Her mit den kleinen Franzosen- vive la France

Bei jedem Besuch in unserem schönem Nachbarland wird meine französische Sammlung etwas größer und es gibt eine neue Geschichte zu erzählen - auch diesmal:

Le Moulin du Roc war im 17. Jahrhundert eine Mühle, in der Walnüsse zur Ölgewinnung verarbeitet wurden. Sie liegt im grünen Périgord, ganz in der Nähe von Brantôme am Ufer der Dronne. Heute ist sie ein schön gelegenes Hotel mit dem bekannten Restaurant Roda (okzitanisch für Rad). Die Eigentümerfamilie Gardillou hat von der renommierten Coutellerie Nontronnaise passend zum Gründungsjahr der Felsmühle 69 nummerierte Messer fertigen lassen, die deren besonderen Charakter widerspiegeln und ausschließlich vor Ort verkauft werden.

Die Griffe sind aus altem Eichenholz der Mühle mit Intarsien aus Buchsbaum. Dieses Nontron vom Typ double virole erinnert mit ihrer Pyrogravur und Durchbrüchen der vorderen Virole an Mühlrad und -technik. Das erste Bild zeigt diese Details des exklusiven Taschenmessers, das zweite das heutige Mühlenambiente – beides ist wirklich sehenswert und bestimmt ein Leckerbissen für die „Franzosen“ hier im Forum.
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Excellent Nontron and excellent description. Although I’m not French, I like it 😉
The description is especially valuable to me. The information and knowledge that I get from reading this. Just seeing a picture of a beautiful knife is not enough for me, there are plenty of them on the Internet. What is important is what the owner writes about his knife, sharing it with us.
 
Neben dem gezeigten limitierten Felsmühlenmesser hat eine weitere Besonderheit den Weg in meine Sammlung gefunden. Bei zahlreichen französischen Taschenmessern steht im geschlossenen Zustand der Klingenfuß über. Die Coutellerie Périgord produziert in der Dordogne einige Taschenmesser, auf welche dies nicht zutrifft. Le Constellation gehört zu diesen Ausnahmefranzosen und hat weitere Spezifika. Der Name führt in die Irre, denn er lässt an Sternbilder denken, aber tatsächlich ist das Taschenmesser als Reminiszenz an die genagelten Holztüren des Mittelalters entstanden (porte cloutée). Dies wird auch dadurch erkennbar, dass die Position der Nägel nicht an Sternzeichen orientiert ist, sondern dass diese dekorativ in Reihen angeordnet sind.
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Mein Exemplar hat einen Griff aus Wallnussholz, einem Baum, der in diesem Teil Frankreichs häufig anzutreffen ist. Der Griff hat eine konische Form, sein Durchmesser ist am Ende größer als an der Virole, es lässt sich daher dekorativ und platzsparend hinstellen. Auf den Tisch gestellt erinnert es an einen eleganten Streuer oder moderne Tischdekoration. Die Klinge ist komplett im Griff versenkt, es steht kein Stück über, wo man sie greifen und ausklappen könnte. Das sieht optisch gut aus, weckt aber die Frage, wie man dieses französische Taschenmesser öffnen kann. Die Lösung befindet sich am Boden bzw. dem hinteren Griffende. Wenn man dort drückt, wird der vordere Teil der Klinge ein wenig ausgeklappt und steht somit einige Millimeter über.
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Dort kann man die Klinge nun greifen und komplett ausklappen. Der Mechanismus arbeitet mit zwei Federn, von denen äußerlich nichts zu sehen ist. Die Virole ist drehbar, so dass die Klinge vor dem Gebrauch arretiert werden kann. Ein würdiger Neuzugang für die französische Sammlung.
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Neben dem gezeigten limitierten Felsmühlenmesser hat eine weitere Besonderheit den Weg in meine Sammlung gefunden. Bei zahlreichen französischen Taschenmessern steht im geschlossenen Zustand der Klingenfuß über. Die Coutellerie Périgord produziert in der Dordogne einige Taschenmesser, auf welche dies nicht zutrifft. Le Constellation gehört zu diesen Ausnahmefranzosen und hat weitere Spezifika. Der Name führt in die Irre, denn er lässt an Sternbilder denken, aber tatsächlich ist das Taschenmesser als Reminiszenz an die genagelten Holztüren des Mittelalters entstanden (porte cloutée). Dies wird auch dadurch erkennbar, dass die Position der Nägel nicht an Sternzeichen orientiert ist, sondern dass diese dekorativ in Reihen angeordnet sind.
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Mein Exemplar hat einen Griff aus Wallnussholz, einem Baum, der in diesem Teil Frankreichs häufig anzutreffen ist. Der Griff hat eine konische Form, sein Durchmesser ist am Ende größer als an der Virole, es lässt sich daher dekorativ und platzsparend hinstellen. Auf den Tisch gestellt erinnert es an einen eleganten Streuer oder moderne Tischdekoration. Die Klinge ist komplett im Griff versenkt, es steht kein Stück über, wo man sie greifen und ausklappen könnte. Das sieht optisch gut aus, weckt aber die Frage, wie man dieses französische Taschenmesser öffnen kann. Die Lösung befindet sich am Boden bzw. dem hinteren Griffende. Wenn man dort drückt, wird der vordere Teil der Klinge ein wenig ausgeklappt und steht somit einige Millimeter über.
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Dort kann man die Klinge nun greifen und komplett ausklappen. Der Mechanismus arbeitet mit zwei Federn, von denen äußerlich nichts zu sehen ist. Die Virole ist drehbar, so dass die Klinge vor dem Gebrauch arretiert werden kann. Ein würdiger Neuzugang für die französische Sammlung.
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Enjoy your meal and Bon appetite!
This is an unusual and interesting design. I'll have to take note of it and keep it mind. Thx
 
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