Heute fiel mir bei meinem allwöchentlichen Flohmarktbesuch in Passau ein Polizeibeamter auf. In Uniform und bewaffnet durchsuchte er eifrig von Stand zu Stand das Warenangebot. Ich bemerkte, dass er sich für Messer interessierte und so ergriff ich die Gelegenheit und befragte ihn nach den neuen Regelungen.
Er war gerade an einem Stand von einem alten Mütterchen fündig geworden und inspizierte drei Messer. Alle drei hatten sehr breite bauchige Bowieklingen mit nur mäßiger Spitze. Klingenlängen ca. 14, 12 und 10 cm. Die Messer waren eher zur Deko als zum Schneiden geeignet. Reich verziert an Griff und Scheide mit bunten Steinchen und Glasperlen besetzt und ziemlich stumpf und eher minderwertig. Am großen Messer wurde der Griff umgearbeitet und Fingermulden ca 1cm tief eingefeilt.
Alle drei Messer wollte er einziehen!
Der Polizeibeamte trat dabei einigermaßen großspurig auf. Die Oma hatte schon ein wenig Angst und versuchte sich herauszureden.
Ich unterbrach dann das unerfreuliche Gespräch und fragte nach der Gesetzeslage. Dies gefiel unserem Freund und Helfer augenscheinlich nicht, aber er kam dann doch seiner Aufklärungspflicht (hat er die?) nach.
Einhandmesser verboten und alles über 12 cm auch.
Warum er dann die Messer einziehen wollte fragte ich. Das seien alles Dolchklingen und daher verboten, antwortete er. Ich erklärte ihm freundlich, dass ein Dolch anders aussieht und zeigte ihm zum besseren Verständnis ein tatsächlich dolchähnliches (10 cm Klinge) Zwilling Spickmesser, das ich gerade gekauft hatte und das ich in Ermangelung eines Behältnisses offen in der Hand trug (ich weiß schon, das war ein wenig gewagt...). Dagegen hatte er seltsamerweise aber gar nichts einzuwenden.
Dennoch änderte er daraufhin seine Argumentation.
Die zwei kleineren Messer waren auf einmal nicht mehr zu beanstanden. Beim Großen störte ihn nun aber der Griff. Das sei ein Schlagring und außerdem habe offensichtlich jemand das Messer geschärft. Das fand ich dann wieder ziemlich abwegig. Es war kein Ring oder etwas ähnliches am Griff vorhanden und das Messer hatte zwar hässliche Schleifspuren eines vergeblichen Schärfversuches, aber es war stumpf wie ein Spachtel.
Obwohl ich weiterhin freundlich zu ihm war, wollte er nicht mehr mit mir diskutieren. Das große Messer nahm er mit und ging; angeblich wollte er wiederkommen und eine Quittung ausstellen. Ob das geklappt hat weiß ich nicht und ob die Oma zahlen musste leider auch nicht. Aber ich habe mich dann ein wenig umgehört und erfahren, dass er später noch an mehreren anderen Ständen kräftig abkassiert hat. Da waren es jedoch Filme ab 18, die er beanstandete und jedesmal waren 30 Euro fällig.
Allgemein waren die Flohmarkthändler deswegen natürlich ein wenig ungehalten, aber gewehrt hat sich niemand.
Bayern, des samma mir!
Er war gerade an einem Stand von einem alten Mütterchen fündig geworden und inspizierte drei Messer. Alle drei hatten sehr breite bauchige Bowieklingen mit nur mäßiger Spitze. Klingenlängen ca. 14, 12 und 10 cm. Die Messer waren eher zur Deko als zum Schneiden geeignet. Reich verziert an Griff und Scheide mit bunten Steinchen und Glasperlen besetzt und ziemlich stumpf und eher minderwertig. Am großen Messer wurde der Griff umgearbeitet und Fingermulden ca 1cm tief eingefeilt.
Alle drei Messer wollte er einziehen!
Der Polizeibeamte trat dabei einigermaßen großspurig auf. Die Oma hatte schon ein wenig Angst und versuchte sich herauszureden.
Ich unterbrach dann das unerfreuliche Gespräch und fragte nach der Gesetzeslage. Dies gefiel unserem Freund und Helfer augenscheinlich nicht, aber er kam dann doch seiner Aufklärungspflicht (hat er die?) nach.
Einhandmesser verboten und alles über 12 cm auch.
Warum er dann die Messer einziehen wollte fragte ich. Das seien alles Dolchklingen und daher verboten, antwortete er. Ich erklärte ihm freundlich, dass ein Dolch anders aussieht und zeigte ihm zum besseren Verständnis ein tatsächlich dolchähnliches (10 cm Klinge) Zwilling Spickmesser, das ich gerade gekauft hatte und das ich in Ermangelung eines Behältnisses offen in der Hand trug (ich weiß schon, das war ein wenig gewagt...). Dagegen hatte er seltsamerweise aber gar nichts einzuwenden.
Dennoch änderte er daraufhin seine Argumentation.
Die zwei kleineren Messer waren auf einmal nicht mehr zu beanstanden. Beim Großen störte ihn nun aber der Griff. Das sei ein Schlagring und außerdem habe offensichtlich jemand das Messer geschärft. Das fand ich dann wieder ziemlich abwegig. Es war kein Ring oder etwas ähnliches am Griff vorhanden und das Messer hatte zwar hässliche Schleifspuren eines vergeblichen Schärfversuches, aber es war stumpf wie ein Spachtel.
Obwohl ich weiterhin freundlich zu ihm war, wollte er nicht mehr mit mir diskutieren. Das große Messer nahm er mit und ging; angeblich wollte er wiederkommen und eine Quittung ausstellen. Ob das geklappt hat weiß ich nicht und ob die Oma zahlen musste leider auch nicht. Aber ich habe mich dann ein wenig umgehört und erfahren, dass er später noch an mehreren anderen Ständen kräftig abkassiert hat. Da waren es jedoch Filme ab 18, die er beanstandete und jedesmal waren 30 Euro fällig.
Allgemein waren die Flohmarkthändler deswegen natürlich ein wenig ungehalten, aber gewehrt hat sich niemand.
Bayern, des samma mir!
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