Hat jemand einen Vorschlag/Tip für eine Gabel?

hobby

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Hallo Kollegen,

ja, ich weiss, hier geht es ums Messer machen.
Ich will ja auch 4-6 Vespermesser bzw. Steakmesser machen.
Aber wenns nicht ganz rustikal werden soll, gehören dazu eigentlich auch Gabeln. Keine zweizinkigen Fleischgabeln, sondern drei- oder vierzinkige Gabeln zum Essen.

Hat von den hier versammelten Experten das jemand schon mal gemacht? Gibts Fotos, Ratschläge, Tips dazu? Alles würde helfen.
Es sollte aber einem Hobbyisten noch möglich sein, also keine Rezepte a la "man nehme ein Gesenk..." :confused:

Danke!
 
Ich glaube Stefan Steigerwald verkauft Gabelrohlinge.

Sonst kann man Gabel entweder schmieden, also warm formen oder mit spannabtragenden Werkzeugen machen. Es kommt drauf an, was für Werkzeuge und Erfahrungen dir zur Verfügung stehen.
 
Hmm, was spricht gegen eine eher rustikale Vorgehensweise. Flachstahl in der passenden Dicke nehmen, mit der Säge grob vorschneiden, mit ner schmalen Flex Scheibe oder auch der Säge die Zinken reinmachen und dann mit Feile/Schleifpapier weitermachen. Die Biegung bekommt man mit Hammer/Schraubstock auch hin. Und dann lässt Du das Teil differentiell härten :)

Gruesse
Peter
 
da ich plane ein 6-teiliges Essbesteck für den Eigengebrauch zu machen, möchte ich dieses Thema wieder aufmachen.

Mir geht es speziell um die Gabeln.
hat jemand von euch schon mal 4-zinkige Gabeln geschmiedet und die Zinken gefertigt?
Kann mir da jemand mit seinem Wissen unter den Amboss greifen?

Von vornherein möchte ich plattgeklopftes und gebogenes Blech ausschliessen. Ich habe da eine andere Idee.

Ich stelle mir den Bereich zwischen den Zinken und dem Griff eher rund vor.(wie ein gedechseltes Stuhlbein?)
Griffschalen auf einen Flacherl montiert (stab.Holz)
Ich habe mal eine Skizze angefügt. Da sieht man besser was ich meine.

Als Alternative hatte ich schon überlegt fertige Gabeln umzubauen.
Aber es sollten keine neuen sein. Alte Gabeln von vor 1900, oder so
könnten evtl. genau das Material liefern, das mir gefällt. (kein Silber)
Gruß, Peter
 

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Falls Du "Alte" Gabeln verwenden möchtest, schau mal beim bekannten Auktionshaus. Da habe ich meinen Satz herbekommen (mit Messern-ähnlich den Buckelsmessern).

Die Griffe könntest Du dann ja umbauen,-
Meine sind normaler rostender stahl, sehr schön spitz, und klingen wie eine Stimmgabel. Sind auch bereits gehärtet.

Meine Frau mag sie nicht so sehr (zu Spitz, rosten wenn man sie liegenläßt usw.) ist aber bei dauergebrauch absolut kein Problem.
 
...hat jemand von euch schon mal 4-zinkige Gabeln geschmiedet und die Zinken gefertigt?....Ich stelle mir den Bereich zwischen den Zinken und dem Griff eher rund vor.(wie ein gedrechseltes Stuhlbein). Griffschalen auf einen Flacherl montiert (stab.Holz).....
Du hast doch schon eine sehr konkrete Vorstellung, was Du machen möchtest! Wenn ich Deine Frage recht verstehe, weißt Du nicht, wie Du das Projekt angehen sollst? Dann liegt es vielleicht nur daran, dass Dir Schmiedeerfahrung fehlt.

Es ist nicht wirklich schwer, solche Gabeln zu machen, aber ohne Frage aufwändig. Das entsprechende Rohmaterial (das muss kein toller Stahl sein, schon C45 wäre völlig ausreichend. Ich würde aber - trotz der unangenehmen Zähigkeit beim Schmieden - VA/Edelstahl nehmen, der handgeschmiedet aber kaum von Eisen zu unterscheiden ist) sollte einen Querschnitt haben, der die Herstellung eines Kropfes wie in Deiner Zeichnung leicht macht (anstauchen ist schwierig).

