Fangrienmenöse
Hallo Aiwazz!
Das mit der Fangriemenöse ist eigentlich kein Problem. Ich nehme dazu ein 6mm Messingrohr aus dem Bauhaus. Dann wird natürlich wie auch beim verstiften vor dem Härten ein entsprechendes Loch gebohrt (ruhig den Bohrer was länger im Loch rotieren lassen, sonst klemmt nachher die Fangriemenöse).
Das Verstiften und das Anbringen der Öse mache ich nach dem verkleben des Erls mit den Griffschalen (eine Griffschale aufkleben, aushärten lassen, durch die Bohrungen im Erl die Niet- und Fangriemenlöcher bohren, zweite Griffschale aufkleben, trocknen lassen und von der anderen Seite durch die vorhandenen Löcher in der ersten Schale die zweite Griffschale bohren).
Von den Messingstiften (ebenfalls Messingstange in 4mm aus dem Baumarkt) und dem Rohr säge ich mit einer kleine PUK-Säge und einem feinen Sägeblatt Stückchen ab (bloß nicht zu kurz, die Teile stauchen eventuell noch ein wenig, je nachdem, wie genau die Bohrung ist, also ruhig 5mm bei den Stiften und 10mm bei dem Röhrchen Übermaß lassen). Die Außenkante wird angefast, damit die Griffschalen weniger beim Einsetzen der Stifte und der Öse beansprucht werden.
Vor dem Verkleben wird dann noch die Öse und die Stifte außen mit grobem Schleifpapier aufgerauht und mit Spiritus, Verdünnung oder Aceton gereinigt.
Jetzt den Kleber anrühren (ich nehme hierzu kein JB Weld, sondern einen durchsichtigen Kleber (uhu endfest 300 oder so), damit Kleber in ausgefransten Bohrlöchern nachher farblich nicht so gut zu erkennen ist) und die Stifte damit einschmieren. Dann werden die Stifte mit einem kleinen Hammer auf einer Weichholzunterlage eingeschlagen (da sie durch den Erl kommen nicht auf dem edlen 200 Jahre alten Esstisch machen
). Die Fangriemenöse wird analog nur noch vorsichtiger eingeschlagen. Wenn alles drin ist, dann nimmt man das Messer in die Hand und korrigiert nochmals die Einschlagtiefe mit dem Hammer in der Luft. Durch die Unterlage haben sich die schon eingeschlagengen Stifte vielleicht wieder rausgedrückt.
Aus Kleber erstelle ich einen kleinen Kegel um die Stifte und die Fangriemenöse auf beiden Seiten. Dies dient dazu einen guten Abschluss zu erzielen und eventuelle Ausrisse im Holz zu füllen.
Den Kleber nun noch aushärten lassen und dann der besagten PUK-Säge vorsichtig oberhalb der Griffschale den Überstand absägen und per Feile (am besten eine nicht für Stahl benutzte Feile hierfür nehmen, sonst dauert das Feilen länger) auf die Griffschale herunterfeilen.
Wenn Du Griffschalen aus Holz machst, dann würde ich vor dem Herunterfeilen das Messer für einen Monat mit ins Haus nehmen. Das Holz schwindet nämlich und Du darfst dann die Nieten erneut runterfeilen und den Griff nochmal finishen.
Wenn beim Einschlagen der Fangriemenöse der Innendurchmesser durch stauchen sich verkleinert hat, dann kann man ihn versuchen vorsichtig auf Nennmaß aufzubohren. Wenn man Pech hat hat man aber nachher die ganz Hülse am Bohrer hängen, weil die Bohrkräfte die Haltekräfte des Klebers überstiegen haben.
Ich hoffe ich habe nichts vergessen.
Viel Spaß mit Deinem Messer wünscht Dir der Leo.