihr mit der Kolbenringdiskussion nicht etwas über das Ziel hinaus?

Ein Lufthammer mit 2 Hüben/s ??? gegen einen Motoradmotor mit knapp 100 Hü/s zu vergleichen.
Hier saubere geölte Luft als Medium, dort heisse Verbrennungsgase.
Hier vielleicht 6 bar, dort schon 10 bar Kompression ohne Zündung?

Ich würde mal erwarten, dass ein Federstahlring nicht die geringsten Probleme macht. Hauptsache ist dass die Oberfläche perfekt ist und die Kanten sauber wegen des Schmierfilmes.
Die Gleiteigenschaften von S235 sind jedenfalls keinen Pups besser als die von Federstahl.

Wenn man die Auffederung und den Kolbendurchmesser kennt, weiss man auch ob sich unrundfräsen lohnt. Ich schätze mal bei der Größe eher nicht.

Wie ist denn die Federung jetzt erzeugt worden?
Ist der Kobenring rund auf einen größeren Durchmesser gefräst worden, oder auf den Arbeitsdurchmesser und dann aufgebogen?


Wenn du selber einen neuen Ring drehen willst, könntest du ihn rund und dicker machen,
schlitzen,
einseitig in eine kleinere Bohrung klemmen und kleben,
das herausschauende Teil auf Arbeitsgröße drehen und abstechen.
Dann ist dein Ring jedenfalls im eingebauten Zustand perfekt rund und hat den richtigen Durchmesser.
 
Last edited:
Hallo!

@Akka: Was hast Du denn für eine CNC-Fräsmaschine und welche Steuerung hat sie? In der Regel kann man bei jeder Steuerung unrund fräsen. Vielleicht kann ich Dir helfen.

Gruß aus Middlhessen,

Holgi
 
Also,
jetzt muß ich mich mal, egal ob richtig oder falsch, bei ALLEN die sich hier über mein Hartmann-Problem den Kopf zerbrechen und sich die Zeit nehmen hier mit zu diskutieren, bedanken (Danke newtoolsmith für die Zeichnung)!!
Jeder hat seine eigenen Erfahrungen, und ich find´s einfach gut wenn man sich hier mit anderen Schmiede-Idealisten austauschen kann, daß die eine Idee vielleicht besser ist als eine andere ist nun mal so, deshalb wird ja diskutiert.

War gestern Abend noch bei einem Kumpel, die haben eine Maschinenbau-Firma, hab ihn gefragt ob er Teflon-Wellen hat, daß mit den Teflon Ringen fand ich auch ne ganz gute Idee, da kann man eigentlich nix falsch machen (allerdings war der größte Durchmesser den er auf Lager hat 150mm, brauche aber 158mm). Aber wie ist das eigentlich bei Teflon, hab schon mal gehört die lösen sich bei Berührung mit Öl auf, oder fangen jedenfalls an zu schmieren?
Auf jeden Fall laß ich den Hammer jetzt mal stehen, bis ich mir ganz sicher bin woraus man die Ringe jetzt am Besten baut. Habe gestern den alten gebrochenen Ring unter das Härteprüfgerät legen lassen. Er hatte keine 20 Rockwell, der neue aus Federstahl hat ca. 34 Rockwell. Also weiß ich jetzt schon mal das der alte Originale Ring ziemlich weich war (hatte ich nicht gedacht).
Zu holgi noch: Wir haben eine Bridgeport 600 mit Siemens-Steuerung, programmiert wird eigentlich zu 98% mit der Shop-Mill Steuerung, DIN-ISO kann die natürlich auch noch.

Gruß
AKKA
 
Teflon und Öl ist kein Problem.

Man könnte natürlich auch eine O-Ring Dichtung versuchen.
Ich glaube zwar nicht dass die sehr lange lebt, aber wissen kann man es nicht und kaputt macht sie auch nichts. Vielleicht wäre es einen Versuch wert.

Aus billiger Meterware kann man mit Sekundenkleber O-Ringe in beliebiger Größe selbst zusammenkleben.

Der Schnurdurchmesser sollte bei der Anwendung ca. 5% größer als die Nuttiefe sein. Geht natürlich nur bei einer Nut die breiter als tief ist und das wird wohl das Problem bei einer Kolbenring-Nut sein.
 
@Akka:

Laut Wikipedia ist PTFE (Teflon) äußerst beständig geben alle Säuren, Laugen, Öle und Fette. Liegt am Fluor.

Für deine Kolbenring wäre es also geeignet. Je nach Ringnuttiefe sollte es möglich sein, einen ungeteilten Ring zu nehmen. Dann wäre auch die Geometriefrage gelöst. Hat dein Kumpel keine PFTE Platten? DAs wäre doch vorteilhaft.

Dass der alte Kolbenring unter 20 Rockwell liegt hätte ich nicht gedacht - jedoch fühle ich mich in meinen Aussagen voll bestätigt.