Traditionell werden die Zinken durch Aufspalten eines zuvor entsprechend flach ausgeschmiedeten Bereichs getrennt und in der Wärme so herausgebogen, dass man sie einzeln beschmieden kann. Bei vier eng stehenden Zinken ist das halt recht schwierig. Ein erster Versuch (vielleicht nur mit Baustahl) würde zeigen, ob und wie Du damit zurecht kommst. Das Aufspalten kann man sich mit einem Winkelschleifer erheblich erleichtern.

Alles andere (Absetzen des Flacherls, Ausschmieden des runden Halses) ist einfache Schmiedearbeit, aber bei einer so feinen Arbeit muss man da eben auch mit kleineren Hämmern und etwas Geduld und Zartgefühl ans Werk gehen. Unter Umständen helfen Gesenkhämmer - hier ein Schlichthammer - und ein zweiter Mann, die Gleichmäßigkeit zu wahren.

Was Du vielleicht an Routine nicht hast, musst Du am Ende durch etwas mehr Feil- und Schleifarbeit ausgleichen.

Geht alles, haben unsere Altvorderen ja auch gemacht!

Viel Erfolg!

Sanjuro
 
Wenn ich Deine Frage recht verstehe, weißt Du nicht, wie Du das Projekt angehen sollst? Dann liegt es vielleicht nur daran, dass Dir Schmiedeerfahrung fehlt.
Sanjuro

Ja, so ist es. Habe mich da nicht ganz verständlich ausgedrückt.
Bild/Anschauungsmaterial über das Schmieden einer Gabel wäre sehr hilfreich.
Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich den runden Bereich zwischen Gabel und Erl schmieden soll.
Der Flacherl macht keine Probeme und die Zinken würde ich zum Schluss aussägen und schleifen.

Maik Schnitzer: Ja, so ungefähr stelle ich mir das vor. Nur nicht als Integralgabel und nicht ganz so modern.

Danke bis hierher für eure Hilfe.
Gruß, Peter
 
Hy
Irgendwann werde ich so etwas auch noch machen,aber dann wahrscheinlich in Volldamast.Wenn ich mir nicht vorher Gesenke bastle,dann würde ich mir einen Tordierten Rundstab machen mit Übermaß und von der Verdickung aus nach den Seiten dem entsprechend Ausrecken.Dann so gut es geht Feinschmieden und dann den Rest schleifen.

Gruß Maik
 
.....Bild/Anschauungsmaterial über das Schmieden einer Gabel wäre sehr hilfreich. Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich den runden Bereich zwischen Gabel und Erl schmieden soll......

Da wiederhole ich meine Empfehlung:....Das entsprechende Rohmaterial.....sollte einen Querschnitt haben, der die Herstellung eines Kropfes wie in Deiner Zeichnung leicht macht (Anstauchen ist schwierig).....

Das ist das, was Maik in seinen Kommentar mit Übermaß bezeichnete. Daraus einen runden "Hals" zu schmieden, sollte ganz vorn auf dem Rundhorn möglich sein, wobei wir uns darüber klar sein müssen, dass die normale Hammerbahn am Werkstück immer ein Vieleck erzeugt. Aber da setzt dann das Feilen und Schleifen an. Für den routinierten Schmied etwas leichter wäre das Ausschmieden des runden Halses mit einem stark balligen Hammer, aber dann ist die Hammerführung um einiges schwieriger; das Werkstück kann sich leicht verbiegen und muss ständig gerichtet werden.

Eine andere, bereits erwähnte Möglichkeit, die aber vom Aufwand her hoch ist, wäre die Anfertigung von Ober- und Untergesenk.

Wie angemerkt, ist das "nur" normale Schmiedearbeit. Aber da Dir noch die Erfahrung fehlt, wird es zu einer sehr anspruchsvollen Aufgabe. Deine Suche nach Anleitungen und Vereinfachungen ist sehr verständlich, aber ich vermute, dass Dein Weg eher über das fleißige Üben (wie empfohlen mit Baustahl) zum Ziel führen wird. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist nicht immer eine Gerade....

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Wie angemerkt, ist das "nur" normale Schmiedearbeit. Aber da Dir noch die Erfahrung fehlt, wird es zu einer sehr anspruchsvollen Aufgabe. Deine Suche nach Anleitungen und Vereinfachungen ist sehr verständlich, aber ich vermute, dass Dein Weg eher über das fleißige Üben (wie empfohlen mit Baustahl) zum Ziel führen wird. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist nicht immer eine Gerade....

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro

Sanjuro: Ja, da beißt die Maus keinen Faden ab, Übung ist alles.
Aber da komme ich noch hin.
Danke für deine Hilfe!
Gruß, Peter
 
Hallo Peter,
habe ich von einer netten älteren Dame bekommen.
Fünf Gabeln und Fünf Messer dazu. Die Griffe sind (angeblich ) aus
Elfenbein. Aufschrift auf den Messern : Gebr. Ott Hanau.
Laut der Dame Über 100 Jahre alt.
Gruß Eckhard
 
Hallo Hobby
ich bin zum Messerschmied (Händler ) meines Vertrauens gegangen und hab gesagt ich möchte gerne ein Besteck aus dem Linder Katalog , aber mit OHNE Griff. Das hat er mir bestellt , ohne Problem . Hab nur noch niemand gefunden:mad: der mir die Griffe nach meinen Vorstellungen drechselt .


Gruss Norbert (no bird)
 
Hy Peter
Es kommt natürlich auch darauf an was du "Geschmacklich" für einen Stahl nehmen willst,Baustahl wehre da nicht die beste Wahl.
Wenn du auf alte Gabeln zurückgreifen willst,da sind Flohmärkte sehr hilfreich,ich kann dann auch mal im Bekannten Kreis Nachfragen die Haushaltsauflösungen machen.
Dann ist wieder die Frage nach dem Material (Rost oder nicht Rost).

Gruß Maik
 
Hy Peter

...Dann ist wieder die Frage nach dem Material (Rost oder nicht Rost)....

Gruß Maik

Hi Maik
Gabeln aus rostendem Stahl wären nicht so schlimm, da die zugehörigen Messer auch nicht rostfrei werden.
Ich denke, das Rostproblem bekommt man dann ganz gut mit polierten Flächen in den Griff.
Gute Plege ist da sowieso Pflicht.
Geplant ist, die Gabeln auf jeden Fall auch zu härten (ca. 54 HRC reicht) was die rostanfälligkeit auch mindert.
Sollte ich allerdings alte Gabeln finden, die meiner Vorstellung entsprechen, werde ich lieber diese umgestalten.
Gruß,Peter
 
Hy
Ich kann ja mal Nachfragen ob im Bekanntenkreis welche rumliegen.
Mit Rosten meine ich aber auch den ungewollten Geschmack im Mund den ich von Löffeln aus St.was weis ich,schon kenne.

Gruß Maik
 
Hy
Ich kann ja mal Nachfragen ob im Bekanntenkreis welche rumliegen.

Gruß Maik

Das würde mich freuen. Sollte aber mein Budget nicht sprengen:rolleyes:
Falls du was findest......machen wir per Mail weiter. (6er Set)

Gruß, Peter

P.S. Ja, diesen Stahl habe ich auch schon geschmeckt. Besonders toll ist die elektrisierende Wirkung auf Zahnfüllungen...
a050.gif

Auch die alten Alu-Bestecke waren grauenhaft.
 
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alte Gabeln

.....habe ich von einer netten älteren Dame bekommen.
Fünf Gabeln und fünf Messer dazu. Die Griffe sind (angeblich) aus Elfenbein. Aufschrift auf den Messern: Gebr. Ott, Hanau. Laut der Dame Über 100 Jahre alt.....
Nur mal zur Info: die Fa. Ott (Gold- und Silberschmiedebedarf; www.gebr-ott-gmbh.de) gibt es dort immer noch! Vielleicht könntest Du dort bei Interesse Näheres über die schönen Gabeln erfahren.

Gruß

sanjuro
 
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