Vielleicht kannst du ja mal eine kleine Stelle des alten Ringes polieren, kurz anätzen und unterm Mikroskop ansehen. Falls es eine Gusssorte ist, verrät die sich durch die C-Struktur sofort.

MfG
newtoolsmith
 
Der Schnurdurchmesser sollte bei der Anwendung ca. 5% größer als die Nuttiefe sein. Geht natürlich nur bei einer Nut die breiter als tief ist und das wird wohl das Problem bei einer Kolbenring-Nut sein.

Das sich aber durch das Einlegen eines Stützrings in der Nut lösen liesse.


Zu früh abgedrückt:
Falls der Zylinder Schlitze bzw. Kanäle enthält kannst Du den O-Ring allerdings vergessen!
 
Last edited:
Hallo Akka

O-Ring als Kolbenring kannst du vergessen, der wird sich durch seinen runden Querschnitt "aufrubbeln". Was gehen könnte währe ein
X-Ring oder Quadring die sind Xförmig und drehen sich somit nicht.
Beim Teflonring brauchst du einen O-Ring als Vorspannfeder. Siehe http://www.busakshamban.de/busak_de/www/de/produkte/fluid-dichtsysteme/kolbendichtungen/Produkt-Detail_2_1262.jsp
Diese Glyd Ringe funktionieren sicher, wenn die Nutgeometrie passt.
Sind ja in vielen Hydrauliksystemen eingebaut. Der Dichtungsring ist kein reines PTFE genaue Materialbezeichnung kann ich besorgen, da wir in der Firma schon welche selber hergestellt haben.

Gruss Balduin
 
Guude!

@Akka: Mit der Shopmill habe ich noch nicht gearbeitet. Ich kenne nur die älteren Siemens, 3er, 6er, 7er, 8er, 810er. Phillips 432. Von Grundig (mittlerweile auch Heidenhain) die Millplus (baut auf der Phillips auf). Einige Steuerungen von Heidenhain. Im Dezember haben wir eine Mazak Variaxis500 mit MazatrolFusion bekommen. Wenn ich mit dieser Steuerung vertraut bin, werde ich darauf mal eine Spirale versuchen.
Eine Spirale kann man mit Parameterberechnung fräsen, wie das bei der Shopmill geht, weiß ich nicht, müßte aber auch funktionieren (evtl. mit ICP).
Falls du mal ein Programm für eine Spirale in DIN/ISO brauchst, kann ich Dir evtl. helfen, wir haben Mastercam auf der Arbeit, dort könnte ich ein Programm in DIN/ISO ausgeben und per email verschicken.

Was Du auch beachten solltest: Wie schon von Balduin geschrieben, die Nutgeometrie soll schon ganz gut passen, weil sonst der Kolbenring sich in der Nut bewegen kann und diese evtl. "ausnuddeln" kann.
Den Kolbenring kannst Du zb. ausmessen, indem Du ihn in den Zylinder einlegst (er ist dann unter Spannung) und den Innendurchmesser an mehreren Stellen mißt. Dann wieder herausnehmen und den Innendurchmesser nochmals messen. Die Differenz ist dann die evtl. Unrundheit des Kolbenrings.
In der Regel sind die Kolbenringe meistens aus Guss (gibt davon natürlich verschiedene Legierungen), deshalb sollte man beim Einsetzen eine Kolbenringzange benutzen, da sie leicht brechen.
Ich denke mal, daß der Lufthammer auch aus Guss ist, also würde sich die Paarung Guss/Guss durchaus anbieten.
Da dies kein Verbrennungsmotor ist und auch die Temperatur nicht so hoch, ist auch die Beanspruchung nicht so groß.
Wenn Du einen Teflonbeschichteten nimmst, sollte er aber schon gut in die Ringnut des Kolbens passen.

Schöne Weihnachten noch und einen guten Rutsch,

Holgi
 
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:hehe: Hallo nochmal,
hat einige Zeit gedauert, Aber um das Thema (vorerst) abzuschließen, daß wichtigste zuerst:
Der Hammer läuft schon seid gut zwei Monaten ohne Probleme.
Den Kolbenring habe ich aus Messing hergestellt.
Von Zeit zu Zeit guck ich mal oben in die Führung des Arbeitzylinders hinein ob noch alles knusprig ist. Der Messingkolbenring wird wahrscheinlich zwar nicht die Beste alternative sein, aber bis jetzt gab´s keine Probleme.
Mittlerweile habe ich mir auch eine Teflon-Welle mit dem passendem Durchmesser besorgt.
Wenn ich mal Zeit und Lust habe versuche ich daraus mal den Kolbenring zu bauen, ich denke mal das dies eine gute Alternative ist und man damit eigentlich nichts falsch und vor allem kaputt machen kann.
Nochmal Danke an alle die mir mit Ihren Erfahrungen weitergeholfen haben!

AKKA
 
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